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Meinecke (6. schwere) unter Lieutenant Grebin, welcher an der Chaussee, da wo der Weg Tronville-Vionville in diese mündet, stand, hatte einen guten Ueberblick und erzielte augenscheinlich auch bald gute Wirkung, mußte diese aber mit besonderen Verlusten erkaufen, da eine dort stehende, außergewöhnlich hohe Pappel dem Gegner einen guten Zielpunkt gab.

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Durch das Herausziehen der schweren Batterien der III. FußAbtheilung wäre die große Artillerielinie des Centrums geschwächt worden, wenn nicht nunmehr und zum richtigen Zeitpunkte die

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Die II. Fuß- Fuß-Batterien der Korpsartillerie nach Ueberwindung der mannigAbtheilung. fachsten Hemmnisse eingetroffen wären. Es war dies kurz nachdem Vionville genommen war, also etwa 1112 Uhr. Oberst v. Drestv schreibt: Jett langten auch nach und nach die Fuß-Batterien, denen ich Unteroffiziere entgegengesandt hatte, auf dem Schlachtfelde an. Da sie, um zu mir zu gelangen, die Chaussee verlassen und in dem tiefen Boden hatten vorgehen müssen, so kamen die Pferde völlig erschöpft an, und die Batterien rückten im Schritt in die Stellung links neben bezw. nördlich der reitenden Abtheilung ein.“

Ueber den Vormarsch der II. Fuß-Abtheilung schreibt der damalige Premierlieutenant v. Pressentin, zuletzt Generalmajor und Kommandeur der 1. Feldartillerie-Brigade: „Unser Marsch stockte oft; so machten wir mitten in Pagny einen längeren Halt und saßen ab. Dann ging der Marsch weiter, und Niemand von uns ahnte, welch heiße Arbeit der Tag noch bringen sollte. Kurz hinter Arnaville ertönte plöglich das Signal „Trab!“ und alle Batterien trabten an, eine Kolonne von sechs mal 16 Fahrzeugen, eines hinter dem anderen. Vorn mußte sich ein Gefecht entwickelt haben, dem wir zueilten. So ging es abwechselnd Schritt und Trab, bergauf und bergab, weißer Schaum bedeckte die Pferde; einzelne Fahrzeuge, an denen etwas zerrissen war, blieben halten und schlossen sich dann der Queue an. Noch war kein Schuß gehört worden. Als wir das Gehölz südöstlich von Burières passirt hatten, hörten und sahen wir feindliche Geschosse. Meist krepirten sie hoch in der Luft und hinterließen dort kleine, weiße, runde, harmlos aussehende Wölkchen. Die Entfernung war jedoch eine so große, daß man die feindliche Aufstellung noch nicht sehen konnte. Dicht vor Tronville verließen wir den Weg und marschirten, Tronville links lassend, über das Feld. Hinter Tronville stand ein Bataillon. In dem Augenblick, als wir vorbeitrabten, wurde die Fahne entfaltet und bauschte sich im Winde. Ein taufendfältiges Hurrah des Bataillons begrüßte sie. Es war ein erhebender Augenblick. Und wie tapfer haben diese Braven ihre Fahne vertheidigt!

Es dauerte nicht lange, so marschirten wir auf. Nach 11 Uhr fielen unsere ersten Schüsse."

Premierlieutenant v. Pressentin führte die 3. leichte Batterie für Hauptmann Stumpf, der für den bei Spicheren verwundeten Major v. Lyncker das Kommando der I. Abtheilung übernommen hatte.

Auf Befehl des Generals v. Bülow rückten die Batterien so= fort in die Artillerielinie ein. Als Ziel war ihnen Flavigny bezeichnet worden.

Die zuerst angelangte 3. schwere Batterie (Voß) mußte sich bei Oberst v. Dresky melden und traf dort ein, als derselbe seine Batterien angefähr 800 Schritt weit in eine günstigere Stellung vorführte. Die 3. schwere fand hierbei Play links neben der 6. leichten. Stizze 37.)

Die 3. leichte (Premierlieutenant v. Pressentin) wurde südwestlich Bionville und die 4. leichte (Müller II.) und 4. schwere Fromme) an der Südwestseite des Kirchhofs von Vionville aufgestellt. Es war dies etwa gegen 119 Uhr.

Die Batterien der Korpsartillerie hatten in ihrer ersten Stellung feindliche Batterien südöstlich Rezonville beschossen, während sie von links vorwärts lebhaftes Schüßenfeuer erhielten. Das wiederholte Erscheinen feindlicher Infanterie veranlaßte einen häufigen Zielwechsel, bedingt durch die größere Wichtigkeit, welche das eine Ziel vor dem anderen erhielt. Die feindliche Artillerie gab bald ihre Stellung auf. Hier verlor die reitende Abtheilung den Hauptmann Reedenbeck (schwer verwundet) und den Lieutenant Wolter (verwundet).

Die Stellung hatte offenbar ihre Vortheile, doch verlor sie an Einfluß, je mehr nach Einnahme von Vionville sich der Kampf in der Richtung auf Rezonville hinzog.

Auf Veranlassung des Generals v. Bülow führte daher Oberst v. Dresky seine Batterien um etwa 11/4 Uhr 800 Schritt in der Richtung auf Flavigny weiter vor. Hier wurden die am westlichen Ausgang von Rezonville wieder erschienene feindliche Artillerie, sowie feindliche Infanteriemassen, sobald sie sich, südlich von Rezonville vorgehend, zeigten, unter Feuer genommen (Skizze 37).

Flavigny war bereits um 113/4 Uhr von Truppen der 5. Division Theile der Regimenter Nr. 12 und 52) genommen, aber wieder verlassen worden. Nach der Einnahme von Vionville um 111⁄2 Uhr brachen fast die ganze 11. Infanterie-Brigade und das Regiment Nr. 64 gegen die Linie Baumgruppe nördlich Flavigny — Flavigny vor. Unter kräftiger Mitwirkung der südlich Vionville stehenden Batterien gelang es, diese Stellung, den Stütpunkt der ferneren Schlachtlinie des III. Armeekorps, nach heißem Kampfe um 122 Uhr zu nehmen. Die zurückweichenden und auch die wieder gegen die Ferme vorgehen

den Kolonnen des Gegners wurden geradezu vernichtend beschossen. Auch in den französischen Berichten wird allgemein die Ueberlegenheit der preußischen Artillerie anerkannt. Ueber die Leistungen des Regiments und seiner Führer spricht sich das 18. Heft der „Kriegsgeschichtlichen Einzelschriften“ in folgender höchst anerkennender Weise aus: „Möglichst bald zu großen Batterien vereinigt und nur ihren Standort wechselnd, um weiter vorwärts neue günstige Stellungen zu gewinnen, füllte die Artillerie die, infolge der großen, nicht zu vermeidenden Frontausdehnung zwischen beiden Infanterie-Divisionen entstandenen Lücken in wirkhamster Weise aus. Sie gab dem rechten und linken Flügel Festigkeit; an ihrer glorreichen Haltung zerschellte besonders, wo Infanterie fehlte, ein großer Theil der vielfachen feindlichen Vorstöße.“

Zur besseren Uebersicht möge die Stellung der Batterien, zur Zeit der Einnahme von Flavigny, um 121⁄2 Uhr, einheitlich angegeben werden: Es standen um diese Zeit die Batterien unseres Regiments, verstärkt durch sechs Batterien des X. Armeekorps und der 5. Kavallerie-Division, vom rechten Flügel beginnend, in folgenden vier Gruppen (Skizze 34, hinter S. 320):

1. Rechts angelehnt an das Bois de Vionville:

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2. Südlich Vionville, nördlich der Statue St. Marie und an der 3. r. 1. r. 2. r. 6. l. 3. j.

Steinbruchmulde:

III.

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b. Die Batterien des Regiments von 12 Uhr Mittags bis zum

Ende der Schlacht.

Nach der Einnahme der Stellung: Baumgruppe nördlich Flavigny-Flavigny ging das 2. französische Korps geschlagen zurück. General v. Alvensleben ließ die 6. Kavallerie-Division zum Nachhauen vorrücken. Diese Division stand hinter den Batterien der

Korpsartillerie und bildete mit der 5. Kavallerie-Division, welche mit ihrer Hauptmasse sich bei Tronville befand, fast die einzige Reserve

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Vor dem Eingreifen der 6. Kavallerie- Division gelang es der Brigade Redern der 5. Kavallerie-Division, aus eigener Entschließung, einen Theil der geschlagenen feindlichen Infanterie niederzureiten. Als aber dann die in ihrer Entwickelung behindert gewesene 6. Kavallerie-Division gegen 1 Uhr vorging, traf sie auf andere Verhältnisse Gesch. d. Feldart. Regts. Gen. Feldzeugmeister (1. Brandenb.) Nr. 3.

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