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Am 27. März marschirten die Reservemannschaften schon um 2 Uhr ab. Um 5 Uhr folgte die Batterie in der Eilmarschformation bis Vonfild im Schritt, dann im Trab und Schritt abwechselnd bis Hoptrup, wo drei Stunden geruht, abgekocht und gefuttert wurde, um den Rest des Marsches in derselben Weise fortzuseßen. Die Batterie traf in Röllum, drei Viertelmeilen südlich Apenrade, bei Enstedt, um 5 Uhr Nachmittag ein. Entfernung 72 Meile; zwei Pferde waren gedrückt. Nachdem am 28. März ein Ruhetag gewährt war, marschirte die Batterie am 29. nur wenige Meilen nach Neuund Alt-Schobüll, südöstlich Apenrade, und trat aus dem bisherigen Brigadeverbande unter die Befehle des Oberstlieutenants Scherbening (Skizze 18, . 145).

Am 30. und 31. März hatte die Batterie Ruhe und sezte ihr Material in Stand.

e. Die 1. 12pfündige und 1. Haubiß-Batterie bis zum 1. April.

Wie schon erwähnt, hatten diese beiden Batterien gleichzeitig mit den anderen der I. Fuß-Abtheilung am 16. Januar den Befehl erhalten, sich auf Kriegsstärke zu setzen. Am 5. März endlich wurden sie auf den Kriegsschauplay berufen. Behufs verstärkter Besetzung Holsteins hatten sich Preußen und Oesterreich verpflichtet, je eine erste Reserve" von 5000 Mann zu stellen. Auf Ansuchen Oesterreichs stellte dann Preußen beide „erste Reserven“ allein und hatte deshalb außer der schon entsendeten 10. Infanterie-Brigade noch die 9. Brigade und die beiden lezten Batterien der I. FußAbtheilung am 29. Februar mobil gemacht.

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Ueber alle diese Truppen sollte der Kommandeur der 5. Division, v. Tümpling, den Befehl übernehmen.

Beide Batterien wurden am 5. März, Abends, in Wittenberg nach Hamburg verladen, wo sie am 6. früh eintrafen und Quartiere bezogen. Da während der Fahrt auf verschiedenen Stationen mehrere Male fünfzehn Minuten angehalten worden war, so kamen die Mannschaften vollständig frisch an. Am 7. März war Ruhe; an diesem Tage ging der Befehl ein, daß die eine Hälfte der 1. Haubig Batterie (Hauptmann Grieß) mit dem GrenadierRegiment Nr. 8 nach Kiel, die andere (Lieutenant Riemer) mit der 1. 12pfündigen und dem Infanterie-Regiment Nr. 48 über Ploen, unter Kommando des Generals v. Schlegell, nach Heiligenhafen an den Fehmarn-Sund marschiren solle. Die Truppen

ider-Kanal

Fiel

in Heiligenhafen sollten die dortige Rhede, welche außer Kiel als
Nothhafen für die Flotte bestimmt war, schüßen.

Die 1. halbe Haubiz-Batterie gelangte nach dreitägigem
Marsche nach Kiel, die andere halbe Batterie am 14. nach Lütgen-
brode, die 1. 12pfündige nach Großenbrode.

Fehmarn.

Da Heiligenhafen durch das vorgelagerte Fehmarn, so lange Uebergang nach dieses im feindlichen Besit war, nur einen bedingten Werth hatte, entschloß man sich, die schwache Besatzung der Insel, zu deren

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Fehmarnsworf

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Unterstützung drei dänische Kanonenboote bereit lagen, zu vertreiben.
In der Nacht vom 14. zum 15. wurde unter Leitung des Oberst
lieutenants Scherbening auf jeder Seite des Fährhauses eine
Batterie, und zwar jede für drei Feld-12-Pfünder und zwei
Haubizen, gebaut. Um 3 Uhr Morgens waren die Batterien
schußfertig, und das zum Uebersetzen bestimmte Bataillon zur Stelle.
Der Uebergang gelang, ohne vom Feinde gestört zu werden; erst
mit Anbruch des Tages eröffnete eines der dänischen Kanonenboote
ein wirkungsloses Feuer, welches ebenso erfolglos durch einige
Schüsse aus den Batterien erwidert wurde.

Am 19. März ging die halbe Haubiß-Batterie nach Fehmarn,
am 28. folgte auch die 1. 12pfündige. Für die Haubiß-Batterie

von Kriegs

dampfern.

fand sich einige Tage später Gelegenheit, wirksam zu werden. Am 20. März, Abends 6 Uhr, erhielt sie den Befehl, mit einem Zuge nach der Küste bei Stukkamp zu rücken, um dort mehrere vor Beschießung Anker liegende Kanonenboote zu vertreiben. Dort angekommen, waren die Schiffe der Dunkelheit wegen kaum noch erkennbar, ihre Entfernung vom Strande ließ sich nicht mehr schäßen. Der Zug schoß jedoch, seiner Anweisung gemäß, auf jeden Fall zu schießen, um dem Feinde die Anwesenheit von Artillerie auf der Insel zu zeigen, zwei Granaten auf 1800 Schritt ab und marschirte, da weder eine Wirkung sichtbar noch zu erwarten stand, nach Burg zurück.

Nach Verlauf von einigen Tagen, am 25. März, trat wieder infolge von Meldungen, daß sich während der Nacht ein Dampfboot in Kanonenschußzweite am Tief vor Anker gelegt hätte, ein Zug der Batterie Morgens früh seinen Marsch dorthin an und nahm in einer von früher dort vorhandenen, schon etwas verfallenen Schanze Stellung. Das Kanonenboot lag noch auf derselben Stelle und wurde bei Anbruch des Tages mit fünf Schüssen beschoffen. Es schien, als ob ein Schuß getroffen hätte, denn das Schiff dampfte eilig ab und ging in die hohe See, so daß es bald außer Schußweite war.

Der in Kiel verbliebene Theil der Haubiß-Batterie war am 18. März auf Befehl des Generals v. Tümpling zur Vertreibung feindlicher Schiffe nach Eckernförde entsendet worden, kehrte jedoch schon am folgenden Tage, ohne in Thätigkeit gekommen zu sein, zurück. Die Batterie erbaute während ihres Aufenthaltes in Kiel die große Batterie bei Möltenort, hatte aber keine Gelegenheit, irgendwo während des Feldzuges an den Feind zu kommen.

5. Belagerung von Düppel. 8. März bis 18. April.

(Skizze 22 u. 23, S. 169 u. 179 und Skizze 18, S. 145.)

a. Die Gammelmark-Batterien bis zum 20. März.

Bis zum Eintreffen der zur Belagerung von Düppel bestimmten schweren Geschütze wollte Prinz Friedrich Karl sein. Korps in den bisherigen Stellungen belassen. Am 14. März wurde der vom Oberst Colomier und Oberstlieutenant v. Kriegsheim entworfene Belagerungsentwurf in allen Punkten von dem Brinzen genehmigt, doch war schon vorher die Erbauung der

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Gammelmark.

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Bau der Enfilir Batterien bei Gammelmark angeordnet worden. Batterien bei der Nacht vom 11. zum 12. gelangte zunächst der Bau von zwei Batterien zur Ausführung, von denen die eine zur Aufnahme von vier gezogenen 24-Pfündern, die andere vorläufig für die sechs gezogenen 6-Pfünder unserer 3. 6pfündigen Batterie bestimmt waren. Bei dem Bau der Batterien zeigten sich keine Schwierig keiten, um so größere jedoch bei dem Einfahren der Geschüße, besonders der 24-Pfünder. Die 3. 6pfündige hatte vier Gespanne zu zwölf zur Fortschaffung der vier 24-Pfünder gegeben. Der Kolonnenweg bei Dünth war jedoch so tief und ausgefahren, daß selbst 24 Pferde nicht im Stande waren, auch nur einen 24-Pfünder vorwärts zu bringen. Mit Mannschaften gelang es, die vier Geschütze auf Bohlengeleisen in drei Stunden 200 Schritt weit zu schaffen. Am Abend des 12. März waren beide Batterien armirt; am 13. und 14. beschoßz Schanze Nr. 2 die Batterien mit einigen Schüssen, Schanzen. welche am 14. durch vier Schüsse aus den 24-Pfündern erwidert wurden. Für den 15. März um 8 Uhr früh war die Eröffnung des Feuers in Aussicht genommen; die trübe Beleuchtung gestattete den Beginn desselben jedoch erst um 11 Uhr. Ziele: Schanzen des linken Flügels. Der General-Feldzeugmeister Prinz Karl von Preußen wohnte dieser Beschießung bei und hielt sich bei der von der 3. 6pfündigen Batterie besetzten Batterie auf. Diese erhielt daher zu Ehren des Prinzen den Namen „General-Feldzeugmeister-Batterie".

Erste Beschießung der Düppeler

Das Feuer wurde bis Mittag 1 Uhr mit anscheinend günstigem Erfolge fortgesezt. Munitionsverbrauch 125 Granaten. Abends 6 Uhr wurde der mittelste Zug aus der Batterie zurückgezogen, da die Batterie, gleichfalls für vier 24-Pfünder bestimmt, noch eine Traverse erhalten sollte.

Am folgenden Morgen um 91⁄2 Uhr wendeten sich die vier Geschüße der General-Feldzeugmeister-Batterie hauptsächlich gegen Schanze Nr. 2, welche bis dahin allein das Feuer gegen die Gammelmark Batterien aufgenommen hatte, und verschoßz bis 1 Uhr Mittags 103 Granaten.

Am 17. März sollte die Bedienung im Park zu einer möglichen Verwendung bereit stehen. Diese fand sich, indem infolge des Gefechtes von Rackebüll-Düppel die Truppen alarmirt wurden. Die Bedienungsmannschaften wurden sofort auf Wagen in die Batterie geschafft. Außer Schanze Nr. 2 feuerte heute auch Schanze Nr. 1 gegen die Batterie bei Gammelmark, doch ohne Wirkung, da nur

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