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Johann Karl Gottfried Jacobsson s

technologisches

Wörterbuch

oder

alphabetische Erklärung

aller nüßlichen mechanischen Künste,
Manufakturen, Fabriken und Handwerker,

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Arbeiten, Instrumente, Werkzeuge und Kunstwörter,

nach ihrer Beschaffenheit und wahrem Gebrauch.

Dritter Theil, von M bis Schl.

Mit Königl. Preuß, allergnädigster Freyheit.

Berlin und Stettin

bey Friedrich Nicolai. 1783.

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Borrede.

ch liefere nunmehr den dritten Band meines technologischen Wörterbuchs. Ich habe allen möglichen Fleiß daran gewendet. Je mehr diese Arbeit fortgeht, desto mühsamer wird sie, besonders wegen des nöthigen Nachschlagens. Dabey zeigt sich immer mehr der Reichthum der Materie, so, daß es bey aller meiner Bemühung, fo kurz als möglich zu seyn, dennoch sich die Bogenzahl immer vergrößert, doch zum wahren Vortheile der Leser, indem das Werk vollständiger wird, als ich mir selbst ehemals zu hoffen getrauet hätte.

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Meine Absicht war, daß dieser Theil an Bogen viel stärker werden sollte, als der zweyte. Aber theils die Mühsamkeit der Arbeit, theils das mir allergnädigst aufgetrage ne Amt eines Fabrikeninspektors in Berlin, hat mich daran gehindert. Ich bin wegen der herannahenden Messe gendthiget gewesen, diesen Theil mit Schl. zu schließen, unerachtet er nicht so stark ist, als ich es gewünscht hätte. Indessen sollen weder die Herren Vorausbes zahler, noch die übrigen Käufer, in Ansehung des Preises etwas verlieren. Der Herr Vers leger wird mit ihnen am Ende des Werks nach der Anzahl der gelieferten Alphabete zusammens rechnen, und alles in so billigem Preise, als von ihm versprochen worden ist, liefern. Ich an meiner Seite verspreche gewiß, daß der vierte Theil, welcher unfehlbar in der Ostermesse 1784 erscheinen wird, an Bogen sehr viel stårker seyn solt, als der zweyte und dritte. Dieß muß um soviel gewisser geschehen, da ich mir feste vorgenommen habe, daß der vierte Theil das Ende des ganzen Werks, jedoch ohne die Supplemente, enthalten soll. Ich werde also allen Fleiß anwenden, zu Ostern 1784 damit fertig zu werden, und mich so kurz als möglich zu fassen, doch ohne, daß die Deutlichkeit und Genauigkeit darunter leiden foll.

2)

Es ist mir selbst daran gelegen, mit diesem Werk fertig zu werden, welches so äußerst michfam ist, da es so unbeschreiblich viele Dinge enthalten muß, und da mir in so vielen Dintgen noch gar nicht vorgearbeitet ist, sondern ich aus eigener Erkundigung und Erfahrung alles zusammenbringen muß Der Leser findet daher hier sehr viele Artikel und Nachrichten, welche nirgend sonst in Büchern zu finden sind, und welche zu erhalten mich zum Theil unglaubliche Mühe gekostet hat. Ein Beyspiel davon ist der Artikel Preßspåne. Ich erhielt denselben, nachdem ich lange daruni bemühet gewesen war, etwas zu spåt, um am gehörigen Orte eingeschaltet zu werden. Ich habe ihn daher am Ende dieses Bandes, weil die Erfindung in der That wichtig ist, noch anhängen lassen. Berlin den isten May

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M

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der zwölfte, wenn aber das Izwiefach gerechnet wird, der dreyzehnte Buchstabe im Alphabeth. Er dienet entweder allein, oder in Gesellschaft mit andern Buchstaben zu verschiedenen Abkürzungen, z. B. 2. ist ein römischer Zahlbuchstab, und bedeutet 1000, M oder ME eine Mark, und Mk. L. eine Mark Lübisch, Mbey Kaufleuten, das Manual oder Memorial, d. i. das tägliche Hand- und Gedächtnißbuch. Mbey den Apothekern auf den Rezepten Mische (misce) auch eine Hand voll (manipulus) M. M. in Briefen mit meiner Hand (manu mea) u. s. w.

Maad, Holl. (Schifffahrt) allerley Gesinde auf einem Schiff.

Maadschaft, das gesammte Schiffsvolk auf einem Schiffe.

Maart erbeißen. (Bergwerk) Wenn die Bergleute au eine solche Veste in den Schachten und Gången gelangen, die weder mit Schlägel noch Eisen, noch mit Boh ren und Schießen zu gewinnen ist, so, daß sie endlich das von gehen, und ihre Arbeit liegen lassen müssen.

Maas, das; Fr. Meffure, die Größe eines ersten Körpers in allerley Absicht, als nach der Länge, Breite, Höhe oder Dicke. Ferner auch, wenn eine gewisse Mens ge kleinerer Dinge, als Körner oder flüssige Sachen, in eis nen Raum eingeschlossen werden, um ihre Menge zu be stimmen. Zu der ersten Art gehöret das Ausmeffen der Hölzer, Steine, Felder 2c., welches mit einem besonders dazu eingerichteten Werkzeug, welches man gleichfalls das Maas nennet, nach ihrer Länge, Breite und Dicke aus gemessen und bestimmt werden. Zu der andern Art gehö, ren die verschiedenen Hülsenfrüchte, deren Körner nach eis nem gewissen Raum, den ein Behältniß von Holz oder dergleichen einschließet, gemessen werden, und gemeiniglich von ihrem Gebrauch einen Beynamen erhält, als Korns maas u. f. w. Ferner alle flüssige Dinge, die gleichfalls in einem Gefäß von einer bestimmten Größe gemessen, und ihre Berhältnisse bestimmt werden, auch von ihrem vers schiedenen Gebrauch einen Beynamen erhalten. Als Bier Wein Delmaas u.s. w.

Maas, Maaß. Ein Werkzeug, womit sowohl dichte und große Körper nach ihrer Länge, Breite und Dicke aus gemessen werden, und wovon man unterschiedene Arten hat, als Ståbe, Lineale, Leinen und dergleichen, die alle insgesammt ihre Beynamen haben, als: Maasstab, Jollstock, Winkelmaas, Meßkette und Leine, Lach ter u. s. w. (s. davon an seinem Ort) Zu den Früchten und zu flüssigen Sachen hat man allerley Gefäße, als: Tonnen, Raften, Rübel, Körbe, Kannen, TroTechnologisches Wörterbuch III. Theil.

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ge, Scheffel, Viertel, Merzen, Quartire, Wösel u. f. w.

Maas, (Forfiwesen) eine Spannkette, die nußbaren Bäume genau nach der Spanne anzuschlagen, auch ein Lachwinken, womit die lachbaren Bäume ansgezeichnet

werden.

Maas, f. Maak.

Maas, (Maler) f. Verhältnis.

Maas der Haare, (Parukenmacher) das Maas, nach welchem derselbe die Haare zu einer Paruke fortiret. Es hat 20 Abtheilungen, die entweder auf einem Brette, oder an einer Seite des Arbeitstisches angebracht, und bis zu No. 9 gleich groß sind, allein von No. 10 an ist jede Abtheilung noch einmal so lang, als die vorhergehende. Dieses Maas ist nicht in allen Werkstätten von gleicher Lange, jeder macht es sich nach seinem Gutbefinden, doch pflegen die Haare, die von Anfange des Maaßes bis zu No. 12 reichen, ohngefähr 14 viertel Ellen, die aber bis 20 reichen 1 Elle lang zu seyn. Nach den verschiedenen Arten der Paruken, die gemacht werden sollen, wird das nach diesem Maasstabe sortirte Haar genommen. Denn bey dem Sortiren liegt das sämmtliche Haar in einer feis nen Hechel mit den Spißen vorne, und der Parukenmas cher ziehet Haar vor Haar heraus, mißt und sortirt sie.

Maase, (Bergwerk) ein Stück Feld, welches vom Ende der Fundgrube an gemessen wird, die Berg an lies gende heißen die obern und die den Berg ab gehende die untere Maasen. Ihre Länge ist nicht in allen Bergrevie ren einerley. In Freyberg ist eine Maase 60 Lachter, im sächsischen Obergebirge aber 42 Lachter, und wird auf Gången nur der Långe nach), auf Flößen und Stockwerken aber 14 Lachter an beyden Orten ins Gevierte gemessen.

Maasen, belegen, (Bergwerk) Arbeiter auf den Maasen (s. diese) anfahren lassen, und einen bergmånnischen Bau darauf anlegen.

Maasen einbringen, (Bergwerk) so viel freyes Feld vor sich haben, daß soviel, als an Maasen gemuthet wors den, vermessen werden kann, ohne daß älteres bereits belehntes Feld damit berühret werde.

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Maas nehmen zu Frauenskleidern. (Frauenschnei der) Er nimt dasselbe mit einem doppelten Papierstreifen auf dem Rücken vom Halse hinab bis zur Taille, und von da bis unten zum eigentlichen Beschluß des Kleides. Hiers auf mißt er die Schulterbreite, und wendet sich alsdenn zum Vorderleibe. Hier mißt er von der Schulter hinab bis zur Taille. Zuleht mißt er die Länge des Arms von der Schulter bis zum Ellbogen, so wie auch den ganzen Umfang des Arms, sowohl neben der Schulter, als auch neben dem Ellbogen. Bey allen diesen Stellen bemerkt er 2

die

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