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So wurden den 7. alle nöthige Maßregeln ges troffen, und die Truppen, die bereits am Oglio standen, nach Castelluccio zurück beordert.

Den 8. Morgens sollte die Armee in drei Kolons nen nach folgendem Plane vorrücken :

Rechts eine Kolonne, die Divisionen Marcognet und Rouyer, die Garden und die Kavalleriebrigade

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rationen über den Po abhing; denn selbst den 8., wo ein Theil der Östreicher schon bis an dem Oglio war, und später, wo sie das Tête de pont von Valeggio noch inne hatten, hätte der Vice-König selbe nie hindern können, die Linie des Mincio zu überwälti gen, wenn es dem östreichischen Feldherrn darum wäs re zu thun gewesen, sich zwischen zwei Festungen, zwischen zwei feindlichen Têtes de ponts, à cheval eines Flusses zu sehen, und so, nach drei Seiten Front machend, seine Kräfte zu zersplittern. Deßhalb ist die Angabe des Verfassers ganz richtig, daß die Östreicher in dem Glauben, der Feind zöge sich gegen Piacenza und das rechte Po Ufer zurück, der den 6. die volle Bestätigung hatte (wie auch aus den Acten des französischen Generalstabs, die der damalige Chef desselben General Vignolles in seiner Broschüre: Précis historique des operations militaires de l'armée d'Italie en 1813 et 1814, Paris chez Barrois 1817" dem Publikum mitgetheilt, Seite 120 erwiesen ist) sich vorbereiteten, den 8. über den Mincio zu gehen, und den 9. diese Vorbereitungen nicht vollzogen, nicht des Gefechtes am Mincio wegen, das wahrlich ihrem Heldenmuthe hinlängliche Lorbern brachte, sondern, weil der Vice-König nun nicht mehr gegen Alexan= dria zurückging, und so die Bedingniß ihrer Ope rationen auf dieser Seite aufgehoben war.

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Perreymont, von Mantua aus über St. Brizio gegen Roverbella.

Im Centrum, wo sich der Vice - König selbst befand, die zweite Kolonne, die Division Quesnel, von Goito, Marengo gegen Roverbella, eine Avants garde vor sich, die unter dem Brigadegeneral Bonnemain zusammengeseßt war.

Links stellte sich die dritte Kolonne, aus der Division Fressinet und einiger Kavallerie bestehend, bei Monzambano auf. Sie sollte dort den Mincio passiren, und über die Höhen von Valeggio gegen Villa franca vorrücken, woselbst der Vice- König das feindliche Hauptkorps zu finden glaubte, um ihm eine Schlacht zu liefern ").

Um es aber ganz allein mit dem östreichischen Cens trum zu thun zu haben, wollte er durch eine Vorrückung aus Mantua gegen, Castellaro durch die Dis vision Zucchi und die Kavalleriebrigade Rambourg den linken, und mit Ausfällen aus Peschiera durch die Division Palombini den rechten feindlichen Flügel beschäftigen lassen.

Denselben Tag war die östreichische Armee, in der Vorausseßung, daß die Franzosen ihre Stellung am

"') Abermals eine verdrehte Darstellung, aber ein Be= weis für die von uns angeführte Behauptung, daß es dem Vice, König nie um eine Schlacht mit dem feindlichen Hauptkorps zu thun gewesen war, sonst würde er wohl seine Kolonnen nicht so weit von eins ander entfernt haben, als die dritte von den beiden ersten war. Dieß kann man höchstens bei einer Res fognozirung angehen lassen.

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Mincio verlassen haben, würden, in Bewegung, fel. ben zu übersehen. Die Division Radivojevich war bei Borghetto bereits übergegangen, während die Division Merville sich bei Pozzolo aufstellte, dort eine Schiffs brücke schlug, und die Brigade Vecsan gegen Bolta und Cerlongo vorfandte, welche einige französische Equiva gen theils wegnahm, theils nach Goito, wo sich Theis le des französischen Hauptquartiers befanden, flüchten machte.

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Der General Merville blieb mit der Grenadierbrigade Stutterheim und der Dragonerbrigade Wrede bei Pozzolo.

Die Division unter dem General Mayer war vorwärts Roverbella aufgestellt und eben im Begriffe, Mantua von dieser Seite ju blokiren.

zu gleichem Zwecke stand die Brigade Blasiß vor Peschiera, während die Division Sommariva sich nach Salionze zog, um nach dem Centrum ebenfalls den Mincio ju paffiren.

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Die erste und zweite französische Kolonne, rückten nun nach der ihnen gegebenen Richtung vor, schnitten die östreichischen, in das sehr coupirte Terrain von Marmirolo und St. Brizio vorgeschobenen Posten größten Theils a5, und fingen an, in der Richtung von Roverbella und Masimbona aufzumarschiren. Die Die viston Quesnel zog sich mehr gegen Belvedere, wo sich die Division Fressinet von Bafeggio über Rossega ferro auschließen sollte.

Der Prinz Eugen, immer noch in dem Wahne, das Hauptkorps der. Ostreicher bei Villa franca, und bei Roverbella ihre Avantgarde zu finden, sah jetzt auf einmal von den Höhen von Masimbena, daß der

Feind bereits auf dem rechten Ufer des Mincio die gane je Ebene zwischen Volta und Goito befeht habe, und eine lebhafte Kanonade in der Richtung von Monzambano ließen ihn nicht lange zweifeln, daß die Divis sion Fressinet in einem heftigen Gefechte, und der Feind mit dem größten Theile seiner Armee im Übergange über den Mincio begriffen sey ").

In dieser Lage der Sachen entschloß sich der Vi. ce-König, da ihm, erst so spät pon den Bewegungen des Feindes unterrichtet, auch gar keine andere Wahl mehr übrig blieb 13), den Rest der öftreichischen Armee, der sich noch auf dem linken Ufer des Mincio befand, anzugreifen.

Die Division Quesnel bekam daher die Nichtung gegen Pozzolo, auf ihrem linken Flügel die Kavalleries brigade Perreymond. Sie ward von der Division Rouyer unterstügt, und während die Dirision Marcognet ges gen Roverbella vorrückte, beseßte die Garde Goito, um sich dieses Übergangpunktes zu versichern. Die Dis vision Quesnel fing an auf den Höhen von Masimbo

1) Bei dem eigenen Geständnisse, daß man erst durch das Auge des Feldherrn von den Bewegungen des Feindes, und erst durch das Gehör von der Gefahr, in der sich die Division Fressinet befand, unterrichtet ward, bedarf dieser Fehler wohl keiner weitern Rüge. Dieß Geständniß beweist ferner zur Genüge, wie sehr die Franzosen durch die Vorrückung der Östreicher überrascht und getrennt wurden.

13) Der Verfasser erschöpft sich hier, diesen Sak sehr weitschichtig zu beweisen, da man doch nach der Lage der Dinge schon auf das erste Wort ihm den Glauben nicht versagen kann.

ng aufzumarschiren, links die Brigade Perreymond, rechts jene des Generals Bonnemain, rückwärts die Diviñon Rouger, als die feindliche Dragonerbrigade des General Wrede und vier Eskadrons 14) Uhlanen von E. H. Kart gegen die Kavallerie des Generals Pers reymond vorrückten. Lestere wollte den Feind erwarten; es entstand aber bald ein Schwanken in der französis. schen Kavallerie, und zuerst war das erste Husarenund dann das Regiment Königinn Dragoner vollkommen von den Östreichern bis an die Höhe der Division Rouyer geworfen, und eine Batterie von 6 Kanonen von ihnen erobert. Der Vice König ließ die Division Quesnel so= gleich Quarrées formiren, die Kavallerie wieder sam meln, und griff nun seiner Seits die östreichische Kas vallerie an, nahm ihr wieder fünf von den eroberten Kanonen ab, und drängte sie gegen Pozzolo zurück, woselbst jezt der General Merville die Grenadierbrigade Stutterheim aufmarschiren ließ, während die Bris gade Quosdanovich 15) sich rückwärts zur Unterstüßung aufstellte. Hier begann das Gefecht durch die Brigade Bonnemain, die nun bald durch die Division Quesnel (welche die versprengte Brigade Perreymond mit hin

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14) Soll heißen. Eine Eskadron unter dem Oberst lieutenant Meugen, deren Tapferkeit der Verfasser hier selbst auführt.

15) Der Berfaffer macht hier irrig aus der Brigade Quosdanovich ebenfalls eine Grenadierbrigade. Sie bestand aus dem neu formirten Infanterieregimente St. Julien und aus dem Regimente Coburg, mos von Ersteres allein dem General Merville zur Unter stüßung geschickt ́ward, während das Lehte bei dem General Mayer bei Noverbella blieb.

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