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Das 3. Corps Leboeuf mit drei Infanterie- und einer CavallerieDivision zwischen St. Marcel und Verneville; (die Division Metmann noch bei Mes).

Das 4. Corps l'Admirault zwischen Woippy und der Mosel.
Das Gardecorps bei Gravelotte.

Die Cavallerie Division Forton bei Vionville.

Die Cavallerie- Division Barail bei Jarny.

Das Hauptquartier Bazaine's befand sich in Gravelotte. Von hier aus gab er folgende Instruction für den 16.:

»Die Vertheilung der Lebensmittel an die Truppen hat in der Folge nach den vom General - Intendanten zugesandten Mitteln zu geschehen. Alle unter der Benennung des Hilfstrains in Verwendung stehenden Privatfuhren sind hinter Gravelotte zurückzusenden. Bei dieser Gelegenheit könnten die einer Spitalsbehandlung bedürftigen Kranken nach Mez zurückgebracht werden.

»Man hat sich die Ueberzeugung zu verschaffen, ob jeder Mann die complette Munition bei sich habe. Im entgegengesezten Falle hat die Vertheilung unmittelbar vor sich zu gehen und müssen die den Divisionsparks entlehnten Vorräthe sofort ergänzt werden.

»Sobald die Recognoscirungs- Detachements zurückkehren und die Ver hältnisse überhaupt den Anschein gewinnen, daß der Feind nicht in Massen vor uns steht, können die Zelte wieder aufgeschlagen und die Mannschaften zugweise zum Wasserholen geschickt werden. Das sich Entfernen aus dem Lager ist zu verbieten. Die Cavallerieposten sind mit den Feldwachen zu vereinigen, um dadurch Doppelvedetten zu bilden, die, so weit als möglich vorgeschoben, den Anmarsch des Feindes rechtzeitig melden können. Die Straßen müssen frei bleiben. Alle im Administrationsdienste stehenden Bagagen müssen hinter der entgegengeseßten Front bleiben, auf welcher der Feind den Angriff unternehmen könnte.

»Die Armee wird wahrscheinlich am 16. Nachmittags aufbrechen, sobald das Eintreffen des zurückgebliebenen 3. und 4. Corps in die Linie der übrigen Corps gemeldet sein wird.«

So die Instruction. Dem Marschall Leboeuf, jezigen Führer des 3. Corps, ging noch folgende Zuschrift zu: »Ich lasse auf Ihre Vorstellung die Armee bis zum 16. Nachmittags im Lager stehen. Dringen Sie ohne Verzug auf Raillirung Ihres Corps. In Ihrer rechten Flanke zeigt sich kein Feind. Die Gefahr für uns kommt von der Richtung Gorze.« Wir citiren diese Zeilen, weil sich aus ihnen die ganze Bedeutung des Kampfes vom 14. am besten ergiebt. Das 3. Corps, das bei Colombey den Stoß unseres VII. Corps auszuhalten gehabt hatte, war eben aus diesem Grunde noch zurück (ebenso das 4.), bedurfte der Raillirung und hatte

das Gesuch an das Obercommando gestellt, die schon auf dem Plateau lagernden Corps, die eigentlich am 16. um 44 Uhr Morgens aufbrechen sollten, bis um 4 Uhr Nachmittags stehen zu lassen. Daraus entwickelte sich die Schlacht. Brachen die zwischen Rezonville und Vionville stehenden Truppen zwölf Stunden früher auf, so stießen unsere 5. und 6. Division in die Luft und wären vom Marsch zu ermüdet gewesen, um dem einen Vorsprung von etwa fünf Stunden habenden Feinde energisch folgen zu können. Das 3. und 4. französische Corps aber wären dann entweder in nördlicher Nichtung ausgewichen, oder hätten sich nach Meß hineingeworfen, dessen Belagerung in diesem Falle (wenn sie überhaupt noch stattgefunden hätte) mit geringeren Aussichten auf Erfolg begonnen worden wäre.

In denselben Stunden des 15., in denen die noch diesseits stehenden französischen Corps die Mosel überschritten, überschritten auch erhebliche Theile unserer II. Armee den Fluß, darunter die Garden und das IV. Corps. Diese beiden Corps indeß kommen bei Betrachtung der Dinge, denen wir uns jetzt zuwenden (der großen Affaire vom 16.), in Wegfall, da sie, die genannten Corps, den linken, beziehungsweise den äußerften linken Flügel unserer zur Schlacht heranrückenden II. Armee bildeten, deren rechter Flügel umgekehrt der nächste am Feinde war. Wir verlieren also das Garde-Corps für den nächsten Tag, das IV. Corps für viel längere Zeit aus dem Auge, und wenden uns auf den nächsten Blättern, auch was Stellung und Aufmarsch angeht, nur denjenigen Truppentheilen zu, die am 16. direkt in Action traten. Es waren dies

das III. Armee Corps und die 6. Cavallerie Division;

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das X. Armee - Corps und die 5. Cavallerie - Division, einschließlich der ihr zugetheilten Garde- Dragoner - Brigade.

Alle anderen Theile der II. Armee, Prinz Friedrich Karl, standen entweder noch zuweit zurück oder aber zu sehr nach links hinaus; nur am Abend des 16. vermochten die Têten-Regimenter heranmarschirender Corps noch einzugreifen. Im Wesentlichen darf man also den 16. als einen speziellen Kampfes- und Ehrentag des III. und X. Corps und der gemeinschaftlich mit ihnen operirenden Cavallerie- Divisionen bezeichnen.

Das X. Corps, mit seinen Spigen schon am 13. in Pont à Mousson eingetroffen, hatte auch für die nächsten Tage die Avantgarde gegeben und bereits am 14. die Cavallerie - Brigade Redern bis Pugieux, Mars la Tour und St. Hilaire vorgeschoben; am 15. waren andere Theile des Armee Corps gefolgt und zwar:

die 19. Infanterie - Division Schwarzkoppen (Brigaden Lehmann und Wedell),

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die Garde Dragoner Brigade Graf Brandenburg.

Alle diese Truppentheile hatten sich auf Thiaucourt, halben Wegs zwischen Pont à Mousson und Mars la Tour dirigirt; die 5. CavallerieDivision war sogar bis Mars la Tour selber, also bis an die Straße MezVerdun vorgedrungen und hatte hier mit dem Feinde leichte Rencontres gehabt. Während so die Avantgarde am linken Moselufer bereits plänkelte oder Stellung nahm, waren die am diesseitigen, rechten Moselufer ver bliebenen hier in Betracht kommenden Theile der II. Armee bis an den Fluß herangerückt und zwar wie folgt:

5. Infanterie Division Stülpnagel bei Novéant. An eben dieser Stelle auch die Cavallerie Division Mecklenburg..

6. Infanterie - Division Buddenbrock etwas weiter südlich bei Champey. Hier auch die Corps Artillerie des III. Corps.

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20. Infanterie- Division Kraag abermals weiter südlich bei Pont à Mousson. Hier auch die Corps - Artillerie des X. Corps. Ebenso das Hauptquartier des Prinzen Friedrich Karl.

Die genannten drei Divisionen bildeten also: rechten Flügel, Centrum und linken Flügel. Die Rückzugslinie des Feindes, Nichtung von Ost nach West, lag nördlich von allen dreien; alle drei hatten deshalb, unmittelbar nach Passirung der Mosel, eine Rechtsschwenkung auszuführen.

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Der rechte Flügel, 5. Division, war der Pivotflügel und hatte nur etwa anderthalb Meilen zu marschiren, um auf dem so berühmt gewordenen Plateau von Rezonville einzutreffen.

Das Centrum, 6. Division, mußte etwa drittehalb Meilen zurücklegen;

der linke Flügel, 20. Division, vier Meilen und mehr, ehe er das Schlachtfeld erreichte.

Es scheint, daß die Têten der am 15. Abends an der Mosel eintreffenden Divisionen, namentlich der 5. und 6., unverzüglich die Brücken überschritten. Die Gros blieben diesseits. Folgende Befehle wurden für den nächsten Morgen ausgegeben:

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Die Cavallerie Division Mecklenburg hat bis 5 Uhr 30 Minuten die Brücke bei Novéant zu passiren und über Gorze auf Vionville zu rücken; die 5. Infanterie- Division Stülpnagel folgt der Bewegung der Cavallerie Division Mecklenburg über Gorze auf Vionville;

die 6. Infanterie- Division Buddenbrock marschirt früh 5 Uhr von Pagny über Onville auf Mars la Tour; die Corps - Artillerie des III. Corps folgt derselben;

die 20. Division Kraah und die Corps - Artillerie des X. Corps rücken von Pont à Mousson bis Thiaucourt.

Diesen Befehlen wurde pünktlich nachgekommen; wir werden die drei Divisionen an den bezeichneten Punkten eintreffen sehen. Das um eine halbe Stunde frühere Aufbrechen der 6. Division Buddenbrock glich den Unterschied der Entfernung, so weit die 5. Division in Betracht kommt, einigermaßen wieder aus.

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Die 19. Division Schwarzkoppen, die Cavallerie Division Rheinbaben und die Garde-Dragoner - Brigade standen bereits, wie mehrfach hervorgehoben, auf demselben Plateau, dem die drei andern Divisionen jezt erst zueilten. Für diese vorpoussirten Truppentheile wurden besondere Dispositionen ausgegeben, die schon in aller Frühe des 16. zu einem Rencontre führten. Diesem Vorspiele des Tages wenden wir uns jezt zu.

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Der 16. früh.

Bis 92 Uhr.

Die ie Cavallerie - Division Rheinbaben, die Garde - Dragoner- Brigade Brandenburg und die 19. Infanterie- Division Schwarzkoppen (Brigaden Lehmann und Wedell) befanden sich, wie wir wissen, schon seit dem 15. auf dem großen Plateau jenseits der Mosel; die 19. Division sammt den GardeDragonern bei Thiaucourt, die Cavallerie- Division Rheinbaben zwei Meilen weiter nördlich zwischen Xonville und Mars la Tour.

Die zum 16. für diese Truppentheile ausgegebenen Befehle gingen im Wesentlichen dahin:

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