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in Nion eingetroffen, und am 30. Dezember ohne Hin derniß vor Genf gelangt. Er fand diesen Plaß von 2000 französischen Linien - Soldaten, und 1600 Nas tional Garden befeßt. General Jordis, der dieselben befehligte, hatte den Auftrag, sich so lang wie mög lich darin zu behaupten. Graf Bubna war indeß zu schnell herangekommen, als daß dem Feinde hätte die Zeit erübrigen können, den vernachlässigten Festungss werken von Genf die erforderliche Haltbarkeit zu geben. Nichts desto weniger schien General Jordis entschlossen, den Östreichern diese Stadt nicht so leichten Preises überlassen zu wollen...

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F. M. L. Bubna ließ daher seine Truppen' am 23. früh in mehreren Kolonnen auf Geschüß Bereich ges gen Genf anrücken, nicht verbergend die Vorbereitun gen, die ergäbe fich die Stadt nicht alsbald — zu ihrer gewaltsamen Wegnahme getroffen waren. Doch sandte er vorher den Major St. Quentin nach Genf, um den General Jordis zur Übergabe aufzufordern. — Aber kaum hatte der östreichische Parlamentär durch Trompetenstöße Einlaß begehrt, so sah man schon die weiße Fahne vom Walle mehen. Dieses Ereigniß wur de durch den überwiegenden Einfluß der Bürgerschaft herbeigeführt; denn sobald man in Genf die Annäherung östreichischer Kolonnen, und ihre ernstlichen Anstalten zum Angriffe, wahrnahm, beschloß der Vertheidigungsrath, ohne sich weiters vom General Jorcis hieran hindern zu laffen, die Übergabe der Stadt.

Die Thore wurden hierauf geöffnet, und während Ab= geordnete von der Bürgerschaft dem F. M. L. Bubna die Schlüssel derselben entgegen brachten, war die fran= zösische Besatzung, den Anführer erkrankt zurücklassend,

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auf der Straße von Chambery fortgezogen, und unter Begünstigung eines bedeutenden Vorsprungs der Verfolgung entgangen, zu welcher Graf Bubna gleich nach seinem Einmarsche in Genf einen Theil der Vortruppen abschickte. Diese mußten sich daher für diesen Tag das mit begnügen, die Zugänge über den Arve - Fluß ́zu beseßen. Man fand in Genf, außer bedeutenden Artillerie Vorräthen, 107 Genfer Festungs- und 30 französische Feld - Geschüße.

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Schon von Lausanne aus entsandte F. M. L. Bub. na den Obersten Simbschen vom Gradiskaner GrenzRegiment, mit einer aus leichter Infanterie und zwei Zügen Husaren zusammengesetzten Abtheilung von 600 Mann, Rhone aufwärts nach dem Walliser Land. Es hatte dieses Detachement die Bestimmung, die Ver bindungslinie der französisch- italienischen Armee über den Simplon und Bernhardt zu unterbrechen, — Nach= richten über den Stand der Dinge jenseits der Alpen einzuziehen, und die Bewaffnung der rüstigen Bewohner des Walliser Thales gegen ihre Unterdrücker thätig zu betreiben. Martigny wurde dem Obersten als der Punkt bezeichnet, von wo aus er diese Unternehmung zweckmäßig werde leiten können.

Im Besiße von Genf, übertrug F. M. L. Bubne, dem General Zechmeister mit 4 Bataillons und 1 Eskadrons *) die Sicherung dieses Plates, und die Be

*) Bataillon vom Peterwardeiner Grenzregiment. 2 detto vom Infanterieregiment Reuß- Greiß.

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wingung des in eine Felsenschlucht gebauten, und die von Genf nach Epon führende Straße vollkommen spers renden Forts l'Ecluse.

Mit 9 Bataillons, 12 Eskadrons und 4 Batte rien überschritt hierauf Graf Bubna, den Befehlen des kommandirenden Feldmarschalls zufelge, am 1. Jan. ner 1814 das Juragebirg. Indem er den Obers ften Graf Zichy mit 4 Schwadronen des Husarenregis ments Liechtenstein und einer Kavallerie- Batterie über Ger, St. Claude und Orgelet nach Lons le Saunier vorsandte, langte er mit der Hauptkolonne, über Sr. Cerque, St. Laurent und Champagnol, am 5. Jän. ner zu Poligny an. Von hier ordnete der Feld. marsœall-Lieutenant den Obersten Benczeck mit einem Detachement zur Einschließung des vom Feinde beseßten Forts St. André nach Salins ab. Einer andern Abtheilung unter dem Rittmeister Bezeredy aber, ere theilte er den Auftrag, den Feind aus Dole zu ver. treiben, und sich der dortigen Brücke über den Doubs zu versichern.

Während nun den Truppen bei Poligny einige Rube Tage gegeben wurden, war von dem Oberst Zichy, welcher sich seit dem 4. in Lons le Saunier befand, die Meldung eingelangt, daß der feindliche General Musnier mit 1500 Mann vor Bourg en Bresse lagere; General Legrand mit einer, jedoch weit geringern Zahl die Brücke bei Chalons sur Saone bewache; beide Generäle aber thätigst bemüht wären, die Einwohner jener Gegenden zu bewaffnen, und zum Widerstand zu verleiten. Wie aber die Dinge in Lyon selbst gestaltet soyen, darüber könnte nichts bestimmtes

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in Erfahrung gebracht werden. - Auf diese Nachricht beschloß F. M. L. Graf Bubna, mit den beihabenden Trupper unverweilt vor diese Hauptstadt zu rücken, um erlaubten auch die Umstände ihre Besetzung nicht diesen wichtigen Drehpunkt der feindlichen Uns ternehmungen wenigstens im nahen Umkreise zu beobachten, und die vom Feinde eingeleiteten Volksbewaffnungen nach Kräften zu unterdrücken.

Die Avantgarde unter dem Oberst Zichy wurde daher mit dem sechsten Jäger, und einem Bataillon von Kaunit Infanterie verstärkt, und am 8. von Lons le Saunier nach Coufance vorgeschoben; der Oberst Wieland aber zur Sicherung der rechten Flanke, mit vier Eskadrons von Blankenstein Husaren, einem Bataillon von Vogelsang, und einer Kavalleries Batte rie, über Arlay und Bletterande gegen Chalons sur Saone entsendet. Mit den übrigen Truppen rückte F. M. L. Graf Bubna am g. nach Lons le Saunier, am 10. nach St. Amour, und am 11. nach Bourg en Bresse, von wo sich General Musnier, am Mors gen desselben Tages, gegen Lyon zurückgezogen hatte, Nationalgarden wollten indeß Widerstand leisten; allein fie wurden nach kurzem Gefechte zerstreut, und die Stadt Bourg beseßt.

Die östreichischen Vortruppen folgten hierauf der Richtung von Pont d'Ain, und dem über Lent füh= renden kürzeren Wege von Merimieux. Ein Deta, chement unter dem Major Wraßfeld, begab sich auf die Straße von Villars. Oberst Benczek, welcher die Einschließung des Forts St. André bei Salins, mittlerweile an die in dieser Absicht vom Reservekorps

entfendete Brigade des Prinzen Gustav von Hes= sen-Homburg übergeben hatte, wurde mit dem Warasdiner Kreuzer Bataillon, und einer Eskadron von Liechtenstein Husaren über Ceyzeriat auf die Stras Be von Nantua abgeschickt, wohin der Feind vom lin= Een Rhone Ufer, über die Brücke bei Seyssel gelan gen konnte. Auch sollte Oberst Benczek die Verbindung mit Genf zu bewirken suchen.

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Den vorgesetzten Zweck verfolgend, rückte F. M. L. Graf Bubna mit feinem Gros am 16. nach Pont d'Ain, und am 18. nach Merimieur. Die Avantgarde aber war an dem nemlichen Lage bis an die Barrieren von Lyon gelangt. Oberst Wieland hatte Befehl, über Cuissery nach Macon herabzurücken, woselbst sein Vorgrab unter dem Major St. Quentin schon am 13. eina getroffen war. General Musnier hatte Lyon mit den beihabenden Linien Truppen bei Annäherung der Östs reicher zwar verlassen, und sich hinter dem, am rechten Saone Ufer gelegenen Theil der Stadt aufgestellt. Als lein es blieb dem Grafen Bubna nicht unbekannt, daß aus den nachbarlichen Departements zahlreiche Abtheis lungen von Linien Truppen und National Garden zur Verstärkung des General Musnier herbeieilten, und daß in Lyon selbst mehrere tausend bewaffnete Bürger bereit seyen, sich mit demselben zur Vertheidigung der Hauptstadt zu vereinigen. F. M. L. Bubna, konn te es unter folchen Umständen, und bei der weiten Entfernung von jeder Unterstüßung, mit seinem Eaum 4000 Mann starken Korps nicht wagen, ohne Besorgniß irgend eines verderblichen Unfalls mit Gewalt nach Lyon zu dringen. Anderer Seits vermochte er nicht es sich zu bergen, daß, gelänge ihm auch augenblicklich die Be

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