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nischen Sümpfe führende sehr gute Straße zu gewin nen. Dieses gelang, der äußersten Beschwerlichkeit ungeachtet, glücklich. Der Feind, durch die leichten Truppen in den Flanken bedroht, fand bei der Schnelle der Vorrückung keine Zeit, sich in irgend einer Stellung festzusehen, und so erreichte schon am 27. November eine starke, mit Artillerie versehene Borhut Frascati, und bewirkte die Verbindung mit der an diesem Tage angelangten Vorhut der V. Kolonne. Der Feind zog sich von beiden Straßen nach Rom zurück, und räumte diese Hauptstadt am 28. November.

Mit vieler Geduld und Bereitwilligkeit hatte die Armee die äußerst beschwerlichen Märsche zurückgelegt. Sie schien von allgemeiner Freude belebt, als sie Rom in der Ferne erblickte. Aber noch hatte der Feind nie ihre Annäherung erwartet. Wegen großer Ermüdung der zum Theil unbeschuheten Truppen, wegen der nothwendigen Herbeischaffung des zurückgebliebenen Geschühes und der Munition, so wie wegen unzureichender Verpflegung, konnte das Heer nur nach und nach und theilweise, durch Rom, auf den beiden Straßen nach Civita castellana, auf welchen der Feind sich zu rückzog, vorgezogen werden.,

Während das Heer von Frascati nach Rom vore rückte, traf die erste Unglücksbothschaft ein. Die II., gegen Terni vorgerückte kleine Kolonne hatte sich vor dieser Stadt von einem weit schwächern Feinde mit ihrem Geschüß fangen, die III., bestimmt gegen Maglia no vorzurücken, durch eine äußerst unbedeutende fran. zösische Abtheilung bei Rieti festhalten lassen. Von dem Hauptheere wurde hierauf der General Metsch mit

3 Bat. und 4 Schwadr. in jene Gegend entfendet, um die Truppen der III. Kolonne an sich zu ziehen, die dortige Verbindungsstraße zu beunruhigen, und das linke Ufer der Tiber oberhalb Rom frei zu halten 4).

Die allmählige Vorrückung von Rom währte bis zum 2. Dezember. Man hatte Nachricht, daß der Feind mit dem Haupttheil seiner Stärke, auf der alten, unweit der Tiber von Rom nach Clsita castellana führende Straße, bei Rignano, mit dem andern bei Monte Ros, auf der neuen Straße stehe, welche von der al ten in beträchtlicher Entfernung durch ein sehr beschwer

4) Der linke Flügel der französischen Armee retirirte von Ascoli nach Fermo am Ufer des adriatischen Meeres. Die Generale Casabianca, Rusca und Monnier sammelten die im Gebirge vertheilten Truppen, griffen die Kolonne des neapolitanischen rechten Flügels an, brachten sie zum Weichen, und nahmen Ascoli wieder. Der General Lemoine hatte mit einer schwachen Truppe Terni aufs Äußerste vertheidigt. Der General Dufresse eilte mit der 97. Halbbrigade herbei, und entseßte durch einen tapfern Angriff Ter= ni. Der rechte Flügel der Franzosen verließ Ters racina und Veroli in guter Ordnung. Die französt, schen Vorposten stellten sich zu Nepi und Rignano auf, und beobachteten die alte Straße von Rom nach Civita castellana, und jene, die nach Florenz führt. Die Hauptíruppe stellte sich hinter dem Ravin von Civita castellana auf. Das befestigte Schloß dieser Stadt wurde stark beseßt. Die Tiberbrücke zu Borghetto wurde verschanzt. Der General Lemoine befößte Rieti, und General Rusca stellte sich am Tronto auf, wo er sich verschanzte. Das Hauptquartier Championnets kam nach Terni.

Anmerk. der. Redak.

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liches Gebirge getrennt ist. Die Hauptarmee, durch die Entsendung des General Metsch, und die Besetzung Roins auf 24 Bat. und 14 Schwadronen vermindert, wurde demnach auf der alten Straße bei Castel nuovo, die V. Kolonne aber (12 Bat. und 4 der besten und stärksten Schwadronen) auf der neuen, bei Baccano, versammelt. Diese Kolonne sollte zur Vertreibung des Feindes von Civita caftellana und den Ufern der Tiber mitwirken, dann aber über Viterbo in das Großherzogthum Toskana rücken, wobin bereits Admiral Nelson 7 Bataillone nach Livorno geschifft hatte. Der 4. Dezember war zur allgemeinen Vorrückung bestimmt. Die V. Kolonne, welche sich am 3. in den Besit von Monte Rost gesetzt hatte, sollte nach Nepi vor rücken, sich dieses vom Feinde beseßten Städtchens ber meistern, dann mit ihrer Hauptstärke, durch einen links gerichteten Seitenmarsch, die Flanke des bei Civita castellana stehenden, oder sich dahin ziehenden Feindes gewinnen, während die Armee auf der alten Straße über Rignano gegen diese Stadt vorrücken würde.

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Die Vorrückung geschah am bestimmten Tage. Die Armee drückte den Feind von Rignano über den Riccano Bach nach Civita castellana, konnte jedoch nicht über den sehr tiefen und steilen Thalgrund seßen, dessen Bugang das mit einer Mauer umringte, und mit einem festen Schloß versehene Castellana deckte, und Fuß volk und Geschüß vertheidigte. Man mußte den Überr gang auf andern Punkten versuchen, die hiezu nöthigen Vorbereitungen treffen, und deshalb das Unter nehmen auf den folgenden Tag verschieben. Die V. Kolonne war vor Nepi gerückt, und hatte sich, bevor sie im Besik dieses Ortes war, größten Theils links, zur

Ausführung der befohlenen Umgehung, gewendet. Die Abtheilung, welche sie zur Bezwingung von Nepi zurückließ, konnte die schwache französische Besaßung gar leicht gewältigen; allein ihr Befehlshaber benahm sich so, daß sie nicht nur diesen Zweck verfehlte, sondern geschlagen und zerstreut wurde. Dem Feinde, der die Muthlosigkeit seiner Gegner gewahrte, genügte dieser Vortheil nicht. Mit kühner Entschlossenheit warf er sich in den Rücken der Hauptkolonne, in der dieß unerwartete Ereigniß ein panisches Schrecken verbreitete. Ihr tapferer Befehlshaber, der General Chevalier de Sare, gab sich alle erdenkliche Mühe, die Ordnung wieder herzustellen. Doch zum Unglück wurde er gleich beim Beginn des Gefechtes tödtlich verwundet. Die Kolonne, ihres Führers beraubt, wurde nun theils niedergemacht, theils gefangen, theils nach Viterbo versprengt. Die neue Straße nach Rom war dem Feinde geöffnet, ein beträchtliches Korps durch kaum taus fend Mann aufgerieben und zerstreut. Als in der Nacht diese Schreckensbothschaft ins Hauptquartier ge= langte, wurde augenblicklich der General Damas mit 5 Bat. und 6 Schwadr. links durch die Gebirge zur Besetzung der neuen Straße gesandt. Mit dem auf 19 Bat. und 8 Schwadr., zusammen kaum 7000 Mann, herabgefunkenen Hauptheere konnte man auf keine weir teren Angriffsbewegungen denken. Man suchte nur auf der rechten Seite des Thalgrundes sich festzusehen und zu behaupten.

Nicht minder trosilos, als die in der Nacht eine gelaufené Nachricht, war die, welche man am folgen den Tag erhielt. Die I., längs der Küste vorgerückte Kolonne (12 Bat. 6 Schwadr.), welche Macerata

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befeßen sollte, war vom Feinde angegriffen, geschlagen, und ihres Geschüßes beraubt worden. In Unordnung fich flüchtend, zerstreute sie sich in das Innere, wohin dem Feinde nun der Paß geöffnet war. Zwei tausend Franzosen batten, wie man in der Folge erfuhr, diese Niederlage bewirkt ).

5) Die Engelsburg wurde aufgefordert; und verwets gerte es, sich zu ergeben. Gegen den französischen rechten Flügel wurde nun der Hauptangriff gerichtet. Fünf Kolonnen rückten am 5. Dezember von Baciano vor. Der General Kellermann vertheidigte mit 2 Bas taillons, 3 Eskadrens und zwei Kanonen Nepi, welches, nach französischer Angabe, von 8.00 Neapolitauern angegriffen wurde. Diese wurden zurückgeworfen, und sollen 500 Mann Todte und Verwundete, 15 Kanonen, 30 Munitionskarren, 2000 Gefangene, worunter 50 Offiziere, mehrere Fahnen und Standarten, 3000 Flinten, und ihr Gepäck vers Toren haben. Die zweite neapolitanische Kolonne rückte von Rom vor, und vertrieb aus Rignano die fünfzehnte leichte Halbbrigade. Ihr Kommandant Lahure zog sich an die Brücke von Civita Castellana, erhielt von General Macdonald, der den ganzen rechten Flügel kommandirte, Verstärkung, und warf dann die neapolitanische Kolonne mit beträchtlichem Verluste zurück. Der polnische General Kniaze= wih griff die dritte neapolitanische Kolonne an, die durch Fabrica, auf Eanta Maria di Falori verrückte. Er hatte seine poluische, und die römische Legion, 2 Linienbataillons, 2 Eskadrons Dragoner, eine Kompagnie Chasseurs und 3 Kanonen. Beim ersten Angriff flohen die Neapolitaner, und ließen 8 Kano15 Munitionskarren, 50 Gefangene zurück. Die vierte neapolitanische Kolonne marschirte auf Bi

nen,

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