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des Charollois, freien Aufschwung gegeben, und die Streitkräfte des Marschalls beträchtlich vermehrt ha= ben; fürs Undere befand sich dieser dadurch bereits auf jener Linie, welche die Östreicher zum Angriffe ausersehen hatten, und die über Lyon nur im weiten Ums kreise zu erreichen war. Demungeachtet entschied

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(sich Augereau für den Rückzug nach Lyon, wahrschein

lich besorgend, er könnte im Marsche nach Macon durch die Generäle Wimpfen und Hardegg beunruhiget werden, deren Stellung in seiner Flanke und Rücken ihm nicht unbekannt war, und leicht auf das Daseyn einer stärkern Truppenzahl schließen lassen konnte.

Der Marschall versammelte demnach am 5. März das Gros der Armee bei Lons le Saunier. Zugleich wurden die auf beiden Ufern der Rhone gegen Genf vorgegangenen Brigaden Bardet und Pouchelon zus rückgerufen, und erstere zur Beobachtung der am linken Saone - Ufer herabrückenden östreichischen Kolon= nen, nach Bourg en Bresse zu marschiren befehligt. Die bei Lons le Saunier vereinigten Truppen aber, ließ Augereau am 6. nach St. Amour, und am 7. nach Bourg en Bresse marschiren, von wo dieselben am 9. in Lyon eintrafen.

Als der F. M. L. Bianchi von dem Rückzug des Feindes gegen Lyon Meldung erhielt (8. März), ließ er den General Scheither mit der Avantgarde so= gleich über Macon nach St. Simphorien vorrücken ; feine Infanterie Division, die Grenadier Brigade Fürstenwerther, und die Küraffier Brigade Kuttalek aber am 9. nach Tournus marschiren. Bei dieser Vorrückung bildete der F. M. L. Prinz Wied mit der Brigade Salins eine Seitenkolonne, welche rechts über

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St. Gengour und Cluny vorging, wo der Parteis gänger Damas bei 1000 bewaffnete Bauern verfammelt hatte. General Jakardovsky erhielt den Auftrag, mit seiner Brigade den Marsch des Prinzen über Mont Cenis, Plancy, St. Romain, le Roussey und St. Bonnet zu kotopiren, und die unruhige Stadt Charolles zu beseßen. F. M. L. Graf Hardegg hins gegen ward angewiesen, über Louhans, Cuissery und St. Trivier nach Mont Revel herabzurücken, und sich beim fernern Vormarsch, in gleicher Höhe mit dem ers sten Armeekorps, über Bourg en Bresse gegen Lyon zu bewegen.

(Gefecht bei Macon.)

Am 11. März 1814.

Die Nachricht von der Ankunft östreichischer Trup pen bei Macon, und von dem Vordringen ihrer Des tachements gegen Ville franche, woselbst General Rémond mit einigen Bataillons Nationalgarden, zur Bewachung des Zuganges nach Lyon, aufgestellt war, mochte den Marschall Augereau zu dem Versuche be= stimmt haben, sich von der Stärke feines Gegners näe here Überzeugung zu verschaffen, und vielleicht wohl gar wieder in Besitz des, für die Behauptung von Lyon wichtigen, und so leicht aufgegebenen Punktes von Macon zu gelangen. In dieser Absicht ließ der Marshall die Divisionen Wusnier und Pannetier, dann die Kavallerie des General Digeon, am 10. März theils von Lyon nach Ville franche marschiren, theils in der Nacht vom 10. auf den 11. vom linken auf das rechte Saone Ufer dahin überschiffen.

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Am 11. März, mit Unbruch des Tages, seßte der Marschall seine Kolonnen, die Division Musnier und das 12. Husarenregiment an der Spike, von Ville franche gegen Macon in Bewegung. Der Feind fand die bei Maison blanche stehenden Vorposten des General Scheither so wenig auf ihrer Hut, daß dieselben angegriffen, größten Theils gefangen, und zwei Kanonen, die am Eingange des Dorfes stan= den, von den Husaren genommen waren, bevor die hinter Maison blanche haltende Unterstüßung zur Hilfe herbeieilen konnte. Diese, durch das kühne Vordringen der feindlichen Kavallerie selbst überrascht, zog sich; unter Begünstigung der Hecken und Gräben, welche die Straße einfaffen, gegen St. Simphorien zurück, auf dessen rückwärtigen Höhen General Scheither das Gros der Avantgarde, meist aus Kavallerie bestehend, mittlerweile in Schlachtordnung gestellt hatte.

Wie bereits angezeigt ist, war das erste Armees korps am 10. März Mittags bei Macon eingetroffen. Die Schwierigkeiten, die hier der Verpflegung der Truppen entgegen standen, weil sowohl aus Mangel Ian Zeit, als wegen des Aufstandes, der sich in der Gegend umber verbreitet hatte, zu diesem Zweck durchaus keine Voranstalten getroffen werden konnten, bestimmten den F. M. L. Bianchi, den Truppen um Iso mehr eine etwas ausgedehntere Kantonirung um Macon anzuweisen, als noch am 10. Abends von der Avantgarde die Meldung einging, daß die feindlichen Posten bei Ville franche, noch keine Verstärkung von Lyon her erhalten hätten. Unter diesen Umständen mußte General Scheither Alles aufbieten, dem uners warteten Angriffe zu begegnen, und sich mit der Avant

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garde, wenigstens so lange auf der Höhe von St. Sim phorien zu behaupten, bis das erste Armeekorps Zeit gewonnen haben würde, sich zum Empfang des Feindes bei Macon aufzustellen. Auch war die Entsendung der Division Wied in das insurgirte Charollois an sich schon Grund genug, für die Erhaltung des Punktes von Macon die höchst möglichste Anstrengung zu machen. Allein nur kurze Zeit vermochte die Avantgarde die Höhe von St. Simphorien zu halten. Bald zum Rückzug gegen Macon gebracht, ward sie hierbai vom Feinde heftig verfolgt. *).

Als die ersten Kanonenschüsse in Macon gehört wurden, die dem F. M. L. Bianchi verkündeten, daß seine Avantgarde angegriffen seye, gab er den Trup pen sogleich Befehl, eilig an jene Punkte abzurücken die denselben am vorigen Tage in der, für die Mög= lichkeit eines Angriffs, vor Macon ersehenen Stellung angedeutet worden waren. F. M. L. Prinz Wied, welcher zur Zeit noch bei Cluny stand, erhielt den Aufs trag, die Brigade Salins im Eilmarsche herbeizuführen, und dieselbe bei dem Dorfe Charnay, auf dem rechten Flügel des Armeekorps aufzustellen. Die Brigade Jakardovsky aber konnte nicht herangezogen wer den, weil sie in diesem Augenblick zu entfernt war, und es immer wichtig blieb, daß sie den Zweck ihres Buges erreichte.

*) Nach Koch, seye General Scheither bei dieser Gelegenheit verwundet worden, und habe sich zu Fuße aus dem Handgemenge gerettet. Dieß ist gewiß nicht geschehen. Auch kennen wir keine wahrscheinliche Veranlassung zu dieser Erzählung.

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Sobald F. M. L. Bianchi diese Verfügungen ges troffen, und den General Graf Haugwiß mit einem Bataillon von Hessen Homburg und einem andern von Hieronymus Colloredo Infanterie, zur Aufnahme der Vortruppen gegen St. Simphorien abgeschickt hatte; begab er sich eilends zur Avantgarde vor, die ihm jedoch bald, im Rückzuge begriffen, entgegen Eam. Augenblicklich ließ er dieselbe wieder gegen den Feind stellen, diesen um jeden Preis im ferneren Bordringen aufzuhalten. Mit ermuthigendem Freudengeschrei empfingen die Truppen der Avantgarde diesen Befehl, und bald darauf, als sie sich wieder geordnet hatten, ga= ben die Chevaurlegers von Vincent und die westphälis schen Husaren, erneuerte Beweise ihrer Tapferkeit. Während General Scheither nunmehr die kräftigsten Anstrengungen machte, den ungestümen Andrang des Feindes abzuwehren, war General Haugwiß zur Uns terstübung herbeigekommen, und hatte seine Bataillone bei Varennes aufgestellt; welchen Ort die Avantgarde um eilf Uhr fechtend erreichte, und mit Hilfe der ges nannten Bataillone bis zwei Uhr Nachmittags bes hauptete.

Mittlerweile waren die übrigen Truppen des er ften Armeekorps, theils auf den angewiesenen Punkten bei Macon angelangt, theils im eilenden Marsche das hin begriffen. Nur F. M. L. Prinz Wied, der von Cluny bis Charnay vier Lieues zurückzulegen hatte, konnte erst Abends in der bezeichneten Stellung eins treffen. - Das Terrain, welches zur Aufstellung vor Macon gewählt wurde, hat folgende Beschaffenheit:

Macon selbst liegt hart am rechten Ufer der Saone, über welche hier eine steinerne Brücke führt. Auf der

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