Forschergeist und Unternehmermut: der Kölner Chemiker und Industrielle Hermann Julius Grüneberg (1827-1894)

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Böhlau, 2006 - 331 Seiten
Hermann Julius Gruneberg (1827-1894) gehort nicht nur zu den grossen rheinischen Unternehmerpersonlichkeiten des 19. Jahrhunderts, sondern war auch einer der fuhrenden Chemiepioniere seiner Zeit. Bereits im Alter von 13 Jahren fertigte er seine ersten chemischen Aufzeichnungen an, und mit 25 baute er seine erste Fabrik in Stettin auf. Nach einem mit der Promotion abgeschlossenen Chemiestudium in Berlin und Paris grundete Gruneberg 1858 zusammen mit dem Kolner Kaufmann Julius Vorster die Firma Vorster & Gruneberg, die sich spater als Chemische Fabrik Kalk GmbH (CFK) zu einem der fuhrenden deutschen Unternehmen der chemischen Grossindustrie entwickelte. Gruneberg stand mit fuhrenden Chemikern seiner Zeit wie Justus von Liebig und Robert Bunsen in Kontakt. In den 1860er Jahren erstellte er eine Dungetafel, die zur Durchsetzung mineralischer Dungemittel in der Landwirtschaft fuhrte. Diese bahnbrechende Entwicklung fand weltweite Beachtung und galt uber Jahrzehnte als unverzichtbares Hilfsmittel. Er erfand den Grunebergschen Apparat zur Destillation von Ammoniakwasser, das im 19. Jahrhundert bei der Beleuchtung der Grossstadte mit Leuchtgas als Abfallprodukt anfiel. Gruneberg meldete zahlreiche Patente an. Auch politisch und karitativ war der von Zeitgenossen als ausserordentlich liebenswert beschriebene Chemiker und Unternehmer tatig. Die Biographie stellt das Leben und Schaffen dieses aussergewohnlichen Mannes auf der Grundlage bisher noch nicht ausgewerteter Quellen umfassend und anschaulich dar.

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