Grund und Boden: Goethes Lyrik als Gelegenheitsdichtung. 'Es schlug mein Herz' oder 'Willkomm(en) und Abschied'

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GRIN Verlag, 2007 - 36 Seiten
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Karlsruhe (TH), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dieser Seminararbeit möchte ich nicht nur eine reine Gedichtinterpretation im herkömmlichen Sinne aufweisen (Metrum, Reimschema, etc.), wie man es aus der Schule kennt bzw. in Interpretationsbüchern oder Reklamheften vorfindet, sondern auch den historischen Hintergrund, die Titelgebung bzw. Titeländerung und Titelinterpretation, den Zusammenhang des Gedichtes mit Goethes Privatleben (z.B. Friederike Brion), sowie die Involvierung dieses Gedichtes in die "Sesenheimer Lieder" und "Sturm und Drang" - Phase eruieren. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Namensgebung des Gedichtes. Es ist sehr interessant sich mit dem Titel zu beschäftigen, da das zu interpretierende Werk einem Titelwechsel unterzogen wurde. Zudem spielt die Titelinterpretation eine relevante Rolle, da der Titel des Gedichtes eine Kongruenz mit einer preußischen Prügelstrafe im 18. Jahrhundert aufzuweisen hat. Das dritte Kapitel beinhaltet die Eingliederung des Gedichtes in die "Sesenheimer Lieder". Zudem spielt Goethes Privatleben und dessen Hinterleuchten eine nicht unwesentliche Rolle in diesem Kapitel, da eine private Begebenheit unseres Dichters den Anstoß zu diesem Gedicht gab. Ein weiterer Unterpunkt des dritten Kapitels wird die Einordnung des vorliegenden Werkes in die "Sturm und Drang" - Phase und Empfindungslyrik darstellen. Kapitel 4 beschäftigt sich speziell mit der Gedichtinterpretation. Hier wird der Text und seine Aussagen gründlichst geprüft und folge dessen Fazit gezogen. Ein weiteres Unterkapitel weist den erotischen Bezug des Gedichtinhaltes bzw. Titels mit der historischen Bedeutung des Begriffs "Willkomm(en) und Abschied" auf. Die Zusammenfassung findet sich im fünften Kapitel wider. Hier werden die relevantesten Aspekte der vorhergehenden Kapitel nochmals rezipiert. Kapitel 6 weist das eigene Fazit auf, welches ich nach der
 

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Beliebte Passagen

Seite 26 - Ich hofft' es, ich verdient" es nicht. Der Abschied, wie bedrängt, wie trübe! Aus deinen Blicken sprach dein Herz. In deinen Küssen, welche Liebe, O welche Wonne, welcher Schmerz! Du gingst, ich stund, und sah zur Erden, Und sah dir nach mit nassem Blick; Und doch, welch Glück! geliebt zu werden, Und lieben, Götter, welch ein Glück.
Seite 17 - Und Zärtlichkeit für mich - ihr Götter! Ich hofft es, ich verdient es nicht! Doch ach, schon mit der Morgensonne Verengt der Abschied mir das Herz: In deinen Küssen welche Wonne! In deinem Auge welcher Schmerz! Ich ging, du standst und sahst zur Erden Und sahst mir nach mit nassem Blick: Und doch, welch Glück, geliebt zu werden! Und lieben, Götter, welch ein Glück!
Seite 9 - ... die vielleicht am meisten Epoche macht. Weil in dieser Lyrik nur das Gefühl spricht und doch dieses Gefühl jeweils durch die Begegnungen des Lebens besonders gestimmt erscheint, wird nun die Natur zum tragenden Stimmungsgrund des Daseins. Das Gedicht findet sein wesentlichstes Thema darin, diese Einstimmung der Seele in das Naturleben zum Ausdruck zu bringen oder umgekehrt die Spannung zwischen Gefühls- und Naturstimmung zu umkreisen: Die Winde schwangen leise Flügel, Umsausten schauerlich...
Seite 2 - Dichtung ist Distanzierung, und sie ist es um so zwingender, je mehr ein Erlebnis ihr Thema ist; nicht ihr Material, denn dieses ist seit eh und je Sprache, eine eigentümlich zu etwas zusammengesetzte Sprache, das nicht Sprache allein, sondern zugleich Dichtung ist, wie dieses Gedicht, »Willkommen und Abschied«, von Goethe.
Seite 8 - Herbstnacht. Ferner steigert sich die Wahrheit der Goethischen Naturanschauung bis zum märchenhaft Phantastischen: der Eichbaum selber spricht zum Dichter. Wenn die Gedanken vorausreiten, so sollen wir sie wie nächtliche Schatten auf unsichtbaren Rossen hinsprengen sehn. Das Ganze schließt dann...
Seite 6 - Hausbediente, welche die Tochter oder andre Verwandtin ihrer Herrschaft, mit welcher, wegen Ungleichheit des Standes, eine Heirath nicht statt finden kann...

Autoren-Profil (2007)

Tobias Schwarzwälder, geboren im Mai 1981 in Karlsruhe, studierte Germanistik und Sportpädagogik auf Lehramt an der Universität Karlsruhe. Ab Januar 2007 wird er in den Schuldienst an Gymnasien in Baden-Württemberg als Referendar eingesetzt. Seine eigene Schiedsrichtertätigkeit (bis Regionalliga), sowie sein Engagement als Delegierter des Kreises Karlsruhes (Nachwuchsförderung der Schiedsrichter) brachten ihn auf den Gedanken, den noch nicht ausführlich erforschten Bereich der Stressbewältigung des Schiedsrichters im Sportspiel Handball näher zu inspizieren.

Bibliografische Informationen