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A. Von der I. Armee.

Die 5., 6., 7., 8. Division, das II. Armee - Korps, das Kavallerie-Korps, die Armee-Reserve-Artillerie, nach den letzten Stärke-Nachweisungen.

B. Von der II. Armee.

Das Garde-Korps, das V. Armee - Korps, vom VI. Armee-Korps: die 11. Division und die Reserve Artillerie, vom I. Korps: die 2. Division und ferner die Kavallerie-Division.

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(Auf die 12. Division war nicht zu rechnen,
weil zu deren Ablösung das Observations-Korps
des General-Lieutenants v. Lehwald bei Königin-
hof noch nicht vollständig formirt war.)

C. Von der Elb-Armee.

Die 14., 15., 16. Division, die Reserve- Artillerie

76,000 Komb.

72,000

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4. 15 vierte Bataillone die im Marsche zur II. Armee

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Außer den oben berechneten Kräften war durch Anordnung vom 14. Juli noch ein Streif-Korps gebildet worden, in welchem man von der großen Zahl von Gefangenen diejenigen, welche einer solchen Verwendung freiwillig entgegenkamen, zu einer Invasion nach Ungarn zu verwerthen beabsichtigte. Dieses Streif-Korps, dessen Formation in der Stärke von 2000 Mann erst Ende Juli vollendet war und welches zum Theil in Neiße, zum Theil in Bivouaks an der Grenze stand, brach wie hier eingeschaltet werden möge -- am 1. August wider die ausgesprochenen Anordnungen der preußischen Regierung unter dem Vorwande eines Uebungs-Marsches aus den Bivouaks auf und überschritt die Grenze in der Richtung auf das Jablunka-Gebirge. Doch gelang es der nachgesandten Aufforderung und unter Hinweis auf die thatsächlichen Verhältnisse, den Führer zum Rückmarsche zu veranlassen, und trat dies Detachement am 6. wieder hinter die Demarkationslinie zurück.

Am 26. Juli war von den bevollmächtigten Ministern der Präliminar-Vertrag zu Nikolsburg unterzeichnet worden; die Operationen hatten auf dem östlichen Kriegsschauplage ihr Ende erreicht.

Blicken wir auf die Hauptmomente derselben zurück, so finden wir bei Ausbruch des Krieges die preußische Streitmacht zum defenfiven Schuß der Marken und Schlesiens in drei getrennten Heeren, das Gros der österreichischen hingegen in Mähren versammelt. aufgestellt. Die Kräfte sind auf beiden Seiten gleich.

Mit dem Entschluß zum Kriege wird in Berlin der Befehl zur Vereinigung ertheilt, sie soll auf dem kürzesten Wege nach vorwärts, also in Feindes Land erfolgen.

Der dafür gewählte Punkt liegt gleich weit von Görlitz, Glah und der böhmisch-mährischen Grenze, gleich weit von Torgan, Brünn und Olmüz entfernt. Es rückt daher zuerst die Elb- Armee in Sachsen ein (16. Juni), gleichzeitig aber (17.) setzt sich Feldzeugmeister Benedek bereits von Mähren nach Böhmen in Bewegung, von wo allein die Vortheile der inneren Operationslinie sich ausnußen ließen.

Der Vormarsch so großer Massen war nur in tiefer Kolonne zu bewirken. Die preußischen Heere konnten daher auf ihrem Wege zur Vereinigung zwar nicht die österreichische Gesammtmacht, wohl aber, außer dem I. und dem sächsischen Korps die Tete der feindlichen Haupt-Armee vorfinden. Sicherung gegen diese Gefahr war nur in der Initiative und in der Schnelligkeit der Ausführung zu suchen.

Prinz Friedrich Karl hatte den Anschluß der Elb-Armee von Dresden her abzuwarten. Am 26. besetzten seine Spigen die IferDefileen bei Turnau und Podol. Er stand nur halb so entfernt von Gitschin, als die II. Armee auf der Linie Liebau-Reinerz, und erleichterte so deren Herankommen. Aber die schwierige Aufgabe des Kronprinzen war zunächst, die II. Armee auf getrennten Gebirgswegen jenseit der Grenze in sich zu versammeln, zu einer Zeit, wo bereits die Spitzen des Gegners an den Deboucheen sich zeigten.

Das Centrum der II. Armee hatte am 26. die Grenze überschritten, beide Flügel folgten am 27. —

Dem rechten Flügel gegenüber gelingt es Feldmarschall - Lieutenant v. Gablenz, das Debouchiren des I. Armee-Korps bei Trautenau zu verhindern, da er aber bei diesem Vorgehen dem GardeKorps die Flanke bietet, so erleidet er am folgenden Tage die Niederlage bei Soor.

Dem linken Flügel wirft sich Feldmarschall-Lieutenant v. Ramming entgegen und wird geschlagen. Das V. Korps, welches an diesem Tage nur an das Defilee heranzurücken hatte, entwickelt sich in voller Stärke vorwärts desselben. Das österreichische VIII. Korps erreicht Dolan zu spät, um das VI. bei Nachod unterstüßen zu können; es löft daffelbe aber am folgenden Tage bei Skaliß ab und das IV. Korps wird nach Dolan herangezogen. Es konnten also allerdings im Laufe des 28. dem V. preußischen drei österreichische Korps (weniger zwei detachirte Brigaden) bei Skalitz entgegentreten, aber das eine derselben war durch das vorangegangene Gefecht tief erschüttert, das zweite hätte erst nach Mittag heranzukommen vermocht, als das dritte bereits seine Stellung räumte. Ueberdies hatte General v. Steinmetz seine Dispositionen derartig getroffen,

daß er nicht mehr in das Defilee von Nachod zu werfen, sondern höchstens auf das Gros der II. Armee zu drängen war. Am 29. wirft er auch das IV. österreichische Korps bei Schweinschädel zurück und bricht sich so, im dreitägigen blutigen Ringen, mit 22 gegen successive 72 Bataillone Bahn zur Vereinigung mit der Armee. Nur am zweiten Tage hatte hierbei eine Unterstützung im Gefecht durch die 22. Brigade VI. Armee-Korps stattgefunden.

Das Gros der I. Armee war von der Richtung auf Gitschin abgewichen, um den Gegner bei Münchengräß von der Iser zu vertreiben; aber schon am 29. entrissen auch die Divisionen v. Tümp ling und v. Werder mit zusammen 25 Bataillonen jenen als nächstes Ziel hingestellten Punkt dem Feinde, welcher dort 45 Bataillone zur Stelle hatte.

Erst kurz zuvor hatte Feldzeugmeister Benedek sich überzeugt, daß eine Offensive gegen die preußische I. Armee durch das Vordringen der II. unausführbar geworden sei. Gegen diese stand er nunmehr am 30. mit fünf seiner Korps auf dem Plateau von Dubenet konzentrirt. Auch die drei anderen waren dorthin beordert, diesen aber folgte die gesammte preußische I. Armee und nöthigte sie zu einer mehr füdlichen Richtung. Das österreichische Heer hatte während der vorangehenden drei Tage, in acht verschiedenen Gefechten, weit über 30,000 Mann und nahe an 1000 Offfziere verloren. Es konnte sich nicht mehr zum Angriff auf die eine der beiden bereits in unmittelbare Verbindung getretenen feindlichen Armeen wenden, ohne die andere in seiner Flanke abwehren zu müssen. Die Wiedervereinigung mit dem I. und dem fächsischen Korps war zunächst nicht anders als durch eine rückgängige Bewegung in der Richtung auf Königgrät zu bewirken, und selbst der feste Sinn des österreichischen Feldherrn mußte sich dieser Nothwendigkeit beugen.

Die Nord - Armee versammelte sich am 1. und 2. Juli an der Bistritz und der von Seiner Majestät dem Könige augenblicklich gefaßte Entschluß führte am 3. zur entscheidenden Schlacht, für welche beide Theile alle Streitkräfte verfügbar zu stellen gewußt hatten.

Büßte davon zwar an diesem Tage das österreichische Heer abermals 40,000 Mann ein, so blieb es doch immer noch über 180,000 Mann stark und bedurfte, um neuen Widerstand zu leisten, vor Allem nur Zeit zur Sammlung. Schuß und Ruhe bot das verschanzte Lager von Olmüß, und indem die Hauptmacht dorthin zurückging, durfte sie hoffen, den Gegner nach sich und von der Hauptstadt abzuziehen.

Aber es folgt in dieser Richtung nur eine der preußischen Armeen, der Zahl nach weit schwächer, aber gekräftigt durch den Sieg. Mehr als 100,000 Preußen marschiren dagegen direkt auf Wien.

Dort war es, trotz der Cession von Venetien, nicht möglich, sogleich eine entsprechende Streitmacht zu versammeln. Wie gering man auch seit Custozza den Unternehnungsgeist der italienischen Kriegführung anschlagen mochte, mehr als zwei von den dort vorhandenen drei Armee - Korps konnten, und zwar nicht vor dem 20. Juli, nach der Donau herangezogen werden. Mit dem X. Korps und der Kavallerie, welche bereits von Böhmen aus auf Wien instradirt waren, standen dann kaum mehr als 60 bis 70,000 Kombattanten verfügbar.

Es konnte daher der Nord-Armee die Zeit zu ihrer Retablirung nicht gelassen werden; an dem Tage, wo sie Olmüz erreichte, begann schon der Transport des III. Korps.

Die Eisenbahn gewährte dafür nur eine Aushülfe, die Massen mußten den Fußmarsch nach Wien antreten.

Auf wenigen Straßen, durch sehr schwieriges Terrain, gelingt es der preußischen II. Armee nicht, diesem Abmarsch zuvor zu kommen. Das I. österreichische Echellon bewirkt ihn am 14. Juli auf beiden Ufern der March. Am 15. wird das zweite Echellon, in dem Gefecht bei Tobitschau vom rechten auf das linke Marchufer zurückgedrängt und selbst dort, bei Rokeinig, gestört.

Die Kavallerie allein vermag jedoch die Wege nicht zu sperren, und der Feldzeugmeister dringt im Marchthal bis Kremsier und Hradisch vor.

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