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näherten sich dem Waagthal, indem ersteres bis zwischen Stitna und Nemjowa, das VIII. bis Boikowitz gelangte, während das VI. Korps Klobauk, General v. Stieglitz Wsetin erreichte.

meister verlegte sein Hauptquartier nach Trentschin.

Der Feldzeug

In Waag-Neustadtl ging dem Feldmarschall - Lieutenant Graf Thun vom Ober-Kommando der Nord-Armee der Befehl zu, am 19. nach Trebéthe, und nach einem Ruhetage daselbst, über Malzenice, Cziffer und Wartberg nach Preßburg zu marschiren, so daß er diesen Punkt am 24. erreiche. Gleichzeitig hiermit traf aber aus Wien ein Flügel-Adjutant des Kaisers, Major Fejervary, ein, welcher die Dringlichkeit hervorhob, die von Marchegg nach Blumenau vor Preßburg zurückgegangene Brigade Mondl zu unterstützen und Preßburg, welches durch das Vorrücken bedeutender feindlicher Kräfte von Göding her sehr gefährdet sei, zu sichern.

Feldmarschall - Lieutenant Graf Thun entschloß sich hiernach sofort, troß der Erschöpfung seiner Truppen den Marsch des Korps derartig zu beschleunigen, daß dasselbe schon am 22. in Preßburg eintreffe.

Durch den Major Fejervary, welcher zum Armee-Hauptquartier weiter reiste, wurde hier die Ausfertigung einer abgeänderten Marschdisposition für das II. Korps veranlaßt, nach welcher es den Weg nach Preßburg in vier Märschen zurücklegen und zur theilweisen Fortschaffung der Truppen nach Thunlichkeit Wagen benußen sollte. Als seine Aufgabe wurde die Sicherung Preßburgs und des nächstliegenden Theils der kleinen Karpathen" bezeichnet. Diese Disposition gelangte am folgenden Tage an das II. Korps, als dasselbe den Weitermarsch bereits angetreten hatte.

Bor Olmütz nahm das I. preußische Armee-Korps die für die Cernirung der Festung erforderliche Aufstellung ein. Ein Detachement unter Oberst v. Bredow, aus 3 Bataillonen und der Reserve - Kavallerie bestehend, besetzte Proßnitz und beobachtete die von hier ausgehenden Straßen. General-Major v. Barnekow mit der 2. Infanterie-Brigade, 2 Eskadrons Dragonern und 1 Batterie belegte die Ortschaften Rakodau, Wirowan und Dub und gab

nördlich derselben die Vorposten zwischen der Blatta und der alten March.

Das Terrain auf dem linken March-Ufer hatte die durch das Ulanen - Regiment Nr. 12 und 1 Batterie verstärkte 2. InfanterieDivision zu beobachten. Eine gemischte Brigade derselben stand in Prerau, die andere in Traubeck; die Vorpostenstellung derselben umfaßte das Terrain zwischen dem Olleschniga-Bach und der Beczwa bei Legsek. Die bisherige Avantgarden-Brigade kam nach Tobitschau und Gegend, die Reserve - Artillerie nach Lobedit, Annadorf x. Das General-Kommando quartierte sich in Tobitschau ein.

Der 19. Juli.

Das preußische Heer war mit seiner Tete bis auf zwei Märsche an Wien herangerückt, ein beträchtlicher Theil desselben stand aber noch rückwärts bis gegen Brünn und Kojetein.

In einer Mittheilung aus dem großen Haupt-Quartier vom 18. Abends 11 Uhr wurde darauf hingewiesen, daß die Elb-Armee nach sehr anstrengenden Märschen am folgenden Tage in ihrer Stellung bei Asparn und Wilfersdorf Ruhe haben werde, und daß die II. Armee die Linie Muschau - Pawlowit mit zwei ihrer Korps erst am 20. erreichen könne, es sei demnach rathsam, daß die I. Armee am 19. im allgemeinen die Linie Malaczka - Gaunersdorf nicht überschreite.

Als dies Schreiben am Morgen 4 Uhr einging, hatte Prinz Friedrich Karl seine Disposition für ein weiteres Vorgehen bereits ertheilt, sie wurde dahin modifizirt und genehmigt, daß die Armee heute folgende Punkte erreichte:

Am rechten Ufer der March besetzten die Avantgarde und das Kavallerie - Korps die Linie des Weidenbachs von Schönkirchen bis Zwirndorf, dahinter die 6. Division Prottes und Ollersdorf, die 7. Dürnkruth. Das II. Armee-Korps rückte bis Zistersdorf und Drösing heran.

Am linken Ufer gingen die 8. Division bis Groß- Schützen, die 5. nach Kuti vor.

Bei Unter-Gänserndorf wurden Eisenbahn und Telegraph unterbrochen, die Brücken bei Dürnkruth und Anger aber hergestellt. Vom Feinde gewahrte man nur Patrouillen, mit denen die Tete der Avantgarde, die 3. Eskadron des Zieten - Husaren - Regiments, Fühlung unterhielt.

Die Elb-Armee verblieb in der am 18. eingenommenen Aufstellung, in welcher im Fall eines feindlichen Angriffs der Zaya-Bach gehalten werden sollte. Die 14. Division schob eine Avantgarde nach Ladendorf, das rechte Seiten - Detachement des Prinzen von Hessen rückte bis Sierndorf vor.

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Von der II. Armee erreichte das VI. Armee-Korps die Gegend von Muschau, das Garde-Korps gelangte mit seiner 1. Division nach Auspit, die 2. dagegen hielt zur Regelung der Verpflegungs-Angelegenheiten Ruhetag in Groß-Raigern.

Der Kronprinz verlegte sein Haupt - Quartier nach GroßSeelowig.

General v. Steinmeß ging mit der Kavallerie-Division v. Hartmann bis Napagedl vor, von wo Detachements bis Zlin und Hradschowig (östlich Ungarisch-Hradisch) entsendet wurden. Die 9. Divifion gelangte bis Kwassiß, die 10. bis Tlumatschau, ihre Avantgarden gingen bis zur Linie Bielow-Ottrokowit vor. Auf dem Bahnhof von Altstadt wurden 13 Lokomotiven und 125 Waggons in Beschlag ge

nommen.

Von der österreichischen Armee setzte das II. Korps den Marsch auf der Straße nach Preßburg bis Trebéthe und Kosztolan fort; das IV. ließ die Brigade Fleischhacker mit dem 2. sächsischen Reiter-Regiment bei Miawa stehen; die Brigade Kaminieci mit dem 1. sächsischen Reiter-Regiment ward nach Jablonit entsendet, das Gros nahm Stellung bei Verbocz auf der Straße Göding-Tyrnau. Von den anderen Kolonnen rückte das I. Korps im Waagthal abwärts bis Trentschin, das VIII. bis Rosztolna, während das

VI. Korps Nemsowa erreichte, die sächsische Division Stieglit aber erst bis Klobauk gelangte.

Im preußischen Haupt-Quartier hatte man noch keine Gewißheit darüber erlangt, ein wie großer Theil der österreichischen NordArmee vor dem Eintreffen der preußischen II. Armee bei Olmüß, auf der Eisenbahn vorweg nach Wien, oder später längs der Waag nach Preßburg abgerückt sein konnte. Zweifelhaft blieb ferner, ob aus den österreichischen vierten und den neu formirten fünften Bataillonen, bereits eine Reserve-Armee hinter der Donau hatte versammelt wer den können, vor Allem in welcher Ausdehnung die, seit sechs Tagen begonnenen Transporte, einen erheblichen Theil der Süd-Armce herangeführt hatten. Von einer Thätigkeit der Königlich Italienischen Armee, welche dies verhindern konnte, verlautete nichts; die freilich unverbürgten Nachrichten aus Wien gaben die dort bereits verfügbare Truppenmacht in sehr bedeutender Höhe an. Die große Ausdehnung der Verschanzungen vorwärts der Donau schienen auf eine solche berechnet und unmöglich war es wenigstens nicht, daß mit Aufbietung aller Mittel bereits ein Heer versammelt war, welches zur Rettung der Hauptstadt aus den Florisdorfer Linien zur Schlacht formirt in das Marchfeld hinaustreten konnte.

Es bedurfte daher auf preußischer Seite der Wachsamkeit und des Zusammenhaltens der übrigens vollkommen ausreichenden Streitfräfte.

Um in Fällen, wo ein Befehl von oben zu spät kommen mußte, die Armee - Kommandos in den Stand zu setzen, übereinstimmend zu handeln, erschien es nöthig, sie von den Absichten des Ober- Kommandos vollständig in Kenntniß zu setzen.

Es ist die Absicht Seiner Majestät des Königs," heißt es in dem desfallsigen Erlaß des großen Haupt-Quartiers vom 19. Juli, „die Armee in einer Stellung hinter dem Rußbache zu konzentriren, und zwar mit der Elb - Armee bei Wolfersdorf, mit der I. Armee hinter Deutsch-Wagram, der II. als Reserve bei Schönkirchen.

In dieser Stellung soll die Armee zunächst in der Lage

sein, einem Angriffe entgegenzutreten, welchen der Feind mit etwa 150,000 Mann von Florisdorf aus zu unternehmen. vermöchte, demnächst soll sie aus derselben entweder die Florisdorfer Verschanzungen rekognosziren und angreifen, oder aber unter Zurücklaffung eines Observations-Korps gegen Wien möglichst schnell nach Preßburg abmarschiren können.

Für diese Zwecke rücken die schon jetzt verfügbaren Abtheilungen, also die Elb-Armee, dann das II. Korps, die 6. Division, das Kavallerie-Korps und die Avantgarde der I. Armee, morgen den 20. d. Mts. zunächst nur an den Weidenbach, zwischen Gaunersdorf und Weikendorf, um den nachfolgenden Abtheilungen der Armee Zeit zum Herankommen zu verschaffen. Beide Armeen schieben ihre Vortruppen und Rekognoszirungen an den Rußbach in der Richtung auf Wolfersdorf und Deutsch-Wagram vor.

Gleichzeitig mit diesem Vorrücken soll der Versuch gemacht werden, Preßburg durch überraschenden Angriff in Besiß zu nehmen und den event. Donau-Uebergang daselbst zu sichern. Es bleibt dem Ober-Kommando der I. Armee überlassen, die näheren Befehle an deren auf dem linken Marchufer bei Malaczka hierzu disponiblen Streitkräfte zu ertheilen. Ebenso wird das Ober-Kommando der I. Armee darauf Bedacht nehmen, die noch bei Holitsch befindliche 5. Division wieder heranzuziehen, sobald die dortigen Verhältnisse es gestatten.

Die II. Armee hat die Fortsetzung des Marsches für das Garde- und VI. Armee-Korps in der Richtung über Lundenburg resp. Nikolsburg anzuordnen, und wird darauf gerechnet, daß diese Korps am 21. d. Mts. auf der Linie Drösing-Wilfersdorf zur event. Unterstützung der I. und ElbArmee eintreffen. Wie bald das V. Armee-Korps herangezogen werden kann, wird das Ober-Kommando der II. Armee übersehen und befehlen, da es unter allen Umständen wünschenswerth ist, mit möglichster Gesammtstärke an der Donau aufzutreten. Auf eine event. Heranziehung des I. Re

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