Ehre und Rache: Eine Gefühlsgeschichte des antiken Rechts

Cover
Campus Verlag, 16.02.2017 - 437 Seiten
Nach gängiger Auffassung entstand der Rechtsstaat durch die Zähmung der barbarischen Natur des Menschen: Archaische und vormoderne Gesellschaften seien von Konflikten um Ehre und Rache regiert worden, deren Macht im langwelligen Prozess der Zivilisierung gebrochen wurde. Durch Aufklärung und Modernisierung sei die von den Ehrgefühlen entzündete Gewalt wieder eingehegt worden und Humanität an die Stelle der Triebnatur des Menschen getreten - so die gängige Annahme. Dieses Buch zeigt am Beispiel der griechischen Antike auf, dass die Gefühle, die wir gemeinhin mit Ehre und Rache verbinden, durch das antike Recht überhaupt erst geschaffen wurden. Es leistet einen wichtigen Beitrag zu einer politischen Theorie der Wirksamkeit des Rechts und fügt der Gewaltgeschichte des Menschen in der frühgriechischen Antike eine unerwartete Wendung hinzu.
 

Inhalt

Ehre
11
I Menschen ohne Ehre
13
2 Methodische Vorüberlegungen
57
II Der Gewinn der Ehre
82
2 Desymbolisierungsresistente Ehren
106
3 Desymbolisierbare Ehren
120
4 Ehre und Recht
160
III Der Verlust der Ehre
170
2 Menschen ohne Rache
227
V Die Entwicklung des archaischenRacherechts
287
2 Das posthomerische Racherecht
299
VI Das zwischenstaatliche Racherecht
333
VII Ausblick
378
Schluss
386
Literatur
392
Abbildungsverzeichnis
434

2 Entehrungen im Völkerrecht
190
Rache
203
IV Zum Verhältnis von Ehre und Gewalt
205
Dank
436
Urheberrecht

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Autoren-Profil (2017)

Philipp Ruch ist Philosoph und Gründer des Zentrums für Politische Schönheit.

Bibliografische Informationen