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trafen in der Vertheidigungsstellung bei Alseborn, Winweiler, Rockenhausen, Alfenz, Kreußnach und Bingen ein. Der Erzherzog stand mit der Reserve bei Planig. Eine Vorpostenkette war längs der Glan aufgestellt. Nachmittags drückte der Feind die Vortruppen des rechten Flügels zurück, ́und drang zweimal bis auf die Höhe des Hundsrücken, den Kans terich, vor, wurde jedoch zurückgeschlagen. 3u gleicher Zeit hatte FM. Graf Wurmser den hinter dem Speierbach aufgestellten rechten Flügel der Oberrhein-Armee von Kaiserslautern, gegen den Brüs ckenkopf von Manheim, bis Neustadt und Türkheim zurückgezogen.

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Damals verlangte FM. Wurmser von der Niederrhein - Armee noch eine Verstärkung von 6 BatailIons; damit er die Hauptübergangspunkte bei Basel, Kehl und Rastadt, dann das verschanzte Lager vor Manheim, gehörig beseßen, den sechs und dreißig Meilen langen Rhein - Kordon von Basel bis Manheim überall hinreichend bewachen, und bei Offenburg ein zur Un= terstüßung jedes bedrohten Punktes dieser Linie hinreis chendes Korps aufstellen könne. Der Erzherzog konnte ihm nicht mehr als 1 Bataillon und 18 Kompagnien abtreten. Denn eben war die. Meldung des F3M. Prinz Würtemberg eingetroffen, daß Kleber von Düfseldorf aufgebrochen sey, und gegen die Lahn vorrücke.“ Sogleich ließ der Erzherzog 4 Bataillons und 1 Kűrassier Regiment den Marsch über Wiesbaden nach Limburg antreten.

Der Erzherzog fand unter diesen Umständen nicht thunlich, mit dem auf dem linken Rhein-Ufer befindlis chen Theile der Niederrhein - Urmee in der so eben ge=

nommenen ausgedehnten Posizion zu verweilen. Daher führte er den linken Flügel und das Zentrum dieser Truppen am 5. Juni nach Kirchheim- Bolland, Fürfelden, und Kriegsfeld, die Reserve nach Wohnheim zurück. Der rechte Flügel blieb bei Alsenz, Kreuznach und Bingen stehen. An diesem Tage meldete der Prinz von Würtemberg, „daß er zum Rückzug hinter die Lahn genöthigt sey." Zugleich trafen Nachrichten ein, „daß Grenier den Rhein bei Neuwied überschritten habe, und daß Championnet und Bernadotte gegen Koblenz mar: schirten." Da beschloß der Erzherzog, nur ein Korps auf dem linken Rhein - Ufer an der Selz stehen zu lafsen, mit dem größten Theil seiner Armee aber an die Lahn zu eilen. Der FZM. Graf Wartensleben ging am 6. Juni eilends nach Limburg ab, um das Kommando der dort stehenden Truppen zu übernehmen. Der Erzherzog trug ihm auf, das Korps an dem linken Ufer der Lahn zu sammeln, und sich dort so lange zu halten, bis der Erzherzog selbst bei Weglar eintref. fen könne. Er befahl dem FML. Werneck, mit 7 Grenadier Bataillons und 16 Eskadrons über Hom burg gegen Weilburg zu eilen. Der Haupttheil der Armee blieb am 6. noch bei Fürfelden und Kriegss feld, die Vorposten an der Glan stehen. Am 7. jo= 30= gen sich die Vortruppen nach Alzey. Am 8. ging der Erzherzog mit seinem Hauptquartier nach Ober-Ulm, am 9. durch Mainz nach Hochheim. In den Tagen des 8., 9. und 10. Juni zog der Haupttheil der Armee durch Mainz über den Rhein in das Lager bei Hochheim. Am 11. feßte die Armee, mit der ganzen Artillerie - Reserve und dreißig Pontons, den Marsch über Homburg nach Grävenwiesbach fort, wo am

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13. der Erzherzog mit seinem Haupt - Quartier eintraf.

Auf dem linken Rhein- Ufer standen noch von der Niederrhein Armee der FML. Mercantin mit 18 Bataillons bei Marienborn hinter der Selt, und vorwärts hielt der General Nauendorf mit 22 Kompagnien, 22 Eskadrons die Vorpostenlinie von Bingen bis Guntersblum. Nach einigen leichten Gefechten dieser Vortruppen, zog FML. Mercantin am 14. fein Korps in das verschanzte Lager bei Hechtsheim vor Mainz zurück. Der rechte Flügel der Sambre- und Maas-Armee, oder die Divisionen Marceau und Poncet, waren diesen rückgängigen Bewegungen gefolgt, und hatten sich, ohne ein ernstliches Gefecht, dem verschanzten Lager genahet, dessen Vorposten im Halbkreise von Hackenheim, über Harrheim, Ebertsheim, Ober-Ulm und die Birkhöfe, bis Hantsheim an den Rhein aufgestellt waren.

F. M. Graf Wurmser hatte am 6. Juni sein Hauptquartier nach Manheim verlegt. Die von Kaiserslautern über Frankenstein zurückgegangenen Truppen der Oberrhein- Armee erreichten am 8. Juni Oggers= heim, die bei Neustadt gestandene Division Sztarrai das Lager bei Maudach und Rheingenheim. FML. Graf Sztarra i-übernahm nun das Kommando der ge= sammten noch auf dem linken Rhein-Ufer stehenden Trups pen der Oberrhein-Armee. An eben diesem Tage brach aus dem Lager bei Schweßingen FML. Hoße mit 6 Bataillons und 14 Eskadrons auf, und marschirte über Lorsch und Darmstadt an den Main, um bei den bevorstehenden Ereignissen an der Lahn mitzuwirken. Er erreichte am 10. Juni Frankfurt.

Der Obergeneral Moreau befand sich mit seinem Haupt-Quartier zu Landau. Er gedachte, den rechten Flügel der kaiserlichen Oberrhein - Armee vor Manheim so lange zu beschäftigen, bis Jourdan an der Sieg und Lahn bedeutende Vortheile erreicht hätte. Dann erst wollte er den Rhein-Übergang bei Straßburg ausführen, bis zu diesem Zeitpunkt aber jene Absicht möglichst vers hehlen. Auf seinem rechten Flügel beobachtete Gen. Ferino den Rhein von Basel bis Straßburg, in der Mitte Desair die Linie von Speier, Harthausen und Muschbach. Der linke Flügel unter Gen. Saint Cyr lagerte zwischen Muschbach und Gölheim.

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theils als Reserve

Von der östreichischen Oberrhein - Armee stand der linke Flügel auf dem Kordon von Basel bis Manheim; das Zentrum und der rechte Flügel, theils unter dem Kommando des FMLts. Graf Sztarrai im Lager bei Maudach, die Reserve zu Oggersheim, die Vorposten hinter dem Floßbach, der Rehbach und dem Fran kenthaler Kanal, in Rugheim und Frankenstein, theils als Garnison in Manheim, auf dem rechten Rhein-Ufer bei Schweßingen. Um 14. und 15. Juni griffen die. Franzosen die Posten an der Rebbach, bei Schifferstadt, Frankenthal, Epstein, Mutterstadt, Rugheim, u. s. w. an, wurden aber mit Verlust zurückgeschlagen. In der Nacht vom 15.-16. Juni zog der FML. Sztarrai seine Truppen in das verschanzte Lager bei Mundenheim zurück. Er selbst ging dann nach Schweßingen, und übernahm das Kommando aller von der Murg bis Gernsheim stehenden Truppen. -Am 20. griff Moreau, der so eben einen Theil seiner Armee zum Rhein-Übergange nach Straßburg in Bewegung gefeßt hatte, um diesen Plan

zu maskiren, - mit dem Reste derselben die Vortrups pen des Lagers bei Mundenheim an, und drückte sie durch ein mit vielem Lärmen und Kanoniren verbundes nes Gefecht in dasselbe hinein. Die Franzosen zogen. jedoch gegen Mittag ihre Vortruppen wieder nach Schif ferstadt und Mutterstadt zurück.

Des Feldmarschall Graf Wurmser übergab am. 18. Juni das Kommando der Oberrhein-Armee provisorisch dem F3M. Graf Latour, und reisete nach Italien ab, um den Oberbefehl der dortigen östreichischen Armee zu übernehmen. Die Oberrhein-Armee wurde nun ebenfalls unter den obersten Befehl des Erz: herzogs Karl gestellt.

(Der Schluß folgt.)

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