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Der Feldzug 1809 in Italien.

Nach öftreichischen Originalquellen.

Von Joh. Bapt. Schels, t. k. Oberstlieutenant.

Die

Erster Abschnitt.

(Fortseßung.)

ie französische Avantgarde war bereits vernichtet, als am Vormittage des 15. Aprils der Haupttheil des öste reichischen Heeres in der Nähe von Pordenone ans Eam. Das VIII. Armeekorps, unter FML. Graf Albert Gyulai, lagerte in zwei Treffen bei dieser Stadt; im Ersten die Brigade Gajoli links an dieselbe gelehnt; rechts neben ihr die Brigade des Generals Graf Hieronymus von Kolloredo-Mannsfeld, parallel mit dem von Roveredo kommenden Wege; im zweiten Treffen die Reiterei, und zwar links die Brigade des Generals Baron Spleny und rechts jene des Oberst Fulda. - Weiter rückwärts hatte sich der FML. Graf Ignaz Gyulai mit dem IX. Armees korps in drei Treffen aufgestellt: im Ersten, links, an Torre gestüßt, die Brigade Kalnassy; in der. Mitte die Brigade Graf Gavasîni; auf dem rechten

Flügel die Brigade Marziani;. im Zweiten, links an Nogaredo gelehnt, die Brigade Klein mayern; -im dritten Treffen die Reiter - Brigade Haager.FML. Frimont hatte mit der Avantgarde die Orte Palse, Porzia und Talponedo beseßt. — Oberstlieutenant Volkmann war von dem Torrente Zeline, über San Quirino, auf Roveredo vorge= rückt, stellte seine Vorposten gegen Vigonovo und im Castel d'Aviano aus, und deckte so die rechte Flanke der Urmee. Er rekognoszirte gegen Abend die Stellung des Feindes über Vigonovo, und wurde von der Division Broussier mit Geschüßfeuer empfangen. - Oberst Gyurkovich ging mit 1 Bataillon Franz Karl, 3 Kompagnien Ottochaner und 2 Eskadrons Frimont Husaren auf der Brücke bei Latifana über den Tagliamento, rückte, ohne Feinden zu begegnen, über Porto gruaro vor, und stellte sich, zur Deckung der linken Flanke des Heeres, bei La Motta an der Livenza auf.

Die hier vereinigten Truppen der Armee, — jedoch ohne das Detaschement Syurkovich, welches an der nächsten Schlacht keinen Antheil nahm,

zählten in 35% Bataillons und 36 Eskadrons bei 40,000 Mann, mit folgender Vertheilung der Truppen:

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Der Vizekönig war durch die am 14. Upril aus Tirol eingelaufenen Nachrichten zu dem Entschlusse bea wogen worden, die Livenza zu verlassen. Seit der allgemeine Aufstand in jenem Lande ausgebrochen war, und durch die Einrückung des östreichischen, vom FML. Marquis Chasteller geführten, Korps eine so mächtige Stüße erhalten hatte, konnten östreichische Kolonnen aus dem Val suggana über Bassano herausbrechen, und den Rücken der französischen Armee, so lange sie an der Livenza stand, auf das Gefährlichste bedrohen. Um seine linke Flanke, so wie seine Verbindung mit den gegen Tirol aufgestellten und den noch im Anmarsch begriffe= nen Truppen zu sichern, wollte der Vizekönig also am 16. von der Livenza abmarschiren, sich über dię Piave ziehen, und an dem rechten Ufer dieses Flusses sich aufstellen. Der Unfall, welchen die Avantgarde bei Por= denone erlitten, brachte den Vizekönig dahin, seinen Plan zu ändern. Die endlosen Regengüsse hatten die in feinem Rücken liegende Ebene so durchweicht, daß ein Heer außer der Hauptstraße sich nicht bewegen konn= te. Der Rückmarsch hätte also nur allein auf der Straße, folglich auf einem langen Defilee, ausgeführt werden können. Ein solcher Marsch war an sich gefahrs voll; indem die Östreicher ohne Zweifel diese Kolonne durch stete Neckereien im Marsche lange aufgehalten, unterdessen aber Abtheilungen zu beiden Seiten über die Livenza geschickt hätten, welche der französischen Armee sicher an der Piave zuvorgekommen wären. Dieser Gen fahr auszuweichen, beschloß der Vizekönig nunmehr, am 16. April die Öftreicher anzugreifen. Er hoffte, dies felben, berauscht von dem glücklichen Treffen des voris gen Tages, in sorgloser Ruhe zu überraschen, sie durch

einen plößlichen Angriff in Unordnung zu bringen, fle zu schlagen und bis hinter den Tagliamento zurückzudrängen.

Noch am Vormittage des 15. Aprils rekognoszirte der Prinz den Kampfplah und die östreichischen Stellun gen auf demselben. Er ordnete dann einige Bewegun gen an, welche am Nachmittage ausgeführt wurden, und die am nabiten Tage zu liefernde blacht oorbereis teten. Von der Division Serras stellte sich eine Bris gade in Tamai. Die Brigade Roussel ging bei Brugn'era auf das linke Ufer der Livenza. Die bei La Motta und Porto buffole entfendeten Detaschements wurden von Serras einberufen. Die Division Barbou lagerte sich vorwärts Sacile. Die Division Ses veroli ging ebenfalls über die Livenza vor, und stellte sib links neben Serras auf. Die Division Bro uffier erhielt Befehl, am nächsten Morgen nach Vigonovo und Ranzan vorzurücken. - Der Adjutant Komman dant Barthier wurde mit 4 aus den Divisionen Broussier und Barbou gezogenen Bataillons und 2 Kas nonen bei la Santissima aufgestellt, um den dor tigen Übergangspunkt zu bewachen, über welchen eine östreichische Kolonne vom Castel d'Aviano nach Fratta und Conegliano in den Rücken des Heeres hätte vor rücken können. Die Division Grenier blieb in ih rer Stellung bei Fontana fredda. - Diese fünf Infanterie Divisionen und den Rest der KavallerieDivision Sabuc konnte der Vizekönig für die Schlacht verwenden. Sie zählten, in 53 Bataillons, 15 Esta. drons, 39,050 Mann. Die Divisionen Lamarque und Fontanelli der Infanterie, Grouchy und Pully der

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