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links bei Ober- Lahnstein, eine andere rechts bei Weilburg über den Fluß gegangen. Die Vortrups pen holten auf einigen Straßen Abtheilungen der französischen Nachbut ein. Der FML. Hoße rückte noch am 17. von Neunkirchen gegen Freylingen vor, und stieß bei Hahn auf Klebers Arrieregarde. Hier, so wie auf mehreren anderen Punkten, kam es, beim Zusammentreffen mit den Franzosen, zu kleinen Schars mügeln. Oberst Gottesheim streifte über Siegen gegen Siegburg, in Klebers Rücken.

Nun befahl der Erzherzog dem FZM. Graf Warz tensleben, daß er, mit FML. Hoße vereint, am 18. Juni auf Montabaur vorrücken solle." Der Erzherzog selbst brach schon in der Nacht vom 17.-18. mit der Division Kray von Renderoth auf, und rückte über Hachenburg vor. Während dieser Nacht war Jourdan mit seiner Hauptmacht bereits bei Neuwied angekommen, und hatte sich hinter dem Sayns Bach aufgestellt. Tags zuvor war die dortige Rheinbrücke durch einen ungeheuren Floß, welchen der Oberstlieutenant Williams vom östreichischen General-Quar= tiermeisterstabe bei Ober- Lahnstein in den Strom losgelaffen hatte, zerrissen worden. Die Brücke wurde jedoch in der Nacht mit angestrengtester Thätigkeit wieder hergestellt, und dann am 18. der Übergang begonnen.

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Ehe noch Bonnard mit dem Blockade-Korps von Ehrenbreitstein abgezogen, wollte Jourdan sich durch einen Handstreich dieser Festung bemächtigen. Hierzu hatten die Franzosen die Leitern aus den be nachbarten Dörfern requirirt. Drei Matrosen der öste reichischen Rheinflotille und ein Unteroffizier des Regis

ments Kaunig schlichen sich durch die Blockadelinie auf verschiedenen Wegen in die Festung, und seßten den Kommandanten, Oberst von Sechtern, von diesem Unschlag in Kenntniß, welcher denselben durch verdoppelte Wachsamkeit vereitelte.

Gen. Kleber hatte in dieser Nacht mit den Divis fionen Collaud und Lefebvre, und den Abtheilungen der Generale Soult und Bastoul, seinen Gewaltmarsch über Altenkirchen nach Ukerath ausgeführt. Am 18. mit Tagesanbruch kam FML. Kray mit der Avantgarde bei Altenkirchen an. Kleber hatte in den vorliegenden Defileen keine Nachhut aufgestellt, und die in der Stadt zurückgelassene schwache Abtheilung räumte dieselbe ebenfalls gegen Mittag. Krays Truppen waren so erschöpft, daß denselben einige Stunden der Ruhe gegönnt werden mußten. Der Erzherzog blieb mit seinen übrigen Divisionen bei Hachenburg ste= hen. Die Ermüdung derselben, nach vierzehn Tagen ununterbrochen angestrengter Bewegung, war sehr groß. Auch blieb die Verpflegung der Truppen in dem ganz ausgefogenen Lande mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Daher hatte die Verfolgung nicht mit ent scheidendem Nachdruck ausgeführt werden können, und die Frucht derfelben bestand bisher nur in den Vers sprengten, welche in den Wäldern aufgefangen wors den. Auch jest konnten dem Gen. Kleber, von Altenkirchen und Hachenburg aus, nur einige Abtheilun= gen leichter Truppen gegen die Sieg nachgesendet werden.

Als F3M. Graf Wartensleben am Vormittage des 18. Juni bei Montabaur ankam, fand er die fen Ort von den Franzosen bereits verlassen. Auch die

Blockade von Ehrenbreitstein war damals schon aufgehoben. Der FML. Baron Hoße war von Eschenau nach Dierdorf vorgerückt. FML. Baron Staader folgte mit seiner Division dem Feinde über Bendorf. Die Brigaden Fink und Alcaini zogen derselben zur Unterstützung nac. — FZM. Graf Wartensleben selbst ging bis höchste bach vor.

FML. Staader langte am Abend mit der Spige feiner langgedehnten Kolonne bei Sayn an. Er fand zwischen diesem Orte und Neuwied jenen Theil des französischen Hauptkorps aufgestellt, der den Rhein noch nicht überschritten hatte. Es war General Bernadotte mit 7 Bataillons, 30 Eskadrons, welcher den Übergang deckte.FML. Staader ließ sogleich zwölf Gefchüße auffahren, und diese begannen ein lebhaf= tes Feuer, welches die Franzosen eben so kräftig ers wiederten. Unter dieser Kanonade seßten die feindlichen Truppen den Marsch über die Brücke nach dem linken Ufer ununterbrochen fort. 3war kamen immer neue Abtheilungen der Division Staader aus dem Defilee hervor, und stellten sich vor Bendorf in Schlachtordnung. Aber die hintersten Regimenter rückten erst um zehn Uhr Nachts in die Linie, und der Angriff wurde daher auf den nächsten Tag verschoben.

Bis zum Morgen des 19. Juni hatten die Franz zosen den Übergang bereits vollendet, die vom reche ten Ulfer nach der Insel führende Brücke abgebrochen, und nur in dem Brückenkopf eine schwache Besaßung gelassen. Nun bezog FML. Staader ein Lager auf den vor Neuwied liegenden Höhen. Die wichtigsten Punkte am Ufer wurden stark befeßt. Jourdan stellte die hier über den Strom gelangten Truppen in der Nähe

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des linken Ulfers in drei Lagern auf. Gen. Bonnard blieb in Köln. Die Divisionen Marceau und Poncet erhielten Befehl, sich aus ihrer Beobachtungsstellung vor Mainz hinter die Nahe auf Kreußenach zurückzuziehen.

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Das Treffen bei Kirche i p.

FML. Kray brach am 19. Juni mit der durch einige nachgesendete Truppen bis auf 15,000 Mann verstärkten Avantgarde von Altenkirchen auf, und rückte auf der an die Sieg führenden Straße vor. Er drängte die französische Nachhut über Weyerbusch zurück. Bei Ukerath stand General Kleber mit dem linken Flügel der französischen Armee. Dieser zählte in der durch das Treffen bei Wehlar geschwächten Division Lefebvre noch bei 10,000, in der Divis sion Collaud ungefähr 10,000 Mann, in der halben Kavallerie-Division Bonneau 1000 Reiter, in Allem also bei 21,000 Streiter. Die feindliche Stellung lief quer über die von Altenkirchen kommende Straße. Die Division Collaud stand auf dem rechten, Lefebvre auf dem linken Flügel, durch die Straße, wo dieselbe den Ort Jungrath berührte, von einander geschieden. Die Arrieregarde hielt sich noch auf den Höhen zwis fchen Weyerbusch und Kircheip. Hier war ein Theil der leichten Reiterei verwendet, der Rest auf den Flügeln der Posizion, -die Reserve Kavallerie hinter dem Zentrum, rechts von Ukerath aufgestellt. Den Generalt Soult hatte Kleber mit seinem Detaschement über die Sieg gesendet, um den Rücken des Korps gegen die Beunruhigung von Seite der leichten Trups pen zu schüßen, welche Oberst Gottesheim über Sie

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gen geführt hatte, um mit denselben gegen Siegburg zu streifen. Um die Verbindung zwischen Kleber und Soult zu sichern, wurde Blankenberg, an der Sieg, mit 2 Bataillons beseßt.

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Die östreichischen Truppen vertrieben die französische Nachhut aus dem Dorfe Kircheip. FML. Kray be seßte dasselbe mit 2 Kompagnien Tirolerschüßen, 1Bataillon Warasdiner Grenzer und 1 Bataillon Murray. Mit den übrigen Truppen stellte er sich auf die rückwärtigen Höhen. Die an die Sieg gegen die linke Flanke Klebers vordringenden leichten Truppen ließ Kle= ber heftig beschießen. Dennoch waren sie eben im Be= griff, sich des auf jener Seite ausgebreiteten, sehr durchschnittenen und zum Theil mit Wald bedeckten Terräns zu bemächtigen. Da entschloß sich General Kleber, selbst zum Angriff zu schreiten. Er bildete hierzu einen Theil seiner Truppen in drei Kolonnen, und übertrug das Kommando der rechten (3 Bataillons, 300 Reitorn) dem General Bastoul, jenes der linken dem Gen. Leval (3 Bataillons, 4 Eskadrons). Die Haupts Kolonne im Zentrum führte General Kleber selbst. Die Reiterei kommandirten die Generale Ney und Riche= panse, die in der Posizion von Ukerath als Reserve zurückbleibenden Truppen General Collaud.

Beim ersten Angriff, - um zehn Uhr Vormittags, - warf und zerstreute Gen. Richepanse rechts, vor Jungrath, die sich ihm entgegenstellende östreichische Reiterei. Die Infanterie des Gen. Leval reis nigte links den durchschnittenen Landstrich zwischen 11kerath und Leischeid von den östreichischen leichten Truppen. Die Franzosen nahten sich nun dem Dorfe Kireip. Die in demselben aufgestellten 2 Bataillons,

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