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P. d. P.

Die Division Delaborde beseste gegen Ende des Monat
Mai Uscain und Ainhoué mit zwei Brigaden, welche
einen Verbindungsposten bei Sare hatten; die Division
Delalain unternahm im Anfange des April von St.
Jean Pied de Port aus eine Recognoscirung der spani-
schen Stellungen, ohne daß es dabei zu einem Gefecht von
Bedeutung kam. Delalain wurde entfeht und General
Mauco übernahm am 28sten April das Commando dieser
Divifion *).

Um folgenden Morgen wurde sie aller Orten allarmirt. Don Bentura Caro, der für die Verheerung von Val Carlos Repressalien brauchen wollte, rückte mit etwa 1200 Mann bis nah vor St. Jean Pied de Port, und hielt hier die Hauptmasse der Republikaner durch eine Kanonade fest, eine andere Abtheilung zog während dem 1 M. f. w. St. S. gegen Arnegui, welches gleichzeitig von Val Carlos aus angegriffen wurde. Einige Compagnien französischer Jäger, die bort standen, entgingen nur durch schleunigen Rückzug der Vernichtung; der Ort ward von den Spaniern den Flammen übergeben. Der Marquis Saint Simon war mit der Emigrantenlegion schon in der Nacht über fast unwegfame Gebirgszüge von les Aldudes aus gegen Baygorry vorgerückt, drängte jezt die französischen Vordertruppen in einem raschen Angriffe dahin zurück, und verbrannte alle Gehöfte, die er erreichte; eine Abthei lung, welche weiter rechts von Orbaiceta aus in Frank

*) Mercurio I. 445-450. Mémoires 76. 77.

reich eindrang, that in dem Raume einiger Lieues dasselbe. Um Nachmittage zogen sich alle zu der Expedition verwendeten Truppen zurück ohne ernstlich verfolgt zu werden *).

f.8. St. I.

sp. d. p.

In militairischer Beziehung eben so unbedeutend war die Unternehmung, welche General Mauco bald darauf gegen das Etablissement im Walde von Frati richtete, wo Schiffbauhölzer für die spanische Marine ge= fällt wurden. Funfzehnhundert Mann brachen am 16ten Mai von Lecumberry auf und erreichten am Morgen 14 M. des folgenden Tags jenen Punkt; der schwache spanische etwa M. f. Posten warf sich mit den Arbeitern in ein zur Vertheidigung eingerichtetes Haus, welches die Republikaner in wiederholten Angriffen vergeblich zu nehmen suchten. Sie zogen endlich mit nicht unbeträchtlichem Verluste ab, nachdem sie die übrigen Gebäude und das vorråthige ge= fällte Holz den Flammen übergeben hatten **).

Die französische Armee sollte funfzehn Bataillone, 1000 Pferde von den gegen die Vendée verwendet ge= wesenen Truppen erhalten; der kriegerische Eifer der Conventsdeputirten Cavaignac und Pinet aber ließ sie diese Verstärkung nicht abwarten, um durch einen Einbruch in Spanien einen entscheidenden Schlag zu führen. Bastanthal, östlich und füdlich von französischem Gebiet

Das

*) Mercurio II. 69. fgd. Moniteur p. 925. Memoires p. 78.

**) Mercurio II. 102. fgd. Memoires p. 79.

Lecumb.

umgeben, bot dazu die beste Gelegenheit; gelang es, sich hier festzusehen, so war der rechte Flügel der Spanier von dem linken getrennt und die ganze Verschanzungslinie des leztern an beiden Ufern der Bidassoa in Flanke und Rücken genommen. Am Aten Juni seßten sich zu diesem Zwecke folgende Abtheilungen in Bewegung: 1500 Mann der Division Delaborde gegen Maya; von der Division Mauco 2300 Mann unter General Lavictoire gegen den Col de Berderiz, 2000 Mann gegen den Col d'Ispeguy, und 4000 Mann gegen Altobiscar, um den Rücken der beiden andern Angriffscolonnen gegen mögliche Unternehmungen des spanischen rechten Flügels zu decken.

In den Verschanzungen des Col de Berderiz stand die Emigranten-Legion des Marquis Saint Simon mit einigen hundert Mann spanischer Linientruppen und bewaffneten Einwohnern. Die Colonne des General Lavictoire erschien am 3ten mit Tagesanbruch davor, warf die Vorposten zurück, umging einen Theil der Verschanzungen und stürmte beide Redouten; der erste Angriff ward abgeschlagen und Lavictoire fand dabei den Tod *), als aber in der mit Geschüß versehenen Redoute einige

*) Er war ein Schneider seiner Profession, plöglich an die Spige einer baskischen Freicompagnie gerathen und dann zum General erhoben worden; nach seinem eignen Geständnisse hatte er das Jahr vorher noch Montirungen für diese Brigade gefertigt. Mémoires p. 86.

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Munitionskasten aufflogen, benußten die Franzosen die dadurch veranlaßte Unordnung schnell, sehten sich in Besitz des Werks und beschossen von da aus ein in der Nåhe liegendes Blockhaus, dessen Besatzung sich nach tapferer Vertheidigung kriegsgefangen geben mußte. Das Detachement spanischer Linientruppen, welches sich auf diesem Punkte befand, verlor allein 29 Officiere und mehr als 200 Mann. Der Col d'Ispeguy war ebenfalls verschanzt, und mit einigen Bataillonen ohne Geschüß beseßt. Die dagegen dirigirte Abtheilung griff den Posten am Morgen des 3ten Juni gleichzeitig in der Front und in beiden Flanken an und bemächtigte sich des selben nach kurzem Gefecht; die Besaßung, welche 7 Officiere, 87 Mann verlor, zog sich zuerst hinter eine zweite

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Verschänzung bei Erazun, und dann zur Sicherung von 1 M. n. w. I6p. Maya in eine Stellung zwischen jenen Ort und Arizcun. ‡ M.n. w. Eraz. Beide eroberte. Pässe wurden von den Republikanern

stark besetzt.

Nur die zum Angriffe auf Maya bestimmte Colonne verfehlte ihren Zweck, indem sie zwar die spanischen Vordertruppen aus dem Col de Maya vertrieb, die beim Fort gleiches Namens aufgestellte Abtheilung aber nicht zum Weichen bringen konnte. General Urrutia zog gleich nach den ersten Angriffen alle im Bastanthale verwendbare Truppen in eine Stellung zwischen Maya, Erazun und Arizcun zusammen, in welcher er eben so das Debouchiren der Gegner aus den eroberten Påssen hindern,

Dieser Ort ward bis

als Maya unterstüßen konnte.

zum 6ten wiederholt angegriffen aber nicht genommen *).

Am 16ten Juni suchten die Republikaner auch die Verschanzungen auf dem rechten Bidassoaufer in Gefolg einer lebhaften Kanonade zu stürmen, wurden aber überall zurückgewiesen; eben so erfolglos war dagegen der am 23sten unternommene Angriff der Spanier auf die dortigen Stellungen der Gegner. Etwa 1900 Mann setten sich mit Tagesanbruch von Vera aus in den Besit der Montagne Mandale, ließen hier 800 Mann stehen, und nahmen darauf den Calvaire d'Urugne im ersten Anlaufe; indeß die links davon gelegenen Höhen blieben dem Feinde, der sogleich zwei Colonnen gegen den Calvaire und die Montagne Mandale vorschob und die Spanier vertrieb. Eine andre 1700 Mann zählende Abthei lung derselben, von Biriatou ausgegangen, stand noch in unentschiedenem Gefecht, als dessen ungünstige Wen›dung auf dem rechten Flügel fie ebenfalls zum Rückzuge nöthigte; die dritte Colonne, auf der großen Straße von Frun vorrückend, ward durch das Geschüßfeuer des Camp des Sansculottes in die linke Flanke genommen, und folgte der allgemeinen rückgängigen Bewegung, ohne in den Kampf thätig eingegriffen zu haben. Dieser endete schon Morgens neun Uhr, und kostete den Spaniern

*) Mercurio II. 244. fgde. 253. fgde. 261. fgde. Moniteur p. 1072. Mémoires p. 86. 88.

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