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chem Gefecht zerstreut wurden. Der Transport, auf welchen es wahrscheinlich abgesehen gewesen, langte von der Avantgarde gedeckt an, und das Ganze marschirte noch desselben Tags bis zwischen Vezins und Nuaillé zurück. Mit dem nächsten Morgen ward gegen Jallais gerückt, wohin sich die Feinde gewendet haben sollten, die Er

müdung der Soldaten nöthigte aber bei le May Halt1 M. n. w. Nu. zu machen; am 18ten erfolgte der Angriff auf Jallais, 1 M.n.ö.le May. und gelang nach lebhaftem Gefecht. Die Republikaner verweilten in dem eroberten Orte nur so lange, um die für Stofflet's Armee aufgehäuften Vorråthe und getroffe= nen Einrichtungen zu vernichten, und rückten dann noch

bis Gesté, folgenden Tags wegen eines von Nantes er-24 M. w. Zal. warteten Brodtransports in die Gegend von Vallet; erst 14. w. Geft. nach viertägigem Warten konnte Dusirat gegen Chaudron 8 4 M. n. d.Val. aufbrechen, vertrieb hier eine Abtheilung Royalisten, und

Chaud.

sah sich genöthigt, in die Gegend von St. Florent zu 14 M. n. w. gehen, um von dort Lebensmittel zu beziehen. Er wurde hier am Nachmittage des 24sten von 3000 Mann angegriffen, welche seinen linken Flügel im ersten Anfalle zur Flucht brachten, aber dagegen gleichfalls keinen ernstlichen Widerstand leisteten, als es dem General gelang, die Flüchtlinge zu sammeln und aufs neue ins Gefecht zu führen; nach seiner eigenen Angabe betrug der Verlust der Republikaner nur funfzig Mann, und bei den Geg= nern noch weniger *).

* Guerres des Vendéens III, 332. 333. 364. 371–374.

Erst am 27sten konnte die Colonne wieder aufbre chen, und erreichte über la Jumeliere und Gonnord in 64 M. 1. 6. S. drei Märschen Tremont, wo sie durch 3650 Mann frischer Flor. Truppen aus dem Lager von Doué abgelöst wurde. 1 M. f. w.Trem. Dufirat deckte mit ihnen am 2ten Mai bei St. Hilaire des bois eine von jener Stadt aus unternommene große Fou

Lub.

ragirung, wendete fich darauf über la Fougereuse nach 84 M. f. S. Hil. les Aubiers, und hatte am 5ten auf dem Marsche nach 1 M. n. w. les la Tessouale eben Maulevrier passirt, als er von 4000 Mann unter Stofflet angegriffen wurde, welche seit einigen Tagen bei Jallais zusammengetreten waren. Auch hier wich ein Theil der überraschten Republikaner dem ersten Anfalle, indeß der Ueberreft hielt Stand, und als die Avantgarde, wegen des hinter ihr hörbar werdenden Feuers schnell umgekehrt, ebenfalls am Gefecht Theil zu nehmen begann, wendeten die Insurgenten sich zur Flucht nach dem Walde von Vezins. Statt ihnen un

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ausgesetzt zu folgen, mußte die Colonne der Verpflegung 2 M. n. 8. Maul. halber nach Coron marschiren, wo am 8ten die Armee

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Stofflet's vor ihrer Stellung erschien; die Úvantgarde der Republikaner entfloh, die ruhige Haltung der Haupts masse mag den Feind bestimmt haben, nicht zum unmittelbaren Angriffe überzugehen, sondern nur ein lebhaftes Gewehrfeuer zu unterhalten, welchem Dusirat durch die Bajonettattake einiger Bataillone begegnete. Nach

382-384. 391. 892. 409, 410. 416. 417. 423. 424. 431. 432. Bouvier I. 281. 282. Beauchamp II. 244.

kurzem Gefecht geriethen die Royalisten in Unordnung, wichen zurück, und scheinen sich für den Augenblick zerstreut zu haben; die Sieger konnten wegen Munitionsmangel erst am Nachmittage des 9ten wieder aufbrechen, rückten über la Plaine in den Wald von Vezins und kehrten nach der Zerstörung vieler dort aufgehäufter Vorråthe nach Coron zurück. Dufirat führte feine Truppen nächstdem in die Gegend von St. Florent, wo sie am 54 M. n.w.Cor. Nachmittage des 15ten den Anfall einer starken feindlichen Abtheilung zurückwiesen; wir sind unvermögend, die weiteren Bewegungen dieses Generals, den man erst am 28sten in Montaigu_wiederfindet, mit Genauigkeit anzugeben, nur so viel zeigt sich, daß er von St. Florent aus, am linken Ufer der Loire hingezogen ist, ohne weiter auf die Royalisten zu stoßen *).·

Während der sechs Wochen, wo Dusirat mit großer Thätigkeit die Gegner verfolgte, geschah in der östlichen Vendée von allen übrigen Abtheilungen der Republikaner gar nichts. Marigny benußte diese Unthätigkeit, um nach seiner Trennung von Stofflet, am 18ten April, ein feindliches Detachement im Schlosse Clisson zu überfallen, welches größtentheils niedergehauen wurde; dagegen scheiterten die von ihm am 25sten April und 2ten Mai auf la Chataigneraie gemachten Ungriffe an der ausdauern

*) Guerres des Vendéens III. 442. 456-458. 460. 466 469. 474-477. 486-488. 492-494. 496. 512. Bouvier I. 294. 295.

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den Tapferkeit von etwa 1000 Republikanern, die unter dem Generaladjutanten Lapierre den Ort beseht hielten *).

Wir sind jest genöthigt, eines Ereignisses zu geden= fen, welches in den vorhandenen Quellen so dunkel und widersprechend dargestellt wird, daß nichts als das traurige Factum an sich mit Gewißheit feststeht. Bouvier und Beauchamp, Ersterer gegen Stofflet, Letterer gegen Charette eingenommen, erzählen ohne die mindeste Zeitangabe: die genannten Generale hätten sich zu Cerizais mit Marigny über gemeinschaftliche Operationen verei=

*) Madame la Roche Jacq. II. 188. 189. Guerres des Vendéens III. 438. 458. 459. Beauchamp II. 245. Bourniseaux II. 254. 255. Nach Beauchamp haben Stofflet und Marigny gemeinschaftlich Chataigneraie angegriffen; wie wir wissen, bestand aber ersterer am 24ften April in der Gegend von St. Florent ein Gefecht (welches indeß nach dieses Autors Angabe ebenfalls von beiden Anführern gemeinschaftlich geliefert ward) und war am 2ten Mai mit der Versammlung seiner Armee bei Jallais beschäftigt. Bourniseaur erzählt: Marigny habe fünf Tage nach dem Gefecht von Clisson Mortagne angegriffen, und verlegt daher dieses Ereigniß gerade, um einen Monat z da auch Bouvier in seinen Angaben um nichts zuverlässiger ist, so bleibt zur Feststellung der Begebenheiten nichts übrig, als die in den Guerres des Vendéens enthaltene Correspondenz der republikanischen Generale und Behörden. Unter diesen Umstånden wird es Entschuldigung finden, daß wir mehr eine Darstellung der Operationen der Republikaner, als eine eigentliche Geschichte des Feldzugs liefern.

nigt, und darauf ihre, bei Chemillé stehenden Truppen nach Jallais rücken lassen; hier soll mangelhafte Verpflegung von Marigny's Soldaten, und der Beschluß, daß er sein Commando niederlege, um das der (nicht mehr existirenden) Artillerie wieder zu übernehmen, ihn bestimmt haben, die Armee zu verlassen. Er ward darauf durch ein Kriegsgericht als Deserteur zum Tode verurtheilt, angeblich aber erst viel spåter erschossen, als Stofflet, bei einer Unternehmung gegen la Chataigneraie, in seinen Bezirk kam; außer allem Zweifel ist, daß die Execution durch ein Detachement von Stofflet's Armee ausgeführt wurde. Als einzige ungefähre Zeitbestimmung findet man, daß unmittelbar nach Marigny's Entfernung, die beiden andern Generale den Feind in der Gegend von St. Florent angegriffen, und sich nach dem Gefecht getrennt haben; es vereinigt sich Vieles, um diese Angabe fehr zweifelhaft erscheinen zu lassen *).

*) Bouvier I. 289–307. III. 210. 211.

Beauchamp

II. 249-255. Bourniseaux II. 278-286. Das er wähnte Gefecht konnte kein anderes sein, als das vom 24sten April gegen Dufirat; S. 244 erzählt aber Beauchamp, daß Stofflet und Marigny vereinigt, diesen geschlagen; nach S. 246. 250. 251. ist Charette am 19ten noch zwischen les Sables d'Olonne und Luçon gewesen, und hat einige Tage später bei Bazouge ein Gefecht geliefert. Bouvier's Angaben sind wo möglich noch confuser, und die von Bourniseaur meist ganz widersinnig, so daß es gar nicht der Mühe verlohnt, sie einzeln zu erörtern. Wenn übrigens Marigny am

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