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Lorenzo.

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Flügels am 22ften August die Höhen von Terrades, so wie die Stadt S. Lorenzo; am 26sten auch die Gießerei und einige bis dahin noch von den Vorposten beseste verschanzte Einsiedeleien, nachdem die Gebäude und Werke so wie die nahgelegenen Brücken gesprengt worden. Die spanischen Vordertruppen beseßten sofort diese Punkte *).

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Drei Wochen verstrichen jeht beinah in völliger Unthätigkeit, und als Graf de la Union endlich in der Nacht zum 18ten September feine Armee in Bewegung sehte, war es nur, um deren Centrum eine Stellung 1 M. n. 8. S. vorwärts bei Campmany nehmen zu lassen, welche man sogleich zu befestigen begann. Während der spanische General sich hier verschanzte, fiel Bellegarde in die Ge- · walt der Republikaner. Diese hatten sich auf eine strenge Blokade beschränkt, da ihnen daran liegen mußte, den Plah in möglichst gutem Zustande zu erhalten, und so war denn der Mangel in der Festung so hoch gestiegen, daß sich der Commandant am 18ten Septbr. mit der 1000 Mann betragenden Besagung kriegsgefangen gab **).

Der spanische Feldherr kann am 21sten von der Capitulation noch nichts gewußt haben, denn er ließ an diesem Tage mit der unzweideutig ausgesprochenen Absicht der Vorbereitung zum Entsaß der Festung 4000 Mann unter General Taranco nach den Höhen von 4M.w. Campm. Montroch rücken. Die Truppen erstiegen dieselben ohne

*) Mercurio III. 81. 82.

**) Moniteur l'an III. p. 31. Mercurio III. 84.

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Widerstand zu finden, und nahmen zur Deckung der Ar beiter Position, welche einen für Geschüß brauchbaren Weg bereiteten; die Avantgarde ging auf dem schmalen Rücken bis zu der am nördlichen Abhange gelegenen Ruine des Schlosses Montroch vor. Unvermuthet erhielt fie hier eine Salve von französischen Jågern, gerieth dadurch in Verwirrung, wich in regelloser Flucht und riß die Uebrigen so mit sich fort, daß die ganze Masse in der größten Unordnung den Berg hinab dem Lager zustürzte. Einige entgegengeschickte Bataillone reichten hin, der Verfolgung der nicht zahlreichen Gegner Grenzen zu sehen, deren rechts und links des Höhenzuges vordringende Colonnen von andern Abtheilungen gleichfalls zurückgewiesen wurden; das Gefecht kostete den Spaniern 12 Officiere, 204 Mann *).

Nachdem durch den Fall von Bellegarde das verwendbar gewordene Blokadecorps die französische Armee verstärkt hatte, durfte Graf de la Union nicht mehr hoffen, fie im freien Felde mit Erfolg zu bekämpfen; seine

*) Mercurio III. 206–213. Moniteur p. 72. Der spanische General ließ den zehnten Mann von denen, welche die Waffen weggeworfen hatten, erschießen, die übrigen 51 wurden mit Spinnrocken im Lager herumgeführt, und sollten für ihre übrige Dienstzeit nach einer Festung geschickt werden. Auf ihr inständiges Bitten durften sie bei der Armee bleiben, wurden aber der Cocarde, Uniform, überhaupt jedes militairischen Abzeichens beraubt und mußten von den übrigen Truppen abgesondert lagern. Mercurio III. X. 358.

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Bestrebung konnte höchstens dahin gerichtet sein, ihr weiteres Vordringen zu verhindern, was er in einer ver schanzten Stellung zu bewirken suchte. Dieselbe Rücksicht hätte den Anführer der Republikaner bestimmen sollen, unverzüglich eine Schlacht zu liefern, wir sehen ihn aber sechs Wochen lang unbeweglich, und nur die Vordertruppen in unerhebliche Gefechte verwickelt *); als Grund dieser befremdenden Erscheinung wird angegeben, daß zu dieser Zeit geheime Unterhandlungen stattgefunden, wozu man einen Agenten des Wohlfahrtsausschusses benußt, der sich wegen des Unterhalts der französischen Kriegsgefangenen in Spanien aufhielt **).

Die Zeit war von den Spaniern eifrig benust wor den, die Verschanzung ihrer Position zu vollenden. Siebenundsiebenzig Redouten und Batterien in zwei Linien

*) Das interessanteste dieser Gefechte `fand am 1sten November bei den Höhen von Montroch statt. Die Republikaner, durch die dreisten Unternehmungen eines spanischen Detachements von 140 Mann unter Lieutenant Echeverria erbittert, legten ihm ein Versteck, in welches er fiel; obwohl von 4000 Mann mit reitender Artillerie auf allen Seiten umgeben, schlug er sich doch durch und entkam ohne bedeutenden Verlust in den Geschüßbereich des spanischen Lagers. Es befanden sich bei diesem Detachement die in der vorhergehenden Anmer kung erwähnten 51 Mann, welche wegen der hier bewiesenen Tapferkeit die Erlaubniß erhielten, die Cocarde wieder tragen zu dürfen. Mercurio III. 356.

**) Jomini VI. 123.

deckten in dem Raume von Espolla bis gegen S. Lo 24 Meiten.

renzo de la Muga die Front der Armee, als endlich Dugommier einen allgemeinen Angriff anordnete. Die. Division Augerau, in drei Colonnen, sollte die Stüßpunkte des linken Flügels, die Verschanzungen bei S. Lorenzo und Terrades erobern; die Division Sauret den äußersten rechten Flügel der Spanier angreifen, und wenn diefer geworfen, sich gegen ihr Centrum bei Campmany wenden; die Division Perignon stand mit der ge= sammten Cavalerie und 16 reitenden Geschüßen im Centrum bereit, die von jener erfochtnen Vortheile zu verfolgen, und die Werke von Campmany bis an die Muga zu bestürmen. Um Saurets Angriff durch Beschäftigung . der Gegner zu erleichtern, erhielt General Victor die Weifung, mit einer Brigade von Collioure aus durch den Col de Bagnols in der Richtung von Espolla vorzurücken.

Um 17ten November begann mit Tagesanbruch das Gefecht. Augerau warf alle Vordertruppen des vom General Courten befehligten linken Flügels in die große Verschanzung bei der Gießerei von S. Lorenzo zurück, ließ darauf seine ermüdeten Truppen etwas ruhen, und gegen Mittag dieses Werk gleichzeitig von verschiedenen Seiten bestürmen. Nach tapferer Vertheidigung ward es erobert, und Courten genöthigt, mit beträchtlichem Verlust an Mannschaft und Geschüß bis hinter Escaulas 1 M. f. 5. S. Lor. zurückzugehen. Nicht so glücklich waren die Republika

ner auf ihrem linken Flügel, wo sowohl die Division

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Sauret, wie die Brigade Victor, entschieden zurückgeschla gen wurden; um die lebhaft verfolgenden Gegner aufzuhalten, mußte sogar ein Theil des Centrums an dem Kampfe Theil nehmen. Dugommier, welcher sich hier aufhielt, war schon am Morgen durch eine Granate ge tödtet; und Perignon von den Conventsdeputirten einstweilen zu seinem Nachfolger im Commando ernannt worden.

Bei der kritischen Lage der spanischen Armee ist es schwer zu begreifen, wie sie der erst am 20sten erneuerte Angriff noch genau in denselben Stellungen finden konnte. Perignon ließ anfänglich seinen linken Flügel und das Centrum nur Demonstrationen machen. Augerau, durch zwei Brigaden verstärkt, rückte auf beiden Ufern der Muga vor; während eine Colonne die Schanzen bei Escaulas eroberte, und die dort stehenden Truppen zum Rückzuge nach Figueras nöthigte, drang die andere ge gen die befestigte Einsiedelei N. S. del Roure. Graf de la Union eilte persönlich nach dem bedrohten Punkte, und hatte eben Anordnungen zu dessen standhafter Vertheidigung getroffen, als er durch zwei Gewehrkugeln tödtlich verwundet zu Boden sank; der Fall des Anführers, dessen entseelter Körper sogar dem anstürmenden Feinde überlassen wurde, war für die Besahung das Signal zur Flucht. Gleich darauf fielen auch die Werke bei Puente de Molins in die Gewalt dieser Abtheilung; die andere, auf dem rechten Ufer der Muga, eroberte die Verschanzungen bei

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