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Franzosen sollen 600 Todte, 900 Verwundete verloren haben *).

Ein am 13ten von S. Lorenzo aus gegen die linke Seite der spanischen Aufstellung unternommener Versuch blieb ebenso ohne Erfolg, da er mit zu geringen Kräften

begonnen wurde. Tausend Mann in drei Colonnen ver4 M. w. Fig. theilt, griffen 300 Emigrirte an, die vorwärts Basagoda im Gebirge aufgestellt waren, und sich tapfer ver theidigten, bis die Flucht des zur Deckung ihrer rechten Flanke bestimmten Aufgebots dem Feind gestattete, fie völlig zu umgehen und den zum Rückzugspunkt bestimmten Col de Basagoda vor ihnen zu erreichen; links ge= wendet entgingen sie nur durch schleunigen Rückzug über unwegsames Gebirge der dringenden Gefahr. Der ComM. f. d. Bas. mandant des bei Llorona stehenden Hauptpostens ließ auf die Meldung von diesem Unfalle sogleich einige hundert Mann ausrücken, die verlorenen Punkte wieder zu nehmen. Die Höhen bei Basagoda wurden schnell › erobert, und als hier die Emigrirten zu den fechtenden Truppen stießen, die Gegner auch aus dem ganzen gewonnenen Terrain vertrieben und lebhaft bis an die Muga verfolgt **).

Diese für die Spanier so gefährliche Operation gegen ihren linken Flügel, welcher überdies nur sehr wenig zuverlässige Truppen zählte, håtte entscheidend werden

*) Mercurio II. 232-238. Marcillac p. 253.

**) Mercurio II, 240–243.

können, wåre fie in gehörige Verbindung mit dem Einfalle gebracht worden, welchen Doppet gleichzeitig mit der Division von Mont Louis unternahm. Er war am 4ten Juni mit 6000 Mann und 12 Gebirgsgeschüßen von Puycerda in drei Colonnen aufgebrochen, und beseßte nach unbedeutenden Gefechten mit den bewaffneten Einwohnern Ribas, am 7ten Camprodon, welches Gene- 4 M. f. d. Puyc. 2 M. f. d. Rib. ral Oquendo råumte, da er auch von einer Abtheilung bedroht ward, welche Augereau von S. Lorenzo de Muga aus dagegen entfendet hatte *). Beim weitern Vorrücken im Thale des Ter vertrieb die französische Avantgarde am 11ten ohne Schwierigkeit das schwache Detachement, welches die Straße nach S. Juan de las Aba-. desas deckte, da die zur Unterstüßung desselben bestimmten 1200 Mann Aufgebot ohne Widerstand flohen; die Divifion erreichte noch selben Tages Ripoll, wo die Vor- 4 M. . w. råthe der dortigen Gewehrfabrik in ihre Hände fielen. Doppet machte von hier aus Dugommier den Vorschlag: eine Abtheilung nach Besala vorzusenden, er selbst wollte nach Olst rücken, worauf Castelfolit von zwei Seiten angegriffen werden solle. Er erhielt hierauf keine Antwort, am 20ften aber ging wirklich eine Brigade (wahrscheinlich von Augereaus Division) nach Besalu vor,

*) Doppet p. 309. 316. Die eine Colonne ging über Villefranche, Py und Mantet gegen Camprodon, die zweite über Palau und Dory und vereinigte sich vorwärts Ribas mit der dritten, welche über Alp, Molinas und Tosas marschirte.

Camp. (über S.

Juan.)

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plünderte den Ort, mußte aber schon folgenden Tags eilig zurückweichen, da die Mitwirkung von Doppets Division ausblieb. Diese war in der Nacht zum 18ten von Ripoll aufgebrochen, weil die Spanier, durch 8 Bataillone Linientruppen, 5 Bataillone Aufgebot und 300 Pferde verstärkt, sich anschickten!, sie von allen Seiten anzufallen. Als die Division bei Camprodon erschien, fand man bereits den Feind, der aber sogleich wieder vertrieben ward; eine Feuersbrunst, welche Tags darauf den größten Theil des Ortes verzehrte, soll den französischen General 2 M.n. d. Camp. zum Rückzuge nach Prats de Mollo veranlaßt haben. Drei Bataillone wurden dort aufgestellt, alles Uebrige 5 M. n. w. Pr. marschirte weiter nach Mont Louis, wohin sich auch die aus Camprodon vertriebene Besaßung gezogen hatte *).

de Moul.

Mit der Absicht, die Aufmerksamkeit der Republikaner nach ihren rechten Flügel zu ziehen, begann Cuesta am 25ften eine Operation von Urgel aus in drei Colonnen. Die erste (960 M. Linientruppen, 400 bewaffnete Bauern, 80 Pferde) ging auf dem linken Ufer des Segre auf Umwegen, um Puycerda überraschend im Rücken anzugreifen, und dem Feinde den Rückzug nach Mont Louis abzuschneiden; die zweite (350 Mann Linientruppen, 600 bewaffnete Bauern, 60 Pferde) rückte auf dem rechten Ufer des Flusses vor, um Bellver zu neh men; die dritte (400 M. Linientruppen, 800 bewaffnete

Doppet

*) Mercurio II. 243. 348. Moniteur p. 1198.
p. 318-322. 324. 327-334. 338. 340. Jomini V. 245.

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Bauern, 60 Pferde) marschirte mit der zweiten, und war bestimmt, durch Besehung der Brücke bei Soler die etwa von Puycerda nach Bellver gesendeten Verstärkungen aufzuhalten, so wie die Angriffe auf beide Orte zu unterstügen. Sechshundert bewaffnete Bauern von den Höhen von Pendir herabgestiegen, sollten den Rücken dieser Abtheilungen decken. Das von Camprodon nach Mont Louis zurückgegangene französische Detachement war indeß wieder bis Bellver vorgerückt; das Gros der Division erreichte am 26sten Mont Louis, und marschirte, weil die Meldung von den Bewegungen der Spaniër einging, gleich weiter bis Puycerda. Als daher die zweite und dritte Colonne derselben am 27sten mit Tagesanbruch die Dörfer Dlia und Py erreichten, stießen und M. s. w sie zuerst auf ein Detachement von 300 Mann, das nach kurzem Gefecht geworfen ward, bald darauf aber auf 2000 Mann mit Geschüß, welche eine Stellung auf verschanzten Höhen innehatten. Ein Angriff darauf wurde abgeschlagen, und der Feind folgte sogar den beiden Colonnen, als Cuesta sie nach Montella zurückführte, um ÷ M. n. w. Olia. den bei der großen Hiße schon ermatteten Truppen einige Stunden Ruhe zu verschaffen. Besorgt um das Schicksal der ersten Colonne, wollte der spanische General am Nachmittage wieder gegen Bellver vorgehen, um wenig stens zu verhindern, daß die Garnison sich gegen jene wende, als ihm die Meldung über deren Rückzug zukam.

Bellver.

Sie hatte am Morgen den Feind aus Taltendre vertrie- 4 M. n. Bellv. ben, war beim weitern Vorrücken in die Ebene bei Puy

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cerda umgangen, von dem Passe bei genanntem Orte abgeschnitten worden, und hatte sich nur mit Verlust ihres Gepäcks und mehrerer Gefangenen durch das unwegsame Gebirg von Llosa gerettet. Cuesta gab daher die ganze Unternehmung auf, die seine Truppen 13 Offi= ciere, 304. Mann kostete, und beide Theile nahmen ihre frühern Stellungen wieder ein, die spanischen Vordertruppen bei Puente de Bar, die französischen hinter Montella *).

. Bald darauf wurden 6000 Mann von Mont Louis zum Hauptcorps gezogen, und die Republikaner dadurch ganz auf die Defensive beschränkt; die wenigen Gefechte, welche hier noch vorfielen, sind so unbedeutend, daß sie der Uebersicht des Ganzen unbeschadet übergangen werden können. Von eben so geringem Einflusse auf den Gang des Kriegs waren die Streifzüge, welche die Franzosen von Prats de Mollo aus gewöhnlich mit einigen hundert Mann gegen Ribas und Camprodon unternahmen; die augenblicklich von ihnen beseßten Ortschaften wurden ge= plündert, und schnell geräumt, sobald eine spanische Abtheilung dagegen marschirte **).

Auch auf dem östlichen Theile des Kriegstheaters fanden während dem keine Ereignisse von Bedeutung statt.

*) Mercurio II. 362-366. Moniteur p. 1198. Doppet p. 340.

**) Doppet 360-371. Doppet selbst legte um diese Zeit wegen zerrütteter Gesundheit sein Commando nieder.

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