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rak" In diesen Stellungen erwartete man, was der Feind unternehmen werde, und ließ die Beit mit Unterhandlungen über die eigenen Operationen verstreichen, die zu keinem erwünschten Ziele führten. "Der Subsidienvertrag zwischen Preußen und den Seemachten gab diesen die Befugniß, über die Verwendung der preußischen Armee zu verfügen, und auf das dringendste verlangten sie dèreri Ubmarsch nach den Niederlanden. "Feldmarschall Möllen dorf, ohne Zweifel von seinem Monarchen dazu autoria sirt, lehnte diese Forderung mit allerdings beachtenswer then politisch - militairischen Gründen ab, und machte Vorschläge zu Operationen auf dem dermaligen Kriegstheater; der Herzog von Sachsen-Teschen ging hinwiederum auf diese nicht ein, indem ihm vorzugsweise die Deckung des rechten Rheinufers am Herzen zu lie gen schien, wie denn auch sein Hauptquartier-sich nur fehr kurze Zeit auf dem linken (in Speier) befand *). //

Schon am 28sten Mai suchte Defair Neustadt wieder zu gewinnen, und führte seine Division in zwei Colonnen, die eine über Edenkoben, die andere über Fischlingen gegen diesen Punkt; Oberst Blücher, welcher damals noch

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Mil. Zeits. II. 233. 234. Milit. Wochenblatt No. 485. 486.
Jomini V. 184. 185.

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Massenbachs Memoiren II. 11. 14. 15. 255–260. Dest. Mil. Zeits. II. 229–231. 235.

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Magazin III.

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bei Neustadt stand, ließ den größten Theil, feines Vorpostendetachements zur Vertheidigung der Stellung zurück und ging mit vier Escadrons gegen Kirweiler vor, aus welchem Orte die zweite französische Colonne so eben debouchirte. Sie ward in einem raschen Angriffe gewor; fen, und als fünf Escadrons zu Blüchers Unterstüßung herbeieilten, auch die hinter dem Dorfe stehende Hauptmasseder französischen Infanterie mit großem Verluste zum Rückzuge genöthigt und bis Fischlingen lebhaft ber folgt. Die erste Colonne war indeß freiwillig bis hin ter Edesheim zurückgegangen, und hatte nur noch eine Arriergarde vorwärts dieses Ortes, gegen welche sich jest Blücher mit 247 Escadrons wendete; ein französisches Carabinier-Regiment kam ihm entgegen, und es trat der seltene Fall ein, daß die Husaren nach einer vergeblichen Attake, durch Carabinerfeuer einen zweiten Versuch vorbereiteten, welcher auch gelang. Da während dem auch die vorwärts Neustadt zurückgelassenen 6 Escadrons herankamen, so wurde die ganze französische Urriergarde nach Edesheim geworfen, und erlitt in dem Dorfe beträchtlichen Verlust; das Feuer der auf der Walsheimer Höhe stehenden feindlichen Geschüße seßte der Verfolgung ein Ziel. Die preußische Infanterie war gar nicht zum Ge= fecht gekommen; die Reiterei zählte etwa 50 Todte und Verwundete, sie hatte 2 Fahnen, 6 Kanonen, 15 Officiere, 388 Mann genommen, und noch beträchtlicher war der Verlust, welchen die Republikaner an Getödteten und Blessirten erlitten. Die Avantgarde des österreichischen

Corps vertrieb an demselben Tage die Vordertruppen des Feindes aus Lingenfeld, Westheim und Schweigenheim und behauptete sich in diesen Orten.

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Die Franzosen beschränkten sich nun auf die Be setzung der Queichlinie, und ihr Anführer benüßte die ihm von den Gegnern vergönnte Ruhe aufs thätigste zur Verstärkung und Ausbildung seiner Truppen. Er zog eine Abtheilung aus den Besahungen am Oberrhein zur Armee, welche die Stärke von mehr als 50,000 Mann erreichte, als gegen Ende des Monat Juni die aus den Alpen erwartete Division eintraf; sie konnte zugleich mehr concentrirt werden, als der rechte Flügel der eben falls verstärkten Moselarmee nam 11ten die Stellungen von Pirmasenz, Hornbach und Bliescaftell wieder beseßte.

Mit Ausnahme wenig bedeutender Vorpostengefechte war der Juni ruhig verflossen. Als in den lehten Lagen dieses Monats die französischen Truppen bei Pirmasenz sich beträchtlich vermehrten, ließ der Feldmarschall den Posten von Trippstadt durch eine Abtheilung

des Hauptcorps unter General Courbiere besehen, und

8 M. n. w. Trip. dagegen Rüchel nach Martinshöhe und Käshofen, Kalk

1M.s.w.Mart.

1 M. f. St. W. reuth nach Ottweiler rücken *).

Um 2ten Juli sezte sich das gesammte französische

*) Berliner Zeit. No. 67. 85.

Moniteur

Wiener Zeit. Beil. zu No. 46.

p. 1102.
v. Blücher S. 90–94. Dest. Mil.
Jomini V. 184–188. Handschriftliche

Zeits. II. 146.
Nachrichten.

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1

Heer zum allgemeinen Angriffe der Linie der Verbündeten in Bewegung, aber in eben so viele Abtheilungen zersplittert als diese Posten inne hatten. Desair, mit dem rechten Flügel der Rheinarmee gegen das österreichische Corps rückend, dirigirte & Bataillone unter General Bachot auf Schweigenheim, 20 Escadrons sollten zwi schen dem Orte und dem Rhein den Feind_links, eine Cavaleriebrigade von Infanterie unterstüßt ihn rechts umgehen, während General Beyssac mit 8 Bataillonen über Fraischbach und Böbingen vordringend, die Verbindung mit dem Corps von Hohenlohe unterbråche. Vachot drückte mit Tagesanbruch die österreichischen Vor: dertruppen gegen Schweigenheim zurück, sobald diese aber Unterstügung erhielten, ward zuerst die französische Cavalerie und gleich darauf auch das Fußvolk gänzlich geworfen, und bis hinter Lingenfeld verfolgt; General Marchair war indeß mit der andern Umgehungscolonne bis in die Höhe von Schweigenheim gelangt, und schickte sich zum Angriffe des Dorfes an, wo er von 9 Ba= taillonen, 10 Escadrons empfangen und nach: lebhaftem Gefecht ebenfalls zum Rückzuge genöthigt ward. Beyssac hatte ohne wesentlichen Widerstand zu finden, Gomers: M. n. w. heim erreicht, ward hier vom äußersten linken Flügel der preußischen Truppen aufgehalten, und schon früh neun Uhr durch einen combinirten Anfall der Preußen und Desterreicher bis Fraischbach zurückgeworfen, welche Stel M. f. Gom. lung er bis Nachmittags vier Uhr behauptete.

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Das Centrum der Rheinarmee, von St. Cyr gleich

Schweig.

zeitig gegen die Abtheilungen unter Hohenlohe und Blůcher gefüt, vertrieb die preußischen Vordertruppen aus Freimersheim, Fischlingen, Edesheim und Weyher, versuchte aber vergeblich weiter vorzubringen, und, namentlich sich in den Besitz von Edenkoben zu sehen; das Gefecht ward durch eine Kanonade bis zum Abend unterhalten, wo die französische Division in ihre Stellung bei Landau zurückging. Auch die Gebirgsposten in der. Gegend von Johanniskreuz wurden durch eine schwächere Abtheilung ohne Nachdruck angegriffen; General Kleist, welcher dort befehligte, ging dem Feinde mit einem Bataillon und einigen Geschüßen entgegen, und warf ihn im ersten Unfalle.

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Gegen die Abtheilung unter Courbiere bei Trippstadt marschirte von Pirmasenz aus die Division Taponnier, drångte die leichten Truppen auf die Position zurück, ward aber hier so lange aufgehalten, bis Unterstüßungen vom Hauptcorps bei Kaiserslautern eintrafen, welche nach und nach zu 11 Bat., 10 Esc. anwuchsen. Das Gefecht entbrannte am Morgen des 3ten mit erneuter Hef= tigkeit, indeß ohne Vortheile für die Republikaner, welche mit Verlust von 2 Geschüßen den Rückzug antraten, als General Kleist von Johanniskreuz aus in ihrer rechten Flanke erschien und das Dorf Helterberg eroberte.

Die Divifionen aus den Lågern von Hornbach und Bliescastel vereinigten sich am 2ten bei Zweibrücken, vertrieben die preußischen Vorposten, und nåherten sich der 14 M. n. d. Stellung, welche Rüchel bei Kåshofen genommen hatte,

Zweib.

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