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4M. f. Thum. ftündigem Kampfe auch Goffelies; das Dorf Mellet hatte M. 8. Brun. fie zur Sicherung ihrer linken Flanke fast gleichzeitig mit der Cense Brunehaud genommen.

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So stand bald nach Mittag die Schlacht, als der Feldherr der Verbündeten die bestimmte Nachricht von der Uebergabe Charleroy's erhielt; sie soll ihn bestimmt haben, den Befehl zum allgemeinen Rückzuge zu ertheilen. Bemerkt man, daß dieser schwach befestigte Plaß, auf welchen angeblich so großer Werth gelegt ward, statt der erforderlichen 3000 nur mit 1800 Mann beseßt und acht Tage lang seinen eigenen Kräften überlassen worden war; erwågt man, daß ein freiwilliger Rückzug unter den gegebenen Umständen wenigstens alle mittelbaren Folgen einer verlornen Schlacht haben mußte: so läßt sich in jener Nachricht nicht das Motiv, sondern nur der lehte Anstoß zu einer Maaßregel erkennen, welche schon vorher dem Geiste des Commandirenden nicht fremd gewesen. Es vereinigen sich viele Umstände, um der Meinung Wahrscheinlichkeit zu geben, daß bereits bei der Abreise des Kaisers von der Armee die Räumung der Niederlande beschlossen, und die Schlacht von Fleurus nur ein lehter, mit halbem Willen und gleichsam ehrenhalber unternommener Versuch war *). Daß damals die allgemeine Lage der Verbündeten höchst bedenklich gewesen, geht wohl aus der bisherigen Darstellung hervor; daß eine fast ununterbrochene Kette unglücklicher oder

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erfolgloser Kämpfe körperliche und moralische Erschöpfung erzeuge, liegt wenigstens in der Menschennatur.

Dem erhaltenen Befehle gemäß, ging Beaulieu nach

Grand Menil zurück, und stellte eine Abtheilung bei 2 m. n. 8. Lamb. Mazy auf; die dritte und vierte Colonne rückten nach 3 M. f. Gr. M. Marbais, alle drei Abtheilungen ohne verfolgt zu wer-13 M. f. Gr. M. den. Der zweiten, die nach Troisbras marschirte, folgte zm. n.w.Marb. französische Cavalerie, ohne Vortheile gewinnen zu können;

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die erste Colonne erhielt Abends fünf Uhr in Forchies die Weisung, nach St. Paul zu rücken, was ohne wei- 13 M. w. Forch. tere Beunruhigung ausgeführt ward. Der Verlust der Desterreicher betrug 41 Officiere 1541 Mann; sie hatten keine Siegeszeichen in den Hånden des Feindes gelassen, und dagegen ein erobertes Geschüß mit fortgebracht.

Es verdient Erwähnung, daß in dieser Schlacht bei der französischen Armee ein Luftballon benutt wurde, um die Bewegungen der Gegner zu beobachten. Vielfach ist von den Vortheilen erzählt worden, welche er Jourdan verschafft haben soll; betrachtet man aber den Gang des Gefechts, so ergiebt sich, daß höchst wahrscheinlich auch ohne diese Einrichtung, welche übrigens bald wieder in Vergessenheit kam, dasselbe Resultat erreicht worden wäre *).

*) Wiener Zeit. Beil. zu No. 56. Moniteur p. 1143. 11441151. 1152. Dest. Mil. Zeits. I. 44-52. 53. Jomini V. 134-152. David p. 54. 55. Le Comte p. 3842. Journal des sciences militaires 1826. 14. Livraison p. 333.

13. Nach kurzer Raft traten die Verbündeten in der Nacht zum 27stens den weitern Rückzug an. Der Erb3-M. n. w. S. prinz von Oranien marschirte nach Svignies, am 1ften

Paul.

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2 M. n. 8. Juli nach Tabize; die Truppen der zweiten, dritten und Soign.

Marb.

24 M. n. w. vierten Colonne stellten sich hinter dem Defilee von Nivelles auf, und bezogen am 28ften eine Stellung bei

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1 M. n. Niv. Braine la Leud. General Otto ward mit 2 Bat., 10 1 M.f.d.B.I.L. Esc. bei Nivelles gelassen, General Nauendorf mit 1 Bat., 10 Esc. nach Genappe entfendet; Beaulieu blieb bei Grand Menil. Die bei Bettignies und Erquelinne ste= henden Abtheilungen, so wie 4 Compagnien, 4 Escadrons, welche aus der Gegend von Landrecies zurückge rufen wurden, zogen sich bei Mons zusammen, welches gehalten werden sollte.

Bei einer Zusammenkunft des Prinzen von Coburg mit dem Herzoge von York und Erbprinzen von Oranien wurde am 1sten Juli die standhafte Vertheidigung der Niederlande beschlossen, und ein Plan dazu entworfen, nach welchem die Hauptarmee in der Gegend von Marbais nochmals eine Schlacht geliefert haben würde. Man muß bei dieser Versicherung beinahe annehmen, daß die Heerführer, das niederbeugende Wort des weitern Rückzugs scheuend, sich absichtlich Illusionen gemacht haben; denn ihr Plan beruhte einerseits auf der Annahme, daß das Blankenstein'sche Corps, durch preußische Truppen abgelöst, von Trier gegen Namur heranrücken, andererseits, daß man im Stande sein werde, Mons zu befestigen und zu behaupten. Selbst wenn die mehr als

zweifelhafte . Ablösung Blankensteins erfolgte, erreichte er doch wahrscheinlich Namur zu spåt, und konnte bei der Schwäche seines Corps gewiß kein bedeutendes Gewicht in die Wagschale legen; daß aber Jourdan unthätig der Befestigung von Mons zusehen, daß er sechs bis achttausend Desterreicher dort ruhig stehen lassen werde, ist eine Voraussetzung, die man (zumal nach den Ereig nissen der lezten Wochen) ernstlich wohl kaum machen fonnte.

Der französische Feldherr hatte den größten Theil der bei Guise, so wie hinter der Sambre gelassenen Truppen' an sich gezogen und seßte sein Heer am 1ften Juli in zwei großen Colonnen in Bewegung. Rechts rückten die Divisionen Marceau, Mayer, Championnet und Morlot gegen Marbais und Sombref, links Kleber mit seiner Division, der von Montaigu, Müller, Lefevre und der Reservecavalerie gegen Mons, wohin gleichzeitig eine starke Abtheilung des bei Maubeuge stehenden Corps unter Ferrand dirigirt wurde.

Graf Latour hatte bei Roeulr Position genommen und ward nach Braine le Comte gedrängt, von wo er am 2ten nach Tubize zurückwich; die in Mons selbst stehenden Desterreicher, wie es scheint zu spåt abgerufen, kamen beim Rückzug ins Gedrång und mußten sich vereinzelt durchschlagen *).

*) Wiener Zeit. Beil. zu No. 56. Moniteur p. 1071. Dest. Milit. Zeits. I. 53. 54. 183-185. Jomini V. 157. 158.

Klebers Marsch nach Mons, wodurch der an der Schelde stehende Theil der verbündeten Armee im Rücken

bedroht wurde, veranlaßte denselben, sich der Hauptarmee M. u. 6.B.1.2. zu nähern, die am 2ten ein Lager bei Mont St. Jean bezog. In einem, wenige Tage darauf gehaltenen Kriegsrathe ward beschlossen, daß Brüffel (jedoch nicht vor dem 7ten) geräumt, und sodann von der österreichischen Armee eine Stellung hinter der Dyle von Antwerpen über

Meilen.

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Linte von 13 Mecheln, Löwen, Wavre, Gemblour bis Namur bezogen und vertheidigt werden sollte, während der Herzog von York die Deckung Hollands übernehmen würde. General Melas, mit einer Abtheilung des Blankensteinschen Corps schon früher nach Bastogne vorgeschoben, marschirte, um 64 M.n.8. Bast. das rechte Ufer der Maas zu sichern, am 4ten nach Ollo3 M. n. w. O¤.mont, folgenden Tags nach Fizenne; ein schwaches De2 M. n. w. Fiz. tachement ward von ihm nach Hoquier gesendet, um die 2M.n.w.Hoq. Verbindung mit Huy zu unterhalten, wo 3 Bat., 3 Esc. unter General Riese standen *).

Jourdan ließ zwei Divisionen bei Sombref, wo sie mit der Abtheilung unter Beaulieu einige Gefechte hatten; die Hauptmacht führte er gegen Brüssel, welches am 9ten Juli von seiner Avantgarde, am 11ten vom

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Jourdan war indeß von dem Convente in seinem Commando beståtigt, und dem unter ihm stehenden Heere der Name: Armee der Sambre und Maas beigelegt worden. Moniteur p. 1152.

*) Dest. Mil. Zeits. I. 185-187.

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