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dann ganz ausgefeht ward, weil an demselben abermals ein heftiger, wenn auch erfolgloser Angriff auf die Abz theilungTM bei Orchtes erfolgte. : Am 18ten endlich wär der Prinz von Coburg mit 213 Bataillonen, 30 Escadrons in a zweis Abtheilungen gegen Courtray vorgerückt, als er am Abende in Coeyghem mit der Nachricht, daß Ypern capitulirt, zugleich die von dem nochmaligen Uebergange der französischen Armees über die Sambre erhielt. Ein weiteres Vorrücken hatte nun keinen Zweck, vielmehr bedurfte das Heer an der Sambre Unterstüßung; die Truppen kehrten daher nach Tournay zurück, von wó Coburg am 21ften mit 173 Bat, 26. Esc... Destreichern nach Ath aufbrach *).my

Der Herzog von York übernahm den Oberbefehl in dem Raume von Valenciennes bis an die Küste. Das unter seiner unmittelbaren Leitung stehende Corps bei Tournay hatte links in Orchies, Marchiennes und Denain 101 Bat., 14 Esc. als Verbindungsposten mit der Hauptarmee, rechts in Herinne und Audenaerde schwächere Detachements, um die Communication mit Clerfait bei Thielt zu unterhalten. Das Corps des Lehtern zählte, nach verschiedenen Abgaben; 25 Bataillone, 20 Escadrons; den Grafen® Walmoden hatte er gleich nach dem Gefecht vom 8 M.n.w.Thielt. 13ten nach Brügge entsendet und mit 3 Bataillonen verstärkt. Eine neue Division englischer Truppen, welche

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*) Dest. Mil. Zeits. I. 33. 34. 38. 48. v. Reiche S. 90.

91. 93. 94. v. Porbeck I. 63. 64. 68, 69. 74. 75.

in Ostende landen sollte, wurde erwartet. Es unterliegt übrigens kaum einem Zweifel, daß man östreichischer Seits schon damals Flandern als verloren betrachtete.

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Die Garnison von Ypern hatte am 19ten das Gewehr gestreckt, und schon am folgenden Tage erschien die französische Armee bei Wackem; Clerfait ging darauf in 54 M. n. ó. Yv. der Nacht zum 22ften in eine schon vorher verschanzte

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Stellung am linken Ufer der Lys bei Deynse. Auch 2 M. d. Thielt. hier sich nicht für sicher haltend, hatte der östreichische General für die Nacht zum 24sten den weitern Rückzug beschlossen, als er am Morgen des 23ften angegriffen

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und mit Verlust nach Gent geworfen ward, wo das M.n.d.Devu. Corps zwischen der Lys- und Schelde Position nahm. Walmoden verließ darauf am 24sten Brügge, und stellte sich bei Gent hinter dem Kanal auf; ein noch an diesem Tage unternommener Angriff der Republikaner wurde abgewiesen. Der Herzog von York sah sich durch diese Ereignisse veranlaßt, am 24sten die bei Tournay stehenden Truppen nach Renair zu führen; als späterhin die 84 M. n. 6. in Tournay gelassene Garnison, vom General Kray abgelöst, sich an das Corps anschloß, zählte es 23 Bat., 44 Esc., von denen aber nach Besetzung des Cordons an der Schelde nur 14 Bat., 23 Esc. (9000 Mann) in der Stellung bei Renair verwendbar blieben *).

Pichegru beunruhigte die Verbündeten bei Gent nicht

*) Wiener Zeit. Beil. zu No. 56. Bulletins p. 251. Moniteur p. 1153. Dest. Mil. Zeits. I. 41-43. 55-57, Frei

Tourn.

weiter, da er den Plan hatte, bei Audenaerde den Uebergang über die Schelde zu erzwingen, die dadurch gắnzlich getrennten Corps des Herzogs und Clerfaits einzeln zu schlagen, und dann in den Rücken der an der Sambre stehenden Armee zu marschiren. Schon am 24sten 2 M. f. d. Deyn. Waren seine Bordertruppen: vor Audenaerde erschienen, wo bis zum 29sten fast ununterbrochen kleine Gefechte 24M.f.w. Gent. stattfanden, während das Gros am 25sten CruyshauM.f.8.Cruysh.tem, am 27sten Huysse erreichte, und der Uebergang über die Schelde zur Nacht des 28sten festgeseht war. Mit den Vorbereitungen dazu beschäftigt, erhielt der franzöfifche Feldherr vom Wohlfahrts -Ausschusse den bestimmten Befehl, gegen Ostende zu marschiren, und eine bedeutende Truppenmasse zu andern Zwecken abzugeben. Widerspruch oder gar Ungehorsam gegen die allmächtige Behörde war zu gefährlich, und so mußte sich der General zur Ausführung eines Planes bequemen, den er nimmer gut heißen konnte.

müthige Beit. S. 236. 237. v. Porbeck I. 76–79. Davið p. 37.

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Nieuport, dessen Garnison aus Hanoveranern und Emigranten bestand, wurde durch diesen Rückzug völlig seinem Schicksale überlassen. Es ist niederschlagend, auch nicht ein andeutendes Wort aufzufinden, daß man daran gedacht habe, diese unglücklichen dem Schicksale zu entziehen, das ihrer sicher wartete; sei es auch durch Räumung des Plages, dessen kurzē Vertheidigung auf die ferneren Operationen durchaus keinen Einfluß haben konnte.

Schon am 29ften erreichte die Divifion Moreau, am 1sten Juli das Gros der Armee Brügge, von wo aus eine Abtheilung Oftende, ohne Widerstand zu finden, beseßte, da sich die wenigen dort stehenden Engländer bei deren Annäherung einschifften. Die Division von Dünkirchen wurde darauf zur Besehung der Küsten verz wendet, Moreau blieb mit 19,700 Mann in der Gegend von Oftende, um zuförderst die Belagerung von Nieuport, dann die Eroberung der Insel Walcheren zu übernehmen, 9700 Mann unter General Often marschirten nach der Mitte des Kriegstheaters, um zur Wiedereroberung der von den Oestreichern befeßten Plåte mitzuwirken. Die ihm noch verbleibenden 54,700 Mann führte Pichegru am 3ten Juli in zwei Colonnen auf beiden

54 M. n. w.

Cruysh.

8M.n. Brüg.

Ufern des Kanals bis St. Joris ten Distele und Knes-13 M.f.d.Brúg.
M.n.d.S.Jor.
selaere, am folgenden Tage bis jenseit Gent, welche 3 ÷ M. f. 8. S.
Stadt nebst allen Stellungen an der Schelde von den
Verbündeten geräumt worden war *).

Diese hatten indeß die aus England erwartete Verstärkung erhalten, allein statt der zwölf bis funfzehntausend Mann, auf welche man rechnete, landete Lord Moire am 26sten Juni bei Oftende nur mit 7000 Mann (10 Bataillone) und vereinigte sich zwei Tage später mit Walmoden. Von dem Feinde nicht angegriffen, würden

*) Moniteur p. 1176. müthige Beit. S. 243.

V. 154. David p.

Oeft. Mil. Zeitf. I. 57. 58. Frei-
Jomini

v. Porbeck I. 81. 82.
39-42

Jor.

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die verschiedenen Corps wahrscheinlich noch eine Zeitlang

an der Schelde stehen geblieben sein, hätte nicht der

Rückzug der Hauptarmee auch den ihrigen nothwendig 3 M. 6. Gent. gemacht. Um 3ten Juli ging Walmoden nach Dender3 M. f. 8. Gent. monde, Clerfait nach Alost, York nach Grammont, von

8 M. §. Ren.

Gram.

3 M. f. 6. UI.

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24 M. n. 5. wo aus er am 4ten nach Lombeke, am 6ten nach Assche 1M.n.d.Comb. rückte; Elerfait zog sich am 6ten nach Anderlecht zurück, Lord Moire blieb noch bei Ulost. Auch diese Stellung wollte man nur so lange behaupten, bis Brüssel ge= räumt sein würde; zugleich sollte der Austausch der Truppen erfolgen, indem der Herzog bestimmt darauf drang, alle Engländer, Holländer und im englischen Solde stehende Deutsche unter seinem Befehl zu vereinigen, um sie ausschließlich zur Vertheidigung von Holland verwenden zu können.

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General Kray schlug noch am 26sten bei Orchies einen Angriff ́ab, ging dann am 2ten Juli nach Maulde, und folgte in den nächsten Tagen über Ath und Enghien dem Rückzuge der Hauptarmee; er hatte die in Marchiennes und Denain stehenden Truppen theils an sich gezogen, theils nach Condé und Valenciennes geworfen *).

Wir kehren jetzt an die Sambre zurück, um die dort vorgefallenen Ereignisse in ununterbrochener Folge darzustellen. Nach den Gefechten am 26sten April stand

*) Wiener Zeit. Beil. zu No. 56. Oest. Mil. Zeits. I. 57. 186 -188. Gen. Stewart Sketches I. 422. Freimüthige Beit. S. 245. 246. v. Porbeck I. 86. 89-91.

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