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stand; der rechte Flügel war bei Burato, am Monte Torcolo und bei Campagna rossa mit dem Gegner im Kampfe; der linke Flügel war bis an die Strasse und in die Höhe von Oliosi vorgeschoben. In Oliosi standen 2 Bataillons und eine Compagnie, in Castelnovo 1 Bataillon.

Die Reserve-Division erhielt um diese Zeit Befehl, gegen Monzambano zu wirken, wo dichte Staubwolken den Anmarsch der Brigade Siena bemerkbar machten.

Vom 5. Corps folgte die Brigade Piret dem weichenden Feinde à cheval der Strasse Castelnovo-Valeggio gegen den Monte Vento.

Vier Bataillons der Brigade Bauer hatten das Tionethal bei Pernisa gesäubert und zum Theil den Abhang bei Muraglie besetzt. Zwei Bataillons Grueber unterhielten die Verbindung zwischen den Brigaden Piret und Bauer. Der Rest der Infanterie des 5. Corps, 8 Bataillons mit einer Batterie, stand in Reserve bei Brolino und S. Rocco. 5 Batterien des Corps bei Ragajolo, Colombarola und Forni waren in heftigem Kampfe mit den feindlichen Batterien am Monte - Vento und bei S. Lucia.

Auf dem linken österreichischen Flügel sammelten sich die gegen Sommacampagna zurückgegangenen Brigaden Weckbecker und Böck des 9. Corps. Die Brigade Karl v. Kirchsberg hielt Sommacampagna besetzt. 4 Batterien dieses Corps waren am Rande des Staffalothales, gegen den Monte della Croce, 1 Batterie in der Ebene gegen Capella im Feuer, um das Nachdrängen des Feindes zu verhindern.

Die bis auf das Belvedere und bis Custoza vorgedrungene Brigade Scudier des 7. Corps begann den Rückzug gegen Zerbare, die Brigade Welsersheimb, zur Aufnahme und Ablösung der Brigade Scudier vorbeordert, entwickelte sich zwischen Nadalini und Berettara.

Die Cavallerie in der Ebene war in der Nähe von Cerchie bereit, einer etwaigen feindlichen Verfolgung entgegen zu treten.

Bei der italienischen Armee war die Lage die folgende:

Beim I. Corps. Von der 2. Division (Pianell) waren 4 Bataillons der Brigade Aosta am linken Mincio-Ufer gegen Brentina vorgeschoben, der Rest dieser Brigade hielt Peschiera im Auge; die Brigade Siena war im Marsche nach Monzambano;

Die 1. Division (Cerale) übel zugerichtet, befand sich im Rückzuge gegen Monzambano und den Monte Vento, wo die Reserve des 1. Corps eingetroffen war.

Die 5. Division (Sirtori) hielt mit der Brigade Valtellina und Trümmern der Brigade Brescia die Höhen zwischen Via Cava und S. Lucia.

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Beim III. Corps. Die 3. Division (Brignone) war mit dem grös

seren Theile im Rückzuge gegen Valeggio.

Die 8. Division (Cugia) stand zwischen Pozzo Moretta und Capella

und hatte den Monte della Croce besetzt.

Die 9. (Govone) hatte den Monte Torre besetzt, das von der 3. Division verlorene Custoza wieder erobert und schickte sich an, gegen den Monte Arabica und M. Molimenti vorzudringen.

Die 7. (Bixio) und 16. (Prinz Humbert) Division mit der LinienCavallerie Division (De Sonnaz) standen vor Villafranca.

Vom II. Corps war die 19. Division (Longoni) im Marsche von Goito gegen Villafranca, die 10. Division (Angioletti) scheint bei Goito geblieben zu sein.

Ereignisse zwischen 11 und 4 Uhr.

Vorrückung der Infanterie-Reserve - Division gegen Monzambano. Als GM. Rupprecht den Befehl erhielt, sich gegen Monzambano zu wenden, waren, wie aus der früheren Darstellung bekannt, die beiden Brigaden der Reserve-Division vermischt, über eine weite, dicht cultivirte Terrainstrecke zerstreut und zum Theile in eine schwer übersehbare Anzahl von Detailgefechten verwickelt.

Es konnte daher momentan nur mit den disponibeln Abtheilungen die Bewegung begonnen werden. Dies waren die Ausfalltruppe von Peschiera (4 Compagnien, 36 Huszaren, 4 Geschütze) und das noch intacte 36. JägerBataillon. Dieselben wurden sofort über Renati und Burato gegen Salionze dirigirt; zugleich ward aber auch den übrigen Abtheilungen der Division befohlen, sich gegen Monzambano zu halten. Auch das in Castelnovo zurückgelassene 4. Bataillon Maroičić erhielt die gleiche Weisung.

Im Grossen ward die Rechts. - Schwenkung der Reserve - Division begonnen und theilweise ausgeführt; die überaus schwierige Gestaltung des Terrains und eine neue Reihe vereinzelter Kämpfe mit den zerstreuten Truppen der Division Cerale, dem von der Reserve des I. Corps bis Busetta vorgeschobenen 8. Bersaglieri-Bataillon und den über den Mincio gekommenen Truppen der Division Pianell, liessen aber die einheitliche Leitung nicht mehr aufkommen und vereitelten schliesslich auch das Zusammenwirken der Division zur eigentlichen Lösung der erhaltenen Aufgabe.

Das 4. Bataillon Paumgartten, welches wir im Vorrücken auf Campagna rossa verlassen haben, konnte beim Angriffe dieses ausgedehnten Gehöftes nicht mehr mitwirken, da dasselbe mittlerweile durch die 2. und 3. Division Hohenlohe genommen worden war. Das Bataillon machte dort

noch eine Anzahl Gefangene und setzte hierauf die Vorrückung in südlicher Richtung fort. Beim Überschreiten des Weges bei Campagna rossa schlug es den Angriff einer feindlichen Cavallerie-Abtheilung zurück, ging dann ziemlich rasch gegen das einsam gelegene Haus Maragnotte vor, stürmte dasselbe, stiess aber dabei auf eine beträchtliche Menge feindlicher Truppen und kräftigen Widerstand.

Das in der dichten Cultur und einem tiefen Graben verborgene 8. Bersaglieri - Bataillon benützte die Gelegenheit zu einem energischen und mit Geschick ausgeführten Offensivstoss; überrascht und in Front und Flanke angefallen ward das Bataillon Paumgartten in Unordnung gebracht und zurückgeworfen, ohne jedoch weit verfolgt zu werden.'

Der Feind räumte selbst bald darauf Maragnotte, als ein Hohlprojectil das Dach des Gebäudes zertrümmerte, und auch das Bersaglieri-Bataillon trat den Rückzug gegen Pasquali an.

Mittlerweile waren die 1. und 2. Division Degenfeld, gefolgt von der 7. und 9. Division dieses Regiments, südlich des Monte Torcolo, angelangt, wo die 2. und 3. Division Hohenlohe hartnäckigen Widerstand gefunden hatten. Die 2. Division Degenfeld trat gleich in's Gefecht ein und erlitt dabei nicht unbedeutende Verluste; der Feind aber ward geworfen und zu einem ziemlich eiligen Rückzuge genöthigt.

Die 2. Division Degenfeld folgte ihm in südlicher Richtung bis Fontana; die 2. und 3. Division Hohenlohe drangen bis an den Beginn des Sorio-Grabens zwischen Scatola und Campuzze vor.

Die 1. Division Degenfeld, ursprünglich mit der 2. Division in Linie vorrückend, ward kurz vor dem Eingreifen der letzteren in's Gefecht, durch eine Abtheilung Bersaglieri in der linken Flanke angegriffen und dadurch veranlasst, sich nach Süden zu wenden. Sie folgte dem nach einem kurzen Gefechte weichenden Feinde auf dem Fusse, überraschte das mit dem Aufnehmen der abgelegten Tornister bei Ca bruciata beschäftigte 8. BersaglieriBataillon und erstürmte das Haus, ward aber dann durch einen Hagel von feindlichen Geschütz-Projectilen zum Verlassen desselben und zum Rückzuge hinter die nächsten deckenden Höhen gezwungen.

Die 8. Division Degenfeld war hinter der 1. ohne Widerstand nach Maragnotte gelangt und hatte sich dort mit den später eingetroffenen beiden Divisionen des 3. Bataillons vereinigt. Veranlasst durch ein bei Pasquali ent standenes überaus heftiges Gewehrfeuer, wendete sich das 3. Bataillon Degenfeld von Maragnotte dahin.

Das Deutschbanater Grenz-Regiment mit einem Theile des 37. Jäger-Bataillons war, nachdem es sich gesammelt und geordnet hatte, vom Monte Cricol in der Richtung auf Monzambano vorgegangen, wandte sich

aber in Folge eines Missverständnisses mit einem grossen Theile fähr der Hälfte gegen Pasquali; der Rest kam bis Scatola vor.

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In der Zwischenzeit war die Ausfalltruppe von Peschiera ungehindert nach Salionze gelangt, wo 10 italienische Soldaten vom 20. und 30. Regimente, die sich in ein Haus eingeschlossen hatten, nach kurzem Widerstande gefangen wurden.

Das fast gleichzeitig in Salionze eingetroffene 36. Jäger-Bataillon, welches speciell mit der Zerstörung der Brücke bei Monzambano beauftragt war, stieg von da an das Mincio-Ufer hinab und ging auf sein Ziel los; die Ausfalltruppe aber rückte über Monte in südlicher Richtung vor.

Zwei vorausgesandte Huszaren - Patrullen, welche einige Gefangene (vom 18. Bersaglieri-Bataillon) gemacht, brachten dem Commandanten der Ausfalltruppe die übereinstimmende Meldung, dass die Höhen bei Pra vecchia vom Feinde besetzt seien 1).

Die Ausfalltruppe rückte nun in Gefechts-Formation, mit der Infanterie. zu beiden Seiten, mit der Artillerie und der Huszaren-Abtheilung auf der Strasse vor. Eine vorprellende feindliche Cavallerie-Abtheilung, welche das Überschreiten des Sorio-Grabens zu hindern suchte, ward durch eine Lage aus zwei schnell auf der Strasse abgeprotzten Geschützen zur Umkehrgebracht. Die beiden Geschütze blieben dann auf ihrem Platze, während die zwei anderen auf der Höhe südwestlich von Campuzze aufgefahren wurden. Während die 2. und 3. Division Hohenlohe den Sorio-Graben hinabstiegen, und die 2. Division Degenfeld gegen Fontana vorging, drang die Ausfall truppe bis auf die Höhe südöstlich von Pra vecchia und gegen Marzago vor.

Es ist nun an der Zeit, die Vorgänge beim Feinde, namentlich bei der Division Pianell näher zu betrachten.

Schon am Morgen, als die ersten Kanonenschüsse in Monzambano vernommen wurden, hatte der mit der 2. Division am rechten MincioUfer vor Peschiera stehende GL. Pianell einen Generalstabs-Officier gegen Oliosi entsandt und von diesem die Meldung erhalten, dass die Truppen der 1. Division ernstlich engagirt seien. Da er aber gemessenen Befehl hatte, Peschiera zu beobachten, und nach seiner Annahme der grösste Theil des I. Corps schon am linken Mincio-Ufer sein musste, so beschloss er, vorläufig den weiteren Verlauf der Dinge abzuwarten.

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Als aber gegen 9 Uhr der Kanonendonner lebhafter ward, in Monzambano auch schon das Gewehrfeuer deutlich zu vernehmen war, und die

1) Es waren Abtheilungen der aufgelösten Division Cerale dort.

ersten Flüchtlinge an der Brücke anlangten, traf GL. Pianell Vorkehrungen, um der Division Cerale zu Hilfe zu eilen. Er liess noch drei Bataillons der Brigade Aosta mit vier Geschützen den Mincio überschreiten (1 Bataillon war bereits am linken Ufer) und ertheilte auch der bei Pozzolengo stehenden Brigade Siena Befehl zum schleunigen Marsche nach Monzambano ').

GL. Pianell war den auf das linke Mincio-Ufer beorderten Bataillons der Brigade Aosta auf den Monte Sabbione vorausgeeilt, um den Stand des Gefechtes in's Auge zu fassen und auf Grund der gewonnenen Erkenntniss zu disponiren; die dichte Cultur und eigenthümliche Terrainbildung gestatteten ihm zwar keine Detail - Übersicht, aus der Richtung und Ausdehnung des Feuers glaubte er jedoch die Absicht der kaiserlichen Armee zu erkennen, den linken Flügel der italienischen Stellung am Monte Vento zu umfassen.

Er hielt es daher für nothwendig, den bedrohten Flügel zu verstärken und zu verlängern, disponirte zu diesem Zwecke die mittlerweile über Brentina und um den südlichen Fuss des Monte Sabbione herangerückten vier Bataillons in den Raum zwischen den nach Salionze und Castelnovo führenden Strassen und kehrte für seine Person nach Monzambano zurück.

Auf den Hügeln bei Canova und Pasquali hatte sich ein Theil der zertrümmerten 1. Division gesammelt und in einer gut gewählten Position zur Vertheidigung eingerichtet. Auch das 8. Bersaglieri-Bataillon hatte sich dort festgesetzt.

Vom linken Flügel dieser Truppen ward die Ausfall truppe von Peschiera mit einem heftigen aber wirkungslosen Gewehrfeuer empfangen, welches sich bald auf der ganzen Linie bis über Canova fortpflanzte und wahrscheinlich Ursache war, dass sich ein Theil der Reserve-Division, statt die Direction auf Monzambano festzuhalten, nach Pasquali abziehen liess.

In diesem Augenblicke erschienen die über den Mincio gegangenen 4 Bataillons der Brigade Aosta bei Torrione, entwickelten sich, griffen unterstützt durch das Feuer der mitgebrachten und nordwestlich von Torrione aufgefahrenen vier Geschütze, die Ausfalltruppe von Peschiera an und warfen sie nach hartnäckigem Widerstande, wobei es bei Marzago zum Handgemenge kam, bis über den Sorio-Graben zurück. Von den bei Campuzze placirten zwei Geschützen warf eines beim Abfahren um und ward

1) Von der Brigade Aosta blieben 3 Bataillons mit 2 Geschützen am rechten Mincio-Ufer zwischen Monzambano und Ponti gegen Peschiera vorgeschoben. Um ferner den Flankenmarsch der Brigade Siena zu decken, ward ein Bataillon dieser Brigade auf den Höhen vor Pozzolengo, und ein von der Brigade Aosta zur Verbindung beider Brigaden am Monte Meneghi postirtes Bataillon in der Stellung belassen.

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