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Beaupuy zur Unterstützung des Gen. Defair bes stimmt. Diese ganze Macht von 10- bis 12000 Mann drang nach Mittag unter betäubendem Angriffsges rei rects gegen den Frankenthaler Kanal, links gegen das Manheimer Thor vor. Den Kanal vertheidigte 1 Bas taillon von Wartensleben, das Thor aber das Grena dierbataillon Weidenfeld, und diese Truppen schlugen mehrere Angriffe zurück. Gegen Abend wurde endlich das Bataillon Wartensleben durch des Feindes Übermacht von dem Kanale verdrängt. Es zog sich durch das Rheinthor in die Stadt, und durch diese, von den Franzosen auf dem Fuße gefolgt, wieder beim Worms ser Thor hinaus, gegen Latours Korps. Das noch am Manheimer Thor kämpfende Bataillon Weidenfeld fah sich dadurch abgeschnitten, und wurde bereits für verloren gehalten. Da hieb jedoch der Rittmeister Plegger von Mack Kürassieren mit seiner Eskadron in die bes reits durch das Wormser Thorhinaus gerückte feindlie de Kolonne ein. Es wurden 170 Mann zusammenge hauen, der diese Kolonne anführende Adjutant - Ges neral Decaen mit 80 Mann gefangen, der Überrest in die Stadt zurückgeworfen. Hier wurden diese Feins de nun von dem früher abgeschnittenen Bataillon. Weis denfeld und dem in die Stadt gedrungenen Regiment Lobkowit Chevaulegers angegriffen, und mit noch weiterem, sehr bedeutenden Verluste aus Frankenthal vertrieben. Indessen hatte FML. Graf Latour sein Geschütz an dem Fuchsbache aufführen laffen, und hielt durch dessen Feuer den Feind von weiteren Angriffen ab. Auch hinderte der Einbruch der Nacht beide Theile, noch ferner etwas zu unternehmen. Defair und Beau puy stellten ihre Truppen in geringer Entfernung von

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der Stadt, und am Kanale auf. Sie hatten an diefem Tage bei 1500 Mann verloren. Die Öftreicher zähl

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In Allem 9 Offiziere, 316 Mann, 126 Pferde.

Da der Feldmarschall dermalen keine Besorgnisse vor Jourdan für seine rechte Flanke und das an der Nahe stehende Observazionskorps. hegte, so beschloß er, den Angriff auf Pichegrus Truppen ohne Unterbrechung fortzusehen, und den Weg zum Manheimer Brückenkopfe mit Gewalt zu öffnen. Die vier Divisionen, nämlich die 5., 8., 9. und die Avantgarde- Division, mit welchen Pichegru zwischen Frankenthal und dem Manheimer Brückenkopfe stand, hatten am 13. November folgende Stellung inne: der rechte Flügel hielt am Rheine Oppau, Friesenheim und Oge gersheim beseßt. Das Centrum lief an dem Fuchsbach und Isenach-Flusse, über Flomersheim, Lambsheim, Weisenheim auf dem Sande und Freinsheim, bis Türk heim an der Hart. Der linke Flügel hielt diese Stadt als örtlichen Stüßpunkt der ganzen Stellung, so wie die vorliegenden Orte Leystatt, Kalstatt, Ungstein, und links mehrere Punkte im Waldgebirge der Hart, stark beseßt. Der rechte Flügel war durch den Friesenheimer Wald und einige moraftige Strecken geschüßt. Das Terrän vor dem Centrum war von dem längs der Fronte laufenden IJsenach Flusse und Fuchsbache, zwischen welchen auch noch ausgedehnte Sümpfe lagen, durchschnitten, und konnte nur allein auf den Straßen paf

sirt werden, welche durch die von den Franzosen befeßs ten Ortschaften liefen. Diese hatten alle vor der Stels lung oder zwischen den Ortschaften gestandenen Brüs ten abgebrochen.

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Der Feldmarschall erließ folgende Angriffsdisposi zion: der FML. Graf Latour wird mit seiner Kolonne links Flomersheim, Oppau, Oggersheim, — FML. Baron Staader im Centrum Lambsheim, FML. Baron Werneck rechts Weisenheim auf dem Sande angreifen., Gen. Kray foll, mit der Avantgarde der offene siven Armee, noch weiter rechts gegen Türkheim an der Hart vorrücken. Der Gen. Graf Nauendorf, mit der II. Avantgarde des Observazionskorps, — welder am 12. der Nachhut Saint Cyrs die Dörfer Alfens born und Enkenbach abgenommen hatte, wird die rechte Flanke und den Rücken der offensiven Armee dadurch sichern, daß er Streifparteien in das Gebirge gegen Kaiserslautern, Frankenstein und Hartenburg ausschickt, und die in diesen Gegenden aufgestellte 10. Division Laborde und 11. Division Saint Chr bes unruhigt und beschäftigt. —

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Noch am 13. November ließ FM. Graf Clerfant den linken französischen Flügel durch die Gen. Kray und Nauendorf angreifen. Der Gen. Kray vertrieb die feindlichen Vortruppen aus Leystatt, Kalstatt und Ungstein, und allarmirte die von der 9. Division Reneauld in Türkheim ge= legte Besaßung oft wiederholt, bis in die Nacht, wo die Franzosen endlich diese Stadt räumten. Der Oberst Elsnit hatte sich, zur Deckung von Krans rech ter Flanke, bei Wattenheim und bei Hartens burg, welches er Reneaulds Truppen entrissen, aufs

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gestellt. Nauendorf focht mit den Truppen der 10. Division Laborde, durch dessen linke Brigade Eirardot die kaiserliche Besatzung aus Enkenbach wieder vers drängt worden war. Aber die rechts bei Frankens stein stehende Brigade Xantraille wurde durch andere Abtheilungen Nauendorfs mit Nachdruck angegriffen, und von Türkheim und der Division Reneauld abgeschnitten.Saint Cyr und Laborde befürchteten, am nächsten Morgen mit Macht angegriffen zu werden. Saint Cyr rüstete sich, Kaiserslautern auf das äußerste zu vertheidigen. Laborde sollte Hochspeyer und Frans Eenstein so lange als möglich halten, und sich erst im höchsten Nothfalle nach Tripstadt zurückziehen. So war dann der vom Feldmarschall beabsichtigte Zweck der Diversion vollkommen erreicht, und diese beiden Divis fionen wurden für den nächsten Tag, an welchem der Hauptangriff auf Pichegrus Stellung gefchehen sollte, durch die zwei Avantgarden unter Kray und Nauendorf in völliger Unthätigkeit erhalten.

Der Verlust, welchen die Franzosen an diesem Lage erlitten, ist uns nicht bekannt. Die Kaiserlichen zählten an Todten

Offiziere, 14 Mann, 6 Pférde.

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In Allem 3 Offiziere, 204 Mann, 40 Pferde.

Um Morgen des 14. Novembers marschirte die offensive Armee gegen den Feind.

Im Centrum rückte FML. Staader über Ges rolsheim vor, und die Flügelkolonnen waren angewiesen, den Erfolg seines Angriffs auf LambsÖftr. milit. Zeitsch. 1833. I.

heim abzuwarten. Gegen Mittag ließ er dieses, miMauern und Graben umgebene, und von der 8. Division Ferino stark besette Städtchen durch den Gen. Graf Baillet mit dessen Brigade angreifen. Zu gleicher Zeit schlugen die Pioniere oberhalb dieses Ortes eine Laufbrücke über den Fuchsbach. Sobald diese vollendet war, eilte ein Bataillon hinüber, Lambsheim zu umgehen, während 2 Bataillons die Mauern bestürmten. Die Besaßung räumte nun das Städtchen, und zog sich auf den Haupttheil der Avantgarde zurück. Diesen hatte Desair hinter dem morastigen und zum Theil vom Isenach-Flusse überschwemmten Boden unangreifbar aufgestellt. Die Bataillone des Gen. Baillet suchten zwar, von Lambsheim vorzubringen, wurden aber durch die Ungangbarkeit des Terräns und das heftige Feuer des feindlichen Geschüßes aufgehalten. Indeß blieben sie unerschüttert in der vorwärts des Städtchens eingenommenen Stellung, und deckten dadurch den Aufmarsch der übrigen Truppen des FML, Staader, welche sich mit Mühe durch das Defilçe von Lambsheim wanden. Es blieb unmöglich, mit der Infanterie auf diesem Terrän weiter gegen die feindliche Linie vorzudringen, und mit der Reiterei Bewegungen auszuführen. Daher bes gnügte sich FML. Staader, seine ganze Artillerie auffahren zu lassen, welche durch ihr wirksames Feuer gar bald die feindlichen Batterien zum Schweigen brachte.

FML. Werneck hatte mit der rechten Kolonne eine Abtheilung der französischen Avantgarde aus We i= senheim auf dem Sande vertrieben. Dann rückte er gegen den Fuchsbach, und jagte Desair Truppen, die Freinsheim, und jene Ferinos, welche die Ersheimer Mühle befeht hielten, in die Flucht. —

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