Reden und Kundgebungen, 1852-1896

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P. Waetzel, 1908 - 357 Seiten
 

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Seite 46 - Einklänge zu vereinen, in welchem die gesetzliche Freiheit ihre segenbringende Kraft bewähren kann. An den erprobten Patriotismus und ernsten Bürgersinn meines Volkes richte ich nun die Mahnung, alle Trennungen zu vergessen, welche die jüngste Zeit hervorgerufen hat, damit unter den verschiedenen Konfessionen und ihren Angehörigen Eintracht und Duldung herrsche, wie sie die christliche Liebe uns lehrt. Manche Gefahren können unser Vaterland bedrohen. Das Einzige, was stark macht, ist Einigkeit.
Seite 104 - Nun laßt die Glocken von Turm zu Turm durchs Land frohlocken im Jubelsturm! Des Flammenstoßes Geleucht facht an! Der Herr hat Großes an uns getan. Ehre sei Gott in der Höhe!
Seite 85 - Mein Entschluß steht fest, dieser nationalen Einigung unausgesetzt nachzustreben und gerne werde Ich, und wird mit Mir Mein getreues Volt die Opfer bringen, die mit dem Eintritt in dieselbe unzertrennlich verbunden sind. Sie werden reichlich aufgewogen durch die volle Teilnahme an dem nationalen Leben...
Seite 45 - Irrungen mit dem Oberhirten der katholischen Kirche des Landes bewogen mich, durch unmittelbare Verhandlungen mit dem päpstlichen Stuhle eine Ausgleichung anzubahnen, von dem innigen Wunsche beseelt, an die Stelle des Streites Eintracht und an die Stelle gegenseitiger Erbitterung Wohlwollen und Frieden treten zu lassen. Nach langen und mühevollen Unterhandlungen wurde eine Übereinkunft abgeschlossen, welche zur Erreichung dieses Zieles Hoffnung gab.
Seite 84 - Vaterland beseelt, keiner mit reinerem Herzen die Einigung Deutschlands erstrebt und ihren Aufbau befördert und vollzogen hat, als Badens Fürst. Wir, die getreuen Stände des Landes, fühlen uns aus tiefster Seele gedrungen. Eurer Königlichen Hoheit den innigsten Dank und die liebende Verehrung des Landes in diesem großen Augenblicke auszusprechen, in welchem eine neue, glückverheißende Zeitepoche für Deutschland und Baden beginnt.
Seite 67 - Ganzen. Wie bereit Ich auch sein mag, jederzeit Opfer Meiner Rechte und Meiner Stellung zu bringen, wo dieselben dem Zustandekommen des großen nationalen Werkes der Einigung Deutschlands gebracht sind, ja wie bereit Ich wäre, denselben auch das...
Seite 45 - Es ist mein entschiedener Wille, daß der Grundsatz der Selbständigkeit der katholischen Kirche in Ordnung ihrer Angelegenheiten zur vollen Geltung gebracht werde. Ein Gesetz, unter dem Schutz der Verfassung stehend, wird der Rechtsstellung der Kirche eine sichere Grundlage verbürgen. In diesem Gesetze und den darauf zu bauenden weiteren Anordnungen wird der Inhalt der Übereinkunft seinen berechtigten Ausdruck finden.
Seite 67 - Deutschlands gebracht sind, ja wie bereit ich wäre, denselben auch das schwere Opfer der Ideen zu bringen, wonach sich nach meiner festen Überzeugung die künftige Verfassung Deutschlands zum Wohle (des) deutschen Volkes und Landes gestalten muß, wenn unter allen meinen hohen Verbündeten, wenn von der Gesamtheit der deutschen Souveräne ein Einverständnis über eine davon verschiedene neue Verfassungsform des Deutschen Bundes hergestellt wäre — so halte ich mich so lange zu dieser Hingebung...
Seite 46 - Ohne Haß über Gegensätze, welche der Vergangenheit angehören müssen, stehet fest in dem Vertrauen zu einer Zukunft, die niemand verletzen will, weil sie gegen alle gerecht sein will.
Seite 45 - Negierung und den Ständen befürchten ließ. Daß ein solcher Streit umgangen und die Rechtsunsicherheit vermieden werde, welche aus einem Zwiespalt der gesetzgebenden Gewalten hervorgehen mußte, fordern nicht minder die Interessen der katholischen Kirche als die Wohlfahrt des Landes.

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