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daß die Triebbasis infolge des dichten Standes der Loden für Licht und Luft sehr wenig zugänglich ist.

Der Schnittholzertrag aus den drei erst angeführten Sorten ist im Verhältnis, wie aus der Tabelle ersichtlich ist, gleich; die letztgenannten Sorten weichen dagegen ab. Aus den ersten drei Reihen ist zu ersehen, daß die Bodenerziehung die größte Menge anscheinend brauchbaren Blindholzes ergibt, was auch mit den früheren Beobachtungen übereinstimmt. Stangen- und Pyramidenerziehung sind nach dieser Richtung ungefähr gleich zu bewerten. Die Kreuzungen von Cordifolia Rupestris, die nach obigen Zahlen von dieser Regel abweichen, haben sich auch in früheren Jahren ähnlich verhalten. Jedenfalls ist diese Abweichung auf das verschiedene Wachstum der Sorten zurückzuführen. Die RipariaRupestris Kreuzungen zeichnen sich durch eine üppigere Triebbildung aus als die Hybriden zwischen Cordifolia und Rupestris. Die von den drei Erziehungsarten gewonnenen Blindreben wurden. zur Bewurzelung eingelegt. Die Bewurzelungsfähigkeit ist aus nachstehender Tabelle ersichtlich.

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Nach Vorstehendem ist der Unterschied in der Bewurzelungsfähigkeit bei den von den verschiedenen Erziehungsarten gewonnenen. Reben verhältnismäßig gering. Demnach bleibt die oben ausgeführte Bewertung der drei Methoden in ihrem ganzen Umfang bestehen.

Bei der Verwertung obiger Zahlen muß allerdings berücksichtigt werden, daß die Reben in den fraglichen Quartieren in verschieden großem Abstand gepflanzt sind. So beanspruchen z. B. die kriechenden Reben einen viel größeren Wachstumsraum als jene der beiden andern Erziehungsarten. Wenn man die in der Tabelle enthaltenen Blindholzerträge dahin umrechnet, daß man einen Bodenraum von 100 qm zugrunde legt, so würden sich folgende Zahlen ergeben:

Stangen- Pyramiden-
erziehung erziehung

Boden

erziehung

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Aus dieser Tabelle ist zu ersehen, daß auch auf einer bestimmten Bodenfläche bei den Riparia RupestrisKreuzungen die Bodenerziehung das meiste Blindholz ergibt. Es folgt dann die Anlage an senkrechten Stangen und erst in letzter Linie die Erziehung an Pyramiden. Die Cordifolia Rupestris-Kreuzungen verhalten sich wie oben. Wenn man also die wirtschaftliche Seite berücksichtigt d. h. bestmöglichste Ausnützung des Bodens, der bekanntlich im Weinbau den bedeutendsten wirtschaftlichen Faktor darstellt, bezweckt, so wäre der Bodenerziehung der Vorzug zu geben. Allerdings muß bei Beurteilung der Sachlage auch die Qualität des Holzes berücksichtigt werden. Diese Seite ist in den oben angeführten Bewurzelungsversuchen bereits näher beleuchtet worden.

Erwähnenswert dürfte noch sein, daß der Umrechnung auf Bodenflächen folgende Verhältnisse zugrunde gelegt sind. Die Stöcke der Bodenerziehung stehen in einem gegenseitigen Abstand von 1,5 m 3 m, jene der Stangenerziehung von 1,5 m 1,5 m, und jene der Pyramidenerziehung von 1,8 m 1,8 m. Die Entfernung der kriechenden Reben ist allerdings beim Wuchs der verwandten Sorten zu klein bemessen. Aus diesem Grunde wollen wir in diesem Frühjahr eine über die andere Reihe herauswerfen, so daß der allseitige Abstand nunmehr 3 m beträgt.

Im Bericht 1906 war bereits angedeutet, daß über die Ausführung oder Unterlassung des Entgeizens an den Reben der Bodenerziehung keine genügende Klarheit herrscht. An der Stangen- und Pyramidenaufmachung werden die Geize regelmäßig derart entfernt, daß das unterste Blatt des Geiztriebes stehen bleibt. Ein in diesem Jahr ausgeführter Versuch bestätigte die Richtigkeit dieses Verfahrens. Die Sorte Riparia Rupestris G 13 war sowohl bei Stangen- als auch Pyramidenerziehung teilweise entgeizt worden. Von 5 entgeizten Stöcken der Stangenerziehung wurden 105, von der unentgeizten Kontrolle 60 Blindreben geerntet: 8 Stöcke der Pyramidenerziehung ergaben entgeizt 156, dieselbe Zahl nicht entgeizter Stöcke lieferte 60 Steckhölzer. Daraus ist zu ersehen, daß bei diesen beiden Aufmachungsarten das Entgeizen in oben angegebener Weise bedeutende Vorteile bietet.

Die Geiztriebbildung an den kriechenden Reben ist sehr üppig. Die gebildeten Geiztriebe sind aber wertlos, da sie zu schlecht ausreifen, um als Schnittholz Verwendung finden zu können. In den meisten Wintern, so z. B. im verflossenen, gehen diese nachträglich gebildeten Triebe durch die Kälte zugrunde.

Die Versuchsanstellung geschah wie im vorigen Jahr: Einzelne Reben wurden nicht entgeizt, bei andern wurde der Geiztrieb auf ein Blatt gekürzt, während er bei einem dritten Teil vollständig entfernt wurde. Der Blindholzertrag aus den verschiedenen Versuchsstücken ist aus nachfolgender Tabelle ersichtlich:

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Aus diesen Aufzeichnungen ist zu entnehmen, daß mit nur zwei vielleicht auf verschiedene Stockstärke oder ungünstige Verhältnisse dieser beiden Individuen zurückzuführenden Ausnahmen die vollständige Entfernung der Geiztriebe empfehlenswert ist. Stöcke, an denen die Geiztriebe am Grunde ausgebrochen wurden, ergaben außer in den beiden Fällen das meiste Blindholz. Den geringsten Ertrag lieferten die nicht entgeizten Reben, in der Mitte standen jene Stöcke, deren Geiztriebe auf ein Blatt zurückgenommen wurden. Ein Unterschied in der Ausreife des Holzes derselben Sorte bei verschiedener Geizbehandlung konnte nicht beobachtet werden.

Die drei Partien Blindreben, welche bei dem Entgeizversuch gewonnen wurden, legten wir zur Bewurzelung in die Rebschule ein, um so einen Anhaltspunkt über den Grad ihrer Tauglichkeit als Blindholz zu haben. Die Fähigkeit, sich zu bewurzeln, ist aus

folgender Zusammenstellung ersichtlich:

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Diese Übersicht läßt uns erkennen, daß im allgemeinen jene

Reben sich am besten bewurzelten und die üppigsten Triebe bildeten,

Geisenheimer Bericht 1907.

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die von Stöcken gewonnen waren, deren Geiztriebe vollständig entfernt wurden.

Demnach erscheint es geboten, für die Zukunft die Geiztriebe an kriechenden Reben nach Möglichkeit zu entfernen.

5. Beobachtungen am Amerikaner-Sortiment auf der Leideck. Auch in diesem Jahr wurden die Amerikaner auf ihr verschiedenes Verhalten gegen die pilzlichen Krankheiten beobachtet. Dabei ergaben sich folgende Sorteneigentümlichkeiten :

Von Krankheiten verschont blieben die Sorten:
Riesling Solonis G 156.

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Riparia G 182.

Riparia G 183.

An Melanose litten:

Hybride Seibel (stark).

Bourrisquou Rupestris Coud. 601 (etwas).

Cordifolia Rupestris G 89 (etwas).

York Madeira Riparia G 188 (etwas).
Vitis rubra (stark).

Riparia splendens (etwas).

Riparia G 1 (stark).

Von Oïdium wurden befallen:

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