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Feststellung des Resultates:
26. IV. 07

1 Stock mit 1% arsensaurem Blei Weder Blatt- noch Blütenbeschädigungen; +12% Zucker.

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7.

8.

9.

10.

11.

12.

Traubenansatz normal.

1 Stock mit 10% arsensaurem Blei Wie vorher.
+2% Bordelaiserbrühe.

1 Stock mit 1% arsensaurem Blei Wie vorher.
+2% Bordelaiserbrühe.

1 Stock mit 1% arsensaurem Blei
+3% Kupfersodabrühe.

1 Stock mit 1, Chlorbaryum.

1 Stock mit 2% Chlorbaryum.

Einige schwache Blattschädigungen, sonst wie vorher.

Blätter schwach beschädigt, Blüte nicht beschädigt, Traubenansatz normal. Blätter ziemlich stark beschädigt, Blüten wenig geschädigt.

Bei einem zweiten, an je zwei Rebzeilen im Freien ausgeführten Versuch kamen außer einigen Arsenverbindungen noch Chlorbaryum und zwei der Station zugeschickte Mittel zur Verwendung. Die Ergebnisse, die hierbei erzielt wurden, sind aus der folgenden Tabelle zu ersehen:

Vorversuche

zur Heuwurmbekämpfung mittels Arsenpräparaten, Chlorbaryum und zwei eingeschickten Mitteln im freien Weinberg.

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Resultat

Am 22. VI. Einige Verbrennungserscheinungen an den Blättern, an den Gescheinen sehr vereinzelt. Alle Heuwürmer, die gefunden wurden, gesund; einige verlassene Gespinste.

Am 22. VI. Verbrennungserscheinungen an den Blättern sehr gering, etwas stärker an den Gescheinen. Es wurden lebende und tote Würmer etwa in gleichem Verhältnis gefunden; verschiedene Gespinste verlassen. Am 22. VI. Starke Verbrennungserscheinungen an Blättern und Gescheinen, die schon 1 Tag nach dem Spritzen wahrnehmbar waren. Alle Heuwürmer, die gefunden wurden, waren tot, auch diejenigen in unbeschädigten Gescheinen.

Am 22. VI. Keine Verbrennungserscheinungen. Tote Heuwürmer wurden nicht gefunden.

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Wie aus der Tabelle hervorgeht, zeigten sich an den Stöcken, die mit arsens aurem Calcium behandelt worden, starke Verbrennungserscheinungen an den Blättern und Gescheinen, so daß dieses Salz für die weiteren Versuche gleich ausgeschaltet werden mußte. Auch das arsensaure Eisen erwies sich für unsere Versuche als nicht brauchbar, weil sich dasselbe in Wasser nicht fein genug verteilt.

Bei einem dritten, in großem Maßstabe im Freien und in verschiedenen Gemarkungen durchgeführten Versuche wurden geprüft:

1. Arsenige Säure. Die hieraus hergestellte Brühe wurde folgendermaßen bereitet: In einen Liter kochendheißen Wassers kamen zunächst 143 g Kristallsoda. Nach ihrem Auflösen wurde hierzu unter stetem Umrühren 100 g arsenige Säure in fein gepulverter Form gebracht. Nachdem die arsenige Säure vollständig gelöst war, wurde sie in eine einprozentige Kupfervitriollösung gegossen, und die so erhaltene Brühe wurde solange mit gelöschtem Kalk versetzt, bis sie eine schwach alkalische Reaktion zeigte. 2. Arsensaures Kupfer 12% in Wasser. 3. Arsensaures Blei 12% in Wasser.

4. Arsensaures Blei 12% in 1 prozentiger Kupferkalkbrühe. 5. Chlorbaryum 1% in Wasser.

Mit diesen Mitteln wurden die Reben teils nur einmal, teils aber auch zwei- bis dreimal behandelt. Der Versuch mit der arsenigen Säure wurde auf drei getrennten Parzellen in der Rüdesheimer Gemarkung und in einer Parzelle der Gemarkung Aßmannshausen ausgeführt. Die Reben in der Rüdesheimer Gemarkung wurden zweimal, die in Aßmannshausen dreimal mit der Brühe bespritzt; in letzterem Falle wurde neben den zwei Behandlungen vor der Blüte, noch eine nach derselben vorgenommen. Das Resultat dieses Versuches war ein wenig befriedigendes, denn bei der Kontrolle wurden in den Gescheinen noch eine größere Zahl lebender Würmer angetroffen.

Das arsensaure Kupfer wurde benutzt in der Gemarkung Rüdesheim auf einer und in der Gemarkung Östrich auf zwei Parzellen. Die erste Bespritzung wurde Mitte Juni (in Östrich am 13., in Rüdesheim am 15.), die zweite Ende Juni (in Rüdesheim am

27., in Östrich am 28.) vorgenommen. Dabei zeigten die Reben dem Gift gegenüber ein auffallend verschiedenes Verhalten. Während nämlich die Reben in der Rüdesheimer Gemarkung nur ganz gering beschädigt wurden, stellten sich in der Gemarkung Östrich sowohl an den Blättern als auch, wenn auch weniger, an den Gescheinen Absterbungserscheinungen ein, so daß hier der Versuch abgebrochen wurde. Als später die Rüdesheimer Versuchsparzelle zum zweiten Mal mit arsensaurem Kupfer behandelt wurde, stellten sich auch hier stärkere Schäden an dem Laub und den Gescheinen der Reben ein. Auch dieser Versuch endigte mit einem wenig befriedigenden Resultat; in den behandelten Gescheinen fanden sich neben zahlreichen lebenden nur wenige tote Heuwürmer vor. Für die Praxis kommt somit auch das arsensaure Kupfer nicht in Betracht.

In der Rüdesheimer Gemarkung wurde außerdem in zwei Parzellen noch ein Versuch mit arsensaurem Blei durchgeführt. Mit diesem Salz, und zwar mit einer einprozentigen Brühe, hat, wie bereits gesagt, Dewitz im vergangenen Jahre gute Erfolge erzielt, wobei jedoch nicht zu vergessen ist, daß er sehr sorgfältig gearbeitet hat, so sorgfältig, wie dies in der Praxis nicht möglich ist. Um zu verhüten, daß größere Mengen des arsensauren Bleies in den Wein gelangen, wurden unsere eigenen Versuche mit nur einer einhalbprozentigen Brühe angestellt. Trotz dieser geringen Menge zeigte das Salz dennoch eine gute Wirkung, die schon durch den Augenschein zu erkennen war. Beim Abzählen der in behandelten und nicht behandelten Gescheinen vorhandenen Würmer wurde erkannt, daß ihre Zahl in ersteren erheblich vermindert worden war. Das arsensaure Blei ist die einzige Arsen verbindung, mit der von uns befriedigende Erfolge erzielt worden sind.

Außer mit Arsensalzen wurde in der Geisenheimer Gemarkung auch noch ein Versuch mit Chlorbaryum, das sich gegen andere Schädlinge gleichfalls schon gut bewährt hat, ausgeführt. Es fand nur eine einmalige Behandlung mit einer einprozentigen Lösung statt, wobei einige Zeilen sehr sorgfältig, die anderen flüchtiger, der Praxis entsprechend, bespritzt wurden. Eine Wirkung konnte bei dieser Maßnahme nicht festgestellt werden. Es ist dies vielleicht darauf zurückzuführen, daß die Brühe zu schwach hergestellt worden ist. Wie ich später in Erfahrung gebracht habe, sollen sich gegen einen Käfer, der starke Schäden an den Blättern der Zuckerrüben hervorruft, in Rußland 5-6 prozentige Chlorbaryambrühen sehr gut bewährt haben.

Die Versuche mit arsensaurem Kupfer und der arsenigen Säure in einprozentiger Kupfervitriollösung sollten zeigen, ob diese Brühen außer gegen den Heuwurm auch noch gegen die Peronospora wirksam sind. Sie konnten jedoch nicht wie beabsichtigt durchgeführt werden, da die Versuchsreben bereits vor der von uns vorgenommenen Behandlung mit Kupferkalkbrühe bespritzt worden waren.

Das Ergebnis dieser im großen durchgeführten Versuche ist in nachstehender Tabelle zusammengestellt:

Geisenheimer Bericht 1907.

22

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28. VI. Ziemlich starke Verbrennungserscheinungen an den Blättern,
auch einige Gescheine beschädigt.

In 200 Gescheinen der behandelten Stöcke fanden sich: 6 lebende
Heuwürmer, viele verlassene Gespinste.

In 100 Gescheinen der unbehandelten Kontrollstöcke fanden sich:
8 lebende Heuwürmer, 6 Springwurmwickler.

In 100 Gescheinen der doppelt behandelten Stöcke am 5. VII.:
7 lebend, 6 tot.

Wegen schwachen Auftretens des Heuwurmes im Versuchsweinberg
ist eine stark hervortretende Wirkung nicht festzustellen.

28. VI. Verbrennungserscheinungen wie vorher.

27. VI. Keine Verbrennungserscheinungen.

In 50 Gescheinen 16 lebend, 5 tot, und in jedem Geschein mindestens 3 verlassene Gespinste.

Die Wirkung schien schon nach dem Augenschein eine vorzügliche.

Endresultat am 4. VII. In 100 Gescheinen:
Einmal früh behandelt: 40 lebend + 7 tot.
Zweimal behandelt: 16 lebend +5 tot.
Unbehandelt: 73 lebend + 1 tot.
Keine Verbrennungserscheinungen.

27. VI. Keine Verbrennungserscheinungen.
Endresultat am 4. VII.

Einmal früh behandelt: In 100 Gescheinen 39 lebend + 2 tot.
Schwache Verbrennungserscheinungen an den Blüten.

Zweimal behandelt: 9 lebend + 5 tot. Stärkere Verbrennungs-
erscheinungen an den Blüten, Verkleben der Käppchen und
Durchrieseln.

Einmal spät behandelt: 32 lebend 6 tot. Verbrennungserscheinungen an Blüten.

Unbehandelt: 46 lebend.

21. VI. Keine Verbrennungserscheinungen. Alle vorhandenen Heu-
würmer noch lebend.

Endresultat am 3. VII.

In 50 Gescheinen:

Bei einmaliger sehr genauer Behandlung, 8 Tage vor der Blüte: 13 lebend 2 tot.

Bei weniger genauer Behandlung: 17 lebend + 1 tot. Kontrolle: In 50 Gescheinen 13 lebend.

200 1

Arsensaures Blei 12% in Wasser

Rüdesheim

Am Bahnhof (Hochspalier)

100 1

Arsepsaures Blei

300 1

0

12 in 1 prozent ger Kupferkalkbrühe

Rüdesheim

Am Bahnhof und Rottland

100 1

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Chlorbaryum

1% in Wasser

Geisen-
heim

400 I

Weiherchen

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