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f) Sorte Mrs. Walter Jinks.

Ebenso auffallend und appart ist die Färbung der Blüten dieser Sorte. Tief violett-rosa ist die Blütenfarbe und die Blüte selbst ist groß, voll und mit herabhängenden Blütenblättern versehen.

Die Eigenarten und Ansprüche der vorbesprochenen Chrysanthemum-Sorten in der Kultur soll erst im nächsten Jahresbericht und auf Grund gesammelter Erfahrungen mitgeteilt werden.

7. Geschenke.

Wie in früheren Jahren, so kann auch in diesem wieder erfreulicherweise berichtet werden, daß die Pflanzensammlung und die Sammlung für Lehrmittel der Lehranstalt durch Geschenke bereichert worden ist. So erhielt die Lehranstalt

1. von der Fürstlich zu Inn- und Knyphausen schen Gartenverwaltung Lütensburg b. Hage in Ostfriesland einige starke Pflanzen von Gunnera scabra;

2. aus der Stadtgärtnerei Frankfurt a. M. einige Pflanzen von Panicum plicatum fol. palmifolium vittatum;

3. von dem Handelsgärtner König in Wiesbaden verschiedene neuere Begonia semperflorens;

4. ein größeres Sortiment wertvoller neuerer Rosen von Joseph Schmitt, Baumschulen in Kiedrich, Rheingau :

5. von der Verwaltung des Hauptfriedhofes zu Stettin, städtischer Garteninspektor Hannig, die Pläne des neuen Hauptfriedhofes;

6. aus dem Palmengarten zu Frankfurt a. M. ein Sortiment Croton.

Möge an dieser Stelle der Dank der Lehranstalt noch einmal den Gebern ausgesprochen werden.

8. Aus dem Unterricht in Binderei und Dekorationsarbeiten. Der an hiesiger Lehranstalt seit einigen Jahren eingeführte Unterricht für Binderei und Dekorationsarbeiten wird von den Schülern mit großem Interesse verfolgt und mit Lust und Eifer sind dieselben bestrebt, sei es in der Anfertigung von Kränzen oder Blumensträußen, in Tafel- oder Festdekorationen, die besten Arbeiten zu liefern.

Geeignetes Material in feinem Schnittgrün und Blumen liefern hierzu die Gewächshäuser, sowie der Blumen- und Rosengarten in ausgiebigstem Maße, so daß eine reiche Abwechselung in der Zusammenstellung der einzelnen Arbeiten möglich ist.

Nebenstehende Abbildungen Fig. 37-39 zeigen einen kleinen Teil Arbeiten, wie sie in diesem Unterrichtsfache von Schülern ausgeführt worden sind, und zur Erläuterung derselben möge die nachstehende Beschreibung dienen.

Fig. 37 zeigt ein aus langstieligen Blumen leicht gebundenes Brautbukett, bei dem das herunterhängende Band und der Tüll

schleier noch eine leichte Verzierung von Asparaguszweigen sowie einigen leichten Blumen erhalten hat und so der ganzen Arbeit zur Zierde dient. Das Bukett selbst ist hergestellt von Rosen der Sorte Kaiserin Auguste Victoria, einigen Orchideenblüten (Sobralia xantoleuca), einigen Geranienblüten der Sorte Juwel" sowie feinstem Bindegrün und Brautmyrten

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zweigen.

Fig. 38 zeigt ein Myrtendiadem sowie ein größeres und kleineres Brautführungsbukett. Das Diadem ist hergestellt von feinen Myrtenspitzen und leicht geschmückt mit Myrtenblüten.

Das größere Brautführungsbukett enthält eine Zusammenstellung aus lilafarbigen Blüten von Latyrus odoratus, welche mit feinen Zweigen von Asparagus plumosus nanus durchsetzt sind. An dem Bukett ist außerdem eine lang herunter hängende, zu der Farbe der Lathyrusblüten passende Schleife angebracht wie auch einige Triebe von Asparagus Sprengeri den Abschluß dieser Blumenarbeit bilden.

Das daneben liegende kleinere Bukett ist aus langstieligen Blüten der „La France-Rosen" hergestellt und entspricht in seiner Anordnung mehr der heutigen Geschmacksrichtung, da da die großen Buketts in neuerer Zeit immer mehr verdrängt werden.

Die letzte Abbildung, Fig. 39 stellt eine kleine Tafeldekoration einer Frühstückstafel dar, wie solche

Fig. 37. Brautbukett.

nicht selten am Morgen des Hochzeitstages verlangt wird. Dieselbe ist ebenfalls hergestellt aus lilafarbigen Blüten von Lathyrus odoratus, nebst einigen leichten mit Blüten besetzten Zweigen der Bougainvillea glabra Sanderiana sowie Blüten der Torenia Fournieri, Blätter von Rexbegonien und Asparaguszweige unterstützen das Farbenspiel der Blüten und verleihen dem Ganzen ein leichtes und gefälliges Aussehen.

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Fig. 38. Myrtendiadem sowie ein kleineres und ein größeres Brautführungsbukett.

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Wie aus der Beschreibung obiger Blumenarbeiten zu erkennen. ist, fanden die Blüten von Lathyrus odoratus reiche Verwendung und das mit Recht; besitzen wir doch in diesen Blüten ein Material, welches sich lange hält, moderne Farben aufweist und sich vorzüglich verarbeiten läßt.

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Außer diesen hier wiedergegebenen Abbildungen verschiedener Blumenarbeiten wurden von den Schülern noch sehr schöne, der Neuzeit entsprechende Tafel-, Haus- und andere Dekorationen ausgeführt, sowie Blumenkörbe, Staffeleien, Kränze, Buketts und Phantasiearbeiten hergestellt, die erkennen ließen, welch reges Interesse man diesem Unterrichtszweige widmet; in Abbildung Fig. 40 ist ein Stilleben wiedergegeben.

B. Obsttreiberei.

1. Allgemeines.

Eine besondere Aufmerksamkeit widmet man in gärtnerischen Kreisen und in neuerer Zeit der Obsttreiberei wie insbesondere der Rebenkultur unter Glas, und es ist erfreulich, wie man überall bemüht ist, diesen Zweig des Gartenbaues intensiver und nutzbringender zu gestalten, als dieses bisher geschehen ist. Auch an der Lehranstalt wird der Obsttreiberei besondere Beachtung geschenkt, einmal um den Schülern volle Gelegenheit zu bieten, genügende Kenntnisse auf diesem Gebiete zu sammeln und dann auch hier Beobachtungen und Versuche anzustellen, welche zur erfolgreichen Durchführung dieser Kultur beitragen sollen. So hat auch das verflossene Jahr zu verschiedenen Beobachtungen und Versuchen Veranlassung gegeben und das Resultat ist in den nachstehenden Abhandlungen berichtet worden.

2. Hat die Lage und Form eines Weintreibhauses einen besonderen Einfluss auf die darin gezogenen Trauben?

Die Lehranstalt besitzt ein größeres Weintreibhaus im Satteldach (Fig. 41) errichtet, ein zweites als einseitiges Haus (Fig. 42) gebaut und außerdem eine Talutmauer, welche für die Kultur der Reben benutzt wird. Das Haus im Satteldach ist in seiner Lage von Norden nach Süden gebaut, so daß die eine Glasfläche nach Osten die andere nach Westen gerichtet ist. Die beiden anderen Häuser laufen von Westen nach Osten, so daß die Glasfläche direkt nach Süden neigt. In diesen drei Häusern werden an Rebsorten kultiviert:

1. Black Hamburgh

2. Buckland Swetwater

3. Foster's white Seedling

4. Gros Colman

5. Muscat of Alexandria

6. Lady Downés Seedling

7. Black Alicante

8. Golden Champion

9. Barbarossa

10. Weißer Drachenberg.

Schon seit Jahren wird, wenn man die Entwicklung der Trauben oben angeführter Sorten in Betracht zieht, beobachtet, daß sich hier ein wesentlicher Unterschied ergibt, der sich bezüglich der Reife, Färbung, Geschmack und Entwicklung der Trauben, die in den einzelnen Häusern geerntet wurden, bemerkbar macht. Während bei einigen Sorten z. B. Black Hamburgh, Golden Champion, Fosters white Seedling usw. eine ziemlich gleichmäßige Entwicklung der Trauben unter allen Verhältnissen sich ergibt, tritt ein wesentlicher Unterschied bei den Sorten Gros Colman, Muscat of Alexandria und Black Alicante auf. So reifen die Trauben der letztangeführten

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