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stellung ist aus dem Berichte des Garten-Inspektors Junge zu ersehen.)

Am 25. Oktober 1907 unterzogen sich die Kandidaten Lübben und Herrmann der staatlichen Fachprüfung (Obergärtnerprüfung). Beide Kandidaten bestanden die Prüfung.

Dem Garten-Inspektor Junge wurde anläßlich der Ausstellung. in Mannheim das Ritterkreuz II. Kl. des badischen Ordens vom Zähringer Löwen verliehen und die Genehmigung zur Anlegung desselben durch allerhöchste Ordre vom 15. Januar 1908 erteilt.

Dem Dr. Waters, jetzigem Vorsteher des Kreis-Nahrungsmitteluntersuchungsamtes in Kaldenkirchen wurden vom 4.-7. November Unterweisungen über die Reblaus und San José Schildlaus erteilt.

Am 25. November 1907 fand eine Sitzung des Kuratoriums der Anstalt statt, zu welcher die nachstehend aufgeführten Herren erschienen waren:

Ober-Reg.-Rat Pfeffer v. Salomon, Wiesbaden, Vorsitzender,
Regierungsrat Dr. Oldenburg, Berlin, stellvertr. Vorsitzender,
Geh. Reg.-Rat. Professor Dr. Wortmann, Direktor der Königl.
Lehranstalt,

Gartenbau-Direktor Siebert, Frankfurt a. M.,

Gutsbesitzer Burgeff, Geisenheim.

Am 21. Dezember 1907 fand im Beisein des Vorsitzenden des Kuratoriums der Anstalt, Herrn Ober.-Reg.-Rats Pfeffer v. Salomon, die alljährliche Weihnachtsfeier statt.

Am 3. Januar 1908 fand in der Anstalt unter dem Vorsitze des Herrn Geh. Reg.-Rats von Schmeling vom Königl. Landwirtschaftsministerium in Berlin eine Sitzung der preußischen RebenVeredelungs-Kommission statt.

Die Lehranstalt beging den Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers und Königs in feierlicher Weise durch einen Festaktus in der Aula des Internates.

Weinbaulehrer Fischer hielt nach einem Gesange des Schülerchors die Festrede über das Thema: Die Erfolge, welche im Weinbau durch die Anwendung des Schwefelkohlenstoffs erzielt werden. In der Zeit vom 6.-8. Februar 1908 unterzogen sich die vorgenannten älteren Eleven der schriftlichen Prüfung in folgenden Fächern: Obstbau, Gehölzkunde, Kellerwirtschaft und Bodenkunde. Die Themata waren folgende:

1. Entwurf und Erläuterungsbericht zu einer Obstanlage.

2. Wie erfolgt die Einteilung der Familie der Koniferen, und durch welche Merkmale lassen sich die Vertreter der einzelnen Gattungen unterscheiden?

3. Die wichtigsten für die Klärung der Weißweine in Betracht kommenden Schönungsmittel, ihre Zubereitung und Anwendung. 4. Die physikalischen, chemischen und physiologischen Ursachen der Kulturbodenbildung.

An der mündlichen Prüfung, welche am 14. und 15. Februar 1908 in Gegenwart der Herren Ober-Reg.-Rat Pfeffer v. Salomon, Wiesbaden, Regierungs- und Landesökonomie-Rat Dr. Oldenburg

Berlin, Hauptmann von Sto sch-Östrich und Weingutsbesitzer Burgeff in Geisenheim, stattfand, nahmen sämtliche Schüler teil. Die Prüfungen erfolgten in folgenden Fächern: Anatomie, Systematik der Pflanzen, Feldmessen, Düngerlehre, Weinbau, Gehölzkunde, Pathologie und Obstbaumzucht.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten wurde im Berichtsjahre 1907 in der Anstalt eine Schülerfeuerwehr errichtet (Siehe Fig. 1), deren Leitung dem Direktorialassistenten Karl Löckermann übertragen wurde.

Die Lage der Anstalt ließ es notwendig erscheinen, für den Fall des Ausbruches von Feuer eine derartige Vorkehrung zum Schutze der in den Gebäuden und deren Einrichtung steckenden Werte zu treffen. Mit der Organisation der Wehr war der Feuerlöschdirektor, Herr Professor Dr. Nabenhauer aus Idstein, beauftragt, welchem an dieser Stelle nochmals der Dank für die gehabte Mühewaltung bei den Vorbereitungen und Übungen ausgesprochen wird.

b) Besuche.

Die Anstalt wurde besucht:

am 11. Mai 1907 von etwa 20 Mitgliedern des Marburger Gartenbau-Vereins zu Marburg,

am 14. Mai von Teilnehmern am V. Fortbildungskursus für höhere Verwaltungsbeamte in Frankfurt a. M.

am 23. Mai 1907 von Studierenden der Königl. Landw. Akademie Bonn-Poppelsdorf unter Führung des Prof. Dr. Remy,

am 4. Juni von etwa 75 Mitgliedern des Ungarischen LandesAgrikultur-Vereins,

am 12. Juni von etwa 30 Landwirten aus Sachsen,

am 21. Juni von 20 Schülerinnen der Rheinischen Obst- und Gartenbauschule für Frauen in Godesberg,

am 29. Juni von Schülerinnen der Gartenbauschule MarienburgLeutersdorf a. Rh.

am 30. Juni vom evangelischen Kirchengesangverein Bingen, am 15. Juli von mehreren Mitgliedern des Landesvereins der ungarischen Weingartenbesitzer unter Führung des Herrn Dr. Drucker. am 29. Juli von Herrn Hofrat Professor Karl Portele, Referent im k. k. österreich. Ackerbau-Ministerium,

am 11. August vom Obstbauverein Gonsenheim,

am 14. September vom Verein ehemaliger landw. Winterschüler

in Weißenburg i. E.,

am 15. September vom Männergesangverein in Weyer,

am selben Tage vom Männergesangverein in Bingen,

am 2. November von 15 Herren des VI. Fortbildungskursus

für höhere Verwaltungsbeamte in Frankfurt a. M.,

am 20. März von Schülern des landw. Instituts zu Hof Geisberg b. Wiesbaden.

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4. Ausflüge und Studienreisen.

Im Berichtsjahre 1907 wurden folgende Ausflüge und Studienreisen unternommen:

a) unter Führung des Garteninspektors Glindemann:

am 15. April Ausflug mit den Gartenbaueleven nach Wiesbaden zur Besichtigung der Arbeiten zur Umgestaltung der Kuranlagen und verschiedener in der Ausführung begriffener Haus- und Villengärten, welch letztere von der Firma Hirsch, Landschaftsgärtner in Wiesbaden, ausgeführt worden sind,

am 6. Mai Ausflug mit derselben Schülergruppe nach Rüdesheim zur Besichtigung der städtischen Parkanlagen,

am 13. Mai Ausflug mit derselben Schülergruppe nach Wiesbaden, um den Fortgang der Arbeiten zur Umgestaltung der Kuranlagen weiter zu verfolgen,

am 22. Juni Ausflug mit den Gartenbauschülern und jüngeren Gartenbaueleven nach Mannheim zur Besichtigung der großen Gartenbau-Ausstellung,

am 26. Juni Ausflug mit den Gartenbaueleven nach Mannheim. aus gleichem Grunde wie vorher angeführt,

am 22. Juli Ausflug mit derselben Schülergruppe nach Wiesbaden zum Besuche verschiedener Handelsgärtnereien und der städtischen Parkanlagen,

am 29. Juli Ausflug mit derselben Schülergruppe nach Eltville und Kiedrich zum Besuche von Rosen- und Gehölzschulen,

am 12. August Ausflug mit den Gartenschülern und Gartenbaueleven nach Nieder-Walluf zur Besichtigung der Staudenkulturen und Baumschulen von Goos & Koenemann und der Rosenschulen von Kreis daselbst.

In der Zeit vom 21. bis 30. September fand unter der Leitung des Garteninspektors Glindemann eine größere Studienreise der Gartenbauschüler und Gartenbaueleven nach Süddeutschland statt, die folgenden Verlauf nahm:

1. Tag. Besuch des Palmengartens und der städtischen Anlagen in Frankfurt a. M. Fahrt nach Heidelberg.

2. Tag. Besichtigung verschiedener Handelsgärtnereien und des Schlosses in Heidelberg. Fahrt nach Karlsruhe.

3. Tag. Besichtigung des Stadtparks, der städtischen Anlagen und des Schloßgartens in Karlsruhe. Fahrt über Rastatt nach Gernsbach. Fußtour nach Baden-Baden.

4. Tag. Besichtigung des Schloßgartens und der Kuranlagen daselbst. Fahrt nach Trieberg im Schwarzwald und Besichtigung der Wasserfälle.

5. Tag. Fahrt nach Donaueschingen. Besichtigung des Schloßgartens, der verschiedenen Sammlungen, der Bibliothek und der Brauerei. Fahrt nach Neustadt.

6. Tag. Fahrt nach Tittisee. Fußtour durch das Bärental auf den Feldberg und zurück in das Höllental mit Ravennaschlucht. Fahrt nach Freiburg i. Br.

7. Tag. Besichtigung der städtischen Anlagen, des Friedhofes, des Münsters. Fahrt nach Schwetzingen.

8. Tag. Besichtigung des Schloßgartens in Schwetzingen. Fahrt nach Mannheim, Besuch der Gartenbau-Ausstellung.

Begünstigt vom schönsten Wetter nahm die Studienreise einen guten Verlauf und die Schüler fanden überall freundliche Aufnahme, wofür an dieser Stelle allen beteiligten Personen noch einmal der Dank ausgesprochen sein möge.

Schließlich unternahmen die Gartenbaueleven unter Führung des Garteninspektors Glindemann am 16. und 17. Oktober noch eine Studienreise nach Bonn a. Rh. zur Besichtigung der städtischen Gartenanlagen, sowie nach Köln und Düsseldorf aus gleichen Gründen. Auch auf dieser Studienreise wurde den Schülern reiche Gelegenheit zur Bereicherung ihrer Kenntnisse geboten, namentlich auf dem Gebiete der Gartenkunst. Allen denjenigen Herren, die in der bereitwilligsten Weise die Führung mit übernommen hatten, möge an dieser Stelle noch einmal der Dank ausgesprochen werden.

Der Garteninspektor Junge unternahm mit den Schülern und Kursisten mehrere Exkursionen zur Besichtigung von Obstanlagen in der Umgebung von Geisenheim.

b) Unter Führung des Weinbaulehrers Fischer wurden folgende Exkursionen ausgeführt:

am 24. und 25. April Besuch der Weinversteigerung von Bassermann-Jordan, Deidesheim, Pfalz; damit verbunden wurde ein Gang durch die Weinberge der Deidesheimer und Edenkobener Gemarkung,

am 13. Mai Besuch im Weingut Schloß Reinhardtshausen, Erbach a. Rh., Weinprobe,

am 23. Mai Besuch der Weinversteigerung Schloß Vollrads, am 6. Juni Besichtigung der Geflügelzuchtstation Rüdesheim und der Weinhandlung Joh. Baptist Sturm, daselbst,

am 24. Juni Besuch der Weinhandlungen Zeiter & Müller, Bacharach a. Rh., und Hütwohl in Steeg,

am 11. Juli Besuch des Frh. von Mummschen Weingutes Johannisberg a. Rh.,

am 18. Juli Besichtigung der Domäne Schloß Johannisberg a. Rh., am 1. August Besichtigung der Sektkellerei Matheus Müller, Eltville,

am 8. August Besichtigung der Provinzial-Wein- und Obstbauschule, der Glashütte, der Kellereimaschinenfabrik in Kreuznach, der Domäne Niederhausen-Talböckelheim und des Winzvereins Niederhausen.

Vom 14.-22. September Studienreise nach Baden und Elsaß und zwar

am 14. September Fahrt nach Bühl (Baden),

am 15. September Fußtour von Bühl über Affertal nach Altschweier, von hier mit der Bahn nach Bühl zurück und nach BadenBaden, woselbst die Stadt, Kuranlagen, das alte und neue Schloß besichtigt wurden,

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