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Die Pflanzweise beider Quartiere ist in Fig. 11 und 12 wieder

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g) Anpflanzung neuer Beerenobstsortimente.

Zwecks Prüfung neuerer und neuester Erdbeersorten wurden. aus verschiedenen bekannten Erdbeerzüchtereien insgesamt 77 Sorten bezogen. Die älteren und erprobteren Sorten wurden zum Vergleich in je einem Beete, die neueren, noch weniger beobachteten, in je einer Reihe aufgenommen. Das Erdbeersortiment setzt sich zur Zeit aus folgenden Sorten zusammen:

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19. Deutsche Kronprinzessin. 20. Doktor Hogg.

21. Fürst Alex. von Bulgarien. 22. Helgoland.

23. Helvetia.
24. Hohenzollern.
25. Jeanne d'arc.

26. Kaiser Nic. v. Rußland.
27. Korbfüller.

28. La constante Feconde.
29. La Perle.

30. Late prolific.
31. Laxtons Competitor.
32. Laxtons Sensation.
33. The Laxton.
34. Mac Mahon.
35. Marguerite.
36. May Queen.
37. Mad. Meslé.
38. Mastadonte.
39. Meteor.
40. Monarch.

41. Lucida perfecta.

42. Rudolf Goethe. 43. Sharpleß.

44. Sieger.

45. St. Joseph.

46. Vielfrucht.

49. Schöne Meißnerin.
50. Schöne Stuttgarterin.
51. Ruhm v. Döbeltitz.
52. Rote Rankenlose.
53. Weiße Rankenlose.
54. H. Möller.

55. Prof. Dr. Liebig.
56. Reine des precoçes.
57. Richard Gilbert.

58. Riese v. Vierlanden. 59. Sir Harry.

60. Sir Joseph Paxton. 61. St. Anton von Padua. 62. Späte von Leopoldshall. 63. Späth's Rubin.

64. Teutonia.

65. Theodor Mulié. 66. Trafalgar.

67. Wilhelmine Späth.

68. Wunder von Cöthen.

69. Bijou des fraises.

70. Royal Hautbois.

71. Chili à fruit blanc rose.

72. Chili orange.

73. Chili Wilmots superb.

74. Eythraer Kind.

75. Richters Unermüdliche. 76. Gaillon rote.

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Die Westseite der Obstanlagen ist dem Drahtzaune entlang mit einem Brombeersortiment, enthaltend 15 Sorten, bepflanzt. Die mehr aufrechtwachsenden Sorten wurden auf eine Entfernung von 2 m, die übrigen auf 4 m gepflanzt. Das Brombeersortiment weist. folgende Sorten auf:

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Die Rabatten der Südgrenze entlang sind mit Rosa pomifera, die der Nordgrenze mit Rosa rugosa Regeliana bepflanzt. Beide Straucharten gehören insofern zum Obstbau, als deren Früchte von den Konservenfabriken verlangt und zu verschiedenen Produkten verarbeitet in den Handel gebracht werden.

3. Praktische Mafsnahmen zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten.

Die Ausführung der Bekämpfungsarbeiten, welche während des Jahres 1904 und 1905 der pflanzenpathologischen Station übertragen. war, wurde vom Mai des Berichtsjahres ab dem praktischen Obstbaubetriebe wieder zugewiesen.

a) Maßnahmen zur Bekämpfung der Blutlaus.

Während der letzten 3 Jahre sind ständig 2-3 Arbeitsjungen mit der Blutlaus vertilgung beschäftigt; außerdem wurden auch die. Schüler zum Zwecke der Belehrung zu diesen Arbeiten hinzugezogen. Trotzdem ist von einer Abnahme dieses Schädlinges in den Obstanlagen wenig zu verspüren. Es ist dies keineswegs auf unrichtige Bekämpfungsmaßnahmen, sondern ausschließlich darauf zurückzuführen, daß sich die Blutlaus im Rheintal schon seit Jahren eingenistet und infolge der günstigen klimatischen Verhältnisse in ungeheuerer Zahl vermehrt hat, so daß sie aller Bekämpfungsmaßnahmen

Daß sie im Rheintal die wärmeren Stellen bevorzugt, geht daraus hervor, daß die Anstaltsbaumschule und die in der Nähe derselben gelegenen Obstpflanzungen infolge der freien, den Winden ausgesetzten Lage blutlausfrei sind, obwohl die Gefahr der Verbreitung hierselbst eine ebenso große ist, als im Rheintale selbst.

Die Blutlaus im Rheingau auszurotten, ist nach Lage der Dinge unmöglich. Der Obstzüchter muß sich mit dem Gedanken vertraut machen:,,mit der Blutlaus leben zu müssen." Dabei ist jedoch dringend nötig, soweit als möglich die Vornahme geeigneter Bekämpfungsmaßnahmen rechtzeitig und mit allen zu Gebote stehenden Mitteln durchzuführen, damit die Seuche nicht weiter überhand nimmt.

Nach unseren Erfahrungen ist erstes Erfordernis, bei Neupflanzungen diejenigen Sorten möglichst auszuschalten, welche stark befallen, und besonders solche zu bevorzugen, welche weniger von dem Insekt heimgesucht werden. In den hiesigen Anlagen blieb bisher die Sorte Northern Spy" (Späher des Nordens) vollkommen blutlausfrei. Wenig befallen wurden: Ananas-Reinette, Baumanns Reinette, Schafsnase, Graue Herbst-Reinette und Charlamowsky. Demgegenüber werden die Sorten Wintergoldparmäne, Weißer Winterkalvill, Gelber Bellefleur und Landsberger Reinette von der Blutlaus besonders bevorzugt.

Je nach der Baumform und der Behandlungsweise der Bäume tritt die Blutlaus verschieden stark auf. Je näher die Kronenteile nach dem Boden kommen, um so stärker ist der Befall, da hier die Wärme durch die Ausstrahlung vom Boden her eine größere und gleichmäßigere ist. Aus diesem Grunde weisen. die wagerechten Kordons gewöhnlich die größten Kolonien auf. Selbst an Spalieren kann man die Beobachtung machen, daß die unteren Baumpartien regelmäßig stärker befallen sind, wie die oberen. Je freier der Stand der Bäume ist und je mehr der Wind

auf dieselben einzuwirken vermag, um so mehr werden dieselben von dem Insekt gemieden und umgekehrt. Beweis hierfür liefern die Wandspaliere, an denen die Vertilgung der Laus ständig viel Arbeit macht.

Auch der Schnitt der Bäume ist von Einfluß auf das Auftreten der Blutlaus. Je mehr an den Bäumen durch den Schnitt Wunden erzeugt werden und frische Wundmasse sich bilden muß, umso günstigere Ernährungsverhältnisse werden dem Schädlinge geschaffen. Deshalb werden die unter ständigem strengem Schnitt gehaltenen Formbäume mehr zu leiden haben, wie in der Nähe befindliche Hochstämme, bei denen man den Schnitt auf das äußerste eingeschränkt hat.

Die Zahl der Mittel, welche zur direkten Beseitigung der Blutläuse empfohlen werden, ist eine sehr große. Dieselben wurden sämtlich in den hiesigen Anlagen auf ihre Brauchbarkeit hin geprüft und das Resultat der Versuche gelangte in den früheren Jahresberichten zur Veröffentlichung.

Zur Zeit werden nur zwei Mittel benutzt: Harzölseife für die Bekämpfung der Blutlaus in belaubtem Zustande der Bäume und Karbolineum nach dem Laubabfall. Die Harzölseife wird mit Wasser, im Verhältnis 1:20 verdünnt, und mittels Pinsel aufgetragen, während mit unverdünntem Karbolineum die befallenen Stellen vorsichtig betupft werden. Nur dann hat die Bekämpfung Aussicht auf Erfolg, wenn rechtzeitig der Kampf aufgenommen und energisch durchgeführt wird und wenn alle Obstzüchter sich gleichmäßig an der Arbeit beteiligen.

Bei der in den letzten Jahren erfolgten Verbesserung der Wasserversorgung und Vermehrung der Hydranten in den Obstanlagen der Anstalt spielt auch die Wasserleitung bei der Bekämpfung der Blutlaus eine wichtige Rolle. Ein kalter Wasserstrahl mit Druck auf die Biutlauskolonien gebracht und dieses des öfteren wiederholt, leistet nach den hier gemachten Beobachtungen vorzügliche Dienste. Wir werden von unserer Wasserleitung in Zukunft bei der Blutlausbekämpfung in weit ausgedehnterem Maße Gebrauch machen und versprechen uns hiervon die besten Erfolge.

b) Maßnahmen zur Bekämpfung der roten austernförmigen Schildlaus an den Birnbäumen.

Dieser Schädling richtet in den Obstkulturen der hiesigen Anstalt schon seit Jahren ungeheueren Schaden an; er bereitet uns die größte Sorge und die meiste Arbeit. Dr. Luestner hat in dem Jahresbericht 1905 auf die Art der Beschädigung der Bäume durch dieses Insekt hingewiesen, und die mit Erfolg hier angewendeten. Bekämpfungsmittel erörtert. Als einzig wirksames Mittel kommt nur Carbolineum in Betracht, welches in unbelaubtem Zustande der Bäume mittels Pinsels aufgetragen wird. Es wurde vorzugsweise das Karbolineum von Avenarius-Gau-Algesheim verwendet, da sich herausgestellt hat, daß andere Karbolineumpräparate, welche

unter den verschiedensten Namen im Handel sich vorfinden, keine bessere Wirkung hervorrufen, dabei aber erheblich teuerer sind. Die Bekämpfung der austernförmigen Schildlaus, der gefährlichsten aller hier vorkommenden Schildlausarten, nahm die Tätigkeit der für Schädlingsvertilgung angestellten Arbeitsjungen die größte Zeit des Winters in Anspruch. Wenn jetzt nicht mit aller Energie der Weiterverbreitung dieser Schildlaus in den hiesigen Anlagen Einhalt getan wird, ist die erfolgreiche Durchführung der Birnkultur für die Zukunft geradezu in Frage gestellt; die Laus würde die Bäume langsam, aber sicher zu Grunde richten.

Da im Herbst 1907 mit der Bepflanzung der Quartiere in den neuen Anlagen begonnen wird, wird die Ausrottung dieses Schädlinges noch mehr zur Notwendigkeit, um die jungen Pflanzungen vor dem Befall zu sichern.

Über das Auftreten anderer wichtiger Schädlinge ist noch folgendes zu berichten:

Der Apfel- und Birnblütenstecher ist in den letzten Jahren in bedeutend geringerer Zahl aufgetreten. In der Bekämpfung dieses Schädlinges sind uns die Vögel die wichtigsten Bundesgenossen, die in den hiesigen Anlagen besonders gehegt werden.

Insbesondere kommen bei der Vertilgung des Blütenstechers die Meisen, der Laubvogel und das Schwarzplättchen in Betracht. Durch Aufhängen von Nistkästen, durch Schutz gegen Menschen und Katzen sowie durch Fütterung der hier bleibenden Arten in strengen Wintern bei hohem Schnee halten wir uns die so nützliche Vogelwelt in den Anlagen, und daß dieselben sich bei uns sehr wohl und sicher fühlen, dafür liefert die große Zahl der Vögel, die jedem Besucher auffällt, den besten Beweis.

Die Vogelwelt fand in diesem Jahre bei der starken Raupenplage viel Arbeit vor; insbesondere trat die Apfelbaumgespinstmotte wieder einmal in großer Zahl auf. Auch die verschiedenen Wicklerraupen richteten besonders an den Formbäumen empfindlichen Schaden an. Die Bekämpfung derselben wird dadurch erschwert, daß die durch die Raupen zusammengezogenen Blätter das Eindringen von Spritzflüssigkeiten unmöglich machen.

Andere Schädlinge, die sonst sich sehr unangenehm bemerkbar machten, waren in diesem Jahre nur wenig anzutreffen. Dies gilt besonders für die Birntrauermücke und die Kirschfliege. Sicherlich hat die mehr kühle Witterung im Mai viel zu diesem verminderten. Auftreten beigetragen.

4. Versuche und Beobachtungen.

a) Die Aufstellung einer Pflücktabelle für die wichtigsten
Kernobstsorten.

Jeder Obstzüchter weiß aus Erfahrung, daß die Pflückzeit von großem Einfluß auf die Güte und Haltbarkeit des Obstes ist. Eine

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