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Unterschied. Anders im Herbst; nun waren die Triebe der veredelten Stöcke bedeutend stärker, als jene der unveredelten. Erstere zeichneten sich durch eine bessere Holzreife aus. Infolgedessen hatte der verflossene Winter den unveredelten Reben zu schaden vermocht, viele derselben waren durch die Kälte eingegangen. Es mußten im Frühjahr 1907 nachgepflanzt werden: Veredelungen 4,6%, Europäer 40%.

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1. Beobachtungen an den Mutterstöcken.

Die Pflanzen auf Quartier I (verschiedene Erziehungsarten) haben sich gut entwickelt. Krankheiten waren nicht aufgetreten; nur Riparia Rupestris 108 MG. war stark von Melanose befallen, so daß Ende September fast sämtliches Laub vernichtet war.

Das Holz der Bodenerziehung war gut ausgereift. Durch die wagerechte Lage ist die Geiztriebbildung außerordentlich begünstigt. Die Wegnahme der vielen kleinen, dem Licht zugewandten Triebe nahm daher sehr viel Arbeit in Anspruch. Da erfahrungsgemäß zur erfolgreichen Durchführung der Bodenerziehung ein möglichst unkrautfreier Boden Grundbedingung ist, wurde das Quartier mit Schlacke überfahren. Die daneben liegende Parzelle IV, die ebenfalls Bodenerziehung zeigt und keine Schlackenbedeckung erhielt, brachte die jungen Triebe nicht zur Ausreife.

Die gewöhnliche Stangenerziehung, die in den letzten Jahren gute Resultate ergab, ist in ihrer Anlage etwas teuer. Mit zunehmendem Alter vermag der Wind die Stangen leicht abzubrechen und umzuwerfen, eine erneuerte Ausgabe ist notwendig. Um einerseits eine Verbilligung der Erziehung herbeizuführen, anderseits das zu starke Wachstum der senkrecht gerichteten Reben etwas zu mäßigen, erfolgte die Befestigung der grünen Triebe an einer aus Stange und Draht zusammengesetzten Pyramidenform. (Fig. 64.) Am obern Ende einer senkrecht gestellten Stange sind 4 schräg aufwärts verlaufende Drähte befestigt. Die Erziehungsart ist außerordentlich stabil und erfordert wenig Unterhaltungskosten. Es muß als Nachteil erwähnt werden, daß die Bodenbearbeitung durch die Anordnung der Drähte sehr erschwert ist. Die Ausreife des Holzes an den Drähten der Pyramiden war eine gute, ein Unterschied in der Länge der Internodien, gegenüber der an gewöhnlichen Stangen gezogenen Reben konnte jedoch nicht beobachtet werden.

Das Ergebnis der verschiedenen Erziehungsarten an Blindholz ist in nachfolgender Tabelle angeführt:

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46 1008
701533

Stöcke

Schnittreben pro

Stock im Durch-28 22

schnitt

Blindreben

Blindreben

Stock im Durch

schnitt

Schnittreben pro

19

16

480

30

25

59 1410 24

80 1912 24

Bei lückenlosem Bestand 40 1060 26

Aus der zweituntersten Reihe dieser Tabelle ist ersichtlich, daß die Anzahl der Blindreben, die ein Stock ergab, nicht nennenswert variiert. Dabei ist allerdings nicht zu vergessen, daß die kriechenden Reben einen viel größeren Abstand haben müssen, als z. B. die Stöcke der Drahterziehung.

Um festzustellen, ob die Art und Weise des Ausgeizens der Amerikaner einen Einfluß auf die Stärke und Ausreife des Holzes habe, ist auf Quartier VI ein diesbezüglicher Versuch eingeleitet

worden. Fig. 65 gibt die Versuchsanstellung wieder. No. 1 ist nicht ausgegeizt; die Reben von No. 2 sind auf ein Blatt eingekürzt; bei No. 3 ist der Geiztrieb vollständig entfernt. Im Herbst verhielten sich die Versuchsstöcke folgendermaßen: No. 1 war schon im zeitigen Herbst völlig kahl. Die Reben von No. 3 waren anfangs November entlaubt, während die Triebe von No. 2 bis in das erste Drittel des November noch vollständig grüne Blätter aufwiesen, obwohl die Spitzen der Triebe schon am 29. November vom Frost stark beschädigt worden waren. Als Anfang Februar das Holz geschnitten wurde, ließ sich die schlechte Ausreife der Reben von No. 2 sehr leicht feststellen. Dessen ungeachtet war aber die Ausbeute an brauchbaren Blindreben größer als bei No. 1. Die Versuchsreihe 3 lieferte gutes. kräftiges Holz, allerdings nur in geringerer Menge.

2. Prüfung auf die Bewurzelungsfähigkeit.

Amerikaner und Franco-Amerikaner wurden im Berichtsjahre, wie auch früher, auf ihr Vermögen, sich zu bewurzeln, geprüft. Das Resultat der Beobachtung ist mit gleichzeitiger Angabe der verschiedenen Erziehungsarten aus nachfolgender Tabelle ersichtlich:

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3. Stand der Oberlin'schen und Rasch'schen Hybriden.

Das Wachstum und die Entwicklung dieser Hybriden befriedigte im großen ganzen, wenn auch einzelne Vertreter unter Peronospora und Oidium stark zu leiden hatten. Die Stärkung der unterirdischen Teile der Pflanze ist jedoch noch nicht soweit vorgeschritten, daß man es wagen konnte, Bogreben anzuschneiden. Wir hoffen aber im nächsten Jahr Tragholz belassen zu können. Die einzelnen Beobachtungen an dieser Gruppe von Reben sind in folgender Zusammenstellung niedergelegt:

(Siehe Tabelle S. 299.)

III. Die Frühjahrsveredelung 1906.

Am 26. April wurde mit der Frühjahrsveredelung begonnen. Am 6. Mai war sie abgeschlossen. Etwa 1500 Sylvaner- und 1750 Riesling-Reiser wurden auf 3000 Blindreben und 2600 Wurzelreben verschiedener Sorten gepfropft. Außerdem wurde das reichhaltige Sortiment der Anstalt zur Hälfte auf Blind- und zur andern Hälfte auf Wurzelreben der Sorte Gloire de Montpellier veredelt.

Die gepfropften Reben wurden versuchsweise, teils ohne, teils mit dem üblichen Verband in die Kisten eingelegt. In Bezug auf die Verwachsung der Schnittflächen, sowie auf den Austrieb konnte kein Unterschied festgestellt werden. Beim Ausgraben der Veredelungen wurden folgende Resultate notiert:

Riesl. auf Rip. × Rup. 3 HG mit Verband 30% angenommen

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46%

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Die Zahlen ergeben, daß die Veredelung ohne Verband vorzuziehen ist, wie das auch von anderer Seite bereits gefunden wurde. Das gegenteilige Ergebnis bei Sylv. auf Trollinger Rip. 112 G dürfte auf eine Störung der Versuchsanstellung zurückzuführen sein.

Einzelne Veredelungsstellen wurden mit Lehmbrei überstrichen und die so behandelten Reben ohne Verband in die Kisten eingelegt. Der Austrieb dieser war ein gleichmäßig kräftiger, auch die Callusbildung ließ nichts zu wünschen übrig, jedoch erzeugte das Edelreis in vielen Fällen Wurzeln, weshalb diese Behandlungsart nur in beschränktem Maße empfohlen werden kann.

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