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773. III. Versuchsreihe.

Die Öle der I. Versuchsreihe (außer 772 C.) entpyridiert.

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Die Öle der I. Versuchsreihe (außer 772 C.) entphenolt und entpyridiert.

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End-Temperatur der
Destillation.

Bezeichnung des Öls

176° C.

230° C. 360° C. 360° C. 360° C. 360° C. Leichtöl I Leichtöl II Kresotol Anthracenöl Schweröl Spezialöl entphenolt, entphenolt entphenolt entphenoltentphenolt

und

und
und ent-
entpyridiert entpyridiert pyridiert

und

und

catpy.dicit entpyridiert

Mit jeder der genannten Flüssigkeiten wurden am 27. März 1906 zwölf vier- bis sechsjährige Apfelbäume zusammen 252 Bäumchen derart behandelt, daß ihre Stämmchen von unten bis oben allseitig bestrichen wurden. Die Bäumchen wurden am 28. März 1906 in den Kronen geschnitten und blieben alsdann bis zum 4. April 1907 sich selbst überlassen. An diesem Tage wurden die Stämmchen untersucht, wobei festgestellt wurde, daß durch alle oben genannten Präparate keinerlei Schäden hervorgerufen

worden sind. Weder die Leichtöle noch die Mittel- und Schweröle waren von nachteiliger Wirkung auf das Leben der Bäume und auch die Pyridinbasen und Phenole erwiesen sich als unschädlich für dieselben. Die Nördlingerschen Karbolineumsorten können deshalb ebenso gut zur Schädlingsbekämpfung an Obstbäumen empfohlen werden, wie die im vergangenen Jahre geprüften. Ihre Anwendung darf sich jedoch auch nur auf die älteren verholzten Teile der Bäume erstrecken, die jungen Triebe und die Knospen sind beim Anstrich auszuschließen.

4. Ein Beitrag zur Ansiedlung nützlicher Vögel in den Wein

bergen.

Von Dr. Gustav Lüstner.

Zwischen dem Vogelleben in den Weinbergen im Sommer und Herbst besteht ein großer Unterschied. In der erstgenannten Jahreszeit trifft man hier mit Vögeln nur sehr selten zusammen, und wohl keine andere landwirtschaftliche Kultur, vom freien Felde abgesehen, ist um diese Zeit so vogelarm, wie die Rebanlagen. Ganz anders siebt es hier im Herbst aus. Während dieser Jahreszeit kann man in den Weinbergen Vögel in großer Menge beobachten, welche in starken Schwärmen aus einer in die andere Gemarkung fliegen, dabei unterwegs häufig einfallen und sich dann an den Stöcken zu schaffen machen. Dieses eigenartige Verhalten der Vögel scheint darauf hinzuweisen, daß sie sich vereinzelt in den Weinbergen nicht wohl fühlen, vermutlich deshalb, weil sie sich fürchten, allein die freien, schutzlosen Rebflächen zu überfliegen, wobei sie leicht den Raubvögeln zum Opfer fallen können. Im Herbste, nachdem sie sich zu größeren Schwärmen vereinigt haben, verschwindet diese Furcht und nun beginnen sie Umzüge, die sie für sich allein, oder auch paarweise niemals unternommen hätten. Aber auch hier leisten. sie uns durch Vertilgung schädlicher Insekten nur geringe Dienste, denn bei diesen Herbstschwärmen ist kein Bleiben. Die Tierchen sind dabei heute hier und morgen da, und wenn sie auch an der Stelle, an der sie gerade Halt gemacht haben, die Stöcke nach Ungeziefer absuchen, so ist diese Arbeit doch nur eine oberflächliche. Sie werden hierbei erst etwas Ersprießliches leisten, wenn sie länger an einem Platze verweilen und sich tagtäglich mit denselben Stöcken beschäftigen.

Auf Nahrungsmangel kann das Fernbleiben der Vögel aus den Weinbergen nicht zurückgeführt werden, denn sie finden hier an den Stöcken und Pfählen eine solche Menge von Insekten vor, daß sie damit ihren Hunger mehr wie genügend stillen können. Es sei hierbei nur an die Bekämpfungsversuche gegen den Heu- und Sauerwurm der Gemeinde Geisenheim im Jahre 1902 erinnert, bei welchen von Schulkindern in einer Zeit von einem Monat 91307 Puppen dieses Schädlings gesammelt wurden. Diese Puppenzahl wurde von flüchtig suchenden Kindern zusammengebracht, wie groß wäre dieselbe wohl gewesen, wenn man dieses Geschäft den emsig arbeitenden

Geisenheimer Bericht 1906.

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Meisen übertragen hätte, die keine Ritze und Spalte unberührt lassen?

Sind es, könnte man weiter fragen, vielleicht die den ganzen Sommer in den Weinbergen schaffenden Leute, die durch ihr Hantieren, an den Stöcken die Vögel verscheuchen? Auch dieser Grund scheint mir nicht ganz stichhaltig, denn in Gärten und Obstpflanzungen sieht man Vogelnester oft dicht an viel begangenen Wegen, wo die Vögel mindestens ebensoviel beunruhigt werden, wie in den Wingerten.

So bleibt denn nichts anderes übrig, als den Mangel an Nistgelegenheiten und Schutz gegen Feinde für das Fehlen der Vögel in den Weinbergen verantwortlich zu machen. Daß Nistgelegenheiten hier nur äußerst spärlich vorhanden sind, sagt uns der erste Blick, mit dem wir sie überschauen. Es gibt dort keine einzige für die Freibrüter passende Hecke, und wenn auch solche hier und da, namentlich in Hohlwegen und an Böschungen vorhanden sind, dann liegen sie so isoliert, daß sie von diesen Vögeln nicht oder doch nur sehr ungern angenommen werden. Und die Höhlenbrüter finden hier, abgesehen von den wenigen Mauern, kein Plätzchen, wo sie sich und ihre Brut verbergen können, denn alte, überständige Bäume, die sie hierfür bevorzugen, fehlen in den Wingerten vollständig. Dazu kommt noch der Umstand, daß unsere Weinberge nur mit den niedrigen Reben bestockte Flächen darstellen, in denen sich unsere nützlichen Vögel nicht wohl fühlen, und die sie deshalb meiden. Sie wagen sich nur dann ins offene Gelände, wenn sie in dieses schrittweise eindringen können, d. h. wenn sie bei ihrem Vorgehen öfters Gelegenheit finden, unterzuschlüpfen oder sich zu verbergen. Deshalb sagt ihnen besonders solches Terrain zu, das mit größerem Buschwerk zerstreut bestanden ist, und dieses selbst wieder unter sich mit schmäleren oder breiteren Hecken in Verbindung steht. Hier halten sich unsere Nützlinge dauernd auf und werden dadurch, daß sie von diesem Gebüsch aus in das Kulturland streichen und die hier vorhandenen Pflanzen von ihrem Ungeziefer säubern, unsere besten Bundesgenossen bei dem Kampfe, den wir gegen dieses führen. von Berlepsch empfiehlt deshalb zur Ansiedlung von nützlichen Vögeln zunächst die Anlage sogenannter Vogelschutzgehölze. Damit ist jedoch zur Anlockung dieser Vögel in unseren Kulturen nur der erste Schritt getan; es ist nur für einen allgemeinen Schutz und die Unterkunft der Freibrüter gesorgt, die Höhlenbrüter vermögen in diesen Gehölzen nicht zu nisten. Zur Ansiedlung dieser ist es vielmehr noch notwendig, künstliche Höhlen, die aber den natürlichen möglichst genau nachgeahmt sein müssen, herzurichten, was bekanntlich durch Aufhängen von Nistkästen erreicht wird. Sorgt man nun noch durch Anlegung von Futterplätzen im Winter, daß auch die Vögel bei Glatteis und länger andauerndem Rauhreif stets einen gedeckten Tisch finden, und hält man das Raubzeug durch Abfangen und Abschießen klein, so hat man alles bis jetzt Empfohlene beachtet, um die nützlichen Vögel an die menschlichen Kulturen zu fesseln. Daß

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allerdings die Durchführung aller dieser Maßnahmen in den Weinbergen nicht so einfach ist, wie in anderen Kulturen, soll nicht verschwiegen werden. Es muß jedoch einmal damit der Anfang gemacht werden, und wenn erst der erste Schritt getan ist, dann werden unsere Bemühungen bald zum Ziele führen. Freilich ist hierzu Geduld und noch einmal Geduld notwendig und darf man nicht gleich beim ersten Mißlingen die Arbeit als unfruchtbar aufgeben. Ist es doch von Berlep sch erst nach fünfzehnjährigem Bemühen gelungen, einer Gegend, die infolge einer Kulturmaßnahme fast alle Vögel verlassen hatten, diese wieder vollzählig zu verschaffen.

Die Gründe für die Vogelarmut unserer Weinberge sind aber mit den vorhin angegebenen noch nicht erschöpft. Es will mir vielmehr scheinen, als ob noch einer, und zwar ein sehr wichtiger, zu erörtern übrig bleibt: das Fehlen von Wasser in den Weinbergen. Daß die Vögel ein großes Bedürfnis nach Wasser haben, ist bekannt; davon kann man sich bei jedem im Käfig lebenden überzeugen, und auch im Freien ist das Vogelleben in der Nähe von Wasseransammlungen ein besonders reges. Dies zu beobachten. hatte ich u. a. im vergangenen Sommer im Obstmuttergarten ́unserer Anstalt Gelegenheit, woselbst sich alle möglichen Finken und Meisen an dem Wasser, das einer defekten Leitung entquoll, in geradezu großer Zahl, und man kann wohl auch sagen aus der ganzen näheren und weiteren Umgebung eingefunden hatten. Hier benutzten die Vögel das Wasser nicht allein zum Trinken, sondern auch mit scheinbar großem Wohlbehagen zum Baden. Es liegt somit sehr nahe, das spärliche Vorhandensein von Vögeln in den Weinbergen mit dem dort herrschenden Wassermangel in ursächlichen Zusammenhang zu bringen, und es ist meines Erachtens wohl der Mühe wert, auch diesen, mir sehr wichtig scheinenden Punkt bei der Frage über ihre Ansiedelung dortselbst mit zu berücksichtigen. Daß diese Maßnahme einen Erfolg verspricht, erscheint mir sehr wahrscheinlich. Es weisen hierauf wenigstens die Versuche hin, die Forstmeister Kullmann in den letzten Jahren ausgeführt hat. Demselben ist es durch Anlegung von Wasserplätzen gelungen, die trockenen Kiefernwälder der Oberförsterei Darmstadt mit Vögeln zu beleben. Diese sogenannten Vogeitränken werden nach Angaben Schusters (Ornithologische Monatsschrift 1906, S. 6) aus Backsteinen mit Zementüberguß hergestellt. Nach ihrem Rande zu laufen sie flach aus, so daß die Vögel hier nicht allein trinken, sondern auch nach Belieben baden können. Als zweckmäßig wurde von Kullmann gefunden, in dem Wasser ein Holzkreuz schwimmen zu lassen, auf welches kleinere Vögel sich niedersetzen können. Selbstverständlich muß das Wasser der Tränke von Zeit zu Zeit erneuert werden. Die Anlage der Trinkstellen hat in der Nähe der für die Vögel hergerichteten Niststellen zu erfolgen.

5.

Über eine Krankheit junger Apfelbäumchen.

Von Dr. G. Lüstner.

Unter dem 9. Mai gingen der Station aus Hannover eine Anzahl ein- und zweijähriger Veredelungen der Apfelsorte Charlamovsky zu, die, wie das Begleitschreiben besagte, gut ausgetrieben hatten, jedoch schon nach einigen Tagen ihre Triebchen hängen ließen und dann vollständig vertrockneten. Dabei bekamen verschiedene dieser Bäumchen auf der Rinde lange, rote Flecken auf

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Fig. 40. Von einem Fusarium befallene junge Apfelbäumchen.
Die weißen Punkte stellen die Polster des Pilzes dar.

denen sich später die Haut ablöste. Die Krankheit ist in der betreffenden Baumschule seither noch nicht beobachtet worden.

Die genauere Untersuchung der Bäumchen ergab, daß ihr Absterben mit einer Krankheit ihrer Unterlage in Zusammenhang stand. Dieselbe erwies sich nämlich als vollständig oder teilweise vertrocknet und braun gefärbt, nur ihre Wurzeln waren noch gesund. Die Unterlage war ziemlich stark mit kleinen, weißen Pilzräschen besetzt, welche sich namentlich an ihren oberen Teilen zahlreich vorfanden (Fig. 40). Unter dem Mikroskop wurde der Pilz als ein Fusarium erkannt.

Eine ähnliche Krankheit ist bereits von Aderhold (Eine Wurzelkrankheit junger Obstbäumchen. Zentralblatt für Bakterio

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