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Wie aus diesen Tabellen zu erkennen ist, bestehen zwischen den Witterungsverhältnissen der Jahre 1905 und 1906 an der Mosel (Trier und Umgebung) große Unterschiede. 1905 war der Mai regenarm, der Juni sehr regenreich, im Juli war die Regenhöhe normal und im August blieb sie hinter dem 4jährigen Durchschnitt zurück.

1906 zeichnete sich der Mai durch eine große, der Juni dagegen durch eine geringe Regenhöhe aus, und im Juli und August waren die Niederschläge bedeutend stärker wie im Vorjahre.

Ebenso verschieden war die Zahl der Tage mit Niederschlägen. In 1905 war sie im Mai gering, im Juni sehr groß, im Juli entsprach sie dem vierjährigen Mittel und im August war sie größer wie dieses.

In 1906 fällt vor allen Monaten der Mai durch die große Zahl der Tage mit Niederschlägen auf; in den übrigen Monaten waren dieselben normal.

Die relative Feuchtigkeit war 1905 durchgängig eine sehr viel geringere wie 1906; im letzten Jahre ging sie weit über den vierjährigen Durchschnitt hinaus.

Die Temperatur war 1905 im Mai dem vierjährigen Mittel ungefähr gleich, im Juni überstieg sie dieses sehr stark und blieb. auch im Juli und August noch über ihm stehen. 1906 herrschte im Mai dieselbe Temperatur wie in diesem Monat des Vorjahres, während sie im Juni, Juli und August viel geringer wie um dieselbe Zeit des Vorjahres und auch geringer wie im vierjährigen Durchschnitt war.

Die Dauer des Sonnenscheines war 1905 sowohl in Ockfen als auch in Avelerberg in allen Monaten außer im August, eine längere, 1906 dagegen außer im August eine kürzere wie im vierjährigen Mittel.

Vergleichen wir diese Befunde mit den Ergebnissen unserer Untersuchungen über die Witterung im Rheingau während der letzten Peronospora-Epidemie, so finden wir, daß nur diejenigen des Jahres 1906 mit ihnen übereinstimmen. Auch an der Mosel (Umgebung von Trier) zeichnet sich das Peronospora-Jahr 1906 vor allem aus durch die große Zahl der Tage mit Niederschlägen, die hohe relative Feuchtigkeit und die geringe Dauer des Sonnensch eines.

Während des Peronospora-Jahres 1905 hatte die Witterung an der Mosel einen ganz anderen Charakter. In diesem Jahre wies der Juni die größten Niederschlagsmengen und neben dem August die meisten Regentage auf; die relative Feuchtigkeit war in allen Monaten eine geringere, die Temperatur eine höhere und die Dauer des Sonnenscheines eine längere wie 1906. Allem Anscheine nach ist damals das epidemische Auftreten des Pilzes allein durch die abnorm hohe Feuchtigkeit und die außerordentlich hohe Temperatur des Monats Juni ausgelöst worden, während dies bei den anderen hier untersuchten Epidemien höchstwahrscheinlich schon im Mai erfolgte.

Bei unseren Untersuchungen haben wir jetzt allein das Auftreten der Peronospora während der letzten 10 Jahre berücksichtigt. Wenn wir hierbei noch weiter zurückgehen und unsere Betrachtungen auch auf die diesen vorausgegangenen 10 Jahre ausdehnen, so finden. wir in den Jahresberichten unserer Anstalt über das Verhalten des Pilzes in den einzelnen Jahren folgende Angaben vor:

1885/86 S. 47. »Peronospora viticola wurde erst am 13. Oktober im Rebsortiment bemerkt.<

1886/87 S. 43. »Von den pflanzlichen »Von den pflanzlichen Parasiten trat in diesem Jahre zum ersten Male die Peronospora viticola in schadenbringender Weise, namentlich bei Elbling auf. Die Krankheit wurde. am 17. August zuerst an Riesling wahrgenommen und verbreitete sich in kurzer Zeit überali.<<

1887/88 S. 48. »Der falsche Meltaupilz (Peronospora viticola) hat sich in sehr geringer Menge bemerkbar gemacht.<<

1888/89 S. 54. »Von pflanzlichen Weinstockschädlingen ist spät (September) und nur in ganz geringe Grade schädigend die Peronospora viticola aufgetreten.<<

1889/90 S. 48. »Von pflanzlichen Rebschädlingen ist die Peronospora viticola früher und stärker aufgetreten als im Vorjahre; am 20. Juni wurde die erste Infektion aufgefunden.<<

1890/91 S. 52. >> Peronospora viticola ist nur schwach aufgetreten und hat nur die nach der Bespritzung gewachsenen obersten, ohnehin abfallenden Gipfeltriebe beschädigt.<

1891/92 S. 31. >> Der falsche Meltau ist in diesem Jahre früher und stärker aufgetreten als seither.<<

1892/93 S. 43. » Wohl der trockenen Witterung ist es zuzuschreiben, daß die Peronospora gar nicht aufgetreten ist.<<

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