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Die Bepflanzung dieses Blumenbeetes hat wohl ungeteilten Beifall gefunden. Die Mitte des Beetes zeigt eine leichte, lockere, unregelmäßige Zusammenstellung von blühenden Pflanzen mit Ziergräsern und dazu passend der satte braunrote Untergrund von Acalypha mosaica, die unter den klimatischen Verhältnissen des

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Rheingaues zu üppigster Entwicklung gelangen und zur Hebung des gesamten Farbenspiels dieses Blumenbeetes außerordentlich beitragen. Der Rand des Blumenbeetes ist in scharfen Linien und aus verschiedenen Pflanzen zusammengesetzt, wobei auf ruhige und einheitliche Farbenwirkung ein besonderer Wert gelegt wurde. Be

Geisenheimer Bericht 1906.

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sonders schön und leuchtend wirkten hier die gelben Coleus Citrone neben dem schwarzblätterigen Coleus Hero und dem weißblätterigen Cerastium tomentosum. Die gesamte Bepflanzung des Blumenbeetes hat den Vorzug, daß die volle Wirkung vom Zeitpunkt der Bepflanzung bis zum Spätherbst ununterbrochen anhält.

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Fig. 37. Grundplan der Blumenbeetanlage vor dem Hauptgebäude der Lehranstalt.

Beet No. II.

Die Bepflanzung dieses Blumenbeetes enthielt: in leichter Anordnung eine Anzahl von Plumbago capensis mit einem Untergrund von Calceolaria rugosa „Gloire de Versailles" und einer Einfassung von Coleus Hero und Alternanthera sessilis.

Die Hauptwirkung des Beetes bildete der fast ununterbrochene Blütenflor von Plumbago capensis, welcher in seiner mattblauen Färbung eine eigenartige Wirkung hervorrief und durch die gelben Blüten der Calceolarien unterstützt wurde. Dazu die scharfe Ein

fassung in mattem Rot und die tief schwarzbraune Färbung von Coleus Hero.

Beet No. III. Bepflanzung:

No. 1.

No. 2.

No. 3.

Verbena Miss Ellen in leichter Zusammenstellung
mit Abutilon Sawitzers Ruhm und einem Unter-
grund von Alternanthera metallica.

Lobelia, Ruhm von Coblenz.
Alternanthera sessilis.

Die hervorragenden Eigenschaften der Verbena Miss Ellen sind bereits im Jahresbericht 1904 erwähnt worden. Die zahlreichen, zart rosafarbenen Blüten dieser Verbena untermischt mit dem weißbuntblätterigen Abutilon und dazu der metallschimmernde Untergrund von Alternanthera metallica bildeten ein Farbenspiel von seltener Schönheit und von ununterbrochener Dauer.

Beet No. IV. Die Mitte des Beetes enthält eine Anzahl Canna President Jules Faivre (braunblätterig) gemischt mit Gladiolus brenchleyensis und eine Einfassung von Coleus President Druez und Alternanthera aurea nana.

Die feurigroten Blüten der Gladiolen waren von außerordentlich schöner Wirkung zwischen den braunen Canna.

Bepflanzung der Blumenbeetanlage vor dem Hauptgebäude der Lehranstalt. Fig. 37.

No. 1. Begonia semperflorens kupferrot (eigener Sämling).
Iresine Lindeni und Alternanthera versicolor.
Iresine Wallisii.

No. 2.

No. 3.

No. 4.

No. 5.

No. 6.

Achyranthes Verschaffelti splendens.

Alternanthera aurea nana.

Alternanthera metallica.

No. 7. Dracaena indivisa.

No. 8. Pennisetum Rüppellianum.

Auch die Bepflanzung dieser Blumenbeetanlage kann in ihrer Wirkung als ruhig und vornehm bezeichnet werden.

D. Anderweitige Versuche.

1. Vertilgung von Moos auf den Rasenflächen.

Jeder Gärtner und Gartenbesitzer wird wohl die Erfahrung gesammelt haben, daß auf älteren Rasenflächen und namentlich an schattigen Stellen sich mit der Zeit Moos ansammelt und in dem Maße wie dieses überhand nimmt, auch der Bestand an Graspflanzen zurück geht, so daß fast vollständig kahle Stellen auf den Rasenflächen entstehen. Das ist unangenehm für den Gartenbesitzer und man sieht sich veranlaßt hier rechtzeitig einzugreifen um der Moosbildung entgegen zu treten oder das vorhandene Moos zu vernichten.

Die Anwendung von Düngekalk, indem dieser im Herbst möglichst fein zerteilt auf den bemoosten Flächen ausgestreut wird, beschränkt die Entwicklung der Moosbildung, wenn auch nicht

in vollem Maße und ist ein Mittel, welches häufig Anwendung findet.

Auch die Verwendung von Holzasche wirkt in gleicher Weise, obgleich dieses Mittel nur in geringem Maße zur Anwendung kommt, da es viel zu kostspielig wird, auch meist nur in geringen Mengen zur Verfügung steht.

Weit vorteilhafter und sicher wirkender ist hier im letzten Jahre die Bekämpfung mit Eisenvitriol vorgenommen, ein Mittel, welches für diese Zwecke bestens empfohlen werden kann.

Die Anwendung des Eisenvitriols geschieht am vorteilhaftesten in den Herbst- und Wintermonaten und zwar für kleinere Flächen indem man sich eine 10 prozentige Eisenvitriollösung herstellt, d. h. auf 1 Wasser 100 g Eisenvitriol verwendet, dieses vollständig in Wasser auflöst und vermittels einer Gießkanne mit Brause die betreffenden Flächen damit bespritzt. Sind größere Flächen mit Eisenvitriol zu behandeln, so streut man letzteres möglichst gleichmäßig im Herbst oder Winter aus etwa in dem Verhältnis, daß auf 1 qm Fläche 10-15 g Eisenvitriol gerechnet wird. Es darf jedoch hier nicht unerwähnt bleiben, daß das Eisen vitriol als möglichst fein zerstoßenes Pulver ausgestreut werden muß, damit es sich gleichmäßig auf den Flächen verteilt und damit die Wirkung eine vollkommene wird. In gröberen Stücken ausgestreut hat es den Nachteil, daß hier und dort die Graspflanzen zu stark angegriffen werden und schließlich absterben. Der Erfolg dieses Mittels macht sich schon nach wenigen Tagen dadurch bemerkbar, daß das Moos vollständig schwarz wird und abstirbt, während die Graspflanzen nicht im geringsten beschädigt werden.

Die Behandlung der Rasenflächen mit Eisen vitriol gegen die Moosbildung hat sogar noch den Vorzug, daß die Graspflanzen zu üppigerem Wachstum angeregt werden und eine tiefdunkelgrüne Färbung annehmen.

Die Anwendung des Eisenvitriols in den Sommermonaten und namentlich bei trockenem Wetter ist zu unterlassen, da sonst die Graspflanzen leicht leiden.

2. Baumschild (Namenstäfelchen für Rosen usw.)
von Gg. Ad. Heller-Liebenstein S.-M.

In dem Empfehlungsschreiben zu diesem Baumschild heißt es: ,,Das Namenstäfelchen besteht aus einem länglich flachen Gehäuse, in dem sich ein Täfelchen befindet, das sich leicht herausziehen und wieder einschieben läßt. Auf dem Täfelchen ist ein Pappeoder Papierstreifen festgeklemmt, welcher mit Bleistift oder Tinte beschrieben wird. Das Täfelchen klemmt sich, wenn eingeschoben, selbst sicher im Gehäuse fest und kann beim Schütteln durch Sturm und Wind nicht von allein herausgleiten. Es ist nicht vollständig herausziehbar, sondern wird durch einen Widerhaken festgehalten.

Um zu schreiben oder abzulesen, zieht man das Täfelchen heraus und schiebt es dann wieder hinein.

Der beschriebene Papierstreifen ist durch das Gehäuse vollkommen gegen alle zerstörenden Witterungseinflüsse geschützt.

Da das Namenstäfelchen in dem dauerhaften Zinkblechgehäuse geradezu unverwüstlich ist und immer wieder durch einfaches Auswechseln der Papierstreifen zu anderen Baum- oder Gewächssorten zu verwenden ist, so ist es sicherlich

das beste und billigste

von allen bis jetzt existierenden Namenstäfelchen und wohl kaum an Zweckmäßigkeit zu übertreffen.

Befestigungsweise:,,Das Namenstäfelchen wird mittels verzinkten dünnen Eisendraht oder Kupferdraht am Stamm oder Zweig befestigt."

Wenn einerseits dieses kleine Baumschild gewisse Vorzüge besitzt, so darf andererseits nicht unerwähnt bleiben, daß auch Nachteile vorhanden sind. Dadurch, daß das mit dem Namen beschriebene Täfelchen sich in einem Gehäuse befindet und verdeckt ist, muß man es stets, wenn man den Namen lesen will, das Täfelchen herausziehen und das ist lästig. Ob unter einer öfteren Benutzung nicht auch die Dauerhaftigkeit des Etiketts leidet, steht abzuwarten, ist aber wahrscheinlich. Im Handel befinden sich schon weit praktischere und dauerhaftere Etiketten wie z. B. die Porzellan-Etiketten von N. Kißling in Vegesack a. Weser, die neben der Billigkeit noch eine klare und reine Schrift aufweisen.

3.

Karola"-Leder-Dauer-Etikett

von Ed. Hoff Söhne, Lederfabrik in Glückstadt.

Diese aus präparierten Lederstreifen und mit eingebrannten Namen versehenen Etiketten sind auch hier probeweise in Anwendung gekommen und läßt sich darüber folgendes berichten:

Form, Ausstattung und Schrift sind recht ansprechend und sauber gearbeitet. Die Widerstandsfähigkeit dieses Etiketts gegen Witterungseinflüsse konnte in der kuzen Zeit der Verwendung noch nicht festgestellt werden, so daß das endgültige Urteil erst im nächstfolgenden Jahresbericht veröffentlicht werden kann.

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