Ethik: oder, Wissenschaft vom seinsollenden. Neu begründet und im umrisse ausgeführtBreitkopf und Härtel, 1874 - 386 Seiten |
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Häufige Begriffe und Wortgruppen
absoluten Aesthetik allgemeinen apriorischen ausser Begriff besonderen bestimmt Beurtheilung Bewusstsein Beziehung bloss Böse Dasein denken Denkmöglichen Denknothwendigkeit eben Egoismus Eigenthümlichkeit eignen Empfindung empi empirische Endziel Entwickelung Erkenntniss erst Ethik ethischen Eudämonismus factisch Fichte Forderung Freiheit gedacht gefordert Gegenstand Geistes geistigen Gemeinschaft gesammte gesetzt Gesichtspuncte giebt Glauben gleich Gott Gottheit göttlichen Grunde Handlungen Herbart hiernach höchsten höhere idealen Idee des Guten Inhalt innere keit Kentauren Keuschheit könnte lediglich letzteren lichen lichkeit Liebe Logik logisch Lust Manchfaltigkeit Menschen metaphysischen Mittel Motivirung muss Natur Nichtsein Nichtseinsollende Nothwendigkeit Objecte objective Philosophie positiven Potenz Prädicat Princip reale Recht reinen Möglichkeit Religion Schelling schlechthin Schopenhauer Seienden Seinmüssen Sinne sinnlichen sittliche sofern Subjects teleologische Thätigkeit Thatsache Theil theologische theologische Ethik thun Tugend Uebel unbedingtes Sollen Unendlichkeit universelle Unmöglichkeit unsern Unterschied Urtheil Veranlassung Vernunft Verwirklichung vielmehr volle wahre Wahrheit Weise Weisseschen Werth Wesen wieder Wille Wirklichkeit Wissen Wissenschaft Wohl Wohldasein Wohlgefallen Wollen Ziel Zielbegriff zugleich Zweck
Beliebte Passagen
Seite 247 - Erhabner Geist, du gabst mir, gabst mir alles, Warum ich bat. Du hast mir nicht umsonst Dein Angesicht im Feuer zugewendet. Gabst mir die herrliche Natur zum Königreich, Kraft, sie zu fühlen, zu genießen. Nicht Kalt staunenden Besuch erlaubst du nur, Vergönnest mir, in ihre tiefe Brust Wie in den Busen eines Freunds zu schauen. Du führst die Reihe der Lebendigen Vor mir vorbei und lehrst mich meine Brüder Im stillen Busch, in Luft und Wasser kennen.
Seite 283 - Was ist heilig? Das ist's, was viele Seelen zusammen Bindet; band es auch nur leicht, wie die Binse den Kranz. Was ist das Heiligste? Das, was heut und ewig die Geister, Tiefer und tiefer gefühlt, immer nur einiger macht.
Seite 380 - Sagen Sie Ihm, daß er für die Träume seiner Jugend Soll Achtung tragen, wenn er Mann sein wird, Nicht öffnen soll dem tötenden Insekte Gerühmter besserer Vernunft das Herz Der zarten Götterblume — daß er nicht Soll irre werden, wenn des Staubes Weisheit Begeisterung, die Himmelstochter, lästert. Ich hab es ihm zuvor gesagt — KÖNIGIN.
Seite 274 - Das eigentliche, einzige und tiefste Thema der Welt- und Menschengeschichte, dem alle übrigen untergeordnet sind, bleibt der Konflikt des Unglaubens und Glaubens. Alle Epochen, in welchen der Glaube herrscht, unter welcher Gestalt er auch wolle, sind glänzend, herzerhebend und fruchtbar für Mitwelt und Nachwelt. Alle Epochen dagegen, in welchen der Unglaube, in welcher Form es sei, einen kümmerlichen Sieg behauptet, und...
Seite 15 - Wir werden überhaupt ganz und gar nicht von Sollen reden: denn so redet man zu Kindern und zu Völkern in ihrer Kindheit, nicht aber zu denen, welche die ganze Bildung einer mündig gewordenen Zeit sich angeeignet haben. Es ist doch wohl handgreiflicher Widerspruch, den Willen frei zu nennen und doch ihm Gesetze vorzuschreiben, nach denen er wollen soll: — „wollen soll!
Seite 14 - Motivation, noch andere, ursprüngliche und von aller Menschensatzung unabhängige Gesetze für den Willen anzunehmen, hat man sie ihrer ganzen Existenz nach zu )/ beweisen und abzuleiten; wenn man darauf bedacht ist, in der Ethik die Redlichkeit nicht bloß anzuempfehlen, sondern auch zu üben.
Seite 186 - Von dem Berge zu den Hügeln, Niederab das Thal entlang, Da erklingt es wie von Flügeln, Da bewegt sich's wie Gesang: Und dem unbedingten Triebe Folget Freude, folget Rath: Und dein Streben, sei's in Liebe, Und dein Leben sei die That!
Seite 14 - Ich setze hingegen der Ethik den Zweck, die in moralischer Hinsicht höchst verschiedene Handlungsweise der Menschen zu deuten, zu erklären und auf ihren letzten Grund zurückzuführen.
Seite 376 - Erde sieht.) Sie haben recht. Sie müssen. Daß Sie können, Was Sie zu müssen eingesehn, hat mich Mit schauernder Bewunderung durchdrungen.
Seite 85 - Dieses Reich ist endlich in Folge dessen auch ein Reich der gegenseitigen Liebe zwischen Gott und Creatur und der Geschöpfe unter sich, und wird als solches schon auf Erden wirklich, wenn »die ganze Menschheit, beseelt von dem göttlichen Geiste, ein ethischreligiöser Organismus des versöhnten seligen Lebens« sein wird. Um zu erfahren, was der Wille soll, fragt also Chalybäus danach, was der Wille will, genauer : was in dem Wesen des Willens liege, zu wollen. Wir können die hierdurch veranlasste...