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GL. Dallwigk mit den übrigen Hessen von der Vffel nach Enschede abmarschirten. Um zehn Uhr Abends erhielt Gl. Dallwigk vom Oberst Bauermeister die Meldung : „sein aus 2 Eskadrons bestehender Vortrab sey in 3 woll und Campen von der insurgirten Bevölkerung nicht aufgenommen worden. Er sey daher mit seinem gan zen Detachement von Wyk auf Dalfsen, und Hasselt, und da er dort keinen Befehl aus dem Hauptquartier, wohl aber die Nachricht von dem Einrücken des Feindes in Zwoll und Campen erhalten, über Ommen nach Archem marschirt, wo er diese Nacht zubringe."

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Am 2. Februar marfchirte das hessische Korps auf Nienborg, die Brigade Wurmb bis Enschede und Goor. Um 3. stand das hessische Korps in Holzhaus sen, Oberst Bauermeister in Almelo. Der Lehtere traf am 4. zu Enschede, das übrige hessische. Korps in und bei Münster ein. Die Hannoveraner waren um einen Tag später als die Heffen von der Vssel aufgebrochen, und auf mehreren Wegen nach M ú nfter marschirt. Am 5. kam das Hauptquartier, am 4. der Prinz Adolph (Herzog von Cambridge) mit der Fußgarde, in der Stadt, am 5. das Korps in den in jes ner Gegend demselben angewiesenen Quartieren an,

Nun erst seßten auch die Engländer ihren Rückzug aus den Quartieren fort, in welchen sie auf Graf Wallmodens Befehl angehalten hatten. Am 5. verließ der Haupttheil derselben die Ufer der Dinkel und Vechte, und ging über die Emms, in die Quartiere hinter diesem Flusse, gegen Embden und Osnabrück. Nach diesem lehtern Orte verlegte auch GL. Harcourt, von Rhenen, sein Hauptquartier. Am 6. folgte der GL. Abercromby mit der Gardebrigade

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und den leichten Truppen gegen die Emms. Er nahm sein Quartier in Bentheim, und stellte die VorpostenEette vom Bourtanger Moor über Ottmarsum und Oldensaat, längs dem die Veenen genannten Moraste, über Wilsum, Almelo und Delden aus, wo die Linie der hessischen Vorposten begann. Unterstüßungstruppen hatte Abercromby hinter seiner Linie in den nächsten Ortschaften aufgestellt, Coevorden, das seinen rechten Flügel deckte, befeßt, und dieser Ort wurde zu einer hartnäckigen Vertheidigung vorbereitet. Das Korps des Gen. Cathcart litt auf seinem Marsche sehr durch die aufthauende Witterung, und die schlechte Beschaffenheit der Straßen in dem ganz moraftigen Nord-Holland. Der General wollte Anfangs Gröningen beseßen. Aber auch hier war die Revoluzion bereits ausgebrochen; Alles hatte sich bewaffnet, und die Aufnahme wurde den Engländern unter Drohungen verwei gert. Cathcart zog nun weiter gegen Embden und die Mündung der Emms, stellte jedoch seine Posten zwis schen dem Dollert und dem Bourtanger Moor auf. Die Forts Bourtang, alte und neue Schanze, u. a. m, wurden besetzt, und an der Beesterzyler Schleuße Verschanzungen angelegt. Durch diese Anstalten hoffte Cath. cart, eine vielleicht von Gröningen vordringende feindliche Kolonne aufhalten zu können. —

Auf das schon erwähnte Schreiben des F3M. Graf Clerfant an F3M. Alvinky vom 29. Jänner, welches den vom E. E. Hofkriegsrathe unterm 20. Jänner ges machten, auf frühere Berichte Clerfants (vom 11. und 12. Janner) gegründeten Vorschlag zur Ergreifung der Offensive mit dem E. E. Auxiliarkorps allein, beglei tet hatte, äußerte sich der FZM. Alvinky über die

Beweggründe, welche zur Verlassung der Waal und des Lecks geführt hatten, - da höheren Ortes eine dießfällige Aufklärung erwartet zu werden schien, am 31. Jänner, im folgenden Sinne: „der linke Flügel des E. E. Auxiliarkorps sey stets bedroht gewesen; so daß Alvinky unmöglich sein ganzes Korps auf einem Punkte zusammenziehen konnte. Dennoch habe er zur rechten Hand die Alliirten mit so vielen Truppen un terstüßt, als sie nur verlangten. Das Eis der Flüsse, der üble Zustand der englischen kombinirten Armee hätten, ungeachtet aller Protestazionen Alvinkys, den Entschluß zum Rückzuge, und dann dessen Ausführung die stattgehabten widrigen Ereignisse herbeigeführt. Der F3M. Graf Clerfayt sen durch die ihm je den Tag von Alvinky erstatteten Meldungen, durch seine unmittelbare Korrespondenz mit dem Gen. d. Kav. Graf Wallmoden, durch seine eigenen Reifen in die Stellungen des E. E. Auriliarkorps, wobei er die Ortlichkeit der Gegenden besehen, sich von dem Zustand der verbündeten Truppen überzeugt, und sich auch selbst mit dem Gen. d. Kav. Graf Wallmoden berathen ha= be, von allen Ursachen und Umständen des Rückzugs der Alliirten so genau unterrichtet, daß Alvinky keine neuen Erläuterungen hinzuzufügen vermöge. Das t. E. Auxiliarkorps habe Alles angewendet, um den Verlust Hollands zu verhüten. Jeht aber sey es unmöglich, das von zwei französischen Heeren besetzte Land, in dem auch das Volk sich im Aufstande befinde, durch eine kaiserliche Armee von 30,000 Mann wieder zu erobern."

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Am nämlichen Tage waren die zu Sevenaer und Westervoort liegenden kaiserlichen Bataillens

von dem Feinde über die gefrorene Inondazion bedroht worden, und am Abend wurden die Posten bei Westervoort am linken Ufer der Yffel zurückgedrückt. Am 1. Februar nach Mitternacht befahl FZM. Alvinky daher, daß 2 Bataillons Brechainville nach Deutekom, 2 Bataillons Gyulay nach Lichtenberg und Burgh abrücken sollten. Der Kordon auf jener Strecke blieb nur mit schwachen Posten besetzt, und zwei Kompagnien wurden zu deren Unterstützung aufgestellt. Für den Fall, daß der Feind am nächsten Morgen die Verminderung der Posten wahrnehmen, bei Westervoort über die Vel gehen, und etwas gegen Doesburg vornehmen würde, trug F3M. Alvinky dem Gen. Davidovich auf, mit seinen eigenen 6 Bataillons, dann den oben erwähnten 4 Bataillons Brechainville und Gyulay, und den nach Langerack, Elten, Wrasfeld und Wastendorf ziehenden Reiterabtheilungen, die Zugänge bei Ungerloo, Düven, Westervoort, u. s. w. zu vertheidigen. Am Morgen des 1. Februars begab sich FZM. Baron Alvinhy selbst nach Deutekom, um die zur Deckung jener Gegenden vielleicht nöthigen weiteren Vorkehrungen zu treffen.

In der Nacht vom 31. Jänner auf den 1. Februar erhielt der FZM. Baron Alvin hy das schon im Auszuge mitgetheilte Schreiben des FZM. Graf Clerfant, vom 30. Jänner um eilf Uhr Nachts datirt, in welchem über die Möglichkeit gesprochen wurde, die Yssel mit den 30,000 Ostreichern allein zu vertheidigen. Um diesen Plan aufs genaueste zu prüfen, versammelte Alvinky noch am 1. Februar in Doesburg den FML. Baron Werneck, die Generale Davidovich und Graf Spork, den Oberstlieutenant Duka und Major Prohaska vom

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Generalquartiermeisterskabe. Alvingy entwickelte zuerst die Lage der. gegen Holland gewendeten alliirten Ar mee in einer kraftvollen Rede, deren Hauptzüge hier folgen:

,,Der Gen. d. Kav. Graf Wallmoden hätte in mehreren Berichten die traurige Lage seiner kombinirten Armee geschildert. Als die Hauptursachen derselben bezeichnet der Graf den üblen Zustand seiner Truppen und den Mangel aller Subsistenz. Man könne unter folchen Umständen auf keine thätige Mitwirkung dieser Alliirten mehr rechnen. Sie bedürfen und wollen Ruhe, hoffen, diese hinter der Emms zu finden. Schon hat sich der rechte Flügel dieser Armee, die Engs Länder, dahin gezogen, und die Hannoveraner und Hessen wollen heute oder morgen dahin folgen. Die Barriere zur Deckung Deutschlands auf dieser Seite ist die Yssel. Sie soll jest von den Östreichern allein behauptet werden, da die Alliirten sie verlassen. Es würden 10 bis 12 Bataillons, mit der nöthigen Ka= vallerie, zur Besetzung von Zütphen, Deventer, Zwoll und Campen in Marsch gesetzt werden. Die beiden französischen Armeen in Holland: die Sambre und Maas, und die Nord-Armee, senen auf 120,000 Mann. geschäßt. Von diesen dürfte wohl die Hälfte zur Besegung von Holland, die andere zu ferneren Operas zionen bestimmt seyn. Wirklich ziehe sich der Feind in der Gegend von Arnheim stark zusammen."

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,,Campen liegt am linken Ufer der Vffel; mit einem Brückenkopfe auf dem rechten; Zwoll, von der Vssel etwas entfernt, ist aber durch eine Verschanzung mit dem Flusse verbunden, und die Vertheidigung des Plates gegen Deutschland gerichtet. -Die Englän

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