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dieses den schon früher geäußerten Wünschen des Grafen entsprechend, und man konnte daher allerdings einer angemessenen Ausführung dieses Vorschlages ent gegensehen. Wirklich, obwohl der Mangel an Lebensmitteln einer weiteren Behauptung der Yssel schon.frűher für unübersteiglich gehaltene Hindernisse in den Weg gelegt, auch die Engländer an diesem Tage die meisten Ortschaften der denselben angewiesenen Ysselstrecke bereits verlassen hatten, erließ doch Graf Wallmoden, nach Empfang jener Depeschen des FZM. Graf Clerfayt und Baron Alvinky, sogleich solche Anordnungen, welche dazu dienen konnten, den neuen Plan auszuführen, und den Fluß wieder zu beseßen.

Der Gen. d. Kav. Graf Wallmoden, von der Wichtigkeit der Behauptung der Yssel durchdrungen, und freudig die Mittel ergreifend, die Clerfayt zuvorkommend darbot, um einen Theil von Holland, und Norddeutschland noch ferner zu decken, schickte noch am nämlichen Tage (den 28. Jänner) seinen Adjutanten, den Hauptmann Tobings, an FZM. Baron Alving mit einem Schreiben, in welchem der Graf sagte: „er lasse so eben Deventer befeßen. Es seyen aber eiligste Verabredungen erforderlich, wenn FZM. Graf Clerfant den Kordon übernehmen wolLe (?), und die schon früher theilweise verlassene Stellung an der Yssel wieder besetzt werden solle und kön ne ?" Diese Verabredungen sollten nun vom Hauptmann Tobings getroffen werden. Hier muß noch vor Allem darauf aufmerksam gemacht werden, daß Graf Clerfant kaiserliche Truppen angetragen hatte, um in Verein mit den Truppen der englischen kombinirten Armee die Yssel zu besetzen, daß Östr. milit. Zeitsch. 1831. III. D

aber Gen. d. Kav. Graf Wallmoden in seinem Schreiben von einer Übernehmung des Kordons durch F3M. Clerfant spricht, als ob nämlich die Yffel von kaiserlichen Truppen allein besett werden wollte. In diesem Sinne sind auch die folgenden, sämmtlich vom 28. Jänner datirten Schreiben entworfen. Dem FZM. Graf Clerfaht antwortete Wallmoden mit der Versicherung, „daß er eben so gerne an der Yssel stehen bleiben möchte, als Clerfant dieses wünsche. Aber der Mangel an Lebensmitteln, und die böse revoluzionäre Stimmung der Einwohner, welche sich selbst in den von den Alliirten beseßten Orten kühn ausspreche, machten dieses fast unmöglich. Doch lasse er Deventer beseßen, und wolle suchen, den Marsch aufzuhalten, bis die Öftreicher auf dem Kordon ankommen könnten; wenn nämlich nicht Gl. Harcourt schon vielleicht Zwoll und Campen verlassen habe." (Der wirklich geschehene Abzug konnte damals dem Oberfeld= herrn noch nicht bekannt seyn.) In einem Schreis ben an Gen. Graf pork äußerte Graf Wallmoden, „daß die englichen Generale auf dem Rückzug hinter die Emms beständen, und weiter rückwärts liegende, ruhige Erholungsquartiere forderten. Er könne auf keinen Kordon, in keiner Defensionslinie, welche seine Truppen von diesen Quartieren entfernt hielte, mehr auf diese rechnen. Um einige Tage zu gewinnen, laffe er Deventer durch 2 von Zütphen dahin geschickte hannöverische Bataillons und 2 Eskadrons befeßen, und erwarte dagegen, daß 1 kaiserliches Bataillon in 3 û tphen ankomme. Da er zwischen der Vffel und Emms nicht auf drei Tage Brot habe, so müßten den am ers fteren Flusse zurückbleibenden Truppen Mehl und Has

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ber aus den kaiserlichen Magazinen vorschußweise ger reicht werden. Sobald er Bericht erhalte, daß auf seis nem rechten Flügel die Stellung von Campen behauptet werden könne, wolle er noch mehrere Bataillons nach Deventer schicken, und Zütphen ganz den Kaiserlichen überlassen. Da aber Alles auf die Subsistenz ankomme; da er überzeugt sey, an der Yssel-nicht auf vier Tage Brot verschaffen zu können, und diese Noth auch rückwärts, bis an und weit über die Emms,' herrsche, so scheine ihm der Plan, auf längere Zeit die Vffel zu halten, keineswegs ausführbar." End= lich schrieb Graf Wallmoden am nämlichen Abend (des 28.) um halb neun Uhr noch einmal an den Gen. Spork: er habe so eben erfahren, daß Harcourt Campen und 3 woll verlaffen, und aus gänzlichem Mangel an Subsistenz hinter die Emms gezogen sey. Er wende Alles an, um zur Wiederbeseßung des Kordons an der Yssel mitzuwirken. Außer den diesen Abend nach Deventer marschirten 2 Bataillons und 2 Eskadrons, lasse er in der Nacht auch noch 2 Bataillons, 2 Eskadrons nach Campen marschiren. Die k. k. Truppen sollen schnell bis Deventer rücken, und wenn es noch möglich wäre, Campen und Zwoll zu besehen, eiligst dahin ziehen. Zur Unterstüßung des Kor. dons sollten dann jene von ihm an die Yssel geschickten 4 Bataillons und 4 Eskadrons verwendet, und zwei englische Brigaden zwischen dem Dollert und dem Bourtanger Moor aufgestellt werden, um die Straßen nach Ost-Frießland und Emden zu decken. Die Grafschaft Bentheim werde stark beseßt bleiben, und die dortige Vorpostenkette sich von Ottmarsum bis Olden fa al ausdehnen.“

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Außer den in obigen Schreiben erwähnten, nach Deventer, Campen und Zwoll noch am 28., und in der folgenden Nacht in Bewegung gefeßten Truppen, von welchen die Reiterei nach den beiden leßten Orten vorauseilte, mußte auch die hessische Brigade des Gen. Wurmb sogleich von Gorsel nach Deventer auf brechen, am Morgen des 29. Jänner 1 hessisches und 2 hannoverische Bataillons nach 3 woll marschi ren. Die Engländer erhielten die Weisung, in den Gegenden dießseits der Emms, um Delden, Almelo, Ol densaal, Ottmarsum und Ommen (östlich von Zwoll) ftehen zu bleiben. Gl. Harcourt hatte aber sein Hauptquartier hinter die Emins nach Rhenen verlegt, und blieb auch dort. Die Kürze der Zeit hatte es nicht gestattet, daß diese Befehle Wallmodens, in so weit sie hessische Truppen betrafen, vorher dem Oberbefehls= haber derselben, Gl. Dallwigk, nach Diepens heim zugeschickt, und von diesem erst an seine einzelnen Abtheilungen hinausgegeben wurden. Die Marschordre war unmittelbar an die einzelnen Regimenter, Bataillons und Eskadrons geschickt, und von diesen auch ohne Verzug ausgeführt worden. So erhielt also GL. Dallwigk erst um Mittag des 29. Jänner durch eine Meldung des Gen. Wurmb die erste Kunde von diesen Bewegungen. Dieser Vorfall wurde von Gl. Dalle wigk übel aufgenommen, und da auch von den rückgängigen Bewegungen der Hannoveraner und Engländer, so wie jest von dem Plane der Wiedererhaltung der Yssel, ihm gar keine Mittheilung gemacht worden. war, so hielt er diese Vorgänge für absichtliche Vers nachlässigung, oder gar für die begonnene Ausführung eines Planes, das hessische Korps allein dem Feinde

gegenüber stehen zu lassen, um den Rückzug der übri gen Armeetheile zu sichern. Er beschwerte sich hierüber beim Oberfeldherrn schriftlich und mit Nachdruck, und erließ an seine Truppen Befehle, welche dem ihm noch ganz unbekannten Plane, die Yssel zu halten, gerade entgegen liefen. Die lebhafte Korrespondenz, welche nun zwischen Wallmoden und Dallwigk entstand, hatte jedoch keine andere Folge, als daß sie den Mißmuth der verschiedenen Korps, und die wechselseitige Abneigung der Anführer, vermehrte. Denn in den nächsten Tagen wurde ohnehin der allgemeine Rückzug forts geseßt. —

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Am 29. Jänner theilte der F3M. Graf Cler. fayt dem FZM. Alvingy einen von Wien angelang. ten Befehl vom 20. Jänner mit, welcher, - die am 11. und 12. Jänner von F3M. Graf Clerfayt über die bevorstehende Verlassung der Stellung am Lec erstatteten Berichte beantwortend, dem FZM. AI, vinky auftrug, mit dem kaiserlichen Auxiliarkorps alle Mittel anzuwenden, um den ferneren Rückzug, durch welchen Holland dem Feinde preisgegeben würde, zu verhindern. Diesem Befehle war die Frage beigefügt: ob es die Umstände nicht vielleicht gestatten würden, die 30,000 Mann des kaiserlichen Auriliarkorps zusammenzunehmen, und, - ohne Rücksicht, ob die alliirten Truppen zur Mitwirkung zu bewegen wären, oder nicht, mit denselben offensiv auf den Feind loszus geben? (Ein fast ganz gleichlautender Befehl des E. t. Hofkriegsrathes wurde, als Antwort auf Clerfants fer. nere Berichte vom 13. und 14. Jänner, aus Wien am 26. Jänner an diesen Feldherrn erlassen.) Wenn auch wirklich die Umstände, seit der Zeit als jene Bes

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