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unteren Teil, dem sogen. Hocherhitzungsraum weiter erhitzt zu werden, steigt dann zu beiden Seiten zwischen Milch- und Wasserkessel wieder nach oben, um am Thermometer, wo die Milch eine Wärme von 85° zeigt, vorüber dem Auslauf zuzuwandern. Das im Dampfraum sich bildende Kondenswasser fließt dem Wasserkessel durch die Verschraubungen wieder zu, so daß eine Nachfüllung von Wasser während des Betriebes nicht nötig ist.

Abb. 5.

Astra-Tiefkühler (Außenansicht)

Die Vorwärmung im oberen Teil wird durch die Wärmeabgabe der seitlich austretenden erhitzten Milch an die eintretende Milch außerordentlich günstig unterstützt. Der eigenartige Erhitzungsprozeß, sowie die zweckmäßige Milchpassage vermeiden auch das bei anderen Apparaten als recht leidig betrachtete Anbrennen der Milch, wodurch diese einen unangenehmen Kochgeschmack annimmt, der, wenn einmal eingetreten, nicht wieder zu beseitigen ist.

Da wir gerade bei der Besprechung eines Apparates für den Kleinbetrieb sind, den die Technik wegen seiner ausgedehnten Verbreitung keinesfalls unberücksichtigt lassen. darf, so sei hier auf eine Neukonstruktion des Bergedorfer Eisenwerks, den Astra-Tiefkühler, hingewiesen, der übrigens noch keine Nachahmung gefunden hat.

Wenn der Apparat mit dem Viehseuchengese:z auch nichts zu tun hat, so verdient er aus dem Grunde die Beachtung, als er einer Notwendigkeit Rechnung trägt und außerdem auch zeigt, mit welch einfachen, aber raffiniert durchdachten Mitteln die Technik etwas zu schaffen vermag.

Mit der ständig zunehmenden Abstinenzbewegung ist die Frischmilch auch als Erfrischungs- und Genußmittel mehr denn je zur Geltung gekommen, und wer gelegentlich von Wanderungen ober beim Abklappern von Ausstellungen usw. gerade während der Hitzeperiode sich zur Stillung des Durstes der tiefgekühlten Milch zuwandte, der wird letzterer nur die guten Seiten abgewinnen können.

Die Milch neigt aber bekanntlich gar zu leicht zur Verderblichkeit, ganz besonders während der Sommerzeit. Diesem Uebelstande nun wirkungsvoll zu begegnen, bietet uns die Kälte ein Mittel, sei es solche auf maschinellem Wege erzeugte oder aber solche mittels Natureises.

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Diese Gesichtspunkte waren die leitenden Motive bei der Konstruktion des zum Patent angemeldeten Astra-Tiefkühlers, den wir in Abb. 5 und 6 sehen. Dieser kastenförmige. mit allseitiger Holzumkleidung versehene Tiefkühler ist im

Milch.

Eis.

Abb. 6. Astra-Tiefkühler (Querschnitt)

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mit Sieb langsam herunterrieselt. Die eigenartige Wellung der kupfernen Scheidewand übt eine äußerst gute Vorkühlung aus. Sobald die Milch unten in den Sammelraum angelangt ist, erhält sie durch die weitere Einwirkung des Eises eine gründliche Nachkühlung, die bei angestellten Versuchen bereits nach zwei Stunden eine Temperaturerniedrigung von 6°C ergaben, Auf diese Temperatur kann die Milch mit einer einzigen Füllung, die für den 50 1-Apparat 6,5 kg und für den 100 1-Apparat 13 kg beträgt, 24 Stunden lang gehalten werden.

Der eigentliche Wägemechanismus ruht in einem rohrartigen Zwischenstück, vollständig eingekapselt, zwischen zwei kräftigen gußeisernen Säulen oberhalb des Wiegebehälters. Diese Einrichtung schützt den Wägemechanismus, bekanntlich bei jeder Wage der empfindlichste Teil, vor Einwirkung der Nässe und Rostbildung, welche gerade in Molkereien durch niederschlagende Dämpfe und Feuchtigkeit, durch reichliche Wasserverwendung bedingt, vorherrscht. Der aus Schmiedeeisen oder Rotguß gefertigte Wagebalken liegt zum bequemen

Abb. 8.

Milch-Annahmewage (Längsschnitt)

An der Stirnwand des Kastens wird je nach Verwendungszweck ein Auslauf- oder Abzapfhahn angebracht.

Durch das neue Eichgesetz mußte auch seitens der Technik den in Molkereikreisen bekannten Wagen und Meßapparaten erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Die den Sammelmolkereien seitens der Milchwirte in Kannen angelieferte Milch wird, sofern es sich um größere Quantitäten der einzelnen Anlieferer handelt, vorteilhafter gewogen. Eine den Vorschriften des neuen Eichgesetzes entsprechende Vollmilch - A n n a h me wage stellt die in Abb. 7, 8 und 8a abgebildete Wage dar, welche gleichzeitig den Bedürfnissen der Praxis hinsichtlich schneller Bedienung und einfacher Handhabung Rechnung trägt.

Abb. 8 a Milch-Annahmewage (Querschnitt)

Ablesen der Gewichtseinteilung und Verstellen des Laufgewichts in Augenhöhe. Alle durch den Wägeprozeß in Bewegung kommenden Teile sind natürlich in extra gut gehärteten Pfannen oder Schneiden gelagert, so daß für größtmöglichste Feinzügigkeit gesorgt ist. Das Wagegefäß aus starkem, verzinntem Stahlblech gefertigt, besitzt ein dem Auslauf zu stark geneigtes Gefälle, um ein restloses Ablaufen des Inhalts zu ermöglichen. Der Durchgangsquerschnitt des Auslaufventils, welches durch einen. in angemessener Höhe am Ständer befestigten Hebel in Entleerungsstellung gesetzt wird, ist zum schnelleren Ablaufen ein reichlich großer.

(Schluß folgt.)

Moderne mechanische Wurffeuerungen.

Von Dr. F. Georgius in Lichterfelde.

Unter den mechanischen Feuerungsanlagen sind neben den Wanderrostfeuerungen die Wurffeuerungen von größter Bedeutung. Zur Versorgung von Rostfeuerungen, insbesondere in Dampfkesselanlagen, mit Brennstoff durch eine mechanische Wurfeinrichtung bedient man sich zur Hauptsache entweder eines umlaufenden Schleuderrades oder einer eine Schlagwirkung ausübenden schwingenden Wurfklappe. Die Vorteile dieser Beschickungsart sind bekannt. Sie ergeben sich aus dem Umstande, daß der

Brennstoff in kleinen Mengen absatzweise ohne Oeffnung der Feuertür gleichmäßig über den Rost gestreut wird. Es wird dadurch ein gleichmäßiger Abbrand ohne erhebliche Rauchbildung und eine bessere Ausnutzung des Brennstoffes ohne Kühlung der Feuergase durch kalte Luft erreicht. Bei Benutzung einer schwingenden Wurfklappe, des weitaus gebräuchlichsten Mittels, erfolgt die Verteilung des Brennstoffes über die Rostfläche durch verschieden starke Anspannung der die Schlagwirkung

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können auf diese Weise drei verschieden große Kohlenmengen vor die Wurfschaufel gebracht werden. Derjenige Wurf, für den die Wurfschaufel am stärksten gespannt wird, der also am weitesten reichen soll, erhält auch die größte Kohlenmenge und umgekehrt. Diese Art der Verteilung des Brennstoffes ist zweckmäßig, da abgesehen von dem größeren Abbrand auf dem hinteren Rostende bei der Beschickung dieses Rostteiles ein Teil des Brennstoffes auf den vorderen und mittleren Rost gelangt und damit für den hinteren Rostteil verloren ist. Mit der Achse des Tellerschiebers ist ein aufwärts in den Trichter ragendes Rührwerk verbunden, um ein Festsetzen von Brennstoff im Trichter zu verhüten. Dieser Wurfbeschicker ist, wie mehr oder weniger alle Wurffeuerungen verwendbar für alle Kohlensorten, Förderkohle, Nußkohle, Braunkohlenbriketts sowie für Staubkohle.

Ein neuartiges Zuführungsglied für Wurffeuerungen verwendet die Sächsische Maschinenfabrik vorm. Hartmann in Chemnitz. Sie erstrebt damit besonders, daß auch großstückige Kohle unter Vermeidung einer Zerkleinerung sicher und ohne Verstopfung vor die Wurfschaufel gebracht wird (Abb. 2 bis 5). Wie aus der Abb. 2 zu ersehen ist, gelangt der Brennstoff, nachdem er einen Regelungsschieber a' passiert hat, auf eine Gelenkplatte b' c, die von der Welle b aus in Bewegung gesetzt wird. An den oberen Teile der Gelenkplatte schließt sich ein mit seinem andern Ende fest angebrachter Schüttelstab c' der zur Lockerung des Brennstoffes dient. Die beiden Endlagen, zwischen

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a'

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an,

denen die Bewegung des Gelenkschiebers vor sich geht, sind die in ausgezogenen Linien dargestellte Lage sowie die Lage x-y. Bei Vorschub der Platte aus dieser letzteren Stellung wird das auf derselben unter Druckentlastung

Wurfschaufel. Die Spannung derselben kann in außerordentlich zahlreichen Stufen verändert werden, so daß eine gleichmäßige Verteilung des Brennstoffes gewähr. leistet ist. Die Bewegungsübertragung von der Antriebsstufenscheibe (Abb. 4 und 5) durch die Welle 'erfolgt mittels eines Stirnräderpaares auf zwei fest auf der Welle b sitzende Stirnräder m n von ungleichem Teilkreisdurchmesser. Die Räder m n übertragen die Bewegung auf zwei Räder m' n', von denen das erstere lose und das letztere fest auf der Welle angebracht ist. Ein an dem Rad m' befestigtes Exzenter o p trägt die unrunde Scheibe o', die mittels eines in ihr festen Bolzens p' von dem mit einer kulissenartigen Führung versehenen Stirnrad n' zwangläufig geführt wird. Das Exzenter op und die unrunde Scheibe o' erhalten durch die Stirnräderpaare m m' und n n' verschiedene Umdrehungsgeschwindigkeiten. Dadurch ändert sich der Ausschlag der Scheibe o', auf der der Spanndaumen q für die auf der Welle e sitzende Wurfschaufel ruht, dauernd. Die Wurfkraft der Schaufel erhält auf diese Weise durch Aenderung der Spannung der Federn eine stetige Veränderung. Um eine unnötige Abnutzung der Federn r

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nach dem Abwurf bei zurückgehendem Gelenkschieber kann nicht eintreten. Uebergroße Kohlenstücke werden bei Vorschub der Platte mit Hilfe der Gegenmesser e, bevor sie vor die Schaufel gelangen, gebrochen. Der Gelenkschieber erhält seinen Antrieb von einer seitlich im Getriebekasten liegenden Welle i aus mittels

eines Exzenters und eines zweiarmigen Hebels k (Abb. 3). Durch Aenderung der Hebellänge mit Hilfe des Handrades k' kann der Ausschlag des Gelenkschiebers und damit die Brennstoffmenge in einfacher Weise geregelt werden. Eine weitere vorteilhafte Einrichtung des Hartmannschen Beschickers besteht in der Art des Antriebes der

Abb. 4.

zu verhindern, ist die Einrichtung getroffen, daß die Ausschaltung eines zur Bedienung eines Feuers dienenden Wurfwerkes nur dann vorzunehmen ist, wenn die Federn in ungespanntem Zustande sind (Abb. 5). Die Ausschaltung erfolgt in bekannter Weise durch eine Klauenkupplung u', die durch einen Hebel gehandhabt

wird. Auf der Welle i ist eine Scheibe s' fest angeordnet, die dem den Bolzen t' tragenden Hebel nur dann ein Ausrücken gestattet, wenn der Hebelt und die in der Scheibe vorhandene Aussparung kurz nach jedem Schaufelhub zusammentreffen. Das Wurfmittel, der Antrieb der Kohlenzuführung sowie die Spannfedern sind in einem geschlossenen, aber leicht zugänglichen Gehäuse untergebracht, das gleichzeitig als Oelbad dient. Unterhalb der Wurfeinrichtung ist die Feuertür angebracht, durch die der Rost begangen werden kann, so daß gegebenenfalls auch von Hand gefeuert werden kann, falls

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stellt werden. Wenn die Wandteile ƒ und c mit der Wurfschaufel a sowie die Wurfschaufel e die in der Abbildung punktierte Stellung einnehmen, ist die Feuerung vollständig freigelegt. In dieser Beziehung ist übrigens auch die von Axer in Altona ausgeführte Feuerung bemerkenswert. Bei dieser ist die Freilegung des Rostes in noch bequemerer Weise dadurch erreichbar, daß die Wurfklappe selber als Feuertür ausgebildet ist und sich ohne weiteres durch Aufwärtsschwingen in die Offenstellung bringen läßt. Zur Feststellung in dieser Lage bedarf es ebenfalls keiner besonderen Mittel, indem die gleiche Feder, die die Wurfwirkung hervorbringt, über den Totpunkt gedreht wird und dadurch die Tür in der Offenlage sichert.

Bei einem weiteren Wurfbeschicker macht sich das Bestreben geltend, dem Wurfglied eine Bewegung zu erteilen, wie sie die gewöhnliche Kohlenschaufel in der Hand des Heizers ausführt. Eine derartige mechanische Wurfvorrichtung führt die Maschinenfabrik Vorhölzer

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die Beschickungseinrichtung aus irgend einem Grunde außer Tätigkeit sein sollte.

Mit bezug auf die leichte Zugänglichkeit der Feuerung hat übrigens Sey both & Co. in Zwickau, eine in Wurffeuerungen bekannte Firma, neuerdings eine recht brauchbare Konstruktion herausgebracht. Gewöhnlich muß man, um unterhalb der Wurfschaufel eine Feuertür von genügenden Abmessungen einbauen zu können, eine gewisse Bauhöhe innehalten. Um jedoch eine niedrige Bauhöhe und trotzdem eine leichte Zugänglichkeit des Rostes zu erreichen, bildet Sey both das Feuergeschränk in der aus der Abb. 6 ersichtlichen Weise aus. Die Wurfschüssel a ist um die Achse b des oberen Teils c der Vorderwand zwischen festen Endlagen schwingbar aufgehängt und der Wandteil c ist wiederum um den oberen Drehpunkt d gelenkig befestigt. Die Wurfklappe e kann völlig aufwärtsgedreht und in dieser Lage festge

in Hof i. B. aus (Abb. 7 und 8). Die Wurfschaufel hängt an zwei Lenkern und wird an diesen stoßartig vorbewegt, wobei sie die aus der Abb. 7 ersichtliche Bahn beschreibt. Auf der Antriebswelle sitzt eine Daumenscheibe, welche die die Wurfschaufel treibende Feder spannt und im gegebenen Moment freiläßt. Die Feder wirkt mit einem langen Stahlblechhebel auf den Stiel der Wurfschaufel, die bei Freigeben der Feder vorgeschnellt wird. Die Verbindung zwischen Hebel und Schaufel ist federnd und der Schlag des Hebels wird durch einen Luftpuffer aufgefangen, so daß störende Geräusche und übermäßige Abnutzung der Wurfeinrichtung nicht zu befürchten sind. Um eine sich ändernde Wurfweite zu erzielen, ist eine besondere Federspannvorrichtung vorgesehen. Diese besteht aus einem Hebel mit einer Druckrolle, der mittels einer Zugstange mit dem Hebel der Feder verbunden ist. Gegen die Druckrolle wirkt eine unrunde Scheibe, die

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