1. Vor dem Eintritt ins öffentliche Leben. 1815. 1. April. Otto Eduard Leopold von Bismarck Schönhausen in der Altmark geboren. Die Aeltern: Rittmeister a. D. Karl Wilhelm Ferdinand von Bismarck auf Schönhausen (geb. 13. November 1771) und Luise Wilhelmine von Bismarck, geb. Menken (Tochter des Kabinetsraths Menken (geb. 24. Februar 1790). Das Geschlecht der Bismarck (ursprünglich Bischofsmark, Biscopesmark) zuerst in der Stadt Stendal, — der ältefte nachweisbare Ahnherr Herbort (Herbert) Bismarck um 1270. Klaus von Bismarck erhält vom Markgrafen Ludwig dem Aelteren im Jahre 1345 das Schloß Burgstall: die Bismarck eine der „schloßgesessenen“ Familien der Mark. Im Jahre 1562 vertauschen die Bismarck durch einen im Jagdschloß zu Leylingen mit dem Kurprinzen Johann Georg abgeschloffenen Vertrag Burgstall mit dem Amt und Dorf、 Schönhausen. August Friedrich von Bismarck (Oberst in der Armee Friedrich des Großen, 1742 in der Schlacht bei Czaslau verwundet, wenige Tage darauf von österreichischen Husaren auf dem Wagen erschossen) hatte durch Heirath und Vererbung die Güter Külp, Jarchelin und Kniephof bei Naugard in Pommern erhalten; nach seinem Tode werden die Besitzungen in der Altmark und in Bommern unter die Söhne getheilt, Karl Alexander, der Großvater des späteren Reichskanzlers, erhält Schönhausen. Die Geschwister: von vier älteren Kindern waren ein Sohn und eine Tochter vorher gestorben, ein anderer Sohn starb im Jahre 1822, - der am Leben gebliebene ältere Sohn Bernhard (geb. 1810) ist Kammerherr, Geheimer Regierungsrath und Landrath des Kreises Naugard, Rittergutsbesiger auf Külp und Jarchelin. Eine jüngere Schwester Malwine (geb. 1827) ist seit 1844 mit dem Kammerherrn Oskar von Arnim auf Kröchelndorf vermählt. 1816. Uebersiedelung der Familie von Schönhausen nach Kniephof in Pommern in Folge der Erbschaft der Güter Kniephof, Jarchelin und Külp. 1821-1827. Otto von Bismarck in der Erziehungsanstalt des Professor Plamann in Berlin. 1827-1830. Auf dem Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin. 1830. Ostern. Einsegnung durch Schleiermacher in der Dreifaltigkeitskirche zu Berlin. 1830-1832. Auf dem Gymnasium zum grauen Kloster in Berlin, in Pension bei Dr. Bonnell (späterem Direktor des Werderschen Gymnasiums). 1832. Abiturienteneramen. 1832-1835. Als Student der Jura und Kameralia auf den Universitäten Göttingen, Berlin und Greifswald. 1835. Auscultator beim Stadtgericht zu Berlin. 1836. Regierungs- Referendarius in Aachen. 1837. Bei der Regierung in Potsdam. 1838. Einjähriger Freiwilliger bei den Gardejägern. Auf der landwirthschaftlichen Akademie zu Eldena. 1839. Otto von Bismarck übernimmt das Rittergut Kniepder Vater geht wieder nach Schönhausen. hof, Tod der Mutter. 1840. 15. Oktober. Zur Huldigungsfeier König Friedrich Wilhelms IV. mit dem Vater in Berlin. 1842. Offizier in der Landwehr-Kavallerie. Die Rettungsmedaille für die Rettung eines Reitknechts aus dem See zu Lippehne. 1843. Arbeit bei der Regierung zu Potsdam. 1845. 22. November. Tod des Vaters. Uebernahme des Stammgutes Schönhausen. 1846. Deichhauptmann in der Altmark. Aus einem Schreiben an die Schwester Frau v. Arnim (25. Februar 1846): "Ich soll hier mit der gewichtigen Charge eines Deichhauptmanns bekleidet werden; auch habe ich ziemlich sichere Aussicht in den sächsischen |