Abbildungen der Seite
PDF
EPUB
[blocks in formation]

4. Sarry.

5.u.6. Vitry le Français.

Stab, 1., 2., 2/33.
Komp. Condé

sur Marne, 1/3
3. u. 4. Aigny.

Stab, 5. Kompagnie

Bisseuil, 6., 7., 8.
Tours sur Marne.

Stab, 9., 10. Kom pagnie Ay, 11., 12. Avenay.

Stab, 1. u. 2. Châlons sur Marne. Châlons sur Marne.
Komp. Sarry,

3. Moncets, 4.
Chepy.

Vitry le Fran- St. Amand.
çais.

[blocks in formation]

Etab, 10., 11., 12. Komp. La Chaussée, 9. Asneuil.

Stab, 9., 11., 12.
Kompagnie Heilh
le Maurupt, 10.
Villers le Sec.

Stab, 9, 10, 11. Kompagnie Char dogne, 12. Buffy.

Stab, 2/3 10., 11., 12. Komp. Pierrefitte, 9., 1/3 10. Nicey.

St. Mihiel.

mont, 1. u. 2.
Barnéville.

[blocks in formation]
[blocks in formation]

Während dieser Einzug stattfand, überschritten die Bataillone des Regiments bei Aulnois die Grenze des neuerworbenen Reichslandes Lothringen unter den Klängen der Nationalhymne und donnerndem Hurrahruf, um demnächst Quartiere zu beziehen, in denen zum ersten Male die Bewohner wieder deutsch sprachen!

Die Tage in Saargemünd wurden zur Vorbereitung des Eisenbahntransports durch Abgabe aller überetatsmäßigen Pferde und Wagen, Instruktion über das Verhalten auf Eisenbahnen und Untersuchung der Pferde auf ansteckende Krankheiten benutzt.

Am 23. Abends 8 Uhr begann die Rückfahrt mit dem 1. Bataillon, dem am 24. Morgens 122 Uhr der Regimentsstab mit dem 2., und Vormittags 91⁄2 Uhr das Füsilier-Bataillon folgten. Seine Excellenz Generallieutenant v. Stülpnagel erwies den Bataillonen die Ehre, vor der Abfahrt der Züge auf dem Bahnhofe zu erscheinen, um noch einmal in erhebenden Worten an die durchlebte ruhmreiche Zeit zu erinnern und ihnen Lebewohl zu sagen. Kurz vor der Abfahrt des 2. Bataillons wurde der Hauptmann v. Kamienski mit dem Eisernen Kreuze 1. Klasse dekorirt.

Die Fahrt ging vom 24. bis 26. Juni über Neunkirchen nach Bingerbrück, und von hier auf derselben Route, welche das Regiment genau elf Monate früher bei der Fahrt zum Rhein genommen hatte. Ueberall wurden die Bataillone auf das Freudigste und Festlichste begrüßt, gut verpflegt und mit Liebesgaben reichlich versehen. Mit besonderem Interesse wurde das Regiment, als eines der ersten Brandenburgischen, in Berlin empfangen, wo Schaaren von Angehörigen und Freunden der Einzelnen der Ankunft der Bataillone harrten.

Der Einzug in Cüstrin endlich gestaltete sich zu einer Feier, welche durchaus den Großthaten entsprach, an denen das Regiment als ein thätiges Werkzeug hatte mitwirken dürfen.

Das 1. Bataillon langte am 26. Juni um 2 Uhr 40 Minuten, das 2. Bataillon mit dem Regimentsstabe um 4 Uhr 30 Minuten Nachmittags in Cüstrin an. Ersteres hatte in den Anlagen am Bahnhof die Gewehre zusammengefeßt, so daß um 5 Uhr der Einzug beider Bataillone gemeinsam erfolgen konnte, nachdem die erste Be= grüßung durch den stellvertretenden Kommandanten, Oberst Kurth, Ingenieur vom Platz, durch die Offiziere des Ersaz-Bataillons, ́den zweiten Bürgermeister Dr. Loppe, die Kriegervereine und Gewerke noch am Bahnhof stattgefunden hatte. Die Einzugsstraße, wie die ganze Stadt, prangte zur Feier dieses langersehnten Tages im festlichsten Schmuck. Von brausendem Jubelruf umrauscht und mit Kränzen und Blumen überschüttet zogen die Bataillone nach dem Marktplatz, wo dieselben bei dem Oberst Kurth vorbeidefilirten und sich dann in Kompagniefront-Kolonne einer hier errichteten Tribüne gegenüber aufstellten. In längerer Rede hieß darauf der Bürgermeister das Regiment in der alten Garnison herzlich willkommen, gedachte der gewaltigen Ereignisse des siegreich durchgekämpften Krieges und seiner glorreichen Folgen für Kaiser und Reich, und endete mit einem dreimaligen Hoch auf Seine Majestät unseren Kaiser und König.

Nachdem der Regimentskommandeur, Oberst v. Ende, den Dank des Regiments für den schönen und patriotisch warmen Empfang in der Heimath ausgesprochen und auf das fernere Gedeihen der Stadt und ihrer Bewohner ein dreimaliges Hoch ausgebracht hatte, ergriff der Superintendent Schmeling das Wort, um das Walten der Vorsehung zu preisen und der zahlreichen Opfer zu gedenken, welche das Regiment auf dem Felde der Ehre hatte zurücklassen müssen! Der Choral Nun danket Alle Gott" bildete den Schluß der freudig bewegten Empfangsfeier.

[ocr errors]

Abends strahlte die überaus reich und geschmackvoll dekorirte Stadt im Glanze allgemeiner Beleuchtung. Am folgenden Tage entsprach das Offizierkorps einer Einladung der Stadt zu einem Festessen. Für die Mannschaften hatte die Stadt jeder Kompagnie 40 Thaler überwiesen, so daß die in den altbekannten Lokalen arrangirten Festlichkeiten einen besonderen Glanz erhalten konnten. Das Füsilier-Bataillon hatte am 24. Vormittags 92 Uhr Saargemünd

verlassen, war auf demselben Wege gefolgt, den die Musketiere genommen hatten, und traf am 26. Abends 9 Uhr in Cüstrin ein, um durch die festlich erleuchtete Stadt nach den ihm zugewiesenen Quartieren:

Stab und 11. Kompagnie: Tamsel,

[merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small]

Hier hatte das Bataillon am 27. Ruhe, marschirte am 28. nach Neudamm und am 29. nach Soldin, wo es in gleich festlicher Weise empfangen wurde, wie die Musketiere in Cüstrin.

Der 27. bezw. 30. Juni waren die Tage der Demobilmachung der Bataillone des Regiments.

Die Mannschaften der Altersklassen bis 1866 wurden in ihre Heimath entlassen, und die Mobilmachungspferde meistbietend verkauft. Der Jahrgang 1867 mußte zunächst noch unter den Fahnen behalten werden, da dem Regiment für die nächsten Wochen die Bewachung von 1900 französischen Kriegsgefangenen, sowie die Gestellung starker Arbeitskommandos und der Wachtkommandos Cottbus, Straußberg und Sonnenburg zufiel.

Die Kriegsgefangenen, welche in dem mit Pallisaden umschlossenen Hohen Kavalier" und in einem auf dem großen Exerzirplaß errichteten Barackenlager untergebracht waren, erforderten die tägliche Kommandirung zweier starker Offizier-Wachen. Es ergab sich hieraus für die Offiziere eine anstrengende Dienstperiode, da bei den umfangreichen Abkommandirungen zu den Friedensinstituten, sowie bei den vielfach nöthig gewordenen Beurlaubungen zum Gebrauch von Bädern der Stand an Offizieren ein so geringer geworden war, daß die zum Wachtdienst Verbleibenden häufig nur eine wachtfreie Nacht hatten. Mit Ende Juli war indessen auch diese Periode überwunden, und der Friedensdienst ging allmälig in die altgewohnten Bahnen über.

Durch Allerhöchstes Statut vom 20. Mai hatte Se. Majestät der Kaiser die Stiftung einer Kriegsdenkmünze für den Feldzug 1870/71 befohlen, um die deutschen Armeen zu ehren, welche durch heldenmüthige Tapferkeit und Ausdauer in einer Reihe glänzender Siege herrliche Ruhmesthaten vollbrachten und die Einigung Deutschlands mit ihrem Blute besiegelten". Die Denkmünze besteht für Kombattanten aus Bronze eroberter französischer Geschütze und zeigt

[ocr errors]

auf der Vorderseite den Namenszug Sr. Majestät mit der Krone, und darunter die Inschrift: „Dem siegreichen Heere!" Umgeben ist dieselbe mit der Devise: Gott war mit uns, Jhm sei die Ehre." Die Rückseite zeigt ein Kreuz mit Strahlen zwischen den vier Armen, und auf dessen Mittelschilde, um welches sich ein Lorbeerkranz schlingt, die Jahreszahlen „1870" und „1871".

Diese Ehrenzeichen gelangten gegen Ende des Jahres 1871 beim Regiment zur Verausgabung.

Ferner verlieh Se. Majestät durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 16. Juni 1871 in dankbarer Anerkennung der rühmlichen und bisher unübertroffenen Leistungen der Truppen denjenigen, deren Fahnen im Feuer gewesen waren und das Eiserne Kreuz noch nicht führten, das Kreuz in der Fahnenspitze.

Diese Dekoration erhielten die Fahnen aller drei Bataillone im April 1872.

« ZurückWeiter »