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2) Zum Regiment Nr. 78 wurde versetzt:
Sekondlieutenant Förster als Premierlieutenant.
3) Zum Regiment Nr. 88 wurden versett:

Premierlieutenant v. Wedell als Hauptmann und Kom-
pagniechef,

Sekondlieutenant Köppen als Premierlieutenant.

4) Jm Regiment wurden befördert:

Premierlieutenant Graf Stillfried

Werner,

Groß,

zu Hauptleuten

und Kompagniechefs.

Sekondlieutenant v. Kamienski,

v. Hate,

zu Premier
Lieutenants.

v. Joeden-
Koniecpolski,

v. Jena,

5) Zum diesseitigen Regiment wurden versezt:

Hauptmann Freiherr v. Hanstein vom 4. Posenschen In-
fanterie-Regiment Nr. 59 als Major,

Sekondlieutenant Monede vom Magdeburgischen Füsilier-
Regiment Nr. 36 als ältester Sekondlieutenant.

Gleichzeitig wurde bestimmt, daß per Bataillon eine Kompagnie abgegeben und aus diesen Kompagnien bei der 5. Division das 77. Regiment gebildet werden sollte; die vom Regiment abzugebenden Kompagnien sollten die Nummern 3, 7 und 11 führen. Vom 1. und 2. Bataillon traten die neugebildeten 5. Kompagnien zum Regiment 77 über; vom Füsilier-Bataillon dagegen die 10. Kompagnie, da der Hauptmann v. Bagensky nach den erlassenen Bestimmungen seine bisherige Kompagnie unter Zurücklassung des jüngsten Jahrganges mitnehmen sollte, an deren Stelle nun die bisherige 5. Kompagnie des Bataillons - Graf Stillfried rückte. Diese Kompagnien wurden nach Dresden befördert, welches zum Formationsort für das Regiment Nr. 77 designirt war.

In diese Zeit fällt auch eine Dislokationsänderung des Regiments, deren Erwähnung geschehen muß:

Der Regimentsstab und das 1. Bataillon wurden nach Baußen, das 2. Bataillon nach Zittau verlegt. Der Regimentsstab und das 1. Bataillon verließen Freiberg am 5. November Morgens 8 Uhr, nachdem 11⁄2 Stunde vorher sächsische, direkt aus Wien kommende Artillerie daselbst eingerückt und vom Offizierkorps empfangen worden

war, und wurden mit der Eisenbahn über Dresden nach Baußen befördert, wo sie gegen 12 Uhr Mittags eintrafen.

Das 2. Bataillon rückte am 6. November nach Lengefeld;

am 7. November mit dem Stabe und der 5. Kompagnie nach Ober- und Nieder-Langenau, der 6. und 7. Kompagnie nach GroßHartmannsdorf, der 8. Kompagnie nach Müdesdorf;

am 8. November mit dem Stabe, der 6., 7., 8. Kompagnie nach Freiberg, empfangen von dem fächsischen Offizierkorps, mit der 5. Kompagnie nach Freibergsdorf, Friedeburg und Loßniß, und wurde am 9. November Morgens 52 Uhr mit der Eisenbahn nach Zittau befördert.

Kurz vor der Abfahrt des Regimentsstabes und 1. Bataillons von Freiberg traf der Befehl zur Demobilmachung ein, welcher dem 1. und Füsilier-Bataillon gleich mitgetheilt wurde, so daß diese mit der Ausführung beginnen konnten, während dies beim 2. Bataillon bis nach dem Eintreffen in Zittau verschoben werden mußte. Es war dies. die Folge des schon erwähnten mit Sachsen abgeschlossenen Friedens.

Es charakterisirt wieder den gottergebenen Sinn unseres Allerhöchsten Kriegsherrn, daß Er zunächst ein großes allgemeines FriedensDankfest zu feiern befahl, damit das ganze preußische Volk, wie es beim Beginn des Krieges um den Segen und Beistand des Höchsten gefleht, Ihm nun auch seinen Dank dafür darbringe. Die im Königreich Sachsen dislozirten Truppen begingen dieses Fest am 11. November.

Durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 12. Dezember 1866 war die Stiftung eines Erinnerungskreuzes für den beendeten Feldzug erfolgt. Dasselbe ist aus eroberten Geschützen gefertigt. Die Arme des Kreuzes sind an den inneren Seiten ausgeschweift und an den äußeren abgerundet. Ein Lorbeerkranz windet sich um das Mittelfeld, welches den Königlichen Namenszug und die Inschrift trägt: Preußens siegreichem Heere." In dem oberen Arm befindet sich die Königskrone, die drei anderen tragen die Worte: Gott war mit uns, Ihm sei die Ehre." Die Kehrseite des Kreuzes zeigt im Mittelfelde den preußischen Adler auf einem Geschüßrohr; auf den Armen: Königgräß den 3. Juli 1866." Das Band zum Erinnerungskreuze ist schwarz mit orange-weißer Einfassung.

Ferner hatte Se. Majestät, wie im Jahre 1864, den Truppen auch für diesen Krieg Fahnenbänder in den Farben des Bandes zum Erinnerungskreuz mit Schwertern an den Enden zu verleihen geruht.

1867.

Mit dem Beginn des Jahres 1867 war das Regiment, wenn auch nicht in seinen alten Garnisonen, doch in dem gewohnten Geleise der Friedensausbildung, angefeuert hierzu durch den Neujahrswunsch feines kommandirenden Generals, welcher den Truppen Worte zurief, wie sie den Geist, der die Friedensarbeit des Soldaten beleben soll, nicht treffender charakterisiren können:

,,Soldaten des III. Korps! Ich wünsche meinem sieggewohnten lieben Armee-Korps Glück zum neuen Jahr! Es scheint nicht, daß es zu kriegerischer Thätigkeit berufen sein wird. Der Soldat wird also auf seinen Lorbeeren ruhen? Nicht doch! Ihr wißt, Stillstand ist Rückschritt, Fleiß und Arbeit sind Fortschritt und Leben. Also frisch heran an die Ausbildung. Bei den meisten Truppen ist viel nachzuholen. Es liegt das in den Verhältnissen. Wir müssen streben, möglichst bald den im Korps gewohnten Grad der Tüchtigkeit zu erlangen.

Der Geist des Gehorsams, der Hingebung und Freudigkeit, den ich im Korps bei den Offizieren und Mannschaften gleichmäßig kenne, leistet mir Bürgschaft für das Gelingen dieser Aufgabe!"

Die erste Prüfung dieser Thätigkeit erfolgte vom 12. bis 18. Februar durch den Regimentskommandeur in der Besichtigung der vom Ersatz-Bataillon übernommenen Rekruten.

Der Geburtstag Sr. Majestät des Königs konnte von den in Sachsen verbliebenen Truppen in diesem Jahre erst am 23. März gefeiert werden, da am Tage zuvor der sächsische Bettag stattfand. Die Feier dieses Tages fiel zusammen mit der Anheftung der für den Feldzug des vorigen Jahres verliehenen Fahnenbänder. Neben einfachen militärischen Feierlichkeiten und Ansprachen der Kommandeure an die detachirten Bataillone, sowie neben gemeinsamen Diners des Offizierkorps und den Tanzbelustigungen, welche für die Mannschaften in gewohnter Weise arrangirt waren, sei vor Allem der Garnisonbefehl erwähnt, den der Oberst v. Diringshofen in Baußen erließ, der in schöner erhebender Weise die doppelte Bedeutung des Tages schilderte und folgenden Wortlaut hatte:

Durch die soeben stattgehabte Anheftung der Allergnädigst verliehenen Fahnenbänder wird der heutige, der Feier des hohen Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs gewidmete Fest- und Freudentag noch zum besonderen Ehrentage.

Den heißen Segenswünschen für das Wohl unseres theuren Königs und Herrn eint sich daher heute noch ganz besonders das Gefühl der Dankbarkeit für die dem Regimente von Neuem erwiesene Königliche Gnade!

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Diese huldreiche Anerkennung dessen, was das Regiment in treuer Hingebung für seinen Königlichen Herrn und in soldatischer Pflichterfüllung zu leisten bestrebt gewesen ist, erfüllt uns mit gerechtem Stolze, mit dem berechtigten Stolze des Soldaten, der von regem Ehrgefühl geleitet und die wahre christliche Demuth nicht verleugnend, auf die glücklichen Erfolge treuer Pflichterfüllung zurückblickt, mit dem festen Vorsatz: überall, wo es gilt, sein Höchstes daran zu seßen, zum Ruhm seines Regiments, zur Freude seines Königs. Dürfen wir sonach Alle, die dem Regimente angehören, bei solchen Vorsägen mit solchem Stolze auf unsere Fahnen blicken, so gedenken insbesondere wir, deren Brust heute das Erinnerungskreuz schmückt, wie es dem Regimente im vergangenen Jahre vergönnt war, mit diesen Fahnen die Feuertaufe zu erhalten; wie wir ihrem ungestümen Fluge am Tage von Gitschin, im heißen Kampfe zwar, aber frisch und fröhlich von Sieg zu Siege folgten, und wie wir dann wieder mit und unter ihnen am Tage von Königgrätz bei Dohalic im mehrstündigen thatenlosen, aber mannhaften Ausharren die große Entscheidungsstunde herbeisehnten. Wir gedenken dabei auch in wehmüthiger Erinnerung derer, die dort für ihren König bluteten und fielen, und deren ehrenvolles Andenken in unseren Herzen stets lebendig bleiben wird! Wir gedenken aber vor Allem, in Demuth und Dank gegen Gott, wie Er, der Lenker der Schlachten, mit unseren Fahnen gewesen, und wie Er uns glücklich wieder heimgeführt hat, um nun im Verein mit Euch, die Ihr seitdem erst unter diese hochgehaltenen Feldzeichen getreten seid, der noch kurzen, aber schon thatenreichen Geschichte des jungen Regiments, neue Blätter der Ehre und des Ruhmes anzufügen, wann und wo unser Königlicher Herr uns zu ernster Thätigfeit berufen mag.

Wie wir alles dessen beim Anblick unserer Fahnen gedenken, und wie wir dadurch, wie durch das Kreuz auf unserer Brust erinnert

werden an den Denkspruch, dessen Wahrheit sich in der jüngsten Vergangenheit so glücklich an uns bewährt hat:

„Gott war mit uns, Ihm sei die Ehre!"

so sei auch der neue Schmuck unserer Fahnen für alle Zukunft nunmehr geweiht mit dem Spruch, den Preußens erster König schon unter das Wappen seines Reiches setzte:

,,Gott mit Uns".

Und so sei denn vor Allem auch heute, wie alle Tage Gott mit unserm theuren König und Herrn; so erneuern wir angesichts dieser unserer neugeschmückten Fahnen das Gelöbniß der unverbrüchlichen Treue und Hingebung bis zum Tode, und so sei Gott mit uns bei allen Wünschen, die wir für das Wohl unseres theuren Königs heute wie alle Tage in unseren Herzen tragen, und denen wir zum Schluß dieser Feier den gemeinsamen Ausdruck in soldatischer Weise geben:

Auf das Wohl Sr. Majestät des Königs, unseres Allergnädigsten Herrn! Hurrah!"

Die Fahne des 2. Bataillons sollte noch einen andern Schmuck erhalten, und wurde zu diesem Zwecke durch kriegsministerielle Berfügung vom 22. März 1867 nach Berlin befohlen. Wie an betreffender Stelle schon bemerkt, war in dem Gefecht bei Gitschin am 29. Juni eine silberne Quaste des Fahnenbandes pro 1864 abgeschossen worden. Dieselbe wurde nunmehr durch einen silbernen Ring befestigt, welcher die Aufschrift trägt: Jicin 29. Juni 1866.

Gleich nach dem Friedensschluß hatte man mit der Reorganisation der sächsischen Armee nach preußischem Muster begonnen und hierzu u. A. für die Infanterie in Dresden ein Lehr-Bataillon formirt, zu welchem preußische Offiziere und Unteroffiziere als Instruktoren fommandirt wurden.

Das Regiment hatte zu diesem Zwecke

den Sergeant Wasner, 11. Kompagnie,

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Otto, 9. Kompagnie,
Engelmann, 7. Kompagnie,

den Unteroffizier Lorenz, 3. Kompagnie,

nach Dresden geschickt, welche später für ihre Mühwaltung mit der zum Königlich Sächsischen Albrechts - Orden gehörenden Medaille dekorirt wurden.

Nachdem dieses Bataillon durch Se. Majestät den König Wilhelm als Bundes-Kriegsherrn besichtigt und demnächst aufgelöst

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