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Zur Erzielung einer handlichen Größe verzichtete ich zunächst auf die Darstellung der Kolbenstange. Ich ließ vielmehr, ähnlich wie dies bei Gasmaschinen geschieht, die Schubstange unmittelbar am Kolben K (Abb. 14) angreifen. Praktisch ist das ja für eine doppeltwirkende Maschine unmöglich, ich glaube aber nicht, daß es für die Betrachtung der Vorgänge bei der Schieberbewegung von irgend welchem Nachteil sein könnte. Das den Kolben darstellende Modellstück K ist an einem auf der Rückseite des Modells (Abb. 15) befindlichen Bügel n befestigt, welcher durch zwei Führungsstangen 3, 4 geradegeführt wird. Zugunsten der Deutlichkeit und Handlichkeit verzichtete ich ferner darauf, den Antrieb des Schiebers in allen Einzelheiten genau so nachzubilden, wie er bei Dampfmaschinen üblich ist, ohne jedoch dabei an der Richtigkeit der Schieberbewegung irgend etwas, einzubüßen. Auch hier greift die Schieberstange S so

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Abb. 14.

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eine Dampfmaschine mit zugehörigem Gestänge zu sehr anpassen wollen. Die Folge davon ist, daß gerade die wichtigen Teile zu klein ausfallen, so daß das Modell, soll es nicht zu unförmig groß werden, eigentlich nur für den unmittelbar danebenstehenden verständlich ist. Erläuterungen für einen größeren Zuhörerkreis sind damit ausgeschlossen. Diesen Uebelstand wollte ich mit dem von mir entworfenen Modell beseitigen.

Maßgebend für die Dampfverteilung durch eine Schiebersteuerung sind bekanntlich: Jeweilige Kolbenstellung, jeweilige Schieberstellung, Größe der Exzentrizität, Größe des Voreilwinkels, Länge der Schieberstange. Diese fünf Sachen sind es also, die mit einem Modell, soll es seinen Zweck als Unterrichtsmodell erfüllen, auch einem größeren Zuschauerkreise deutlich sichtbar gemacht werden müssen. Sie sind es aber auch, die leicht und rasch verstellbar sein müssen, um die Einflüsse etwaiger Aenderungen zeigen zu können.

Abb. 15.

zusagen unmittelbar am Schieber an, allerdings nicht an dem dargestellten Schieber selber, sondern an einem in zwei Führungen (auf den Stangen und 2) gleitenden Bügel m (Abb. 15), an welchem oben Modellstücke verschiedener Schieberarten (vgl. Abb. 14 und 16) leicht befestigt werden können. Nebenbei sei hier gleich be

merkt, daß auch die zu den betreffenden Schiebern zugehörigen Schieberspiegel leicht auswechselbar sind. Der Antrieb des Schiebers geschieht nicht durch ein „Exzenter", sondern durch eine Kurbel (Abb. 15), deren Länge von Null bis zu einem Höchstwerte leicht verstellbar ist.

Abb. 16.

Auch die Länge der Schieberstange S (Abb. 14 und 15) läßt sich in einfachster Weise rasch verändern.

Die Aufgabe, den Voreilwinkel leicht verstellbar und auf weite Entfernungen hin deutlich sichtbar zu machen, wurde in folgender Weise gelöst (Abb. 17). Die „Kurbelwelle" ist hohl und besitzt zu beiden Seiten des Kurbellagers je einen Arm, und zwar einmal vorn die „Maschinenkurbel" b, deren „Kurbelzapfen" als Handgriff zum Antriebe des ganzen Modells ausgebildet ist, und ferner einen hinteren Arm b', dessen Zweck gleich erläutert werden soll. In der hohlen Kurbelwelle steckt ein kurzer Wellenstumpf, welcher auf beiden Seiten aus der hohlen Kurbelwelle herausragt. Auf dem hinteren Ende ist eine eigenartig geformte Scheibe c (Abb. 17 und 18) befestigt, die auf der

Abb. 17.

R

einen Hälfte einen halbkreisförmigen konzentrischen Schlitz, auf der diametral entgegengesetzten Seite einen radialen Schlitz trägt. Diese Scheibe c stellt sozusagen das Exzenter der gewöhnlichen Schiebersteuerung dar. In dem radialen Schlitz wird nämlich der Zapfen e der Schieberantriebsstange S befestigt, in dem halbkreisförmigen Schlitz dagegen der Endpunkt jenes oben genannten zweiten Armes b'. In Abb. 18 sind der Deutlichkeit halber beide Teile aus der Scheibe c herausgeschraubt.

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Beachtenswert ist vielleicht noch die Befestigung der Schieber-Antriebsstange S in jenem radialen Schlitz. Sie geschieht nämlich mit Hilfe eines Zwischenstückes e (Abb. 15, 17 und 18), welches es erlaubt, den SchieberKurbelzapfen bis nach dem Mittelpunkt der Welle hin zu verschieben, so daß also der Radius der Schieberkurbel sogar zu Null gemacht werden kaun. Die Schieberstange S ist in der Mitte geteilt (s. z. B. Abb. 18), ihre Länge läßt sich mit Hilfe von Schlitz und Flügel-Schraubenmutter leicht verändern. Auf der Vorderseite des Modells läßt sich ein kleines Brettchen D (Abb. 16) aufstellen, auf welchem der mit einer hundertteiligen Skala versehene Kolbenweg aufgezeichnet ist. Auf diese Weise läßt sich z. B. leicht ablesen, wieviel v. H. Füllung bei einer bestimmten Schiebereinstellung erreicht werden, wieviel v. H. die Kompression beträgt usw.

Die hübsche Ausführung des Modells stammt ebenfalls von der Firma Max Kohl in Chemnitz i. Sa.

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Wasserleitungshahn, jede Dampf auspustende Lokomotive zeigt es alle Tage. Daß aber Geschwindigkeit sich in Druck umsetzen läßt, will manchem nicht recht einleuchten. Ein einfaches, billig herzustellendes Modell hilft leicht über diese Schwierigkeit hinweg. Durch die nach Abb. 19 geformten Rohrleitungen ströme Wasser, beide Male unter gleicher Druckhöhe. Die Querschnitte

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Abb. 20a.

B'

Abb. 20b.

Um dies in einem Modell zu zeigen, ließ ich zwei völlig gleichartige Glasrohre von 10 mm 1. W. zu einem rechtwinkligen Knie umbiegen (Abb. 20). Der wagerechte Schenkel des Glasrohres B wurde in der Mitte durch Aufblasen auf ungefähr 148 mm erweitert. Ferner erhielten die wagerechten Schenkel beider Rohre an den gleichen Stellen drei Piezometer-Röhrchen, so zwar, daß das mittlere Röhrchen bei dem Glasrohr B auf die Mitte des aufgeblasenen Teiles zu stehen kam. Diese beiden Rohrsysteme A und B wurden in einem Stativ, wie es für chemische Versuche viel benutzt wird, in gleicher Höhe nebeneinander befestigt (Abb. 21). Läßt man nun durch die so gestalteten Rohre Wasser hindurchfließen, so stellt sich das Wasser in den Piezometer-Röhrchen etwa so ein, wie Abb. 20 zeigt. Zur besseren Sichtbarkeit kann man das Wasser oben in den Piezometer-Röhrchen etwas färben. Das Rohr nach Abb. 20 b zeigt deutlich, wie durch Verringerung der Wassergeschwindigkeit infolge des größeren Durchflußquerschnitts der Wasserdruck an dieser Stelle gewachsen, also Geschwindigkeit in Druck umgesetzt ist.

An dem Ständer zwischen den beiden Glasrohren (Abb. 21) ist ein schwenkbarer und in der Höhe verstellbarer Wassereinlauf C angebracht, der so eingestellt werden kann, daß das Wasser in den Piezometer-Röhrchen 1 und 1' zum besseren Vergleich jedesmal gleich hoch

Abb. 21.

zwar dort in einen kleineren Behälter D, der sich in dem Behälter C befindet. Der Zulauf wird nun so reguliert, daß das Wasser ständig ein wenig über den Rand des kleineren Behälters D überfließt, wobei dieses überfließende Wasser durch den Gummischlauch b abgeleitet wird. Auf diese Weise besitzt das den Glasrohren durch das Röhrchen zufließende Wasser stets die gleichbleibende Höhe h (Abb. 22). Abb. 21 zeigt den ganzen Apparat, der die genannten Vorgänge auch einem größeren Zuschauerkreise gut sichtbar macht.

Es dürfte damit wohl kaum etwas Neues gesagt werden, wenn hinzugefügt wird, daß der Apparat in einfacher Weise dazu benutzt werden kann, um auch noch

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Auch der Grundgedanke einer Wasserstrahlpumpe läßt sich durch Anfügen eines besonders geformten Glasrohrstückes sehr schön zeigen. Wird irgendwo durch Ausbauchung der Rohrleitung der dem Wasser innewohnende Druck an dieser Stelle gesteigert, so wird er andererseits bekanntlich vermindert durch allmähliche Querschnittsverringerung. Eine solche Einschnürung kann nun so weit getrieben werden, daß der dem Wasser innewohnende Druck an der betreffenden Stelle kleiner ist als der Druck der Außenluft, so daß ein solcher Unterdruck geradezu zum Ansaugen z. B. von Wasser benutzt

werden kann. Abb. 23 zeigt das betreffende Ersatzstück. An der Stelle der größten Einschnürung m ist wieder ein kleines Piezometer-Röhrchen angeschmolzen. Läßt man nach Ingangsetzen des Apparates dieses Röhrchen in ein kleines Gefäß stark gefärbten Wassers eintauchen, so kann diese Erscheinung des Ansaugens auch einem größeren Zuschauerkreise deutlich gezeigt werden. Das in Abb. 21 im Vordergrunde liegende T-förmige Glasrohrstück ist ein solches Ansatzstück zur Veranschaulichung dieser Saugwirkung.

Das Röntgenhaus des Allgemeinen Krankenhauses St. Georg in Hamburg.

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architektonischen Eindruck, wird die Einrichtung umständlich und erreicht sie ihren Zweck nur mit kostspieligen Hilfseinrichtungen, nun, dann hat der Elektrotechniker die. Schuld, und beileibe nicht der Architekt oder Bauherr, die ihn nicht zu Rate gezogen haben.

Was sich jedoch durch rechtzeitiges Zusammenarbeiten der beteiligten Fachleute erreichen läßt, ist an dem Neubau des Röntgenhauses im Allgemeinen Krankenhause St. Georg in Hamburg zu erkennen. Es war hier der bekannten Autorität auf dem Gebiete des Röntgenwesens, Prof. Albers-Schönberg, Gelegenheit gegeben, die Erfahrungen in langjähriger, röntgenologischer Tätigkeit an einem großen Krankenhause in der Einrichtung und Benutzung von Röntgenanlagen zu verwerten. Er arbeitete aber dabei von Anfang mit dem Architekten und dem Röntgeningenieur zusammen. Das Ergebnis aus

Abb. 2.

Grundriß des 1. Obergeschosses

hauses ist nicht das erste, aber wohl das vollkommenste und größte Gebäude dieser Art. Neu in ihm ist in erster Linie die Art der Kraftversorgung. In den Mittelpunkt des Hauses, das ist die Mitte des ersten Stockes, ist die Kraftzentrale (s. Abb. 2) gelegt, ein Raum mit zwei Hochspannungs-Gleichrichtern und zwei Induktoren, die die erforderliche Hochspannung erzeugen. Von hier aus wird der Strom den einzelnen Arbeitsplätzen zugeführt. Während in den Röntgeninstituten sonst meist lose hängende Zuleitungen benutzt werden, sind hier die Hochspannungsleitungen fest verlegt. Es werden hier nicht nur die Energieverluste auf das äußerste beschränkt,

1) Das Röntgenhaus des Allgemeinen Krankenhauses St. Georg in Hamburg, errichtet 1914/1915, von Prof. Albers Schönberg, Regierungsbaumeister a. D. Seeger, Ingenieur Lasser. Verlag von F. Leineweber in Leipzig.

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FRIEDRICH: Das Röntgenhaus des Allgemeinen Krankenhauses St. Georg in Hamburg

sondern es wird auch eine erhöhte Sicherheit gewonnen, zumal da die ganze Anlage Zuleitungen, Decken- und Wanddurchbrüche nach den Sicherheitsvorschriften des Verbandes deutscher Elektrotechniker ausgeführt ist. Die Hochspannungsleitungen müssen in ungefährlichem Abstande von den in den Räumen befindlichen Personen

Abb. 3.

Raum für Diagnostik

bleiben: es wurde deshalb aus der Leitungsführung die Geschoßhöhe bestimmt. Um lange Zuleitungen zu vermeiden, sind die Arbeitsplätze rings um die Kraftzentrale angeordnet. Diese Art der Grundrißeinteilung hat vor dem Flursystem nicht nur den Vorzug kurzer Leitungen, sodern auch den der bequemen Zugänglichkeit der einzelnen Räume.

Da der Plan der elektrischen Einrichtung frühzeitig entworfen war, konnte der Architekt rechtzeitig die Aussparungen, Kanäle, Wand- und Deckendurchbrüche vorsehen. Auch konnte er die Lichtdichtheit der einzelnen Räume gebührend berücksichtigen. Es wurden hierbei die verschiedensten Mittel angewandt. An den Fenstern sind Verdunkelungsvorrichtungen angebracht; die Fugen der Türen sind gegen durchfallendes Licht gesichert; Lichtschleusen verschiedener Art ermöglichen ein Betreten des verdunkelten Arbeitsraumes ohne Störung der Arbeiten. Auch die Schutzvorrichtungen gegen die schädlichen Wirkungen der Röntgenstrahlen wurden schon beim inneren Ausbau angebracht. Die Wände und Decken sind mit Walzblei strahlenundurchlässig gemacht, wo es wegen zu geringer Wandstärke nötig wurde. Die Aerzte und das Personal finden Schutz in den großen Schutzhäusern, von wo aus die Apparate bedient werden; nur bei Durchleuchtungen wird die Röhre durch eine Bleikistenblende verdeckt, während sich der Arzt durch Bleigummischürze und Handschuhe schützt. Längere Bestrahlungen zu therapeutischen Zwecken können auch in strahlensicheren Boxen vorgenommen werden, die der Arzt während der Bestrahlung nicht betritt.

Ein Schutzhaus befindet sich z. B. im Erdgeschoß (Abb. 1) in dem großen Raume für Diagnostik, der vier Arbeitsplätze besitzt (Abb. 3). Außerdem enthält das Erdgeschoß noch den Warteraum und das Museum, einen größeren Raum, der gleichzeitig zu Besprechungen, Vor

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trägen und repräsentativen Zwecken dient. Im ersten Obergeschoß liegen rings um die Kraftzentrale zwei Therapieräume und eine Dunkelkammer; hier ist auch das Zimmer des Oberarztes sowie das Archiv, das die große, ständig wachsende Plattensammlung beherbergt. Im zweiten Stockwerk befindet sich das große photographische Atelier und die Wohnung des ständig anwesenden Photographen; ferner sind hier für Assistenzärzte zwei Wohnungen, die jedoch gleich auf eine spätere Benutzung als weitere Arbeitsräume zugeschnitten sind. Im Dachgeschoß endlich findet sich ein besonderer ventilierter Raum für die Wehneltunterbrecher, so daß ihre Säuredämpfe unschädlich werden und ihr Geräusch nicht störend wirkt. Die Haupttreppe umschließt einen Aufzug für die Betten. Sämtliche Räume, die nicht unmittelbar zu Röntgenzwecken dienen, können bei einer Erweiterung dazu eingerichtet werden; sowohl in baulicher Hinsicht, wie auch mit Rücksicht auf die spätere Leitungsführung sind sie dazu geeignet.

Wenn die gewöhnlich im Dunkel liegenden Arbeitsplätze beleuchtet werden sollen, so muß diese Beleuchtung ganz allmählich anwachsen. Schroffe Uebergänge vom Dunkeln ins Helle sind zu vermeiden. Ebenso ist blendendes Licht überhaupt unzulässig, die Beleuchtung soll möglichst schattenfrei und dem Tageslicht ähnlich sein. Es wurden daher schwachkerzige, versteckt angeordnete Lampen für das Licht bei den Vorbereitungen benutzt. Die hellere Beleuchtung erfolgt indirekt durch Leuchtkörper aus durchscheinenden Marmortafeln, dem sogenannten Marmorlicht.

Die einzelnen Arbeitsplätze können mit einem Handgriff von einem der stromversorgenden Apparate in der

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