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Ueber das Messen des Ungleichförmigkeitsgrades.

Von Prof. Ing. Julius von Rohonyi.

Die Bedeutung des Ungleichförmigkeitsgrades von Kraftmaschinen ist in der neueren Zeit immer mehr hervorgetreten, zu seiner genauen Bestimmung hat man viele Mittel und Wege versucht. Die erste Anregung hierzu gab Radinger in seinem Werke Ueber Dampfmaschinen mit hoher Kolbengeschwindigkeit“ (3. Auflage 1892 S. 338) gelegentlich seiner Beobachtungen über Schwingungen von Transmissionsseilen. Seitdem wurden

Stellungen der beiden Scheiben gegeneinander verändern. Und zwar wird, wenn die Achse der Maschine mit der Scheibe eine Beschleunigung erfährt, die Scheibe a wegen ihrer Trägheit zurückbleiben, während bei Verzögerung der Scheibe b die Scheibe a voreilt.

Die relativen Verschiebungen der Scheiben a und b,

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Abb. 1..

weitere Untersuchungen veröffentlicht, unter denen die von Johs. A F. Engel (D. p. J. 1897, Bd. 303 und 1915, Bd. 330, S. 208) und aus neuerer Zeit die von Dr. Bonin besonders zu nennen sind.

Verfasser dieser Zeilen hat derartige Versuche seit 1911 ganz selbständig durchgeführt.

Eine Scheibe a (Abb. 1) mit großem Trägheitsmoment ist durch eine elastische Kupplung mit der Scheibe b verbunden, die mit der Maschinenachse in starrer Verbindung steht. Bei einer Drehbewegung mit veränderlichen Geschwindigkeiten werden sich die relativen

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Gebrauch dieser Teil der Kurve nicht in Betracht kommt, so spielt dieser Uebelstand hier keine Rolle. Ich halte es auch für zweckmäßiger, die Aufnahmen in solcher Art zu machen, daß die Ausschläge genügend vergrößert werden, um die Spitzenpunkte der Kurve aus dem Schaufeld fallen zu lassen.

Die Diagramme (Abb. 4) wurden mit einer Wechselstrom-Bogenlampe aufgenommen. womit ein bequemes Mittel zur Zeitmessung gegeben ist, da die Punktierung nach der Periodenzahl erfolgt.

Bei der neuesten-Type meines Apparates (Abb. 5) wurden die Hebel ganz weggelassen, und die Pendelungen mit Hilfe eines durch Feder c gespannten Fadens (Abb. 2) auf einen Spiegel übertragen. Die Feder c spielt dabei gleichzeitig die Rolle der elastischen Kupplung. Bei dieser Anordnung entstehen immer nur einseitige Zugkräfte, wodurch Bewegungen durch durch Totgang vermieden werden.

Die Erfahrung zeigt, daß die vom Minimum zum Maximum ablaufende Zeit immer kleiner ist als umgekehrt. Infolgedessen halte ich den Begriff „Ungleich

förmigkeitsgrad" nicht für ein Maß des ruhigen Ganges der Maschine. Maschinen können zwischen demselben Maximum und Minimum pendeln, also denselben Ungleichförmigkeitsgrad haben, jedoch die Pendelungen ver

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Abb. 5.

schiedenartig ausführen. Besser wäre die Zeit anzugeben, in der die Maxima bzw. Minima oder umgekehrt erreicht werden sollen, bzw. die größten und kleinsten Beschleunigungen der Maschine,

Weltformate oder metrische Formate?

Von W. Porstmann in Großbothen i. Sa.

Zu dem Angriff W. Speisers auf die metrischen Formate (D. p. J. S. 366 d. Bd.) ist folgendes zu bemerken: Der Unterschied zwischen den beiden Flachformatreihen besteht in der Art des Anschlusses an das Metersystem. Selbstverständlich kommt es letztenendes auf die Seitenlängen an. Es sind unbedingt für die Norm zwei Bestimmungen nötig. Die eine wird durch die Forderung der geometrischen Aehnlichkeit gewonnen, indem das Verhältnis der Seiten gleich 1:2 sein soll. Daraus folgt aber nicht, daß nun die andere Bestimmung notwendig die Angabe einer Seite selbst sein müsse. Vielmehr stehen als zweite Bestimmung unzählig viele andere Möglichkeiten gleichberechtigt zur Verfügung, unter andern auch die Angabe einer Seitenlänge unmittelbar.

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Das Anschlußprinzip soll helfen. Das Flachformat ist in erster Linie eine Fläche, also kommt das Quadratzentimeter zur Anwendung. Das Seitenverhältnis und die Flächengröße sind daher die beiden Ausgangsbestimmungen für die beiden Seiten der metrischen Norm. Durch diesen Anschluß werden in keiner Weise Maßeinheiten geschaffen. Unsere Flächenmaße sind vielmehr Quadrate, die nach dem Zentesimalsystem wachsen. Die Flachformate dagegen sind Rechtecke, die nach Potenzen von Zwei wachsen. Weder die Weltformate noch die metrischen sind folglich Maßeinheiten. Die Fläche dient folgerichtig zur Gewinnung der Norm bei den metrischen Formaten, sie spielt praktisch ebensowenig eine Rolle wie etwa die Raumeinheit bei unseren Gewichten.

Aber der Anschluß der Gewichte an das Metersystem kann analog nicht anders als durch die Raumeinheit geschehen, insbesondere nicht durch Längen- oder Flächeneinheit. Der Hinweis auf Maßeinheiten wie Gramm usw., der nach Speiser verfehlt" ist, stammt nicht von mir, sondern von Wilhelm Ostwald. Dieser rechnet konsequenterweise Formatnormen zu den Normen unseres wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens überhaupt. Ob wir mit den Normen messen, wägen, bezahlen oder sie sonst zur Vereinfachung unseres Wirtschaftslebens benutzen, ist ganz und gar nebensächlich. Dieser Hinweis hat sich im Gegenteil, wie aus all diesem und dem folgenden hervorgeht, als äußerst fruchtbar erwiesen. Der Unterschied zwischen den Weltraumformaten und den metrischen ist weit tiefgreifender. W. Ostwald baut seinen Versuch zur Gewinnung von Normen für räumliche Gegenstände restlos auf das Verdoppelungsprinzip auf. Dies ist eine Möglichkeit. Es entsteht dadurch eine Raumformatreihe, die drei verschiedene geometrische Formen aufweist. Je drei aufeinanderfolgende Formate haben grundverschiedene geometrische Form. War bei den Flachformaten eine Zwiespältigkeit in der Reihe (vgl. Abb. 1 S. 363 d. Bd.) ohne weiteres ein Grund zu ihrer Ablehnung, so ist es für die noch weniger übersichtlichen Raumformate eine Dreispaltigkeit nicht weniger. Mit anderen Worten, W. Ostwald hat das Aehnlichkeitsprinzip, das allen unseren Normensystemen bisher instinktiv zugrunde gelegt worden ist, übersehen

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und vernachlässigt. Alle Normen für Längen-, Flächen-, Raummessung, für Gewichte, für Münzen und Hohlmaße, für Flachformate usw. sind einander geometrisch ähnlich. Das Aehnlichkeitsprinzip bringt erst die erwünschte Einheitlichkeit und Harmonie in ein System. Die Ostwald schen Raumformate übergehen es aber vollständig, obwohl Wilhelm Ostwald eben vorher die Forderung der Aehnlichkeit zum ersten Male grundsätzlich bei den Flachformaten verwendet hat. Diese Disharmonie ist auch der Grund, weshalb die Weltraumformate immer nur recht stiefmütterlich bisher behandelt worden sind. Die metrischen Raumformate dagegen benutzen zum Anschluß an das Metersystem die Raumeinheit und fordern die Aehnlichkeit aller Normen auf Grund des Aehnlichkeitsprinzips.

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Zusammenfassend muß also festgestellt werden, daß durchaus kein Grund vorliegt, die metrischen Formate zu verlassen. Sie sind eine normale Weiterentwicklung der von Ostwald angeregten Gedankengänge und bilden in ihrer Gesamtheit ein ebenso logisch wie harmonisch in sich geschlossenes „metrisches Formatsystem", vergleichbar z. B. unserem metrischen Gewichtsystem. An den Grundlagen des metrischen Formatsystems läßt sich ebenso wenig rütteln wie an denen des Metersystems überhaupt. Wenn die Weltformate schon eine gewisse Verbreitung haben die früheren Maßund Gewichtsysteme hatten diese auch, bevor das metrische System aufgestellt wurde.

Zur Frage nach einer Vereinheitlichung der Formate.

(Erwiderung auf die vorstehende Notiz von W. Porstmann.)
Von Dipl.-Ing. W. Speiser in Spandau.

Ein Meinungsstreit in einer Zeitschrift kann bis zu einem endgiltigen Abschluß nicht geführt werden, wenn es sich um Verschiedenheiten in der Auffassung handelt, die nicht durch unabänderliche Tatsachen belegt werden können, sondern mehr oder weniger Empfindungs- oder Geschmacksache sind. Es seien daher an dieser Stelle nur noch einmal kurz die meines Erachtens hauptsächlich in Frage stehenden Streitpunkte zusammengefaßt, um dann das weitere Klarwerden dem Leser unter Hinweis auf die bisherigen Ausführungen von beiden Seiten selbst zu überlassen. Einen „Angriff" auf die metrischen Formate möchte ich meiee Ausführungen um so weniger nennen, als ich den Gedanken der Weltformate in Literatur und Praxis bereits lange vertreten habe, bevor Porstmann die „metrischen" Formate aufgestellt hat. Ich glaube im Gegenteil zu dem System der metrischen Formate, das naturgemäß mit einer aggressiven Tendenz gegen die Weltformate zur Welt gekommen ist, durchaus

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Polytechnische Schau.

Spritzgußstücke aus Aluminium. Anläßlich der Jahresversammlung des „American Institute of Metals" wurde ein Vortrag über die Herstellung von Spritzgußstücken aus Aluminiumlegierungen gehalten. Bei Spritzoder Matrizenguß wird bekanntlich das flüssige Metall unter künstlichem Drucke in die metallische Form gepreßt, um so gebrauchsfertige Gußstücke zu erhalten. Der Spritzguẞ zeichnet sich durch saubere glatte Oberfläche und große Genauigkeit aus, so daß Genauigkeit bis zu 1/100 mm gewährleistet werden kann. Das flüssige Metall wird hierbei mittels Preẞkolben in die Form gedrückt, Luftdruck findet selten mehr Verwendung.

Das Aluminium eignet sich infolge seines hohen Schmelzpunktes (über 600 ) gegenüber Blei usw. bis jetzt wenig für Spritzguß. Außerdem hat Aluminium im flüssigen Zustande die Neigung, Eisen aufzunehmen. Die

große Schwindung des Aluminiums kann nach Angabe der Zeitschrift Stahl und Eisen 1915 S. 1007 durch einen Zusatz von 7 v. H. Kadmium und etwas Mangan beträchtlich verkleinert werden. Aluminiumlegierungen mit 2 v. H. Zinn und 8 v. H. Kupfer sollen auch geringe Schwindung zeigen. Die amerikanische Firma Aluminium Castings Co. in Detroit, Mich. benutzt für Spritzgußstücke aus Aluminium eine Legierung, bei der ein 50 mm langer Probestab eine Zugfestigkeit von 1750 kg/cm2 mit nur 3,1 v. H. Dehnung ergab. Der Probestab war nach dem Spritzverfahren hergestellt, bei Güssen in Sandformen ergab sich eine Zugfestigkeit von 1450 kg/cm2 mit 1,7 v. H. Dehnung.

Besonders sorgfältig sind die Formen aus Eisen herzustellen. Sie haben eine größere Menge loser, eiserner Einlagen, entsprechend der Form und größeren oder ge

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Zunächst sagt Arnold bei der Erwähnung des Tiegelstahls, daß Krupp Kanonenstahlblöcke im Gewicht von 110 t herstelle nach dem Verfahren, das vor 175 Jahren dem Gehirn eines Engländers entsprang". Deutschland habe versucht, durch schlau erfundene, lügenhafte Preẞartikel aller Welt die Meinung beizubringen, daß deutsche Kultur", wie auf allen anderen Gebieten, so auch auf demjenigen der wissenschaftlichen Stahlerzeugung an der Spitze marschiere. Zur Entschuldigung Deutschlands könne angeführt werden, daß der deutsche Größenwahn in der metallurgischen Wissenschaft durch viele öffentliche Redner in England unterstützt worden sei, die in bezug auf technische Ausbildung in das widerliche Papageiengeschrei „Deutschland über alles“ eingestimmt hätten." Der Herr Verfasser führt dann die Erfindung des Wolframstahls auf einen Engländer Mushet zurück, wobei er übersieht (?), daß schon vor jenem ein Wiener namens Köller die ersten Proben von Wolframstahlproben hergestellt hat. (Vogel, Stahl und Eisen 1914 S. 1004). Ebenso irrt er, Ebenso irrt er, wenn er berichtet, daß 1900 zuerst in Sheffield die hervorragende Bedeutung eines geringen Vanadinzusatzes auf den Stahl entdeckt worden sei, wohingegen dieses Verdienst einem Franzosen mit Namen Hélouise gebührt, der schon vier Jahre früher hierauf aufmerksam gemacht hat (Vogel ibid.).

Durch die Brille der englischen Selbstüberhebung schildert er sodann die Entwicklung des Bessemer-, Thomas- und Martinverfahrens und sagt bei der Betrachtung der Stahlerzeugung unter anderm, daß „Deutschlands. sprungweises Aufrücken in die zweite Stelle unter den stahlerzeugenden Ländern nicht seiner eigenen „Kultur" (in Gänsefüßchen), sondern der Aneignung der Gedanken britischer Erfinder zu verdanken sei, nämlich usw." Die deutsche Arbeitsweise bestehe darin, „die Werke vollständig mit Hochdruck arbeiten zu lassen, um die Unkosten möglichst niedrig zu halten. Nachdem der erforderliche Gewinn durch Verkäufe zu den üblichen Marktpreisen erzielt worden ist, wird der Ueberschuß an Stahl häufig in England auf den Markt geworfen zu einem Schleuderpreise, der etwa um 20 M für die Tonne unter den englischen Selbstkosten liegt. Die hierfür erlösten

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Künstliche Gliedmaßen. Die Herstellung künstlicher Gliedmaßen verdient nicht nur vom sozialen Standpunkte das höchste Interesse, sie ist auch eine dankbare chirurgisch-mechanische Aufgabe. Glücklicherweise liegen die Muskeln, die die Hand bewegen, zum größten Teil im Unterarm und bleiben daher bei Verlust der Hand unversehrt. Ebenso befinden sich die den Unterarm betätigenden Muskeln im Oberarm usw. In diesen dem Einflusse des Willensimpulses noch längere Zeit nach Amputation eines Gliedes gehorchenden Muskeln ist eine Kraftquelle vorhanden, deren Nutzbarmachung die Möglichkeit für die Bewegung künstlicher Gliedmaßen gibt. Es handelt sich zunächst darum, durch einen chirurgischen. Eingriff den Sehnenenden eine Form zu verleihen, die für einen Kraftangriff geeignet ist, bevor die Muskeln infolge längerer Untätigkeit ihre Bewegungsfähigkeit verloren haben. Beim Verluste der Hand würde man sodann den vereinigten Sehnen der Beugemuskeln unter Anwendung einer geeigneten mechanischen Vorrichtung die Schließbewegung der Finger zuweisen, deren Oeffnung durch eine Feder zu bewirken wäre. Selbst bei starrem Daumen konnten die Finger eines in angedeuteter Weise entworfenen Holzmodells einen Hammerstiel und sogar eine Schreibfeder umfassen. Für einfache Betätigung, Erdarbeiten und dergleichen würde eine Klaue oder Beiẞzange als künstliche Hand genügen. Sofern auch der Unterarm verloren ist, bestünde die Möglichkeit, die Bewegungsfähigkeit des im Oberarm liegenden Beugers sowohl zum Schließen der Hand wie auch zum Beugen des Unterarms auszunutzen. Man müßte ein Zugorgan vom Kraftangriffspunkte bis zur künstlichen Hand derart führen, daß es in bezug auf die Drehachse des Unterarmes ein Moment ausübt, während eine Feder den Unterarm zu strecken sucht. Wenn der Muskel anzieht, würde sich zuerst die Hand schließen und, sobald der Widerstand des ergriffenen Gegenstandes die Federkraft übersteigt, der Arm beugen. Soll man den Gegenstand wiederum absetzen, so müßten erst der Arm gestreckt, dann die Finger geöffnet werden. Sogar bei gebeugtem Arm wäre ein Absetzen möglich, wenn man die Muskelkraft auf einen Augenblick ausschaltete. In diesem Falle

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