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zu billigen sind Benennungen wie Sekundenliter, wo man Liter/Sekunde meint, oder Satzbildungen wie: die minutliche Umdrehungszahl beträgt 80, statt: die Maschine macht 80 Umdrehungen/Minute; mit demselben Recht

könnte man sagen:

der tägliche Markverdienst eines

Menschen beträgt 50. Man sollte auch diese kleinen Ungereimtheiten vermeiden, um sich für schwierigere Fälle an Ordnung zu gewöhnen.

Spezifisch.

Von Geheimem Bergrat Prof. R. Vater in Berlin-Grunewald. (Erwiderung auf die vorstehende Antwort.)

Es freut mich, feststellen zu können, daß Herr Scheel mir im Großen und Ganzen beistimmt. Daß ich das Wort spezifisch vollständig ausmerzen will, davon steht wohl nichts in meinen Ausführungen. Ich wollte ja nur die Anregung geben, für jenes vielseitig angewandte, meist ganz unklare, nichtssagende Wort in einzelnen Fällen ein klares Ersatzwort zu schaffen. Herr Scheel sagt ganz richtig, nicht das Wort spezifisch an sich ist es, das mir Pein verursacht, sondern der Gebrauch des Wortes an falschen Stellen. Beim spezifischen Gewicht sagte ich selber, daß hier das Wort spezifisch noch am ersten am Platze ist, der Vorschlag cbm-Gewicht reizte mich nur im Gegensatz zum kg-Volumen, wie ich spezifisches Volumen zu nennen vorschlug. Spezifisches Gewicht

ist auch in der Tat ich komme wieder auf meine Lehrerfahrung zurück- derjenige Begriff, der z. B. von Schülern und Studierenden noch am leichtesten erfaßt wird. Schon nicht mehr ist das der Fall bei der spezifischen Wärme, und ich kann auch nach den Ausführungen des Herrn Scheel keinen Grund erkennen, warum man nicht den außerordentlich klaren, die Erklärung schon in sich tragenden Ausdruck,,1°-Wärme" dafür einführen könnte. Es ist natürlich ganz richtig, daß spezifische Wärme eine Materialeigenschaft ist, soll aber wirklich die Ehrfurcht vor dem alteingebürgerten terminus technicus" so weit gehen, daß man ihn nicht durch einen klareren ersetzen könnte?

Polytechnische Rundschau.

Neuere Untersuchungen und Messungen im Schraubenwasser mittels Düsen. In der Zeitschrift Schiffbau vom 28. Juli 1915 berichtet Flamm über Messungen, die in dem Schraubenversuchsbecken der Schiffbauabteilung der Königl. Technischen Hochschule zu Berlin zur Klarlegung der Strömungs- und Druckverhältnisse im Schraubenwasser vorgenommen wurden. Für die Messungen wurde eine für Propelleruntersuchungen besonders ausgebildete Pitotdüse benutzt. Sie besteht aus einem dünnen, 4 mm starken Messingrohr mit einer lichten Weite von 11/2 mm, das über einen schlanken Konus von etwa 50 mm Länge in ein scharf ausgezogenes Mundstück ausläuft. Das Meßrohr ist nach der Mündung zu rechtwinklig umgebogen. Der in die Düse auslaufende Schenkel, der in die Strömungsrichtung eingestellt wird, ist mit etwa 100 mm ausreichend lang bemessen, daß eine merkbare Beeinflussung der Strömung durch das Meẞrohr nicht zu erwarten ist. Da der Meßapparat sowohl der Höhe nach wie auch seitlich verschoben werden kann, so lassen sich mit der Düse die Druck- und Geschwindigkeitsverhältnisse über den ganzen Strömungsquerschnitt gut verfolgen. Für die Versuche wurde ein Zeise - Propeller von 100 mm Ø benutzt. Die den Propeller tragende Welle wird von einem Arm gehalten, der zusammen mit dem Meßapparat an einem über dem Versuchsbecken auf Schienen laufenden Wagen, der auch den Antriebsmotor des Propellers trägt, befestigt ist. Die Propellerwelle wird mit Hilfe zweier Kegelräderpaare und einer senkrechten Zwischenwelle angetrieben. Der Tragarm, der diese Uebertragungswelle mit dem unteren Kegel

räderpaar und der Propellerwelle umschließt, hat, um seinen Einfluß auf die Strömung möglichst zu beschränken, eine eigenartige Formgebung erhalten. Der senkrechte Teil des Armes hat elliptischen Querschnitt, während der die Propellerwelle tragende untere Teil die Welle eng umhüllt und nach vorn, also der Strömungsrichtung entgegen, in einen schlank ausgezogenen Konus ausläuft. Der Versuchspropeller ist soweit hinter dem Tragarm angeordnet, daß eine nennenswerte Störung der Bahn der Wasserfäden nicht zu befürchten ist.

Die bisher zum Abschluß gebrachten Versuche, die nur einen Abschnitt eines größeren Versuchsplanes bilden, wurden sämtlich bei feststehendem Wagen vorgenommen. Das Versuchsmaterial, das für verschiedene Umdrehungszahlen (3001000) zusammengestellt wurde, umfaßt die folgenden Messungen:

a) 20 mm hinter Hinterkante Propeller in senkrechter Richtung nach oben und unten und in wagerechter Richtung nach Backbord und Steuerbord;

b) 7,5 mm vor Vorkante Propeller in senkrechter Richtung nach oben;

c) 0 mm vor Vorkante Propeller in senkrechter Richtung nach oben und unten;

d) an der eintretenden Kante des Propellerflügels entlang senkrecht nach oben und unten.

Als Nullpunkt wurde für sämtliche Messungen die Einstellung der Düse auf Mitte Propeller und Hinterkante Nabe gewählt.

Die jeweilig als Funktion der Umdrehungszahl des Propellers aufgetragenen Druckkurven, die für die ein

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Propellerdurchmesser = 100 mm (Zeise). Düse = 20 mm hinter Hinterkante Propellerflügel. Wasserstand über Mitte Welle 150 mm

Abb. 1.

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Propellerdurchm. = 100 mm (Zeise). Düse = 7,5 mm vor Vorkante Propeller senkrecht nach oben geführt in der Mittelebene. Wasserstand = 150 mm über Mitte Welle Abb. 2.

Druckkurven bei gleichen Umdrehungen des Propellers in der Minute

gefügten Schaubilder zweier Gruppen von Messungen hinter und vor dem Propeller (Abb. 1 und 2) herausgegriffen. Sie lassen das Wesentlichste des Druck- und Geschwindigkeitsverlaufes klar erkennen.

nung, daß hinter dem Propeller im Bereich der Nabe eine deutlich zutagetretende Strömung nach dem Propeller hin auftritt. Die Grenze der Nabe ist durch Wirbelbildung gekennzeichnet und erst im Bereich der Flügel tritt eine

Wasserbewegung nach hinten auf. Druck und Geschwindigkeit dieses nach hinten gerichteten Wasserstromes, der für die Vorwärtsbewegung nutzbar gemacht wird, steigern sich zunächst bis zu einer gewissen Grenze nach den Flügelenden hin. Der jeweilig erreichte Höchstwert ist abhängig von der Propellerdrehzahl. Je höher diese ist, um so weiter liegt das Maximum nach außen. Haben Druck und Geschwindigkeit diesen Höchstwert erreicht, so fallen die Kurven nach außen zu plötzlich ab. Noch bevor der Umfang des Propellerkreises erreicht ist, schneiden die Kurven die Nullinie und gehen damit in das Unterdruckgebiet über. In der Randzone tritt dann offenbar wieder Wirbelbildung auf, und erst etwa 25 v. H. außerhalb des Propellerkreises ist das Vorhandensein ruhigen Wassers feststellbar.

Wesentlich anders als im eigentlichen Druckgebiet verläuft die Strömung vor dem Propeller, also in der Saugzone. Das Kurvenblatt (Abb. 2), das die Ergebnisse der Messungen nach Gruppe b vereinigt, gibt ein charakteristisches Bild des Druck- und Geschwindigkeitverlaufes. Die Einwirkung der Nabe auf das Strömungsbild, die im Auftreten des Unterdruckes hinter dem Propeller und der dadurch hervorgerufenen entgegengesetzt gerichteten Strömung in die Erscheinung tritt, fällt hier natürlich fort. Die Kurven verlaufen daher stetiger. Ferner erstreckt

Abb. 3.

sich der Einfluß des Propellers im Sauggebiet über einen wesentlich größeren Querschnitt als im Druckgebiet. Er reicht bei hohen Umdrehungszahlen noch über 50 v. H. über den Propellerkreis hinaus.

Ein schematisches Bild, das den möglichen Strömungsverlauf vor und hinter dem Propeller annähernd richtig darstellen dürfte, gibt Abb. 3. Sie macht deutlich den Wechsel der Strömungsrichtung hinter der Nabe kenntlich. Offenbar steht dieser mit der bekannten Schlauchbildung hinter dem Propeller, die Flamm bereits früher an seinen Photographien der arbeitenden Schraube nachweisen konnte, im engsten Zusammenhange. Irgendwelche Schlüsse aus den vorliegenden Ergebnissen auf die wünschenswerte konstruktive Gestaltung des Propellers zu ziehen, erscheint bei dem bisherigen Umfange der vorliegenden Versuche wohl verfrüht.

Kraft.

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Lötlampenindustrie kennt, weiß, daß es sich hier nicht nur um ein Firmenjubiläum, sondern um ein Jubiläum der deutschen Lötapparate-Industrie handelt. Der Name Gustav Barthel ist mit dem deutschen Lötwerkzeug eng verknüpft und die Bezeichnung „Original Barthel" ist ein Kennzeichen für das deutsche Qualitätswerkzeug auf dem Spezialgebiete: „Lötapparate" geworden. Das Unternehmen wurde im Jahre 1890 von dem Chemiker Gustav Barthel ins Leben gerufen, der während seiner Tätigkeit in verschiedenen Laboratorien erkannt hatte, daß ein Bedürfnis für Brenn-, Heiz- und Kochapparate mit flüssigen Brennstoffen (Benzin, Spiritus, Petroleum usw.) vorhanden war. Die Firma kann sich mit Recht als die Begründerin dieser Industrie im Großen bezeichnen. Es wurde mit der Herstellung von Lötwerkzeugen für flüssige Brennstoffe, die wenige Jahre zuvor aufgekommen waren, begonnen. Auch die Fabrikation von Kochapparaten für den Hausgebrauch, die auf dem gleichen Prinzip der Vergasung von flüssigen Brennstoffen beruht, wurde später aufgenommen. Nach einigen Jahren (1895) konnte die Firma bereits in ihr eigenes Fabrikgrundstück, Kyffhäuserstraße 27, übersiedeln. Die ständig wachsende Nachfrage nach den Barthelschen Löt-, Heiz- und Kochapparaten hatte zur Folge, daß fortgesetzt umfangreiche Ergänzungsbauten auf diesem Grundstück vorgenommen werden mußten, bis zuletzt die Zahl der Angestellten und Arbeiter auf annähernd 250 gestiegen und das Unternehmen weit über die Grenzen des deutschen Landes hinaus bekannt geworden war. Ein vollständiger Fabrikneubau mit wesentlichen Vergrößerungen der ganzen Anlage war für das Jahr 1914 geplant und bereits begonnen, als der Weltkrieg ausbrach und Bauarbeiten Einhalt gebot.

Eine der Hauptursachen für die allgemeine Verbreitung der Barthelschen Apparate ist neben ihrer zweckmäßigen Bauart die zuverlässige Herstellungsweise. Weiter ist die Firma bemüht, ihre eigenen Wege zu gehen und fast ausnahmslos eigene Formen der Apparate herauszubringen, wodurch es ihr gelang, maßgebend und führend auf diesem Gebiete zu bleiben. Erwähnt seien in erster Linie die chemischen Apparate, sodann die Spirituslötlampen, die Benzinlötkolben und Benzinlötlampen mit ihren einfachen geraden Vergaserkanälen, dann die Petroleumlötlampen und Gebläse, sowie der tragbare Petroleumlötofen.

Diese Grundsätze sichern dem Hause Gustav Barthel auch weiterhin eine günstige Entwicklung, die übrigens auch aus nationalem und volkswirtschaftlichem Interesse wünschenswert ist: denn gerade auf diesem Gebiete macht sich noch vielfach eine Vorliebe für ausländische Fabrikate bemerkbar, für die sachliche Gründe nicht vorhanden sind, und mit denen der Weltkrieg endgültig aufräumen muß.

Aus dem Kataloge, den die Firma aus Anlaß ihres Jubiläums herausgab, mag noch hervorgehoben werden, daß sich die Firma den Zeitverhältnissen insofern anzupassen wußte, als sie in anbetracht des Benzinmangels eine Lötlampe mit Druckpumpe für Spiritus herausge

bracht hat, die in drei verschiedenen Größen hergestellt wird. Die reiche Auswahl an Lötapparaten in jeder Größe zeigt das Bestreben der Firma, ihre Lötwerkzeuge allen nur denkbaren Zwecken in Industrie und Gewerbe anzupassen, so daß der Klempner und der Kupferschmied, der Elektrotechniker und Installateur, der Handwerker wie der fabrikmäßige Großbetrieb das gerade für ihre Zwecke besonders geeignete Werkzeug finden.

Ueber zwei interessante Fälle von Brucherscheinungen an Konstruktionsteilen, die von dem seiner Zeit eingestürzten Turmgerüst der Telefunkenstation in Nauen bei Berlin herrühren, berichtet R. Loebe in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 1915 S. 577. Es handelt sich zunächst um ein Winkeleisenstück mit Schenkeln 50 X 6, dessen Schenkel, wie Abb. 1 zeigt, auf einer Länge von etwa 16 cm nach rückwärts aufgebogen sind, so daß sie fast in eine Ebene zu liegen kommen, und das längs der Winkelkante sechs zur Längsrichtung senkrechte Spalte oder mundförmige Oeffnungen aufweist, die aus Abb. 2 und 3 deutlich zu erkennen sind. Blick auf die Winkelkante in Abb. 2 läßt erkennen, daß das Winkeleisenstück zuerst eine starke Biegung um 180° erfahren hat, ehe es in die jetzige Gestalt zurückgebogen wurde, wobei eben, wie schon bemerkt, die Schenkel flach aufgebogen worden sind. Außer den hierbei aufgetretenen Schubkräften hat das Material an der äußeren Winkelkante auf Druck und an der inneren noch eine Beanspruchung auf Zug erfahren. Der Biegungs

Ein

halbmesser wurde zu 18 mm bestimmt. Die ersten Risse, die an den einzelen Stellen

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Abb. 1. Gesamtansicht

zum Bruch geführt haben, sind längs der ursprünglich äußeren Winkelkante infolge der gewaltigen Stauchung beim erstmaligen Biegen entstanden. Sie haben sich bis in die Nähe der inneren Winkelkante fortgesetzt. Hier

Abb. 3. Seitenansicht des mittleren Teils

Das Winkeleisenstück hat ursprünglich eine senkrecht oder wenigstens sehr schräg nach oben gerichtete Stütze des Gerüstes dargestellt. Es war oben und unten mit anderen, schweren Konstruktionsteilen fest verbunden.

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Abb. 5.

der Konstruktionsteil eine weitere schnelle Biegung bis etwa 180° erfahren, d. h. völlig umgeknickt werden.

Die verschiedenen Stadien sind in Abb. 4 dargestellt. Die gestrichelten Linien bezeichnen die ursprüngliche Stellung der Stütze am Gerüst (Stellung 1) und denjenigen Augenblick, in welchem die Schenkel nach rückwärts gerade aufgebogen waren (Stellung II), der ausgezogene

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eine der beiden Bruchflächen weist zwei vom normalen Bruchgefüge etwas abweichende Stellen auf, die aus Abb. 6 zu erkennen sind: Von der größeren Vertiefung rechts oben führt eine Bruchlinie schräg nach dem unteren Rande. Die bohnenförmige, helle Stelle hat feineres Bruchgefüge als der übrige Teil. Schliffe, die dem Teil hinter dieser Bruchfläche entnommen wurden, zeigten, daß das Material nicht durchgehends homogen ist, sondern, daß dem normalen Material, einem weichen Schmiedeeisen, um die erwähnte Bruchfläche herum ein fremdes, sehr unreines, weil sehr phosphorreiches Eisen aufge

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