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tiefster Winterkälte weder kristalline Ausscheidungen von Benzol noch eine Entmischung. Derartig hochkarburierter Spiritus läßt sich von den meisten Vergasern ohne weiteres verarbeiten, wenn nur die Luftzufuhr beschränkt wird. Es ist ferner vorgeschlagen worden, Naphthalin, das in großen Mengen billig zu haben ist, in Spiritus. aufzulösen; gegen die Verwendung dieses Stoffes erheben. sich aber verschiedene Bedenken. Einmal ist das Naphthalin in Spiritus relativ schwer löslich, und dann scheidet es sich schon bei geringer Abkühlung unter 0° in blätterigen Kristallen aus, weshalb ein solcher mit Naphthalin karburierter Spiritus im Winter nicht verwendbar ist. Auch der Zusatz von Azeton zum Spiritus ist nicht empfehlenswert, weil dieser Stoff zu teuer ist und weil ferner sein Heizwert nur 6720 WE beträgt. Ebensowenig

hat sich der Zusatz von Aether oder von Explosivstoffen zum Spiritus bewährt; namentlich von letzteren ist dringend abzuraten, da vielfach bei ihrer Verbrennung Gase entstehen, die den Motor angreifen und in kurzer Zeit schwere Beschädigungen verursachen. Sander.

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Elektrische Kraftstellwagen in Wien. (Deutsche Straßen- und Kleinbahnzeitung.) Die Gemeinde Wien-hat auf einer ihrer Stellwagenlinien zum Ersatz des Pferdebetriebes seit mehr als zwei Jahren versuchsweise AkkuAls Probelinie wurde die mulatorwagen eingeführt. Strecke Stephansplatz-Währingerstraße-Volksoper gewählt, die Steigungen bis zu 3,5 v. H. und teilweise ein. schlechtes Granitwürfelpflaster hat. Die Wagen sind von den Firmen Akkumulatorenfabrik A. G. in Wien und Oesterreichische Daimler-Mo toren - A.-G. in Wiener Neustadt gebaut. Der Antrieb der Wagen erfolgt durch die in die Vorderräder eingebauten Radnabenmotoren System Elektro-Daimler (Lo hner Porsche). Die Batterie ist zwischen den Rädern untergebracht und kann auf den Ladestationen leicht vermittels einer beweglichen Bühne ausgewechselt werden. Sie besteht aus 44 Elementen und reicht für eine Fahrt von 30 km aus, wird aber in der Regel schon nach 25 km ausgewechselt.

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Das Gewicht der Batterie beträgt 750 kg, das sind 17,7 v. H. von dem gesamten Leergewicht des Wagens, das ungefähr 3400 kg beträgt. Die Wagen haben 13 Sitz- und 5 Stehplätze und ihre durchschnittliche Tagesleistung beträgt 132 km. Es sind 13 Wagen und 34 Batterien vorhanden; von den Wagen befinden sich zehn im Betriebe und drei in Reserve.

Nach zweijährigen Betriebsergebnissen mit diesen leichten Wagen hat die Gemeinde Wien auch noch einen Probebetrieb mit einigen schweren elektrischen Omnibussen aufgenommen. Diese Wagen haben teils ungedeckte Sitze auf dem Dache, und ihr Antrieb erfolgt durch Doppelmotoren mittels Ritzel und Innenverzahnung auf die Hinterräder. Einige dieser Wagen haben gerade Längsträger und Einstieg von hinten, während bei den andern die Längsträger tief abwärts gekröpft sind, wodurch ein bequemer, einstufiger Einstieg auf der Seite erzielt wird. Bei den Wagen mit geraden Längsträgern wiegt das Trieb

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Der Aufsatz enthält eine Anzahl Abbildungen, die zum Teil einen schönen Vergleich darstellen zwischen der Höhe der Wagen mit gekröpftem Längsträger und den Wagen mit geraden Längsträgern. Unter diesen Abbildungen befinden sich auch einige Benzinomnibusse. Hieraus sowohl, wie aus den in dem Aufsatz erwähnten Angeboten von Firmen, die Benzinomnibusse bauen, kann man wohl schließen, daß die Gemeinde Wien auch den Betrieb mit Benzinomnibussen versucht.

Das Benzinautomobil hat ja im allgemeinen den großen Vorzug vor dem Elektromobil, daß sich sein Brennstoffbehälter in wenigen Minuten mit einem Energievorrat füllen läßt, der in der Regel für 300 bis 400 km Fahrt ausreicht. Es steht aber nichts im Wege, diesen Brennstoffbehälter noch viel größer zu machen. Dem verhältnismäßig leichten Brennstoffbehälter des Benzinautomobils entspricht die schwere Batterie des Elektromobils, die zu ihrer Ladung lange Zeit nötig hat, und daher in der Regel auswechselbar eingerichtet wird. Aus diesem Grunde kann sich das Elektromobil nicht weit von der Auswechselstelle für die Batterie entfernen, und seine Verwendung bleibt auf den Stadtverkehr und Nachbarortverkehr beschränkt, wo es hauptsächlich als Droschke und leichter Lastwagen Verwendung findet. Für die Droschke liegen die Verhältnisse entschieden ungünstiger als für den Omnibus, insofern als der Droschkenführer nicht weiß, welcher Auftrag ihm bevorsteht, und ob dafür die Energie seiner Batterie noch ausreicht. Bei dem Omnibusbetrieb aber steht vorher genau fest, welche Fahrten gemacht werden sollen, und dadurch kann einer Erschöpfung der Batterie im allgemeinen leicht vorgebeugt

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der modernen Entwicklung folgend, seine Fabrikation über Stahl- und Walzwerke hinaus bis auf die Herstellung fertiger Brücken und Maschinen verschiedenster Art wie Gasmaschinen, Dampfturbinen, Gebläse usw. ausgedehnt. Während daher die gründliche Ausnutzung der Rohstoffe und ihrer Nebenerzeugnisse (Gichtgase), hier keine Schwierigkeiten bietet, entsteht infolge der großen Ausdehnung des Werkes eine andere, dem reinen Hochofenwerk weniger bekannte Aufgabe, nämlich die wirtschaftliche Bewältigung der gewaltigen Rohstoff- und Erzeugungsmengen bei ihrer Beförderung im Betriebe. Die darauf beruhenden Grundsätze für die Gestaltung der Hochofenanlage eines gemischten Werkes treten in dem neuerdings vorgenommenen Umbau der Eisenhütte I in Oberhausen klar in die Erscheinung. Die Eisenhütte I bildet den älteren Teil der Hochofenanlage in Oberhausen. Während die auf vier Hochöfen von je 450 t täglicher Erzeugung berechnete und zur Hälfte ausgebaute Eisenhütte II ein durchaus neuzeitliches Gepräge trägt, waren die Oefen der wesentlich früher gebauten Eisenhütte I im Laufe der Zeit

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a Hochofen. b Gießhalle. c Gebläsehaus (mit Hülfsgebläsen). d Elektrizitätswerk e Erztaschen. f Winderhitzer. g Staubsammler. h Schlackenkörnbehälter. i Klärteich für Körnwasser. k Hordenwäscher. 1 Klärteich der Gasreinigungswasser. m Ventilatorenhaus für die Gasreinigung. n Umformerhaus. o Kaminkühler. p Hochbehälter für rückgekühltes Wasser. q Kesselgruppe. r Verwaltungsgebäude. s Werkstätten. t Pförtnerhaus. u Leuchtgasbehälter. v Schaltanlage.

Abb. 1. Eisenhütte I nach dem völligen Umbau

Möglichkeit bedacht sein, sie in anderer Weise zu verwerten, als es die mit Stahl- und Walzwerken verbundenen gemischten Werken in ihren zahlreichen Kraftanlagen ohne weiteres vermögen. Die Lübecker Hütte ist, wie wir an der angegebenen Stelle ausgeführt haben, dieser Aufgabe durch den Betrieb einer Zementfabrik, Schlackensteinfabrik, eines Ueberlandkraftwerkes u. a. m in vorbildlicher Weise gerecht geworden. Ein kennzeichnendes Beispiel für die Anlage und den Betrieb eines modernen gemischten Werkes mit seinen anders gearteten Aufgaben bietet die Gutehoffnungshütte in Oberhausen. Dieses Hüttenwerk, dessen Hochöfen jetzt täglich insgesamt 2700 t Roheisen herzustellen vermögen und somit an Leistungsfähigkeit in Deutschland nur hinter denen der Krupp schen Friedrich-Alfred-Hütte zurückstehen, hat,

daher völlig umzugestalten beschlossen.

Die Eisenhütte I wird im umgebauten Zustande acht große Oefen mit einer modernen gemeinsamen Erzversorgung, mit einheitlichen Begichtungsvorrichtungen und einer großen gemeinschaftlichen Gasreinigung enthalten (s. Abb. 1). Bis jetzt ist von dieser umfangreichen Anlage nur der vierte Teil mit den beiden am östlichen Ende gelegenen Oefen ausgeführt worden. Einen Schnitt durch die Erztaschen, durch einen Ofen und die Gießhalle stellt Abb. 2 dar. Die teils aus den Gruben der Gesellschaft im Minettebezirk und anderen Gegenden Deutschlands, teils aus dem Auslande (Schweden, Frank

1) Die Abbildungen sind einer Veröffentlichung in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 1914, Heft 50 und 52, entnommen.

reich, Südrußlaud usw.) stammenden Erze werden durch Selbstentladewagen auf hochliegenden Gleisen in die Eisenbetonerztaschen abgelassen (s. Abb. 2). Unter den Taschen, deren Abteilungen je 900 bis 1200 m3 Raum

kreuzenden Gleise, das zum Hochofen führt, und gibt unter Vermittlung eines Ueberhebekranes c die Kübel an einen Zubringerwagen d ab, der sie unmittelbar zum Schrägaufzug h des Hochofens führt. Die Umladung der Kübel an Stelle der gradlinigen Beförderung von Taschen zum Ofen war durch die besonderen örtlichen Verhältnisse bedingt. Zur Bedienung der gesamten Erzbeförderung von den Taschen in die Ofengicht genügen bei jedem Ofen vier Arbeiter. Der Koks wird von den benachbarten Zechen, fertig in die Kübel verladen, angefahren und durch Krane e und f von dem Eisenbahn

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Schnitt A-B.

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Abb. 2.

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wagen auf die Zubringerwagen d abgesetzt. Die Kübel nehmen bei je 8 m3 Inhalt rund 4 t Koks oder 10t Erz auf.

Die Hochöfen mit Schrägaufzügen der Pohlig schen Bauart sind für eine tägliche Leistung von je 300 t Sondereisen oder 400 t Thomaseisen bemessen, haben diese Leistungen aber bereits stark überschritten. Sie sind 33,78 m hoch und haben bei 4,2 m Gestelldurchmesser rund 513 m3 Inhalt. Die Wände sind 800 mm dick (Abb. 3). Der Schacht ruht auf vier vom Ofen abgerückten Säulen aus Eisenkonstruktion. Hierdurch und durch das Einbiegen der Windzuleitungen (s. Abb. 3) hat man erreicht, Platz am Ofen für die Arbeiter zu gewinnen. Der Schacht ist stark gekühlt, und zwar bei dem zuerst gebauten Ofen durch geschlossene Kühlkästen, bei dem zweiten, mit Rücksicht auf die Gefahr der Verstopfung durch offene Kühlkästen. Das Kühlwasser in den Kästen und für die Windformen, das der Ruhr entnommen wird, kühlt man sorgfältig zurück und verwendet es wiederholt, während man das unreine Wasser zum Berieseln des unteren Ofenteiles, das der Emscher entnommen wird, einfach ablaufen läßt.

Das abgestochene Roheisen fließt entweder auf das Gießbett i (Abb. 2) oder in Pfannen k, um im letzteren Falle zum Stahlwerk gefahren zu werden. Auf dem Gießbett läuft ein 7 t-Kran der Demag mit einer MasselSchlagvorrichtung und mit Hebemagneten, die die Masseln unmittelbar in Eisenbahnwagen m verladen. Die Schlacken werden gekörnt, fließen in besondere Behälter n und werden hieraus durch Talbot-Wagen o abgezogen, sodann zur Herstellung von Mauersand zur Betonbereitung und für den Bergeversatz verwendet. Ein Teil wird flüssig auf die Halde gefahren.

Das Gichtgas der Oefen geht durch eine Staubflasche und tritt dann in die Sammelreinigung ein, die zunächst aus vier Hordenwäschern k in Abb. 1 und fünf anschließenden Ventilatoren besteht. Jeder Ventilator leistet 10000 m3/Std. Das Gas für die Gasmaschinen wird, indem es durch zwei hintereinander geschaltete Ventilatoren geht,

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auf einen Staubgehalt von 0,02 g/m3 gebracht, das für die Winderhitzer, Dampfkessel usw. wird nur bis auf 0,2 g/m3 Staubgehalt gereinigt, Einen Schnitt durch die Ventilatoren der Bauart Witkowitz zeigt Abb. 4. Die Gasreinigung soll später auf den in Abb. 1 angegebenen Umfang mit acht Horden wäschern und der entsprechenden Anzahl von Ventilatoren ausgebaut werden. Den Hochofenwind für die beiden Oefen erzeugen zwei von der Gutehoffnungshütte selbst gebaute doppeltwirkende Zweitakt-Zwillingsgasgebläse für je 1500 m3/Min. bei 3000 PS Leistung. Der elektrische Strom wird dem großen Drehstromnetz entnommen, auf das die gesamten Kraftmaschinen der Gutehoffnungshütte arbeiten. Insgesamt geben diese mit Dampfmaschinen, Gasmaschinen,

Betriebe zu vergrößern bzw. die Verzinnerei selbst zu betreiben. Doch auch nach Fertigstellung dieser Bauten wird man immer noch auf eine jährliche Einfuhr von 10000 t Weißblech angewiesen sein.

Das englische Weißblech ist billiger als das deutsche, aber auch minderwertiger. Doch haben. die Verbraucher durch starke Preisdrückerei auch eine Verschlechterung des deutschen Materials herbeigeführt. Dies ist um so beklagenswerter, als durch die notwendig gewordene Vereinfachung in der Herstellung von Weißblechwaren zugleich erhöhte Anforderungen an das Material gestellt werden.

Die Billigkeit des englischen Weißblechs hat ihren Grund nicht allein in der Materialfrage, sondern auch in

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Frischdampf- und Abdampfturbinen ausgerüsteten Kraftwerke jährlich 100 Millionen Kilowattstunden ab. Alle Betriebsmotoren über 50 PS werden mit 3000 Volt, die kleineren mit der verminderten Spannung von 190 Volt betrieben. Der Gichtstaub wird in einer Drehofenanlage von F. S. Smidth & Co., Kopenhagen, brikettiert. Die Anlage besteht zurzeit aus einem Ofen von 130 t täglich und soll später auf sechs gleich große Oefen ausgebaut werden. Zur Heizung der Oefen dient Gichtgas, im Notfalle Teeröl.

Ein überzeugendes Bild von der Größe der gesamten Anlagen der Gutehoffnungshütte gibt ihr Wasserverbrauch. Dieser entspricht allein an Reinwasser für Trinkzwecke usw dem Bedarf einer Stadt von 300000 bis 400000 Einwohnern. Hierzu kommt der sechsmal so große Verbrauch an dem weniger reinen Brauchwasser, das, wie oben erwähnt, dem Emscherfluß entnommen wird. Insgesamt übertrifft also der Wasserverbrauch der Anlagen denjenigen unserer Reichshauptstadt. Groeck.

Ueber Verzinnereimaschinen. Wie die jährliche Einfuhr von 40 bis 50000 t Weißblech aus England beweist, mangelt es bei uns in Deutschland an Verzinnereien. Eine Reihe von Werken hat sich zwar entschlossen, ihre

Winddüse

Rinne

Abb. 1.

den geringeren Betriebskosten wegen der billigen englischen Kohle, sowie in dem Preisunterschied in den Verbrauchsstoffen, wie Heißwalzenfett, Palmöl, Säure und endlich auch der Walzen und der Glühkästen selbst. Nicht minder kommt hierzu noch der Umstand, daß England infolge des Alters der dortigen Weißblechindustrie über geschultes Arbeitermaterial verfügt, wodurch die Erzeugung erhöht und eine saubere Arbeit ermöglicht

wird.

Der Blechpreis richtet sich nicht nach dem Auftrag, sondern nach der Verzinnungsmarke. Ein Mehrverbrauch von nur einem Gramm Zinn zum Verzinnen einer Tafel bedeutet, bei einem kleinen Werk mit nur einem Herd von 50 Kisten bei 25 Arbeitstagen im Monat einen Verlust von 70 kg Zinn, d. i. 280 M. Ein größerer Betrieb mit 20 Herden muß in diesem Fall sogar mit einem Verlust von 5600 M im Monat rechnen.

In der Praxis hat man bei der Verzinnerei stets mit einem Verlust mit wenigstens 10 v. H. des festgesetzten

Auftragswertes zu rechnen. Es handelt sich aber hier nicht allein um Verluste durch stärkere Zinnauflage, sondern auch um Verluste, die teils durch Oxydation des Zinns an der Luft, teils durch Verflüchtigung, teils durch Legierung mit Eisenteilchen im Verzinnungsbade entstehen.

Blechtafeln gleichzeitig nebeneinander eingeführt werden können. Mit zunehmender Breite des Herdes und zunehmender Länge der Walzen wächst aber die Gefahr, daß sich die letzteren durchbiegen. Andererseits dürfen sie auch nicht zu dick gewählt werden, weil auch hier

b

Schnitt a-b

Abb. 2.

Das durch Oxydation entstehende Zinnoxyd enthält 50 bis 60 v. H. Zinn, 10 v. H. flüchtige Bestandteile, der Rest ist sogenannte Zinnasche, die, mit einem Gehalt von 45 bis 50 v. H. Zinn, durch Händler an Zinnhütten abgegeben wird, und aus der dann das sogenannte Handelszinn gewonnen wird. Nach Krämer würde es sich für Weißbleichwerke sehr empfehlen, die Raffination der Zinnasche durch Verschmelzen in einem kleinen Schachtofen, wie ihn Abb. 1 darstellt, mit Holzkohle und mit Borax als Flußmittel selbst vorzunehmen.

Abb. 3.

Man

durch ein erhöhter Zinnverbrauch bedingt wird. hat daher neuerdings die Herde so eingerichtet, daß zwei bis drei Tafeln über- und nicht nebeneinander eingeführt werden, daß also auch zwei bzw. drei kürzere Walzwerke an Stelle eines langen vorhanden sind.

Geringer Zinnverbrauch ist das wichtigste Erfordernis. Es wird erreicht nicht allein durch geschulte Arbeiter, sondern auch durch Anwendung möglichst reinen Zinns und reinen Fetts. Vor allem ist aber eine richtige Regulierung der Badtemperatur von der größten Bedeutung. Der vordere Teil des Herdes soll möglichst heiß sein, weil hier die Legierung der Oberfläche des Eisenblechs mit dem Zinn erfolgt. Da aber ein heißes Zinnbad eine mattglänzende Fläche liefert, muß der hintere Teil des Herdes 40

mometer

Thermome

Deutschland hat also ein großes Interesse daran, die Verzinnerei selbst auszuführen. Die Deutsche Maschinenfabrik in Duisburg hat neuerdings als erste die Herstellung von Verzinnereimaschinen aufge

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450

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88

Heizkörper

Eine Verzinnereianlage besteht, abgesehen von der Putzanlage, aus dem Herd, in dem die Verzinnung selbst vorgenommen wird, und einem Walzwerk, das die verzinnten Blechtafeln nach dem Verzinnen passieren. Das Walzwerk ist umgeben von flüssigem Fett. Die Leistungsfähigkeit ist abhängig von der Umdrehungszahl der Walzen und dem Geschick des Arbeiters. Die Walzen dürfen nicht zu schnell laufen, weil sonst der Zinnverbrauch zu hoch ist. Um die Leistungsfähigkeit zu steigern, hat man Herd und Walzen so verbreitert, daß zwei und mehr

1000

Palmöl

300

Abb. 4.

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bis 50° kälter sein als der vordere, und ebenso auch das Fettbad. Sinkt die Temperatur unter die normale Höhe, so entstehen auf dem Blech schwarze Flecken, oder sogenannte Zinnoxydblumen.

Von großer Wichtigkeit ist die Beschaffenheit der Bleche, die die Höhe des Auftrags wesentlich beeinflußt. Die Bleche müssen vor allem glatt und dicht sein. Die Walzen sollen nur im Fett und nicht im Zinnbad laufen, weil das Zinn sonst durch Eisenteilchen verunreinigt wird.

Man unterscheidet stehende und liegende Herde.

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