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3eitschrift

Vierter Band.

Zehntes bis zwölftes Heft.

Bien 1 8 1 2.

Gedruckt bey Unton Strauß.

3eitschrift.

Zehntes Hef t.

UN

K:

In omni autem proelio non tam multitudo et virtus
indocta, quam ars et exercitium solent praestare

victoriam.

Flavius Vegetius.

Wien 1 8 1 2.

Gedrudt bei Anton Strauß.

STANFORD UNIVERSITY

LIBRARIES

STACKS

DEC 3 1971

113

54

1812

10-12

I.

Geschichte

Feldzugs der K. K. Oestreichischen Armee in Italien im Jahre 1799.

(Fortsekung.)

Die

Vie Belagerer hatten, um die Besaßung nicht auf diese Seite aufmerksam zu, machen, bei Mortuana, unweit der Citadelle und bei La Motetta, gegenüber von St. Giorgio, mehrere Batterien angelegt, und dahin ein starkes Feuer gemacht. Um 5. Juli aber legten sie zwei Batterien, eine bei der Casino Sparavera, die andere bei Simeone an, theils um die rechte Seite ihrer vorhabenden Attake zu sichern, theils um die hinter dem Pajolo Damme aufgeführten feindlichen Kanonen in Respekt zu halten. Sie zogen in der Macht auf den 6ten eine verschanzte Linie von Simeone über Casa roffa, Chiesa nuova, Doffso del Corso, Palazino bis Angiolo an den Ober-See, an welchem der linke Flügel der Attake gelehnt war. Alle die hiergenannten Casinen wurden in Bertheidigungsstand geseßt, und das Lager hinter demselben zwischen Capilupo und Certosa bezogen. Die Gebäude von Angioli, Palazino, Desso del Corso

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und Chiesa nuova wurden zu Verbandhäusern einges richtet, wohin auch die Belagerungsmaterialien und Handdepots kamen; der Artilleriepark und das Laboras torium war bei Madonna delle Grazie.

Als die Belagerten am Tage diese Arbeiten bes merkten, machten sie gegen Case rossa ein sehr heftis ges Feuer, so daß die Arbeiten eingestellt werden mußs ten; auch vermehrten sie ihre Batterien am PajoloDamm. Diese hätten in der Folge in der rechten Flanke der Attake sehr lästig werden können; um das feindliche Geschüß von dort zu vertreiben, war es unumgänglich nothwendig, den Thurm Torazzo bei Cerese zuerst wegzunehmen, weil man von dort aus dem Damm in die Flanke feuern, mithin das hinter demselben placirte Geschüß zum Schweigen bringen konnte. Um sich zu dem Angriffe auf den Thurm Torazzo vorzubereis ten, wurden rechts von Cerese gegen Pietole 4 Battes rien eingeschnitten, mit welchen man den Posten Torazzo in der Flanke und en re vers beschießen konnte. In der Nacht vom 9. auf den 10. July wurden diese Schanzen fertig, und um 3 Uhr fing man aus allen zugleich ein sehr lebhaftes Feuer gegen den Thurm von Cerese (Torrazzo) an; zugleich rückte ein Bataillon von Lattermann und ein Bataillon Siulay gegen dens selben in Kolonne vor. Die Franzosen hielten den An= griff nicht aus, geriethen in Verwirrung, und nahmen sich nicht einmal Zeit ihr Geschütz abzufeuern, fondern eilten gegen ihre Hauptverschanzung auf den Damm. In der Verschanzung am Thurm wurde eine Kanone, 1 Haubige und 12 Doppelhaken erobert. Die Öftreicher begnügten sich mit Eroberung dieses Postens, und segten sich gleich dort fest, zugleich öffnes

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