Geist der spekulativen Philosophie: Bd. Von der neueren Akademie bis auf die Araber

Cover
Neuen akademischen buchhandlung, 1793
 

Ausgewählte Seiten

Andere Ausgaben - Alle anzeigen

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 498 - Stuffe, dem Streben nach intellektueller Anschauung, nach dem wahren, nach der Reinigkeit des innern Auges, und daraus folgenden heitern und geläuterten Blicke desselben. Darauf folgt endlich der siebende und höchste Grad, die Anschauung der wahren Wesen des wahren Gottes, und der Erleuchtung unsrer Vernunft durch seinen Verstand.
Seite 498 - Nahrung in alle Gliedmassen, und die Erhaltung seiner Form und Schönheit im Wachsthum. Auf der nächst höheren steht das Empfindungsvermögen, die Auswahl des Zuträglichen und der Schlaf, nebst dem Vermögen der Fortpflanzung. Dann folgen zunächst Gedächtniß, Erfindung von Künsten, Erbauung...
Seite 132 - ... betont auch im folgenden die Zusammenhänge zwischen Platonismus und orientalischer Tradition, zuerst wieder bei der Besprechung PHILOS von Alexandria: Die Vergleichung des materiellen mit der Finsterniß kommt auch bey Plato vor. In dieser embryonischen Lichttheorie (Philos) sind einige Spuren vom Zoroastrischen Streite des Lichts und der Finsterniß, und der darauf gebauten Entstehung der Welt, unverkennbar; wie von einer andern Seite unverkennbar ist, daß hier der erste Keim der Cabbalistischen...
Seite 275 - Ruhe, weil der Angeschaute durchaus unveränderlich, mithin in steter Ruhe ist. Man erblickt nichts als das herrlichste Licht, weil in Gott nichts ist als Licht. Dieser Zustand heißt Ekstase, Entzückung, auch Vereinfachung (<5oiXoüaicJ, weil alle Seelenkräfte in eins konzentriert und, gleich der Gottheit, vollkommen Eins und einfach werden müssen.
Seite 390 - Plotin drückt das so aus : des Verstandes, und wahren Wesens Natur ist die wahre und erste Welt, worin keine Trennung durch Raum, keine Schwächung aus Theilung vorkommt; wo nichts mangelt, nichts stückweise vorhanden ist, weil nichts von andern gesondert ist. Hier ist alles einander Freund, nichts einander fremd oder entgegen, nichts beleidigt das andere, verändert sich, oder wirkt auf einander. Alles ist, was es ist; denn Veränderung zieht Mangel und Unvollkommenheit nach sich.
Seite 498 - Stuffe steht die Herrschaft der Seele über den Körper, dessen Verachtung und Geringschätzung, die Beobachtung der Vorschriften weiser Männer, kurz die Reinigung und Entfernung von körperlichen Befleckungen und Vergehungen. Die fünfte Stuffe ist, Erhaltung einmal erlangter Reinigkeit, Sicherheit und Freyheit von aller...
Seite 274 - Herlei' t«t. ist dk angestrengteste Betrachtung der allgemeinsten Begriffe, der Erklärungen, oder Definitionen , und der obersten Grundsätze alles Denkens. Alles angestrengte Nachdenken gränzt nahe an Ekstase, weil auch hier die äussern Sinneneindrücke müssen abgewehrt werden...
Seite 518 - D. Tiedemann, Geist der spekulativen Philosophie, Marburg 1793, III 526. ist mehr nichts als ein abstrakter Begriff, und kann als solcher in keiner Erfahrung oder Anschauung rein vorkommen"4. Dies aber wäre allererst das Kriterium der Wahrheit des Ursprungs. Dieser verflüchtigt sich zum „allgemeinen Begriff", zum „obersten Genus", das kein „wahres substantielles Wesen
Seite 518 - die Berufung auf die Denkart des reinen Verstandes allein, und die Verwandlung bloßer Abstraktionen in Gegenstände des äußeren Wahrnehmens
Seite 413 - ... Konstruktionsprinzip mehrfach auf. Ein Beispiel sei gegeben : Unsere Seelen sind nicht in der Verstandeswelt, wo sie glücklich, vollkommen, und ohne Fehl waren; was bewog sie herauszugehen? Wie sind sie herausgegangen? Ihre Denkkraft, antwortet der Alexandrinische Philosoph, ist aus dem ersten Verstande, ihr Bewegungsvermögen, aus der intellektuellen Weltseele; ihr Vermögen zu empfinden, und zu vegetieren, aus der Seele der Sinnenwelt.

Bibliografische Informationen