ist, undeutlich geworden ist. Eingeschnitten sind 11 Oeffnungen zu Einhängung von Siegelbändern, von denen das 1, 7 und 8 fehlen; an den vorhandenen Siegelbändern, auf welche die Namen geschrieben stehen, hangen die Siegel von Achim, Lütke und Christoph Hahn, Lütke von Quitzow, Lütke Moltzan, Henneke Wangelin, Achim von der Osten und Achim Glineke. CCLXIII. Mehrere kurländische Edelleute und die Stadt Riga schliessen ein Bündniss zur Aufrechthaltung des evangelischen Glaubens. D. d. Riga. 1532. Febr. 6. Allen vnd isslicken watterley standes, wessens, Condition edder wirden de ssin, zo dyssen vnssen breff sehn, horen effte lessen, Sy kundt, witlick vnd apenbar hiemede, Wowoll wie vndergeschreuen parthe Gade almechtigen vpt hogest thobedancken, dat syn Almechtige gudicheit Nicht alleine dat licht der Warheit, als das ist dat aller hilligest Euangelion vnd Ewichwarende vnd allein selichmackende Wort gades, In dussen affgelegen örden irschinen laten, Sonder ock alsso vth gnaden vorsehn vnd vorfoget, Dat de hochwirdigeste furst vnd grothmechtige herre her Wolther van Plettenberch, des Ridderlicken dudschen Ordens Meister tho Lyfflande, vnsse gnedige herre, dat suluige wort gades in ehrer f. g. vnd des Ridderlicken ordens landen an velen örden vnd flecken frig vnd vnbehindert prediken leth, Dar durch wie Aller vnuordensten Dirick Butler van Tuckum, Claws Francke thosambt mynen brodern, Otto Grothus, Cordt vnd Hermen Butler gebroder, Wolther van Wischell, Alexander van Sacken, Jaspar Frygedach, Frederick Hane, Johan Schepinck, Claws Berge, Bernd Krummes, Hinrick Brinck, Bartholmes Butler, Claws vnd Otto Korff, gebrodere, vnd Johan Kerstfelt, guden Manne tho Curlande, sambt vnd sonderlick, vth besonder gnaden gades, dem suluigenn billigenn euangelio vnd godtlicken Worde mede thogeuallen vnd anhengich worden syn: So is dennach am dage, dat de forst der dusternuss dusser werldt, dat suluige licht nicht irdulden kan, Vnd der haluen syner olden duuelschen art nha vel vnd mennigerley wege, pracktiken vnd vpsathe socht vnd vornimbt, dat suluige licht tho dempen, Vnd gotlicke wort syn anhenger vnnd gonner tho behindern, tho uoruolgen vnnd gantz vththoraden, Wo de negst Augspurgesche Rickesdach vnnd vth gebrede affscheid dessuluigen clarlick nachbringet, Derwegen ock Churfursten, fursten vnnd andere Euangelische stende im hilligen Romischen Ricke seek dar nach vth gedrungener nodt nicht vnbillich wedderume mit eynander voreyniget, vorglicket vnd vorbunden, Ane twyfell, nicht tho irkeynes Minschen nadeill, Sonder alleyn, wo sse yemandes vnderstunde ouer ehr rechtmetich, christlick vnd hoch irbeden mit gewalt vnnd freuell, luds des gedachten affscheides, An ssele, ehre, lyue, vnnd gude anthogripen, tho ouertehen vnnd tho vorderuen, zodan gewaltssam fornehmen nha vormoghe afftholehnen, Demnach wie vpgerorden guden manne ock vor nutthe vnnd nodich angesehn, vnns mit denn erssamen, Wyssen vnnd vorsichtigenn herrenn Borgermeystern, Radmannen vnnd gantzer gemeynheit der louelicken Stadt Ryge, vnnd sse mit vns, tho sambt allen vnnd isslicken, sso vns in dem valle vann beyden syden mogen tho gewandt syn, edder nach thofallen, der wie tho reden vnnd gebade mechtich syn, In eyn Christlick vnnd fruntlick vornehmen, voreýning vnnd bunthnisse In aller form, vmstendicheit vnd mathen, woh de vpgemelthen Euangelischen Churfursten, fursten vnd stende buten im hilligenn Romischen Ricke, tho ssamen tho settenn, tho voreynigen, tho uorglickenn vand tho vorbindenn. Welcket wie Borgermeyster, Radtmanne vnnd gantze gemeynheit vpgedachter Stadt Ryge, ock alsso angenahmen hebben, vnnd vans mith enne, vnnd sse mit vnns, in der suluigen forme tho hope settenn, voreynigen vnd vorbindenn, In krafft dyses breues, Vormiddelst stercke vnd gnaden des Allemechtigenn by dem hochgemelten, hilligenn Euangelio vnd vnd reynen worde gades Nach in holde des oldenn vnd nygenn Testaments tho beharren, Dat suluige gotlicke Wort vnd lehre, tho sambt allen vnnd isslicken andernn Christlicken vnnd ehrlickenn vnd rechtuerdigenn hendelnn vnnd sackenn, Vnnd sonderlick, sso vp dat suluige hillige Euangelion vnnd gotlicke wort fundirt vnnd gebuwet, vnnd vth deme suluigenn her irsprotenn, edder nach irspretenn mogenn, zo man mit demseluigen gotlickenn Worde des nygenn vnnd oldenn Testaments bewerenn vnnd vordegedingen kann vnnd mach, Daruth der gotlickenn Maiestat loff, pryss vnnd ehre, dar tho der sselenn heyll moghe irwassenn, Vnnd dat ricke gades seck mehrenn vnnd vorbreydenn, Neffen denn personenn vnd thogewanthen, mit eynander tho vorbidden helpenn, tho schutten vnd tho beschermenn, In dem falle, de eyne des andern beste wethen vnd tho forderenn vnd ergeste tho ke renn vnnd affthowendenn, vnnd vndereynander mit G ૨૩૨૨૩P 39 gantzem vormoghe, mit rade vnnd dade, in keinem Weghe tho vorlathenn, Eyns ydernn ordenthlickenn Ouercheit Recht, gehorssam vnnd plichten, zo gade, synem hilligenn gotlickenn Worde vnnd ricke, dar tho dysser Christlickenn eyninge, vnnd allenn andernn Euangelischenn eyningenn vnnd ehren gewanthenn allenthaluenn nicht tho weddern, In allem weghe heylssam vnnd vnuorrucklick vorbeholdenn, Alles nach mathe vnnd Regell des suluigenn gotlickenn Wordes, gade wat got gehoret, vnnd der Ouericheit dat ehre geuende. Dath alles, woh vpgeschreuenn, redenn vnnd gelauen Wye Borgermeyster vnnd Radtmanne der Stadt Ryge, für vnns vnnd vnsse nhakamenn, Vnnd wie bauenn genohmede gudenn Manne, tho sambt allen vnnd isslickenn, zo seck tho kamende, in dem falle wyder tho vnns settenn, vnnd dysser Christlickenn voreyninge, tho sambt dem hilligenn gothlickenn worde thofallenn moghenn, Welcker nhamenn Wye eynem erbernn Rade vpgerorder Stadt Ryge benohmenn vnnd anthogenn sollenn vnnd wellenn: De nu alsdenne, vnnd denne alsse nhu, in dusse Christlicke voreyninghe, glich vnns mede ingelyueth vnnd entschlatenn syn sollenn Vnnd alles inneholdes der suluigenn mede gebruckenn, seck irfrewenn vnnd genethenn, Mit eynander alsso gentzlickenn vnnd vollenkamenlickenn, vntherbrackenn tho holdenn, by warem Christlickenn gelouenn, Ehrenn vnnd truwenn, Ane alle arge list vnnd gefehrde. Des tho fastemm orkunde vnd tuchnyss syn dysser breue twey eyns luds gemacket, Vnnd mith vnnsser beyder deyll gewonlickem ingessegell vnnd angebarnen pitschirenn beuestiget, De eyne by vns, Borgermeysternn vnnd Radtmannenn, vnnd De ander in vnsser gestim denn gudenn Manne vorwaringe entholdenn, De gegeuenn tho Ryge, Dynstages nach Purificationis Marie, Im dusenth viffhundert, dar nach Twey vnnd dortigestenn Jare nach geburt Christi Jesu vnssers leuenu hernn vnd Selichmackers. Auf dem Buge des Pergaments unter den Siegelbändern steht noch: Nah Vormoge dysser christliken voreyninge, vnd eres Inholdes hebben sich nahbeschreuen guden manne Inwerffen laten, vnd darin entfangen syn, Nemlik Hinrick Wessel de junger, Robert Berch. An dem Originale im innern Archive des Rigischen Rathes haben 18 Siegel gehangen oder hangen sollen: 1) undeutlich, aber nach den noch kenntlichen Buchstaben darüber DBV das des Dirik Buttler; 2) das kleine Siegel (Secretum) der Stadt Riga; 3) drei aufrecht stehende Pfeile, darüber KF (das des Claws Franck; 4) fehlt; 5) ein schräg rechts liegender, unten viermal gezinnter Balken; über dem Schilde ein Helm und über diesem zwei mit gezinnten Balken belegte Fluchten (das des Otto Grothus); 6 und 7) fehlen; 8) drei sechsspitzige Sterne, darüber VVS (das des Alexander von Sacken; 9) ein rechtshin schreitender Vogel (Hahn), darüber FH (das des Frederik Hane); 10) ein gleichschenklichter Triangel, an den ein zweiter abgekürzter angelehnt, darüber IS (das des Johann Schöpping); 11) fehlt; 12) desgl.; 13) drei S, darüber BK (das des Bernt Krummes); 14) fehlt; 15) desgl.; 16) eine Kunstlilie, darüber CK (das des Claus Korff); 17) fehlt; 18) eine beblätterte Staude, darüber undeutliche Buchstaben (-? vielleicht das Wappen des Robert Berch, d. i, Bercken). Die Siegel der Adeligen sind sämmtlich in grünes, das der Stadt Riga in weisses Wachs gedrückt. Gedruckt in,,Mittheilungen aus dem Gebiete der Ge,,schichte Liv-, Ehst- und Kurlands, herausgegeben von ,,der Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde der ,,russischen Ostseeprovinzen, Bd. VI, Riga, 1852, S. 207". |