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dann auch diese Stadt, und wendete sich gegen Castelfranco. In der Nacht vom 30. Oktober hörte endlich der Regen auf, und die Gewässer fielen bedeutend. Gegen Abend des 1. Novembers wurde die Schiffbrücke über die Piave, in der Richtung von Campana gegen Lovadina, geschlagen. Die Vorhut ging sogleich über den Fluß, und stellte sich am jenseitigen Ufer auf. Schon ein paar Tage früher war ein Brückenkopf auf dem rechten Ufer ängefangen worden. Französische Abtheilungen schwärmten vor der östreichischen Postenlinie, und beobachteten die Bewegungen. Die Nachricht von dem Anrücken einer starken feindlichen Macht gegen Bassano lief im Hauptquartiere ein. An diesem Tage war der ausrückende Stand der beiden kaiserlichen Korps folgender:

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Zusammen 47,126 Mann.

Es hatten also, während den leßten acht Tagen,

das Tiroler Korps

das Friauler Korps

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beide zusammen 3879 Mann an Verstärkungen, größtentheils durch anlangende Re= kruten- und Rekonvaleszenten-Transporte, erhalten.

Wir haben schon früher die Stellungen der ganzen französischen Streitmacht angeführt. Von der selben standen jeßt, unmittelbar gegen das Friauler Korps, folgende Divisionen :

An der Brenta, in der Gegend bei Basfano, Massena mit

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9540 Mann

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Hinter ihm, an der Etsch bei Verona,

Augereau mit.

Dann die Reiter Reserve Dumas Bei Villafranca die Infanterie-Reserve unter Macquart, von

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8340 Mann.

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2750 Zusammen 22,230 Mann.

Der nummerischen Stärke nach, zähite also zwar das östreichische Friauler Korps 6469 Mann mehr. Doch verschwand diese geringe Mehrzahl im Vergleiche mit jenen Mängeln, an welchen diese östreichischen Trup. pen, wie wir oben ausführlich darzustellen für nöthig hielten, litten. Die Franzosen an der Brenta und Ersch durften sich, ohne Überschäßung, dem Friauler Korps durch Organisazion, Bewaffnung und Ausrüstung, Kriegsgeübtheit, und militärischen, durch eine Reihe von Siegen gewonnenen Geist, weit überlegen halten.

Am 1. November hatte Massena einen gros Ben Theil seiner Division in und um Bassano vers fammelt, und eine Halbbrigade gegen die Piave bors geschickt, um die Östreicher zu beobachten.

Am 2. November Nachmittags ging FZM. Baron Alvinky mit seinem ganzen Korps über die Piave, in das Lager bei Lovadina und Valpago, mit dem Hauptquartier zu Visnadello. Die Vorbut rückte gegen Castelfranco. Das Zwischen= korps unter Gen. Mitrovsky sammelte sich größtentheils bei Feltre, und ließ durch eine Abtheilung das Schloß la Scala, im Brenta - Thale, beseßen, — Wir bemerken hier, um den Zusammenhang der Ope= razionen ersichtlich zu erhalten, daß an diesem Tage das Tiroler Korps die französische Division Vau

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bois bei Walsch Michael, Cembra und Segonzano schlug.

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Am 3. November marschirte FZM. Alvinky mit seinem Korps ins Lager bei Barcone. Die Patrullen der Vorhut gingen bis Vedelago. - Die Franzosen räumten Castelfranco. Massena stand an der Brenta und in Bassano, seiner Instrukzion ges mäß, in steter Bereitschaft, sich sogleich zurückzuziehen, wenn die Östreicher jezt schon an diesen Fluß vorrücken würden. Bonaparte ließ die Division Auge reau von Verona, über Montebello, gegen Vicenza marschiren, um Massena aufzunehmen.

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Zur Vorrückung an die Brenta erließ FZM. Bas ron Alvingy folgende Disposizionen für den nächsten Tag: "Der Gen. Prinz zu Hohenzollern wird mit 6 Bataillons, 2 Kompagnien, 3 Eskadrons, in vier Abtheilungen, auf eben so vielen nach Bassano führenden Wegen vorrücken, und den bei dieser Stadt stehenden Feind angreifen. Gen. Mitrovsky foll aus dem Brenta Thale, von la Scala her, den Angriff unterstüßen. Die Generale Baron Liptay und Brabeck werden mit 8 Bataillons, 5 Eskadrons, in zwei Abtheilungen, nach Fontaniva marschiren, sich der Brenta nahen, nicht nur den Angriff auf Bassano von dieser Seite decken, sondern auch selbst den Fluß überschreiten. Wenn feindliche Posten das jen= seitige Ufer beseßt hielten, sollte Gen. Liptan einige hundert Mann auf der dortigen Fähre! überseßen, und die Franzosen vertreiben lassen. Dann sollte die Schiff. brücke geschlagen werden, und die Kolonne übergehen. -Im Falle sich der Feind bei Bassano hartnäckig wehren würde, sollte Liptay 2 Bataillons zur Deckung der

Brücke bei Fontaniva, und zu Beobachtung der von Vicenza dahin führenden Straße, aufgestellt laffen, mit seinen übrigen Truppen aber, am Flusse hinauf, gegen Bassano marschiren, und den Feind in seiner rech ten Flanke angreifen."

Am 4. November rückte das Friauler Korps an die Brenta vor. Massena hatte um fünf Uhr Morgens bereits Bassano geräumt, und Gen. Prinz zu Hohenzollern zog in diese Stadt ein; wo noch 2 fran= zösische Offiziere und 5 Mann gefangen wurden. Die fer General stellte seine Vorposten jenseits der Brenta auf. Gen. Liptay gelangte eben so ungehindert an das linke Ufer der Brenta, bei Fontaniva, ließ einige Abtheilungen Fußvolk und Reiterei in Furten durch den Fluß sehen, und bildete jenseits eine Pos stenkette, deren Unterstützung sich in Carmignano postirte.FML. Marquis Provera rückte mit dem Reste seiner, den linken Flügel bildenden Division bis über Citadella hinaus, FML. Quosd as novich mit seiner Division, oder dem rechten Flüs gel, auf Bassano. Gen. Graf Mitrovsky stellte sich mit seiner Brigade beim Schlosse la Scala, und seine Patrullen und Posten unterhielten die Verbindung links mit dem Friauler, rechts mit dem Tiroler Korps. F3M. Alvinky stellte zu Cartigliano, am linken Ufer der Brenta, a Bataillon auf, um feine Verbindung mit dem linken Flügel, unter FML. Provera, zu decken.

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Die Division Massena nahm eine Stellung auf halbem Wege, zwischen Bassano und Vicenza. Die. Division Augereau und die Reserven erreichten Montebello. So nahte sich also die französische

Hauptmacht ihrer Vereinigung. - Bonaparte bes fand sich mit seinem Hauptquartiere noch in Verona. Er übertrug den Befehl in dieser Stadt dem Gen. Mey= nier, dem Gen. Kilmaine aber, außer dem Kommando des Blockadekorps vor Mantua, auch den Oberbefehl über die ganze Strecke der Etsch, von der Chiusa angefangen bis Rovigo.

Der FZM. Baron Alvinky hatte durch Kundschafter erfahren, daß Bonaparte, sobald seine Divisionen bei Vicenza vereiniget seyn würden, zum Angriff gegen die Brenta vorrücken wolle. Er hielt es nicht für rath sam, dem Feinde entgegenzugehen, ehe er von dem Erfolge des durch FML. Davidovich auf Trient auszuführenden Angriffes Bericht erhalten haben würde. Diesen beschloß er abzuwarten, und unterdessen nur die Stellung an der Brenta aufs Äußerste zu vertheidigen. Dem FML. Provera befahl er, mit einem Theile des linken Flügels bei Fontaniva den Fluß zu überschreiten, und die Verbindung mit den vor Bassano aufgestellten Truppen, längs der Brenta rechtem Ufer, über le Nove, herzustellen. Provera ließ zu ́diesem Ende an der Schiffbrücke arbeiten, welche vom linken Ufer, über den Hauptarm des Stromes, in eine dem Orte Fontaniva gegen. über liegende Insel, und dann von dieser über den legten schmalen, und an mehreren Stellen zu durchwatenden Arm, welcher in den Berichten: die alte Brenta genannt wird, nach dem rechten Ufer führte. Gen. Liptay verwendete die zwei Bataillons Spleny zur Ausführung und Deckung des Brückenschlages; der Überrest der Brigade stand bei Fontaniva, FML. Provera, mit den Brigaden Schubirz und Brabeck, bei Citadella im Lager. - Der rechte Flügel blieb

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